DE624356C - Verfahren zur Herstellung von Kieselflusssaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kieselflusssaeure

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DE624356C
DE624356C DEB154667D DEB0154667D DE624356C DE 624356 C DE624356 C DE 624356C DE B154667 D DEB154667 D DE B154667D DE B0154667 D DEB0154667 D DE B0154667D DE 624356 C DE624356 C DE 624356C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen
    • C01B33/10Compounds containing silicon, fluorine, and other elements
    • C01B33/103Fluosilicic acid; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren ,zur Herstellung von Kieselflußsäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kieselflußsäure durch Destillation aus Flußspat, Kieselsäure und konzentrierter Schwefelsäure.
  • Kleselflußsäure .entstand bisher als Abfallprodukt bei der Flußsäurefabrikation; andererseits ist bei Anwendung eines Destillationsverfahrens unter Benutzung von Flußspat als Ausgangsstoff derart gearbeitet worden, daß man zunächst Siliciumfluorid erzeugte und dieses mit Wasser in Kieselsäure und Kieselflußsäure umsetzte. Dieses Destilla.tiönsverfahren war insofern äußerst umständlich, als in drei Stufen gearbeitet werden mußte: Siliciumfluoridbildung und -abtrennung, Zersetzung des Siliciumfluorids mit Wasser und Abtrennung der gebildeten Kieselflußsäure von der Kieselsäure.
  • Dieses Verfahren besitzt technisch den bedeutenden Nachteil, daß es einer umständlichen Ab@sorptionsapparatuT bedarf, daß nur eine Ki:eselflußsäure geringer Stärke erhalten werden kann, sofern nicht mit besonderen komplizierten Apparaturen gearbeitet wird, und daß in jedem Falle die Abtrennung der gleichzeitig' mit der IGeselflußsäure gebildeten Kieselsäure außerordentlich große technische Schwierigkeiten bereitet, ja praktisch, bedingt durch den kolloiden Charakter der Kieselsäure, keine kieselsäurefreie Kieselflußsäure erzeugt werden kann. Darüber hinaus ist festzustellen, 'daß konzentriertere Kieselflußsäure noch weitere Kieselsäure zu lösen vermag, so daß Kieselflußsäure mit zu hohem Kieselsäuregehalt entsteht.
  • Nach dem 'Verfahren der Erfindung gelingt es, Kieselflußsäure in einem einzigen Arbeitsgang .aus Calciumfluorid, Kieselsäure und konzentrierter Schwefelsäure durch Destillation herzustellen, dadurch die Schwierigkeiten der Kieselsäureabtrennung zu vermeiden und unmittelbar eine kieselsäurefreie Kieselflußsäure in .beliebiger Stärke, selbst hochkonzentriert, zu gewinnen.
  • Es würde überraschenderweise gefunden, daß dieses Ziel dadurch erreicht werden kann, wenn man unter Anwendung von Schwefelsäure vom spez. Gewicht von 1,5 bis 1,85 die benötigten Ausgangsstoffe, Flußspat, Kieselsäure und Schwefelsäure, in derart bemessenen und annähernd äquivalenten Mengen vermischt, daß bei der Destillation unmittelbar konzentrierte wäßrige IGeselflußsäure anfällt.
  • Für die Durchführung des Verfahrens ist es also nur erforderlich, die Reaktionsstoffe in entsprechend bemessenen Mengen miteinander zu vermischen, das Gemisch zu erhitzen und die abdestillierende Kieselflußsäure in einer Vorlage aufzufangen. Durch Wahl der Konzentration der Schwefelsäure bzw. der bei der Reaktion vorhandenen Menge Wasser einerseits, durch Wahl der Wassermenge in der Vorlage andererseits hat man es in der Hand, jede beliebige Stärke der Kies@elflußsäure einzustellen, beispielsweise arbeitet man auf eine 34%ige Kieselflußsäure hin. Mitentscheidend für die Konzentration der zu verwendenden Schwefelsäure ist die Tatsache, daß bei Anwendung konzentrierterer Schwefelsäure ein- geringerer Wärmeaufwand notwendig ist. Erwähnt sei hier, daß bei der Durchführung der Destillation Maßnahmen, die das Übergehen der Kieselflußsäure befördern, wie die Überleitung von, inerten, .an dem Prozeß nicht teilnehmenden Gasen oder das Arbeiten im Vakuum, sich vorteilhaft auswirken.
