DE624988C - Verfahren zur Herstellung loeslicher Staerke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung loeslicher Staerke

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DE624988C
DE624988C DEM123746D DEM0123746D DE624988C DE 624988 C DE624988 C DE 624988C DE M123746 D DEM123746 D DE M123746D DE M0123746 D DEM0123746 D DE M0123746D DE 624988 C DE624988 C DE 624988C
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starch
ammonia
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hypochlorite
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JOHANNES HENDRIK VAN DER MEULE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch

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  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung löslicher Stärke Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung löslicher Stärke durch Einwirkung von -Hypohalogeniten auf in Nasser aufgeschlämmter Stärke oder stärkehaltiger Stoffe, das darin besteht; daß während oder nach der Einwirkung der Hypohalogenite Ammoniak oder ähnliche Verbindungen zugesetzt werden.
  • Die Umwandlung nativer Stärke in sogenannte lösliche Stärke erreichte man bisher durch Verfahren, die auf einer Säure- oder Alkaliwirkung beruhen. Ebenso kann man mit Hilfe oxydierend wirkender Stoffe lösliche Stärke aus nativer Stärke gewinnen. Zu einer technisch befriedigenden Umwandlung kommt man aber in den meisten Fällen erst bei Temperaturen, die oberhalb der Ver--kleisterungstemperatur der Stärke liegen, was zur Folge hat, daß die Zersetzungsprodukte der die Umsetzung herbeiführenden bzw. beschleunigenden Stoffe in den Stärkekleister gelangen und aus diesem nicht mehr zu entfernen sind. Auch hat man schon versucht, Stärke mit konzentrierter Natriumhypochloritlösung durch irgendeine bekannte intensive Mischmethode zu mischen und so ein Stärke-Produkt in Pulverform zu erhalten: Auf diese Weise ist es aber nicht gelungen, ein gleichmäßiges Erzeugnis zu gewinnen; da jedes. Dispersionsmittel fehlt, das in der Lage ist, die Reaktionswärme abzuführen. Es entstehen ungleichmäßige Erzeugnisse, die noch stark chlorhaltig sind und, wie durch Behandlung mit Kaliumjodid festgestellt werden kann, auch niedrige Oxydationsstufen des Chlprs enthalten. Bei der Verkleisterung ergeben diese Produkte. in Wasser Gelee oder dicke Sole; die schon nach kürzester Zeit Synäresis - Retrogradations - Erscheinungen aufweisen.
  • Das neue Verfahren liefert im Gegensatz dazu Stoffe, welche den Ansprüchen derTechnik in jeder Beziehung genügen; man erhält nach der neuen Arbeitsweise durch die kombinierte Einwirkung von Hypochlorit und Ammoniak o. dgl. nicht nur eine lösliche Stärke und Stärkeprodukte, die sich leicht verarbeiten lassen und für Appretur-.- und ähnliche Zwecke sich vorzüglich eignen, sondern auch Erzeugnisse, welche selbst noch in zo°/oiger Lösung dünnflüssig und dabei vollkommen klar sind, ein Ergebnis, das bisher noch nicht technisch in befriedigender Weise gelöst werden konnte und einem alten Bedürfnis der Appreturtechnik nachkommt.
  • Der Fortschritt der neuen Arbeitsweise besteht darin, daß die an sich bekannte Einwirkung der Hypohalogenite auf Stärke; die nur in der Wärme zu technisch brauchbaren Erzeugnissen führt, durch die Gegenwart von Ammoniak schön bei gewöhnlicher Raumtemperatur ohne besondere Schwierigkeiten und in relativ kurzer Zeit vor sich geht, 6hne daß zu befürchten ist, daß ein zu starker Angriff auf die Stärke und damit ein zu starker und unerwünschter Elbbau der Stärke selbst erfolgt.
  • Die nach dem neuen Verfahren gewonnenen Produkte sind, aoch_weitbehend- Stärke, da sie- mit- Jod die rein blauen Farben der Jodstärke zeigen und Fehlingsche Lösung u. dglnicht -reduzieren. Es hat somit kein weitgehender Abbau stattgefunden. @ Die: Hypohalogenite, also das Hypochlorit oder Hypobromit als Oxydätionsmiitel führen die Umwandlung der Stärke in lösliche Stärke nach dieser Arbeitsweise allein nicht durch. Die Umsetzung erfolgt nachdem mari der Aufschwemmung der Stärke in verdünnter Hypochloritlauge eine genügendeMenge einer basischen Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung, in der_:Technik also meist Ammoniak, zagesetzt hat. Nach diesem Zusatztritt .die Reaktion fast augenblicklich unter Gelbfärbung der :Stärke und der Flüssiglfieit ein.
