DE624653C - Reinigungsverfahren fuer Quecksilber, welches als Kathode bei der elektrolytischen Ab- scheidung der Eisengruppenmetalle dient und nach Reinigung wiederverwendet wird - Google Patents
Reinigungsverfahren fuer Quecksilber, welches als Kathode bei der elektrolytischen Ab- scheidung der Eisengruppenmetalle dient und nach Reinigung wiederverwendet wirdInfo
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- DE624653C DE624653C DEP65265D DEP0065265D DE624653C DE 624653 C DE624653 C DE 624653C DE P65265 D DEP65265 D DE P65265D DE P0065265 D DEP0065265 D DE P0065265D DE 624653 C DE624653 C DE 624653C
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions or iron group metals, refractory metals or manganese
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Description
Bei der elektrolytischen Entfernung von einem oder mehreren Metallen der Eisengruppe
aus Lösungen, welche Salze dieser Metalle enthalten, kann Quecksilber als Kathode
verwendet werden. Zur wirtschaftlichen Durchführung dieser Verfahren ist es selbstverständlich erforderlich, daß das als
Kathode dienende Quecksilber dauernd oder mit Unterbrechungen von den bei der Elektrolyse
aufgenommenen Metallen gereinigt wird, um dann dem Elektrolyse« wieder zugeführt
zu werden.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß bei der Reinigung des Quecksilbers von den bei der
Elektrolyse aufgenommenen Metallen gewisse Bedingungen zu beachten sind, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das neue Verfahren
zur Reinigung von Quecksilber, welches als Kathode bei der elektrolytischen
ao Abscheidung der Eisengruppenmetalle dient und wiederverwendet wird, kennzeichnet sich
in der Hauptsache dadur.ch, daß das Reinigungsmittel im Unterschuß gegenüber der im
Quecksilber enthaltenen Gesamtmetallmenge
as verwendet wird, so daß nur ein Teil der im
Quecksilber enthaltenen Gesamtmetallmenge entfernt wird. Hierdurch gewinnt man u. a.
den Vorteil, daß das Quecksilber selbst während der Reinigung nicht angegriffen wird.
Somit kann man als Reinigungsmittel Lösungen von Stoffen verwenden, die an und für
sich auch reines Quecksilber angreifen können. Auch wenn ein Reinigungsmittel verwendet
wird, welches sich zu Quecksilber indifferent verhält (z. B. Merkurosalze, vorzugsweise
in Lösung), wird dasselbe nach der Erfindung im Unterschuß gegenüber der im Quecksilber enthaltenen Gesamtmetallmenge
verwendet, da in diesem Falle das Reinigungsmittel vollständig ausgenutzt wird.
Die Gründe, aus denen ein Angriff des Quecksilbers während der Reinigung zu vermeiden
ist, sind folgende: Ein Angriff des Quecksilbers hat zunächst zur Folge, daß das
Quecksilber in eine chemische Verbindung übergeht. Wenn diese Verbindung nicht aufgesammelt
wird, tritt ein Verlust an Quecksilber; ein. Wenn die Verbindung aufgesammelt wird, z. B. durch Dekantieren o'der Filtrieren,
wenn unlöslich, durch Fällen und nachfolgendes Dekantieren oder Filtrieren,
wenn in Lösung, wird zwar ein Verlust an Quecksilber vermieden, aber es sind mehr
oder weniger kostspielige Verfahren zur Rückgewinnung des Metalles erforderlich.
Ein Angriff des Quecksilbers durch die Reinigungsflüssigkeit hat aber häufig einen
noch größeren Nachteil zur Folge. Wenn z. B. beim Angriff des Quecksilbers eine
schwäch lösliche oder eine unlösliche Verbin-
dung (Oxyde oder wenig lösliche Salze) ent-■ steht, zerfällt das Quecksilber leicht in kleine
Tropfen, deren Oberfläche mit der gebildeten Verbindung überzogen ist. Diese Tropfen
vereinigen sich nur sehr schwer und machen naturgemäß das Quecksilber in dieser Form
ungeeignet oder unzweckmäßig zur Anwendung als Kathodenmaterial.
