DE622764C - Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide aus Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide aus Viscose

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DE622764C
DE622764C DEF77428D DEF0077428D DE622764C DE 622764 C DE622764 C DE 622764C DE F77428 D DEF77428 D DE F77428D DE F0077428 D DEF0077428 D DE F0077428D DE 622764 C DE622764 C DE 622764C
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viscose
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath
    • D01F2/12Addition of delustering agents to the spinning solution

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Description

  • Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide aus Viscose Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide - oder auch anderer matter Gebilde aus Viscose. Das Wesen der Erfindung ist erstens in dem Zusatz einer Terpenverbindung zur Phenol-Factis-Lösung zu sehen sowie zweitens darin, daß a) Factis hier als Emulgator wirken kann, jedoch nicht in jeder Form, sondern nur in gelöster, und des weiteren nicht in jeder Lösung, sondern nur in einer ganz bestimmten Lösung; diese Lösung muß mit einem richtigen Lösungsmittel für festen Factis, nicht mit einem Lösungsmittel, das nur imstande ist, gelösten Factis in Lösung zu halten, hergestellt sein, b) Terpentin die Umsetzung des Kresols mit dem Natron der Viscose verzögert bzw. das Terpentin als Hilfsmittel bei der Emulgierung der Paste mit Viscose wirkt.
  • Der Sinn des Verfahrens liegt darin, das Titandioxyd in einem Kohlenwasserstoff so fein zu emulgieren, daß nach Vermischung dieser feinen Emulsion mit Viscose ein Absitzen von Titandioxyd in der Viscose nicht erfolgt. Dies wird dadurch erreicht, daß man. Factis zusetzt, und zwar in einem ganz besonderen, für die Zwecke dieses Verfahrens bisher nicht benutzten Lösungsmittel.
  • Gegen alle normalen Regeln wird dazu das mit dem Natron der Viscose sich umsetzende Kresol verwendet und die dadurch auftretende Störung durch einen Terpentinzusatz beseitigt.
  • Die Durchführung des Verfahrens gestaltet sich beispielsweise wie folgt: Es werden 8o kg Paraffinöl mit 15 kg Erdnußöl vermischt und bei einer Temperatur von 5o bis 6o° mit 2,5 kg Chlorschwefel etwa zwei Stunden behandelt. Die gebildete Salzsäure wird durch Absaugen entfernt.
  • Sodann werden der geschwefelten Ölmischung 5 kg Kresol und 15 kg Terpentinöl beigemischt. Von dieser fertigen Ölmischung werden 400 g Öl mit 6oo g Titandioxyd homogenisiert und nach dem Homogenisieren mit Zoo kg Viscose vermischt und dann in bekannter Weise auf Fäden oder Filme verarbeitet.
  • Dieses Ausführungsbeispiel zeigt die Unterschiede der neuen Arbeitsweise gegenüber dem bekannten Stand der Technik.
  • Es ist bekannt, zur Herstellung stark matter Kunstseide dem Kunstseidefaden feste Körper, z. B. Metallverbindungen, dadurch einzuverleiben, daß man der Spinnmasse diese festen Körper zusetzt, die dann beim Spinnprozeß im Faden verbleiben und dem Faden das matte Aussehen verleihen.
  • Am bekanntesten und meisten geübt wird dieses Verfahren durch Zusatz von Titandioxyd zur Spinnmasse. Große Schwierigkeiten bereitet dabei aber die feine Verteilung des Titandioxydes, selbst wenn dieses in ganz feiner =Körmmg- von etwa i ,u und darunter verwendet wird. =Das Titandioxyd hat infolge seines höheren' spezifischen Gewichtes gegenüber der, Spinnmasse das Bestreben, zu Boden zu sinken, wodurch die gleichmäßige Verteilung bzw. die Beständigkeit derselben vereitelt wird.
