DE1592217C3 - Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischem Bismuthylnitrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischem BismuthylnitratInfo
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Description
Bismuthylnitrat ist seit dem 17. Jahrhundert unter dem Namen »Magisterium Bismuti« als Heilmittel
speziell gegen Magenleiden bekannt und wird für diesen Zweck in großem Ausmaß verwendet. Seine
Zusammensetzung ist nicht völlig konstant; für pharmazeutischen Gebrauch sollte es die praktische Forderung
erfüllen, daß es einen Wismutgehalt von 71,1 bis 72,9% und einen Gehalt an N2O5 von 14,0 bis
16,2% aufweist.
Seit seiner Entdeckung ist Bismuthylnitrat in der Praxis ständig durch Auflösen von metallischem Wismut
in konzentrierter Salpetersäure und anschließende Abtrennung mit darauffolgender Hydrolyse des so
erhaltenen Bi(N O3)3 · 5H2O hergestellt worden.
Wie bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts gezeigt wurde (Zeitschrift für anorganische Chemie, B. 30,
S. 354, 1902), bilden sich während dieser Hydrolyse nacheinander verschiedene basische Nitrate. Beginnend
bei dem obengenannten Wismuttrinitrat wird zuerst das nichtkristalline Bismuthylnitrat BiO · NO3 · H3O
gebildet und dieses wird leicht in das kristalline BiO · NO3 · V?, H2O umgewandelt. In der Folge wird
dieses zu dem sogenannten sauren oder schweren Wismutsubnitrat 9 (BiO · NO3) · BiO -OH ■ 3H,0 zersetzt,
das durch weitere Hydrolyse das therapeutisch wichtige Wismutsubnitrat 5 (BiO · NO3) · BiO · OH · 4 (oder
3Va) H2O bildet. Wenn auch dieses Produkt weiterhydrolysiert
werden kann, ist diese Hydrolyse nur durch wiederholtes Kochen mit Wasser möglich.
Es soll hier festgehalten werden, daß das schwere Wismutsubnitrat und das therapeutisch wichtige Wismutsubnitrat
in ihrem Wismut- und Nitratgehalt nicht sehr voneinander abweichen, aber mit Hilfe ihrer
sauren Reaktion klar unterschieden werden können. Wenn 5 g des therapeutisch wichtigen Subnitrats in
75 ml Wasser 24 Stunden mit gelegentlichem Rühren stehen gelassen werden, sind zur Neutralisation von
50 ml des Filtrats (mit Phenolphthalein als Indikator) nicht mehr als 1,0 ml 0,In-NaOH erforderlich. Das
schwere Wismutsubnitrat erfordert eine viel größere Menge NaOH bei der gleichen Versuchsführung.
Die beschriebene Herstellung von Wismutsubnitrat hat im Laufe der letzten Jahrhunderte keine größeren
Abänderungen erfahren. Dieses Verfahren ist jedoch nicht nur ziemlich mühsam, sondern auch unwirtschaftlich.
Wenn man. das Hydratwasser außer acht läßt, erfolgt die Auflösung des Wismuts gemäß der
Reaktionsgleichung:
Bi + 6 HNO3 -* Bi(NO3), + 3NO3 + 3H2O
Dementsprechend werden 6 Mol HNO3 benötigt,
um ein Grammatom Wismut aufzulösen. Das gewünschte Hydrolyseprodukt, 5 (BiO · NO3) · BiO · OH,
enthält jedoch weniger als 1 Mol Nitrat je Grammatom Wismut. Das bedeutet, daß fünf Sechstel der
verwendeten Salpetersäure im Lauf der verschiedenen Reaktionen in nitrose Gase oder in eine stark verdünnte
Lösung überführt werden.
Es ist möglich, die bei der Auflösung von Wismut gebildeten nitrosen Gase wiederzugewinnen (britische
Patentanmeldungen 634 189 und 634 579), aber diese Gase stellen lediglich etwa 60% der verlorenen Salpetersäure
dar. Die während der Hydrolyse frei werdende Salpetersäure liegt in Form einer wäßrigen
etwa l%igen Lösung vor und kann dementsprechend nur durch starkes Konzentrieren in einer wirtschaftlich
brauchbaren Form wiedergewonnen werden. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, daß all diese Wiedergewinnungsverfahren,
selbst wenn sie wirtschaftlich tragbar wären, das Gesamtverfahren komplizieren und
es daher wenig betriebssicher machen.