Das Normalpotential von. Eisen z. B. ist ίο — 0,43 Volt, das Normalpotential von Quecksilber
ist etwa rf- 0,8 Volt. Eisen ist somit weniger edel als Quecksilber um einen Grad,
welcher, durch die Differenz der Normalpotentiale ausgedrückt, etwa 1,2 Volt betrage.
Hieraus folgt, daß, unter sonst gleichen Bedingungen wie Art, Konzentration und Temperatur
der angewendeten Lösung, das Eisen viel leichter als Quecksilber angegriffen, z. B.
aufgelöst, wird. Wenn eine Mischung von
20. Eisen und Quecksilber mit einer Substanz behandelt wird, welche beide Metalle' angreift,
so wird infolgedessen von diesen zuerst das Eisen angegriffen bzw. aufgelöst.
Erst nachdem das Eisen praktisch vollkonl·- men ausgelöst ist, wird das Quecksilber angegriffen.
Infolgedessen wird, wenn die Menge der angreifenden Substanz zur Menge
der Eisen-Quecksilber-Mischung derart geregelt wird, daß die angreifende Substanz verbraucht
ist, bevor das gesamte Eisen oder die anderen verunreinigenden Metalle der Eisengruppe in dem Quecksilber mit .der angreifenden
Substanz reagiert hat, das Quecksilber nicht angegriffen werden. In gewissen Fällen, z. B. bei elektrolytischen
Verfahren, bei welchen das die Kathode bildende Quecksilber eine solche Strömungsgeschwindigkeit
besitzt, daß bei der angewendeten Stromdichte das ausgefällte Metall vollständig von dem Quecksilber unter
Amalgamierung aufgenommen wird, ohne einen Film oder Belag auf der Oberfläche
des Quecksilbers zu bilden, ist es aus weiter unten dargelegten Gründen vorteilhaft, daß
während der Reinigung des Quecksilbers die Bedingungen derart gewählt werden, daß nur
etwa, eine solche Metallmenge von dem Quecksilber entfernt wird, welche von diesem
Quecksilber während der unmittelbar vorhergehenden Elektrolyse aufgenommen wurde.
Vorzugsweise wird der Prozentsatz des von dem Quecksilber aufgenommenen Metalles
konstant gehalten und nicht größer als 0,5%, vorzugsweise kleiner als 0,3 °/0 gewählt.
Wenn die Trennung der Metalle der Eisengruppe von dem Kathodenquecksilber kontinuierlich
derart ausgeführt wird, daß das Quecksilber durch ein Reinigungsgefäß in
der gleichen Menge bzw- mit der gleichen Geschwindigkeit wie durch den'Elektrolyseur
strömt und das Reinigungsmittel dem Reinigungsgefäß z. B. in einer gewissen Menge
bzw. mit einer gewissen Geschwindigkeit χ zugeführt wird, so ist dafür Sorge zu tragen,
daß χ nicht zu Idein wird. Wenn der Wert χ
zu klein gewählt wird, steigt nämlich die Menge des von dem Quecksilber aufgenommenen
Metalles und erreicht nach und nach einen solchen Wert, daß der Kreislauf des Quecksilbers unmöglich bzw. schwierig wird,
da das Quecksilber in diesem Falle zu zäh geworden ist. Andererseits darf χ nicht zu
groß gewählt werden, da in diesem Falle der Gehalt des Quecksilbers an dem bzw. den
aufgenommenen Metallen sinkt, bis schließlieh das Quecksilber angegriffen wird, sofern
eine Lösung zur Trennung angewendet wird, ' welche das Quecksilber anzugreifen vermag.
