DE2060066B2 - Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxid und Chlorgas durch Elektrolyse von wäßrigen Elektrolyten, die in der Hauptmenge Magnesiumchlorid sowie Alkalichlorid gelöst enthalten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxid und Chlorgas durch Elektrolyse von wäßrigen Elektrolyten, die in der Hauptmenge Magnesiumchlorid sowie Alkalichlorid gelöst enthaltenInfo
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Description
Die Elektrolyse einer wäßrigen Magnesiumchlorid- Diaphragma 3 bis 10 mm.
lösung ist technisch wesentlich schwieriger durchzu- Als durchbrochene, rüttelbare Doppelkathoden
führen als eine Alkalichloridelektrolysi; wegen der können Schlitzkathoden mit gegeneinander versetzten
Bildung eines festen Reaktionsproduktes, des Magne- 50 Schlitzen und Stegen verwendet werden,
siumhydroxids. Das sich bildende Magnesiumhy- Auch können als durchbrochene, rüttelbare Doppel-
siumhydroxids. Das sich bildende Magnesiumhy- Auch können als durchbrochene, rüttelbare Doppel-
droxid kann im Kathodenraum sedimentieren und kathoden Jalousiekathoden verwendet werden,
diesen zusetzen, wodurch der Zellenwiderstand all- Für das Verfahren der Erfindung sollen technische
diesen zusetzen, wodurch der Zellenwiderstand all- Für das Verfahren der Erfindung sollen technische
mählich so erhöht wird, daß die Zelle nicht mehr be- Magnesiumchloridlösungen eingesetzt werden, instriebsfähig
ist. 55 besondere Endlaugen der Kaligewinnung, denen Al-
Das Magnesiumhydroxid kann sich auf der Kathode kalichlorid vor der Elektrolyse zugesetzt worden ist,
abscheiden und diese völlig einhüllen. Diese Inkrustie- oder ähnliche Laugen, die Alkalichlorid bereits entrung
der Kathode führt schon innerhalb sehr kurzer halten. Als Alkalichloride werden vorzugsweise Na-Zeit
zu einem hohen Zellenwiderstand. Um das Zu- triumchlorid, Kaliumchlorid und deren Gemische
setzen der Zelle zu verhindern, muß der Abstand 60 verwendet. Das AlkaUchlorid wird bei der Elektrolyse
zwischen Kathode und Diaphragma relativ groß ge- nicht verbraucht. Dieses bleibt in der Elektrolysezelle
halten werden, wodurch sich der spezifische Strom- oder wird nach Abtrennung des Magnesiumhydroxids
verbrauch erhöht. Die Inkrustierung der Kathoden mit der Filtratmutterlauge in die Zelle zurückgeführt,
soll nicht eintreten bei bestimmten Stromdichten. Die Nach dem Verfahren der Erfindung wird das im
Angaben über die optimale Stromdichte sind nicht 65 Raum zwischen Kathode und Diaphragma gebildete
einheitlich und schwanken zwischen 800 A/m2 als Magnesiumhydroxid durch die Kathodenschlitze der
obere Grenze und Mindestwerte von etwa 1600 bis durchbrochenen und rüttelbaren Doppelkathoden
18IX) A/m2. hindurch auf die Kathodenrückseiten abgeführt. Der
Stahl mit einem Abstand zum Diaphragma von 6 mm. Die Zellenspannung muß für konstante Sirombelastung
der Zelle innerhalb von 20 Stunden von 3,9 Volt auf 15 Volt angehoben werden. Der Kathodenraum
war nach dem Versuch frei von Sediment, aber die Kathoden waren vollständig eingehüllt von einer
harten Mg(OH)2-Kruste.
In der gleichen Elektrolysezelle wurde unter gleichen Bedingungen ein Elektrolyt mit NaCl-Zusatz elektrolysiert:
Katholyt: 80 g/l MgCl2 40 g/l NaCl
Anolyt: 280 g/l MgCl8 40 g/l NaCl
Der Versuch wird nach 7 Tagen unterbochen.
Während dieser Zeit liegt die Zellenspannung praktisch unverändert bei 3,8 Volt. Die Kathodenoberfläche
ist frei von Verkrustungen, und die Zelle bleibt weiter-
von jedem Kathodenpaar eingeschlossene Raum ist so groß zu halten, daß sich der Kathodenraum nicht
zusetzt. Dies wird dadurch erreicht, daß der Abstand zwischen den beiden Kathoden eines Paares beispielsweise
10 bis 30 mm beträgt. Durch diese Maßnahme wird der für den Stromverbrauch maßgebliche Abstand
zwischen Kathode und Anode nicht betroffen. Dieser wird relativ klein gehalten. Es wird der Abstand
Kathode-Diaphragma auf einige Millimeter, vorzugsweise 3 bis 10 mm, begrenzt und damit der Zellenwiderstand
entsprechend niedrig gehalten.