Vor mehr als 40 Jahren wurden bereits einige Laborversuche über die anodische Auflösung von metallischem
Wismut in einer Nitratlösung durchgeführt (Journal of the Society of Chemical Industry, Bd.41
[1922], S. 167TfT.), aber diese Versuche haben nie zur Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von
Wismutsubnitrat geführt. Es wurden auch keine weiteren Versuche in dieser Richtung in der Literatur beschrieben.
Gemäß der genannten Veröffentlichung hatte die in den Versuchen verwendete Elektrolysezelle
eine Wismutanode, eine Nickelkathode, voneinander getrennte Anoden- und Kathodenräume und enthielt
Natriumnitrat als Anolyten, Natriumhydroxydlösung als Katholyten und verdünnte Natriumnitratlösung
als Mittelelektrolyten. In diesen Versuchen wurde ein weißer Feststoff gebildet, der jedoch keinesfalls
Wismutsubnitrat darstellte, sondern wie in der genannten Veröffentlichung beschrieben wird, in Salpetersäure
gelöst und wieder ausgefällt werden mußte, um daraus ein Handelsprodukt zu erhalten.
Die Ergebnisse dieser Versuche gaben daher keinen Anreiz zur Entwicklung eines kommerziell verwendbaren
Elektrolyseverfahrens zur Herstellung von Bismuthylnitrat. Rückschauend betrachtet, ist dies mehr
oder weniger gut erklärbar, weil die Forschung zu dieser Zeit auf die Möglichkeit gerichtet war, das
gesamte Nitrat in Form von Natriumnitrat zuzugeben. Die Gesamtreaktion verläuft jedoch unter der Bildung
von Hydroxylionen. So findet die Bildung des ersten basischen Wismutnitrats, des Bismuthylnitrats gemäß
der Gleichung statt:
Bi + NO:."+ 2H3O -+ BiO ■ NO3 + 3/2H2 + OH-
Wenn daher keine Säure zugeführt wird, kann sich nur Bi2O3 oder BiO · OH in dem langen Reaktionsverlauf
bilden. Nun wird zwar in Versuch 4, S. 168, der Veröffentlichung der Anolyt leicht sauer gehalten, es
wurde jedoch in diesem Versuch ein Produkt hergestellt, das in seinem Wismutgehalt einen ziemlich
starken Unterschied zu dem pharmazeutischen Wismitsubnitrat aufwies.
Ein anderer wichtiger Faktor für die Unbrauchbarkeit des beschriebenen Verfahrens ist die Verwendung
von getrennten Anoden- und Kathodenräumen, die den Zweck hatten, eine Reduktion von Nitrat zu
Ammoniak an der Kathode zu verhüten. Um den Widerstand der beschriebenen Zelle zu überwinden,
ist eine ziemlich hohe Spannung erforderlich, die einen unerwünscht hohen Energieverbrauch zur Folge hat.
Darüber hinaus kann die Elektrolyse nicht wesentlich länger als etwa eine Stunde lang fortgeführt werden,
weil der elektrische Widerstand stark ansteigt, zum Teil durch Bildung eines Überzugs auf den Anoden und
zum Teil durch Zusetzen der großen porösen Gefäße, die zur Abgrenzung der verschiedenen Elektrolytflüssigkeiten
verwendet werden. Außerdem zeigt die beschriebene Anordnung den Nachteil, daß der Inhalt
des Anodenraums durch die Hydrolyse der anfänglich gelösten Wismutionen zunehmend saurer wird, entsprechend
der Reaktionsgleichung (für Bismuthylnitrat) :
Bi++- + H3O + N0:! ->
BiO · NO3 + 2H+
während der Inhalt des Kathodenraums auf Grund
während der Inhalt des Kathodenraums auf Grund
folgender Kathodenreaktion zunehmend alkalisch
wird:
2H2O + 2e -* Hg + 2OH~
Der im Anodenraum gebildete Niederschlag löst sich daher als Folge des ständig absinkenden pH-Werts
wieder teilweise auf.