Der Wert von χ wird aus diesen Gründen vorzugsweise derart gewählt, daß der Gehalt
des Quecksilbers an aufgenommenem Metall etwa in der Mitte zwischen dem Punkt, bei
welchem sieh die Nachteile des schlechteren Kreislaufes einsetzen, und dem Punkt, bei
welchem der Angriff des Quecksilbers durch die Trennflüssigkeit beginnt, liegt. Die
Sicherheitsgrenze ist dann nach beiden Richcungen gleich. Ein Gehalt an Metall von
etwa 0,01 bis 0,2 °/0 in dem Quecksilber hat
sich als geeignet erwiesen. Wenn der Gehalt 0,5 °/o übersteigt, wird das Quecksilber so
zäh, daß es nur unter großen Schwierigkeiten zum Strömen gebracht werden kann.
Ein Verfahren zur Entfernung eines oder mehrerer der Metalle Eisen, Kobalt und
Nickel von dem zur Elektrolyse dienenden Quecksilber besteht darin, daß man das diese
Metalle einzeln oder zu mehreren enthaltende Quecksilber mit einem Oxydationsmittel behandelt.
Eisen z. B. von dem Quecksilber mittels nichtoxydierender Säuren wegzunehmen,
ist nicht möglich, da dies bedeuten würde, daß das Eisen unter Wasserstoffentwicklung
ζ. B. nach der Gleichung Fe + H2S O4 == FeS O4 + H2
aufgelöst werden würde. Um Wasserstoff auf Quecksilber aus einer i-normalen sauren
Lösung abzuscheiden, ist aber eine Spannung von etwa 0,8 Volt erforderlich, während das
Normalpotential des Eisens nur —0,43 Volt beträgt. Schon bei einer so niedrigen Ferroionenkonzentration
wie .io~12-normal verliert
das Eisen infolgedessen die Fähigkeit, Wasserstoff auf Quecksilber aus einer 1-normalen
sauren Lösung abzuscheiden, und es ist daher praktisch nicht möglich, Eisen von Quecksilber
z. B. lediglich mittels verdünnter Schwefelsäure zu trennen.
In Gegenwart eines geeigneten Oxydationsmittels dagegen wirkt dieses als Depolarisator
für den Wasserstoff, und das Auslösen
62465a
der von dem Quecksilber aufgenommenen Metalle wird möglich. Eisen kann z. B. nach
folgender Gleichung aufgelöst werden:
, Fe + H2SO4 + H2O2 = FeSO4 + 2 H2O.
Was für Eisen dargelegt ist, gilt auch für Kobalt und Nickel.
Es wird vorzugsweise ein solches Reinigungsmittel gewählt, welches leicht regeneriert,
bei Anwendung eines Oxydationsmittels somit leicht reoxydiert werden kann. Diese
Eigenschaft wird z. B. von einem oder mehreren der folgenden Substanzen erfüllt:
Ferrisalze, z. B. Ferrisulfat oder -chlorid, Hypochlorite, Salpetersäure oder Nitrate
vorzugsweise in wässerigen Lösungen, die bei Verwendung von Nitraten sauer gemacht
worden sind. Nach der Erfindung wird jeweils nur ein Teil der gesamten in dem Quecksilber enthaltenen Metallmenge entfernt,
bevor das Quecksilber wieder in den Elektrolyseur zurückkehrt, da sonst das Quecksilber von dem Oxydationsmittel angegriffen
wird. Die Menge des Oxydationsmittels wird daher unterhalb der der in dem Quecksilber enthaltenen Metallmenge äquivalenten
Menge gehalten. Es ist bereits angeführt, daß gemäß der Erfindung die Trennung der Metalle von dem Quecksilber unter
Anwendung von Oxydationsmitteln derart ausgeführt wird, daß jeweils nur eine solche oder etwa solche Metallmenge von
dem Quecksilber entfernt wird, welche von diesem Quecksilber während der unmittelbar
vorhergehenden Elektrolyse aufgenommen wurde. Wenn eine wässerige Lösung eines Oxydationsmittels angewendet wird, ist
die Lösung sauer zu halten, um die Reaktion zwischen dem Oxydationsmittel und dem in
40. dem Quecksilber enthaltenen Metall "bzw. den Metallen zu unterstützen. Aus Ersparnisgründen
wird das verbrauchte Oxydationsmittel reoxydiert und wiederverwendet. Auch wrenn die Trennung unter Gegenwart von
Oxydationsmitteln erfolgt, wird vorzugsweise der Gehalt des von dem Kathodenquecksilber
aufgenommenen Metalles konstant oder nahezu konstant gehalten und nicht höher als 0,5 °/0, vorzugsweise niedriger
als 0,3 °/o gewählt.