Als Kathoden werden durchbrochene Kathoden, und zwar in Form von rüttelbaren Doppelkathoden
verwendet. Unter durchbrochenen Kathoden werden Drahtnetz-, Stab- oder Schlitzblechkathoden verstan- 15
den. Bei Schlitzblechkathoden wird die besondere Form der Jalousiekathode oder aber eine Schlitzblechkathode,
bei der Schlitze und Stege jedes Kathodenpaares gegeneinander versetzt sind, verwendet. Die
Kathoden werden mit einer Rüttelvorrichtung ver- ao hin betriebsbereit,
bunden. B e i s d i e 1 3
Der technische Vorteil der Einstellung eines kleinen
Elektrodenabstandes, bei dem sich durch den sedi- In einer Elektrolysezelle mit einem keramischen
mentierenden Feststoff der Kathodenraum nicht zu- Diaphragma und 1,2 m2 Kathodenfläche wird eine
setzt, tritt nur dann ein, wenn die durchbrochenen as Magnesiumchloridlösung bei einer Temperatur von
Kathoden in Form von Doppelkathoden eingesetzt 55° C und einer Stromdichte von etwa 900 A/m2 elekwerden,
die gleichzeitig mit einer Rüttelvorrichtung trolysiert. Als Kathode ist eine rüttelbare Einfachverbunden
sind. Bei der Anwendung von Jalousie- Vollblechkathode eingesetzt worden, die einen Abkathoden
bzw. von Schlitzblechkathoden mit gegen- stand von 10 mm zum Diaphragma hat. Die Elektroeinander
versetzten Schlitzen und Stegen läßt sich im 30 lyte enthielten kein Natriumchlorid:
Vergleich zu anderen durchbrochenen Kathoden Katholyt: 150 g/i MgCl2 8 g/l MgSO1
außerdem noch ein Spannungsgewinn erreichen. Anolvt· 280 ε/1 MeCl! I4! s/l MgSO4
Die Verwendung von rüttelbaren Doppelschütz- AnOlyt· ZW g/ MgU* g/ g 4
kathoden führt jedoch noch nicht zu den angestrebten Nach lltägigem Betrieb hat sich der Kathodenraum
Ergebnissen. Es läßt sich zwar bei ihrer Anwendung 35 der Zelle mit Magnesiumhydroxidsediment fast vollem
Zusetzen des Kathodenraumes mit sedimentieren- ständig zugesetzt, und der Zellenwiderstand hat sich
dem Feststoff vermeiden, aber bei dieser Kathodenausführung findet eine Abscheidung von Mg(OH)2
auf der Kathode statt. Diese hüllt in kurzer Zeit durch weitere Abscheidung und Wachstum die ge- 40
samte Kathode ein. Die Überzüge sind hart, haften fest auf der Kathode und haben einen Anstieg des
Zellenwiderstandes zur Folge. Im Gegensatz zum Zusetzen des Kathodenraumes durch Feststoffsediment
verläuft die Kathodeninkrustierung im allgemeinen 45 haben fo
viel schneller. Bereits im Laufe eines Tages steigt der Kath •■'v*·
Zellenwiderstand auf das Doppelte bis Dreifache an. Nach dem Verfahren der Erfindung inkrustieren
durchbrochene Kathoden erst dann nicht, wenn Alkalichlorid im Katholyten in einer Konzentration 50 Kathodenoberfläche ist frei von Verkrustungen, der
enthalten ist, die mindestens 30 g/l beträgt und bis Kathodenraum frei von Sediment, und die Zelle,
zur Sdttigungskonzentration erhöht werden kann. Es ist dann kein Anstieg des Zellenwiderstandes zu beobachten,
so daß die Zellenspannung während des Ablaufes der Elektrolyse praktisch nicht gesteigert zu 55 dung bestehen darin, daß die Fällung und Abscheiwerden
braucht. dung des Magnesiumhydroxids in einem einzigen Ver-
beinahe verdoppelt.
In der gleichen Elektrolysezelle wie im Beispiel 3 wird unter gleichen Bedingungen elektrolysiert. Abweichend
davon ist eine rüttelbare Doppelschlitzkathode aus Stahl eingesetzt worden, die einen Abstand
zum Diaphragma von 7 mm hat. Die Elektrolyte 'e Zusammensetzung:
«./1 MgCl2 8 g/l MgSO4 40 g/l NaCl
Anolyi - . ν j/1 MgCl2 14 g/l MgSO4 50 g/l NaCl
Der Versuch wird nach 17 Tagen unterbrochen. Die
deren Spannung während des Versuches nicht angestiegen ist, ist weiterhin betriebsbereit.
Die technischen Vorteile des Verfahrens der Erfin-
Das Verfahren der Erfindung wird beispielsweise wie folgt beschrieben.
In einer Elektrolysezelle mit einem Diaphragma aus Kunststofftuch und einer Kathodenfläche von 250 cms
wird eine Magnesiumchloridlösung bei einer Temperatur von 7O0C und einer konstanten Stromdichte von
600 A/m4 elektrolysiert. Die Elektrolyte haben folgenden MgCla-Gehalt: Katholyt 82 g/l, Anolyt 280 g/l.
Als Doppelkathode dient eine Rundstabkathode aus
fahrensschritt in einer einfach konstruierten Elektrolysezelle durchgeführt werden können und trotz der
Feststoffbildung in der Elektrolysezelle ein kleiner Elektrodenabstand eingestellt werden kann, ohne daß
die Zelle sich mit Feststoff sediment zusetzt und folglich der Zellenwiderstand ansteigt und bei Verwendung
von rüttelbaren und durchbrochenen Doppelkathoden diese nicht inkrustieren.
