DE622964C

DE622964C - Verfahren zum Brikettieren von Steinkohle

Info

Publication number: DE622964C
Application number: DED62747D
Authority: DE
Inventors: Paul Nimz
Original assignee: Hugo Dau & Co
Current assignee: Hugo Dau & Co
Priority date: 1932-01-23
Filing date: 1932-01-23
Publication date: 1935-12-10

Description

Verfahren zum Brikettieren von Steinkohle Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Brikettieren von Steinkohle, bei welchem der Feinkohle ein Zusatz von gemahlenen Körnerfrüchten der Pflanzengattung Sorghum trocken beigemischt und diesem Gemisch in einem Knetwerk Wasserdampf zugeleitet wird, welcher bei der Durchmischung des Gemenges dieses erwärmt und durch seine Kondensation zugleich anfeuchtet. Aus diesem Gemisch werden dann in der bei der Pechbrikettierung üblichen Weise und mit ähnlichen Einrichtungen, wie sie bei dieser benutzt werden, die Briketts gepreßt.
Die Beimischung eines organischen, stärkehaltigen Bindemittels in trockenem Zustande zur Feinkohle und der Zusatz des Anfeuchtwassers als Wasserdampf zu diesem Gemisch ist bekannt. Als Bindemittel wurde hierbei z. B. aus Kartoffelmehl gewonnenes Stärkdmehl ver%nendet, dem außer etwas Soda ein sehr großer Teil Weinhefe zugesetzt wurde. Die feuchte Weinhefe vergrößert in nachteiliger Weise den Wassergehalt des Gemisches, der möglichst niedrig sein muß, damit die Briketts nicht nachgetrocknet werden müssen, sie steht auch kaum in den für ein Kohlenbrikettierverfahrenerforderlichen Mengen zur Verfügung und ist z. B. in tropischen Ländern nur schwer erhältlich.
Als besonders zweckmäßiges Bindemittel zur Steinkohlenbrikettierung hat sich gemahlenes Kafernkorn ergeben, welches auch als Kaoliang oder Milokorn bezeichnet wird und der mit ihrem botanischen Namen Sorghum bezeichneten Pflanzengattung angehört. Das Kaffernkorn hat mehr Kohlehydrate als sonstige Getreidearten.und ist daher als Brikettbindemittel bestens geeignet. Dazu kommt, daß im Schrot noch die gesamte Kleie enthalten ist, die ganz besondere Klebfähigkeit besitzt. In ganz besonderem Maße ist letzteres bei Verwendung tertiärer Steinkohle der Fall. Bei der Verschwelung der mit Kaffernkorn hergesW-lten Briketts (Halbkolsbriketts) behalten diese ihre, Form und zerfallen nicht wie andere Briketts, bei denen die Verschwelung auch eine Zerstörung der Brikettform zur Folge hatte. Die so erzeugten Briketts bedürfen keiner besonderen Trocknung und sind bereits beim Verlassen der Brikettpresse so fest, daß sie sofort verladen werden können. Sodann ist Kaffernkorn die billigste Getreidesorte in den Gegenden, in denen kein Pech erhältlich bzw. sehr teuer ist, z. B. in tropischen Ländern,- wodurch das Brikettierverfahren mit Kaffernkorn besonders dort wirtschaftlich sehr vorteilhaft ist.
Bei Verwendung des Kaffernkornes als Brikettbindemittel werden am besten 1l/2 bis 2 Hundertteile des zu Schrot oder Mehl zermahlenen Kaffernkornes zur Feinkohle zugesetzt und der Wasserdampf mit einer Temperatur von i 2o bis i 5o° C, zugeleitet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brikettieren von Steinkohle durch trockenes Zumischen eines stärkemehlhaltigen Bindemittels mit anschließendem Anfeuchten der Masse mittels Dampfes, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel der Feinkohle gemahlene Körnerfrucht der Pflanzengattung Sorghum beigemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserdampf von etwa. i 2o bis i 5o° C benutzt wird.