Die Verwendung von Oxydationsmitteln als Reiniger sowie deren Regenerierung sei
an Hand folgender Beispiele erläutert:
Eisen kann aus Quecksilber z. B. durch eine Ferrisulfatlösung entfernt werden, z. B.
nach der Reaktion:
Fe+ Fe8 (S O4), - 3FeSO4.
Die anfallende Ferrosulfatlösung kann durch Ansäuerung und Durchblasen von Luft
leicht in neu zu verwendende Ferrisulfatlösung nach folgender Gleichung übergeführt
werden: ■-"■- -■-"· - ' fi'-:
4FeSO4 + O2 + 2H2SO4 = 2 Fe2 (SO4)3
• +2H2O. . 6s
Zur Darlegung der Wirkung von Hypochloriten sei demnächst darauf hingewiesen,
daß Hypochlorite als Oxydationsmittel dem freien Chlor äquivalent sind. Eine Reinigung
mit Hypochlorite^ es sei angenommen, daß Eisen aus verunreinigtem Kathodenquecksilber
entfernt werden soll, läßt sich daher wie folgt darstellen:
Fe + Cl2 = Fe Cl2. ·
Hypochlorite sind leicht reoxydierbar. Sie werden beispielsweise durch Elektrolysieren
von Alkalichloridlösungen gewonnen. Wenn sie jetzt erfindungsgemäß zwecks Entfernen
von in Quecksilber aufgelösten Metallen laut Obenstehendem verwendet werden, gehen sie
in Chloride über, welch letztere nach Ausfällen des Eisens, z. B. durch Alkalilösung,
durch Elektrolyse zu Hypochloriten leicht reoxydiert werden können.
.Die Verwendung der als leicht reoxydierbar bezeichneten Salpetersäure bzw. sauren
Lösungen von Nitraten für den Zweck der Erfindung sei an Hand der untenstehenden
Gleichung erläutert.
Die Eisenentfernung aus dem Quecksilber durch HNO3 verläuft bei passender Konzentration
der Säureldsung im wesentlichen nach der Reaktion:
3Fe + 8HNO3 = 3Fe(NO1), + 2NO
+ 4H2O.
Die hierbei gebildeten niedrigeren Stickstoft'oxyde können bekanntlich durch Einwirken
von Sauerstoff, z. B. Luftsauerstoff, in Gegenwart von Wasser in HNO3 wieder
übergeführt werden.
Nitrate wirken genau so wie Salpetersäure, vorausgesetzt, daß deren Lösung sauer gehalten
wird.
Die Oxydationsmittel werden, wie bereits angegeben, stets im Unterschuß gegenüber
der im Quecksilber enthaltenen Gesamtmetallmenge verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des gemäß der Erfindung ausgebildeten
Verfahrens geeigneten Vorrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. ι die Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 im Grundriß zeigt.