  • Diese Umsetzung ist um so überraschender, als Ammoniak, wie bekannt, sofort stärk reduzierend auf .das Hypochlorit einwirkt und letzteres unwirksam macht. -Es hat sich weiter herausgestellt, daß nicht nur das Hypochlorit finit Annoniak-, sondern auch Hypobromite oder eine Mischung beider Hypohalogenite diese eigentümliche Umwandlung der ` Stärke herbeiführen können. Selbstverständlich können die Hypohalngenite - aus Chlor und Brom finit Lauge oder alkalisch reagierenden Stoffen in der Starkesuspension erst gebildet werden und sich weiter mit Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen bei Gegenwart- freier OH-Ion-.n umsetzen. Auch kann durch Zusatz von Hypoehlorit zu -der Hypabromit-Stärl<:e-Suspension. die sonst notwendige Brommenge 'bedeutend eineschränktwerden:. Bromide innfit Hypoeliloriten sind für diese Reaktion-ebenfalls verwendbar, da sieh aus diesen beiden Stoffen Hypobroin ite #i Iden. Eberis o k ann man die erforderliche Stickstoff-Wasserstoffverbindung, z..B. das Ammoniak, in der- Stärkesuspension sich bilden lassen, beispielsweise durch Einwirkung von Lauge auf Anrmoniumsalze. 'Schließlich sei noch erwähnt, :daß ma=n anstatt -Ammoniak auch`- Amine und' Arntno= niumbasen, insbesondereAllc,#=lafnine, verwenden kann. - Auch substituierte- Amine; wie Äthanolamin-und Äthylendiamin,-sowie -reines Hydrazin sind für -diesen -Zweck ,geeignet. Aus praktischen Gründen wird man sich aber in der Technik-meist- des _ Ammoniaks bedienen. -Tapiocastärke verhält sich -genau so, wie die Kartoffelstärke. Auc'h'die anderen Stärkearten lassen sich nach -diesem -Verfahren leicht in lösliche Stärke überführen. Ausführungsbeispielee . T. zooo gi Kartoffelstärke oder reine-andere Stärkeart werden mit 1,41 Wasser angerührt und daraufhin- -mit 30o ccm Hypochloritlauge (i 5o g -wirksames Chlor im 1 enthaltend) versetzt. Man läßt das Gemisch während i Stunde einwirken und rührt ab und zu die Flüssigkeit.um. Darauf fügt man unter . Rühren 3oaecin Ammoniak (85 g NH3 im 1) zu .' und läßt weiter ,1112 Stunde einwir-Ieen. Die ursprünglich schneeweiße Stärke und auch die Flüssigkeit färben sieh gelbbraun, während eine lebhafte- Gasentwicklung eintritt. Nach Verlauf % ,Stunde wird die Stärke abgenutscht, finit -Wasser augewaschen und das schwach gelbgefärbte Produkt wieder mit 1500 ccm Wasser aufgerührt und mit io bis 25 ccm Bleichlauge behandelt, wobei die gelbe Farbe wieder in weiß über-,geht: Nach :io bis 15 Minu'ten wird mit HCJ. schwach sauer gemacht, mit NaH S U,-Lösung das überschüssige Chlor bzw. Hypochlorit weggenommen, die Stärke abfiltriert, ausgewaschen und in bekannter Weise vorsichtig getrocknet-Eine io°loige Lösung der so hergestellten Kartoffelstärke-ist klar und flüssig wie Wässer,-zeigt sogar nach einigen Tagen nur eine schwache Opalescenz-:und eignet sich hervorragend für feine Appreturen.
  • Verwendet man anstatt 300 ccm Hypochlorit nur zoo ccm bzw. ioo ccm, so erhält man Produkte, welche beim nachherigen Kochen Lösungen ergeben, welche nach Abkühlung dickflüssig sind und erst nach längerer Zeit salbenartig erstarren, im Aussehen aber von den jetzt bekannten Produkten wesentlich verschieden sind. - .
  • 250 g Kartoffelstärke 'wird in 350 ccm Wasser aufgerührt, mit 75 ccm Ammoniak (85g NH3 firn 1) und 75 Ccin" Hypochloritlauge (15o-g aldives -Cl im 1) versetzt und während 30 Minuten ab und zu umgerührt. Die 1 Stärke wird nun abfiltriert, ausge-,vaschen, wieder -in Wasser aufgeschlämmt; -gebleicht .und weiter wie- im Beispiel z angegeben verarbeitet.
  • Es sei liier bemerkt, . daß nach 5 Minuten i Einwirkung die Stärke schon fast vollständi in- die neue leicht lösliche Modifikation urngewandelt war.
  • 3. i kg Kartoffelstärke wird mit 1,41 Wasser angerührt und mit 300 ccm normaler Hypobromitlauge versetzt. Nach 3o Minuten Einwrkungwird die Suspension mit ioo ccm 5fach normalem Ammoniak versetzt und nach einer Einwirkung von 3o Minuten die Stärke abgesogen, ausgewaschen und weiter in bekannter Weise gereinigt. -q:.. i leg Kartoffelstärke wurde; wie im vorhergen Beispiel beschrieben,- mit ioo cczn Hypäbromitlösung, z:oo:ccm. 4fach normaler Hypochloritlösung und weiter mit ioo ccm 5fach- normalem Ammoniak versetzt und in bekannter Weise äüfgearbeitet. Aus dem Dargelegten ergibt sich, daß durch die neue kombinierte Behandlung der Stärke mit Hypohal genfiten und Hydroxylionen abspaltenden Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen es möglich ist, aus nativer Stärke eine lösliche Stärke zu erhalten, weiche beim Verkleistern ein homogenes, durchsichtiges, beständiges Sol liefert, (las beim Altern weder Synäresis noch Retrogradationserscheinungen aufweist. ,

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRTJCfi :. Verfahren ,zur Herstellung löslicher Stärke durch Einwirkung von Hypohalogeriiten auf in Wasser aufgeschlämmte Stärke oder stärkehaltige Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß während oder nach Einwirkung der Hypohalogenite Aminoniak oder ähnliche Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen zugesetzt "verden.
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