Es ist auch bereits bekannt (Paint Technology, XV, S. 59 bis 61 [1950]), Blei anodisch in einer Natriumnitrat
enthaltenden Zelle zu oxydieren und dabei voneinander getrennte Anoden- und Kathodenräume zu
verwenden. Das unmittelbare Produkt der Elektrolyse ist jedoch Pb(OH)3.
Im Hinblick auf den Stand der Technik erschien es deshalb nicht möglich, ein für pharmazeutische Zwecke
passendes Wismutsubnitrat mit Hilfe eines elektrolytischen Verfahrens unmittelbar aus metallischem
Wismut herzustellen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß ein für
pharmazeutische Zwecke passendes Wismutsubnitrat auf einfache und sogar kontinuierliche Weise mit Hilfe
eines elektrolytischen Verfahrens hergestellt werden kann. In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
keine getrennten Kathoden- und Anodenräume verwendet, und es tritt trotzdem keine wahrnehmbare
Reduktion des Nitrats zu Ammoniak auf.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von pharmazeutischem
Bismuthylnitrat durch anodische Auflösung von Wismut unter Verwendung einer wäßrigen Lösung eines
Nitrats in einem Medium, das gegenüber dem die Anode umgebenden Elektrolyten saurer eingestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß als einziger Elektrolyt eine wäßrige Lösung eines anorganischen. Nitrats verwendet
wird, deren pH-Wert mit Salpetersäure auf einen Wert zwischen 1 und 7 eingestellt ist.
Wenn unter diesen Bedingungen gearbeitet wird, erhält man einen Niederschlag mit im wesentlichen
konstanter Zusammensetzung, der nach dem Waschen mit Wasser den pharmazeutischen Forderungen für
Wismutsubnitrat genügt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt große Vorteile, verglichen mit der üblichen Herstellung von
Wismutsubnitrat. Das Subnitrat wird an der Anode gebildet, und wenn man aus Bequemlichkeitsgründen
voraussetzt, daß das Produkt 4 Moleküle Hydratwasser enthält, kann die Reaktionsgleichung wie folgt
dargestellt werden:
6Bi + 5NO~+' HH2O
-> 5 (BiO■ NO3) ·BiO· OH ·4H2O + 13H+ +18 e
An der Kathode spielt sich die folgende Reaktion ab 18H+ + 18e->9Ha
Durch Addition der beiden Gleichungen erhält man die folgende Gesamtreaktion:
6 Bi + 5HNO3 + HH2O
-> 5 (BiO . NO3) · BiO · OH · 4H2O + 9H2
Daraus geht hervor, daß nicht mehr Salpetersäure verbraucht wird, als für die Herstellung des Subnitrats
erforderlich ist. Darüber hinaus kann das Verfahren leicht in kontinuierlicher Weise durchgeführt werden.
Zu diesem Zweck muß lediglich der gebildete Niederschlag kontinuierlich entfernt werden und die verbrauchte
Salpetersäure entweder periodisch oder kontinuierlich aufgefüllt werden, so daß der pH-Wert der
Flüssigkeit innerhalb der gewünschten Grenzen gehalten wird. Bei Verwendung einer passenden Meß- und
Kontrollvorrichtung kann dies sogar automatisch durchgeführt werden. Die Elektrolyseflüssigkeit kann
mit Hilfe einer Pumpe umgewälzt werden, um die Temperatur und den pH-Wert auszugleichen und den
Niederschlag zu entfernen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Tatsache, daß die notwendige Vorrichtung
kompakt ist, so daß sie nur einen mäßigen Raumbedarf besitzt, während weiterhin die tatsächliche
Arbeit auf die Überwachung der Vorrichtung und die Entfernung des fertiggestellten Produkts beschränkt
werden kann. Weil die notwendige Vorrichtung zum größeren Teil aus ziemlich billigen Kunststoffen hergestellt
werden kann, ist die erforderliche Investierung, selbst wenn man automatische Kontrolle vorsieht,
nicht wesentlich höher oder, im Fall einer Vorrichtung der gleichen Kapazität, sogar niedriger als bei der
Durchführung des traditionellen Verfahrens.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein anorganisches Nitrat als Elektrolyt verwendet, weil
organische Nitrate oft Anlaß zu einer unerwünschten Bildung von Komplexen geben. Prinzipiell kann jedes
anorganische Nitrat verwendet werden, aber aus wirtschaftlichen Gründen werden die Alkalimetallnitrate,
insbesondere NaNO3 und KNO3 und Ammoniumnitrat
bevorzugt. Die Konzentration des Nitrats kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Die untere
Grenze ist durch die Konzentration, mit der das (extrem geringe) Löslichkeitsprodukt des gebildeten
Subnitrats überschritten wird und die obere Grenze ist durch die Sättigungskonzentration des Ausgangsnitrats
gegeben. Für praktische Zwecke sollte die Konzentration jedoch hoch genug sein, um eine gute Leitfähigkeit
zu erreichen; soll aber nicht zu nahe am Sättigungspunkt liegen. Es werden daher Konzentrationen
von 10 bis 40%. besonders etwa 10 bis 30% bevorzugt.