  • Das Reaktionsgemisch ist während der Dauer der Umsetzung möglichst in guter Bewegung zu halten, was z. B. durch Rühren erfolgen kann. Die Temperaturen für die Durchführung der - Destillatian bewegen sich in mäßigen Grenzen, .beispielsweise arbeitet man bei 120'C und höher.-Die Umsetzung verläuft gemäß folgender Gleichung 3Cä F2+3H., S04+SiO_ =3 CaS.04+2H20+H2Si.Fs. Um unmittelbar in der Vorlage die reine Kieselflußsäure zu erhalten, ist die Anwendung äquivalenter Mengen an Ausgangsstoffen erforderlich, insbesondere ist ein überschuß an Kieselsäure gegenüber Floßspat zu vermeijen. -Es hat sich ergeben, daß -:der Prozeß sowohl unter Verwendung natürlichen Floßspats durchzuführen ist, - vorzüglich ist mit Kieselsäure verunreinigter Floßspat geeignet -, daß -aber auch mit kiinstlich hergestelltem Floßspat gearbeitet werden kann. Ein geringer Überschoß an Schwefelsäure stört den Ablauf -der Umsetzung nicht, steigert vielmehr die Reaktionsgeschwindigkeit. Große überschüsse an Schwefelsäure sind zu vermeiden, auch mit Rücksicht darauf, :daß in diesem Falle die Auswehl eines. Werkstoffes für die Apparatur " Schwierigkeiten, bereiten kann.
  • Das neue - Verfahren gestattet in. technisch sehr einfacher Weise; Kieselflußsäure 'hemzustellen" was an sich; dann. aber auch in Verbindung mit-anderen Problemen .der chenzischen -Industrie, wichtig ist. Bisher war nian beispielsweise -darauf angewiesen, die zur Herstellung reiner Alkali- bzw. Metällfluoride erforderliche Floßsäure aus reinem-- Floßspat herzustellen, dem sog. Säurespat. Durch das neue Verfahren ist man aber nicht mehr .auf die Verwendung des reinen " Floßspats angewiesen,- sondern man - kann -jetzt unter Benutzung der erfindungsgemäß erzeugten reinen Kieselflußsäure in einfacher Weise die verschiedensten reinen Fluoride durch geeignete Weiterbehandlung der zunächst gewonnenen Kiesel$ußsäure oder ihrer Salze gewinnen. Ausführungsbeispiele i. 86okg Floßspat mit 8o% Calciumfluorid und 200/0 Ki:es:elsäure werden mit 118 o kg Schwefelsäure 6o° Be (sp.ez. Gewicht 1,71) in einem - gußeisernen Ofen mit Rührwerk bis auf Temperaturen von 32o° erhitzt, während gleichzeitig ein Luftstrom durch den Apparat hindurchgeleitet wird. In einer Vorlage aus Wasser wird unter Ableitung der Kon-@densationswärme unmittelbar eine 34%ige reine Kieselflüßsäure, die keine überschüssige Kieselsäume gelöst enthält, in sehr guter Ausbeute erhalten,- d. h. es werden etwa 1,2 t Kieselflußsäure 34Ü/oig .gewonnen. Destillationsdauer insgesamt z Stunden.
  • 2. 725.kg Säurespat mit 95% Calciumfluorid werden nach Zerkleinerung mit etwa 18ö kg gemahlenem Quarzsand vermischt und in einer rotierenden Trommel mit 95o kg Schwefelsäure 66° B6 (spez. Gewicht 1,84) versetzt; durch die Trommel wurde ein Strom von Luft geleitet unter gleichzeitiger Anwendung eines Vakuums von 40o mm. In der Vorlage wurden 1,2 t reiner Kieselflußsäure 34%ig gewonnen. -Dauer der Destillation 13 5 Minuten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Herstellung von Kieselflußsäure durch Destillation aus Floßspat, Kieselsäure und konzentrierter Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Anwendung von Schwefelsäure vorn spez. Gewicht 1,5 bis 1,85 die benötigten Ausgangsstoffe in derart bemessenen und annähernd äquivalenten Mengen vermischt, daß bei der Destillation unmittelbar konzentrierte wäßrige Kiesellfflußsäure anfällt. i. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch während der Dauer des Erhitzens durch geeignete Vorrichtungen in Bewegung hält: 3. Verfahren, nach Anspruch 1 und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei: Temperaturen von 12o° C und höher durchgeführt wird. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch das Arbeiten im Vakuum und/oder Durchleiten indifferenter Gase durch das ReaWon_sgemisch.
DEB154667D 1932-03-04 1932-03-04 Verfahren zur Herstellung von Kieselflusssaeure Expired DE624356C (de)

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