Die Elektrolyse erfolgt in dem Elektro- · lyseur 1, welcher eine Anzahl von aus über
geeignete Träger fließendem Quecksilber bestehenden Kathoden und eine entsprechende
Anzahl von Anoden enthält. Die Kathoden und Anoden sind mit den elektrischen Lei-
tungen'ii"und diese mit einer geeigneten
Stromquelle verbunden. Mit V und A sind Voltmeter- bzw. Amperemeter bezeichnet,
• · während 12 ein Regulierwiderstand zur Regelung des Stromes ist. DTe zu elektrolysierende
Lösung wird vorzugsweise in erwärmtem Zustande von einem Behälter 8 durch' das Rohr 15 dem Elektrolyseur 1 zuge-'
führt. Die ausgefällten Metalle werden von dem strömenden Quecksilber aufgenommen
und in amalgamiertem Zustande fortgeführt. Der untere Teil des Elektrolyseurs 1 ist mit
dem einen Ende eines U-förmigen Rohres 16 verbunden, deren anderes Ende in einem Gets
faß 2 mündet. Das verunreinigte Kathodenquecksilber fließt durch dieses U-Rohr aus.
Die Höhenlage der Verbindungsstelle des U-Rohres 16 mit dem Gefäß 2 ist derart gewählt,
daß die Quecksilbersäule der Höhe b zo in dem Rohr 16 ausreicht, der Säule des
Elektrolyten von der Höhe ä + b in dem Elektrolyseur 1 das Gleichgewicht zu halten.
Daher kann der Elektrolyt nicht zusammen mit dem 'Quecksilber durch das Rohr 15
fließen, vielmehr fließt die gesamte Menge des Elektrolyten durch den Hahn 17' aus, wenn
dieser nach Beendigung der Elektrolyse geöffnet wird. Der Elektrolyseur kommuniziert
demnach mit einem Quecksilberver- * schluß 2° mit Überlauf 2P, wobei die Quecksilbersäule
im Verschluß eine solche Höhe besitzt, daß der in dem Elektrolyseur herrschende
hydrostatische Druck durch- diese Quecksilbersäule im Gleichgewicht gehalten wird,, so daß das Quecksilber ununterbrochen
aus dem Elektrolyseur ausfließen kann, ohne einen Teil des Elektrolyten mitzunehmen.
Von dem Behälter 2 aus fließt das Quecksilber durch ein Rohr 17 zu einer von einem
Elektromotor 10 angetriebenen Zentrifugalpumpe 3, welche das Quecksilber in den Reinigungsbehälter
4 fördert. Das Quecksilber wird kontinuierlich in den Rein'igungsbehälter
4 gepumpt. Durch ein Rohr 21 wird aus einem Behälter 9 vorzugsweise ebenfalls kontinuierlich.
Reinigungsflüssigkeit dem Behälter 4 zugeführt. Diese Flüssigkeit enthält in
Lösung oder Suspension ein Agens, welches geeignet ist, das von dem Quecksilber aufgenommene
Metall auszulösen. So kann z. B. eine Ferrisulfatlösung zur Trennung des
Quecksilbers von dem" aufgenommenen Metall angewendet werden. Während der Reinigung
wird die kinetische" Energie des dem Behälter 4 zugeführten Quecksilbers dazu
. verwendet, eine genügende Mischung des Quecksilbers mit der Reinigungsflüssigkeit
zu erzielen. Durch Versuche ist gefunden worden, daß auf diese Weise tatsächlich eine
ausreichende Durchmischung erzielt wird. Die Durchmisphung kann dadurch verbessert
werden, daß der Reinigungsbehälter kreisförmige oder ähnliche Querschnittsform besitzt und' das Quecksilber in tangentialer
Richtung, wie dies Fig. 2 zeigt, zugeführt .wird.