Die Salpetersäure soll in einer solchen Menge anwesend sein, daß der pH-Wert des Elektrolyten
unterhalb 7 liegt. Der pH-Wert soll jedoch nicht unter 1 absinken, weil in diesem Fall das gebildete Subnitrat
sich in einem übergroßen Maß zu lösen beginnt. Vorzugsweise wird ein pH-Wert von 2 bis 5 aufrechterhalten,
und bei Verwendung einer automatischen Kontrolle wird daher das Kontrollsystem vorzugsweise
auf einen Wert innerhalb dieses Bereichs eingestellt.
Die Temperatur ist kein kritischer Faktor. Es muß lediglich berücksichtigt werden, daß bei einer zu
niedrigen Temperatur der Widerstand der Zelle unwirtschaftlich hoch ist, während bei einer zu höhen
Temperatur eine Verdampfung auftritt, die für praktische Zwecke zu groß ist. Dementsprechend verwendet
man im allgemeinen Temperaturen von 20 bis 8O0C
und Vorzugs weise. 40 bis 6O0C.
Auch die bei der Elektrolyse angewendete Stromdichte wird durch wirtschaftliche Betrachtungen bestimmt.
So ist zu berücksichtigen, daß die Produkterzeugung um so geringer ist, je niedriger die Stromdichte
liegt und andererseits die erforderliche Spannung bei zu hohen Stromdichten zu stark ansteigt, was
ebenfalls unwirtschaftlich ist. In der Praxis wird deshalb eine Stromdichte von 1 bis 3 Ampere je dm2
verwendet.
Die verwendeten Kathoden müssen nur der Forderung genügen, sich nicht in dem verwendeten Elektrolyten
zu lösen.
Wenn das Verfahren kontinuierlich unter den genannten bevorzugten Bedingungen der Elektrolytzusammensetzung,
der Temperatur und der Stromdichte durchgeführt wird, erfolgt die Herstellung des
Wismutsubnitrats auf besonders wirtschaftliche Weise. Die erforderliche elektrische Energie ist gering, auf
Grund der im wesentlichen quantitativen Stromausnutzung, des hohen Äquivalentgewichts des Wismuts
und der erforderlichen niedrigen Badspannung (etwa 3 Volt). So erfordert die Herstellung von 1 kg Wismutsubnitrat
nur etwa 1 Kilowattstunde. Andererseits wird eine große Ersparnis an Salpetersäure erzielt. In
dem bekannten Verfahren sind 2,5 bis 3 kg 60°/„iger Salpetersäure erforderlich, um 1 kg Wismutsubnitrat
herzustellen, während beim Ve: fahren der Erfindung zur Herstellung der gleichen Menge Wismutsubnitrat
nur 0,4 kg 60°/0iger Salpetersäure erforderlich sind.
Die Erfindung wird nun an Hand einer Ausführungsform mit kontinuierlicher Durchführung und automatischer
Kontrolle näher erläutert.
In einem passenden Gefäß, das z. B. aus Kunststoff hergestellt ist, werden die Wismutanoden beispielsweise
in Form von 1 bis 2 cm dicken Platten und Kathoden z. B. aus rostfreiem Stahl in dem Elektrolyten aufgehängt.