Es ist durch diese Maßnahmen ein störungsfreier Elektrolysebetrieb über längere Zeit und bei niedriger
Spannung möglich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesium- wurde ein Verfahrenibekannt nach^dern in.einer Alkalihydroxid
und Chlorg^ durch Elektrolyse von wäß- 5 Chloridelektrolyse Chlor und Natronlauge wie berigen
Elektrolyten, die in der Hauptmenge Magne- kannt hergesteUt und anschheßend die gewonnene
siumchlorid sowie AlkaUcblorid gelöst enthalten, Natronlauge nut Magnesiumchlondlosung zu Magnedadurch
gekennzeichnet, daß der Ge- siumhydroxid und Natnumchlondlosung umgesetzt
halt des Elektrolyten im Katholyt 5 bis 150 g/l wird. Die entstandene Natnumchlondlosung wird
und im Anolyt 5 bis 280 g/l MgCl8 und der Gehalt io erneut elektrolytisch zersetzt. Damit wird der Feststoffbeider
Elektrode an AJLkaHchloriden 30 g/l bis anfall in der Elektrolysezelle umgangen. Die Filtnerzur
Sättigung beträgt und in einer Diaphragmazelle fähigkeit des Magnesiumhydroxids ist jedoch so
elektrolysiert und während der Elektrolyse in dem schlecht, daß weitere aufwendige Verfahrensschntte
Elektrolyten eine Temperatur von 50 bis 1000C zu ihrer Verbesserung angeschlossen werden müssen,
und eine Stromdichte bis zu 2000 A/m* aufrecht- 15 Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine
erhalten wird, die mit durchbrochenen und rüttel- Dreikammerzelle verwendet Die einzelnen Kammern
baren Doppelkathoden ausgerüstet ist, deren Ab- sind voneinander durch Anionenaustauschermemstand
bis zum Diaphragma höchstens bis zu 10mm branen getrennt. In den beiden Außenzellen wird eine
beträgt. Alkalichloridelektrolyse durchgeführt, wobei die in
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- so Kathodenraum gebildeten OH-Ionen in den Mittelzeichnet,
daß der Abstand der Kathoden vom raum wandern, der eine Magnesiumchlondlosung
Diaphiagma 3 bis 10 mm beträgt. enthält. Es fällt Magnesiumhydroxid aus, das abge-
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, da- trennt wird, während die Chlononen aus dem Mnteldurch
gekennzeichnet, daß als durchbrochene, raum in den Anodenraum wandern und zusammen
rüttelbare Doppelkathoden Schlitzkathoden mit 05 mit den dort bereits vorhandenen Chlononen an der
gegeneinander versetzten Schlitzen und Stegen Anode entladen werden. Auch bei diesem Verfahren
verwendet werden. ist der Elektrodenabstand vergrößert und wegen des
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, da- zweimaligen Stromdurchganges durch ein Diaphragma
durch gekennzeichnet, daß als durchbrochene, der spezifische Stromverbrauch erhöht.
rüttelbare Doppelkathoden Jalousiekathoden ver- 30 Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von
wendet werden. Magnesiumhydroxid und Chlorgas durch Elektrolyse
von wäßrigen Elektrolyten, die in der Hauptmenge
Magnesiumchlorid sowie AlkaUchlorid gelöst enthalten, gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist,
35 daß der Gehalt des Elektrolyten im Katholyt 5 bis
Bei der Aufarbeitung von Kalisalzen fallen große 150 g/l und im Anolyt 5 bis 280 g/l MgCl2 und der
Mengen Endlaugen an, die hauptsächlich Magnesium- Gehalt beider Elektrolyte an Alkalichloriden 30 g/l bis
chlorid enthalten und deren technische Nutzung bisher zur Sättigung beträgt und in einer Diaphragmazelle
nur in begrenztem Umfang durchgeführt wird. Für das elektrolysiert und während der Elektrolyse in dem
zu gewinnende Magnesium und das Chlor dieser 40 Elektrolyten eine Temperatur von 50 bis 1000C und
Magnesiumchloridlösungen besteht technisches und eine Stromdichte bis zu 2000 A/m2 aufrechterhalten
wirtschaftliches Interesse. Die Gewinnung von Chlor wird, wobei die Diaphragmazelle mit durchbrochenen
aus diesen Lösungen ist von Bedeutung, da keine und rüttelbaren Doppelkathoden ausgerüstet ist, deren
Alkalilaugen anfallen wie bei der Alkalichloridelek- Abstand bis zum Diaphragma höchstens 10 mm betrolyse,
dem bisher wichtigsten Chlorgewinnungsver- 45 trägt,
fahren. Dabei beträgt der Abstand der Kathoden vom
fahren. Dabei beträgt der Abstand der Kathoden vom
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