Von dem Reinigungsbehälter 4 fließt die Mischung aus Quecksilber und Reinigungsflüssigkeit
in den erweiterten einen Schenkel eines U-Rohres 5. Dieser Schenkel ist mit einem
Überlauf Γ3 versehen, über welchen die Reinigungsflüssigkeit
durch ein Rohr 13* zu einem Behälter fließt,' in welchem gegebenenfalls
eine Regenerierung erfolgt, worauf die Flüssigkeit wieder in den Behälter 4 gefördert
wird. Durch den anderen Schenkel des U-Rohres fließt das Quecksilber zu einem Wascher 6. Dieser Schenkel des U-Rohres
mündet in dem Wascher 6 in einer solchen Höhe, daß die in diesem Schenkel des U-Rohres befindliche· Quecksilbersäule der in
dem anderen erweiterten Schenkel des •U-Rohres befindlichen Flüssigkeitssäule das
Gleichgewicht hält, so daß das Quecksilber in den Wascher 6 gelangt, ohne erhebliche Mengen
von Reinigungsflüssigkeit mitzunehmen. An der . Eintrittsstelle des Quecksilbers in
den Wascher 6 wird durch den Rohrstutzen 23 Waschwasser zugeführt und mit dem Quecksilber vermischt, so daß das Quecksilber
von den letzten' Spuren der Reinigungsflüssigkeit befreit wird. Das Waschwasser
und das Quecksilber werden in dem Wascher 6 durch ihr verschiedenes spezifisches
Gewicht selbsttätig getrennt. Das Quecksilber sinkt-zu Boden und gelangt nach
Durchgang durch ein U-Rohr 24 zu dem Sammelbehälter 7, von welchem es den Kathodenträgern
in dem Elektrolyseur 1 zugeführt wird. Das Waschwasser fließt durch
den Überlauf 14 ab. Auch hierbei findet das Gesetz über kommunizierende Röhren Anwendung.
Die IJ-förmige Leitung 24 wirkt nämlich als ein Quecksilberverschluß, so daß
kein Waschwasser mit dem Quecksilber zusammen in den Sammelbehälter 7 gelangen kann.
Das Quecksilber strömt also, wie dargelegt, im Kreislauf und wird während des
Verfahrens kontinuierlich gereinigt. Naturgemäß kann-die Reinigung des Quecksilbers
auch' mit "Unterbrechungen, also diskontinuierlich erfolgen.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Reinigungsverfahren für Quecksilber, welches als Kathode bei der elektrolytischen Abscheidung der Eisengruppenmetalle dient und nach Reinigung wiederverwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel im Unterschuß gegenüber der im Queck-silber enthaltenen Gesamtmetallmenge verwendet wird, so daß nur ein Teil der im Quecksilber enthaltenen Gesamtmetallmenge entfernt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch ι zur Entfernung von einem oder mehreren der Metalle Eisen, Kobalt und Nickel aus durch ein oder mehrere dieser Metalle verunreinigtem Quecksilber, dadurch gekennzeichnet, daß als Reinigungsmittel ein Oxydationsmittel verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel eine leicht reoxydierbare Substanz angewendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Oxydationsmittel einzeln oder zu mehreren in wässerigen Lösungen angewendet werden:Ferrisalze, z. B. Ferrisulfat, Hypochlorite, Salpetersäure oder sauere Lösungen von Nitraten.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wässerige Lösung des Oxydationsmittels zwecks Beschleunigung der Reaktion zwischen dem Oxydationsmittel und dem im Quecksilber enthaltenen Metall sauer gehalten wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei wiederholter Reinigung jeweils nur diejenige oder etwa diejenige Menge der im Quecksilber enthaltenen Gesamtmenge von Metallen der Eisengruppe entfernt wird, welche bei der unmittelbar vorhergehenden Elektrolyse aufgenommen wurde.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Quecksilbers an Fremdmetallen während des Kreislaufs des Quecksilbers im ganzen System nahezu konstant gehalten wird und nicht mehr als o,5°/0, vorzugsweise weniger als 0,3 °/o beträgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE624653X | 1931-04-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE624653C true DE624653C (de) | 1936-01-25 |
Family
ID=20313338
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP65265D Expired DE624653C (de) | 1931-04-30 | 1932-04-30 | Reinigungsverfahren fuer Quecksilber, welches als Kathode bei der elektrolytischen Ab- scheidung der Eisengruppenmetalle dient und nach Reinigung wiederverwendet wird |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE624653C (de) |
-
1932
- 1932-04-30 DE DEP65265D patent/DE624653C/de not_active Expired
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