Die Elektroden werden an einen passenden Gleichrichter angeschlossen. Wenn Strom durch die
Zelle geschickt wird, wird eine weiße Schicht von Wismutsubnitrat auf den Wismutplatten gebildet. Nach
einiger Zeit lockert sich diese Schicht örtlich, und eine Menge kleiner Stückchen beginnt auf den Boden des
Gefäßes zu fallen. Dieser Boden ist geneigt, und an seinem niedrigsten Punkt wird Flüssigkeit abgepumpt,
die den Niederschlag mit sich führt. Diese Flüssigkeit wird zu einer Zyklon-Trennvorrichtung gepumpt, und
aus diesem Zyklon wird eine konzentrierte Aufschlämmung des Niederschlags und Elektrolyts erhalten.
Die Aufschlämmung wird filtriert und zentrifugiert, und nach dem Waschen des Niederschlags mit heißem
Wasser und Trocknen erhält man Bismuthylnitrat, das den pharmazeutischen Forderungen genügt. Die vom
Niederschlag befreite Flüssigkeit fließt von dem Zyklon durch eine beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellte
Leitung zu einem Überfließgefäß, das in einer gewissen Höhe (z. B. 1 bis 1,5 m) oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
in dem Elektrolysegefäß angeordnet ist. Eine pH-Sonde befindet sich in der Leitung zu dem
Überfließgefäß oder in einer Umgehungsleitung, und mit Hilfe dieser Sonde und eines Kontrollsystems wird,
immer wenn es notwendig ist, dem Überfließgefäß zusätzliche Salpetersäure mittels eines dektromagnetisch
betätigten Ventils zugeführt. Das Überfließgefäß ist weiterhin mit einer Dampfzuführung oder anderen
Vorrichtungen versehen, um die Flüssigkeit auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen. Das Elektrolysegefäß
ist ebenfalls mit einer Heizvorrichtung versehen, z. B. mit thermostatisch geregelten Tauchelementen
in zwei einander gegenüberliegenden Ecken des Durchmessers.
Von dem Überfließgefäß wird die Flüssigkeit wieder an eine oder mehrere Stellen des Elektrolysegefäßes
zurückgeführt, wobei vorzugsweise die Zufuhrstellen so gewählt werden, daß eine gründliche DurchmisChung
auftritt.
Bei der erfindungsgemäßen Reaktion tritt ein spezielles, wenn auch nicht ernstes Problem auf, das
darin besteht, daß der um die Elektroden schwimmende Niederschlag und gelöstes Wismut zu metallischem,
schwarzem Wismutschwamm reduziert werden kann. Bei guter Verfahrensführung hat diese Erscheinung
Verluste von nur etwa 0,1 °/o zur Folge, wenn aber aus
diesen oder jenen Gründen die Bildung von Wismutschwamm in einem größeren Ausmaß auftritt, kann
das Produkt stark verunreinigt sein. Um diese Schwierigkeit zu umgehen, werden Filter rund um die Kathoden
vorgesehen, die natürlich durchlässig für den Elektrolyten sind. Die Filter können in passender
Weise aus einem Rahmen (z. B. aus Kunststoff) bestehen, der Filtergaze (z. B. aus Polypropylen) trägt.
Die Filterelemente können gleichzeitig mit dem Ersetzen der Wismutanoden gereinigt werden, d. h. einmal
in zwei oder drei Wochen.
Zur Vermeidung von Explosionen durch den an den Kathoden entwickelten Wasserstoff ist das Elektrolysegefäß
vorzugsweise geschlossen und trägt einen Deckel (der z. B. aus Holz sein kann), der mit Öffnungen für
die verschiedenen Zuleitungen und mit einem Saugstutzen für die Ventilation versehen ist. Nach dem
Durchschicken eines einfachen Spülgases werden die entfernten Dämpfe durch einen säureresistenten und
explosionsfesten Ventilator der Atmosphäre zugeleitet.
Claims (5)
1. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von pharmazeutischem Bismuthylnitrat durch
anodische Auflösung von Wismut unter Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Nitrats in
einem Medium, das gegenüber dem die Anode umgebenden Elektrolyten saurer eingestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß als alleiniger Elektrolyt eine wäßrige Lösung eines anorganischen
Nitrats verwendet wird, deren pH-Wert mit Salpetersäure auf einen Wert zwischen
1 und 7 eingestellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganisches Nitrat ein Alkalinitrat
oder Ammoniumnitrat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nitrat in einer Konzentration
von 10 bis 30 % vorliegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des
Elektrolyten 2 bis 5 beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse
mit Kathoden durchführt, die von elektrolytdurchlässigen Filtern umgeben sind.
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