  • Speziell bei der Herstellung von matter Viscoseseide hat man daher versucht, das Titandioxyd zugleich mit anderen flüssigen Hilfsmitteln in der Viscose zu verteilen und durch Benutzung des-Hilfsmittels als Träger für das Titandioxyd ein Absitzen desselben zu verhindern.
  • Zu diesem Zwecke sind die verschiedensten Öle vorgeschlagen worden, mit welchen das Titandioxyd vor .der Vermischung mit der Viscose homogenisert werden soll. Hierbei stellt sich aber heraus, daß an Olsubstanzen ziemlich große Quantitäten erforderlich sind, wenn man eine einwandfrei fließende Titandioxyd-01-Mischung erzielen will, die zur Herstellung einer brauchbaren Viscoseemulsion erforderlich ist. Trotzdem führt aber dieses Verfahren auch noch nicht zu einer befriedigenden Lösung, da auch hier noch leicht ein Absitzen des Titandioxydes erfolgt, selbst bei Zusatz von Emulgätoren, wie Türkischrotöl.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, statt Öl Kohlenwasserstoffe als Träger für das Titandioxyd zu verwenden und diesen zur Erzielung guter Dispergier- und Homogenisierfähigkeit sulforiertes Mineralöl beizumischen. Dieses Verfahren hat sich an sich gut bewährt, da es - nicht allein homogene Titan-Kohlenwasserstoff-Mischungen schon mit geringen Mengen an Kohlenwassertoffen ergibt, sondern auch einwandfrei haltbare Viscoseemulsionen herzustellen gestattet.
  • Endlich ist schon vorgeschlagen worden, zur Herstellung künstlicher Gebilde von mattem Aussehen aus Viscose eine solche Viscose zu verarbeiten, welcher man Factis in gelöster Form beigemischt hat.
  • Bei der neuen Erfindung handelt es sich dagegen nicht um den Ersatz der bekannten Dispersionsmittel durch ein gleichwertiges anderes, sondern es handelt sich, wie eingangs ausgeführt, um die Herstellung einer Titandioxyd-01-Emulsion, die ihrerseits unter Verhinderung von Klumpenbildung in der Viscose zerteilt wird; denn es wurde erkannt, daß dann, wenn man das geschwefelte 01 vor dem Schwefeln mit dem Kohlenwasserstoff vermischt, so daß die Bildung des festen Factis nicht eintritt, und man die Factisausscheidung auch bei weiteren Operationen verhindert, dem-Kohlenwasserstoff eine hervorragende Dispergierkrafterteiltwird, so daß die Kohlenwasserstoff-Factis-Mischung zur Herstellung einer homogenen, fließenden Titandioxyd-Kohlenwasserstoff-Mischung schon bei Verwendung geringer Mengen der Flüssigkeit gut geeignet ist.
  • Da der Factis naturgemäß zur Bildung fester Ausscheidungen :neigt, die in der Viscose zur Klumpenbildung führen und den Spinnprozeß vereiteln würden, so hat es sich als erforderlich gezeigt, der Kohlenwasserstoff-Factis-Mischung ein Lösungsmittel beizufügen, als welches sich z. B. Kresol als geeignet erwiesen hat. Dieses bildet mit dem Factis eine Art kolloider Lösung, .die jedoch durch die alkalische Viscose wieder zerlegt wird.
  • Es hat sich nun-in überraschender Weise gezeigt, daß durch Zugabe einer Terpenv erbindung, z. B. Terpentin, eine Schutzwirkung erzielt wird, durch welche die Zerlegung verhindert oder zum mindesten verlangsamt wird, so daß eine Ausscheidung von Factis in störender Form vermieden wird. Für die Praxis ist es vorteilhaft, den Kohlenwasserstoff, der den eigentlichen Träger für das Titandioxyd abgibt, dem 01 vor der Schwefelung zuzusetzen. Der phenolartige Körper sowie die Terpenverbindung wird erst nach der Schwefelung zugegeben.
  • Während nun .der Kohlenwasserstoff allein, selbst wenn -man große Quantitäten davon verwendet, auch bei Zusatz von in Benzin gelöstem Factis, mit dem @Titandioxyd eine zur Emulgierung mit Viscose geeignete Mischung nicht ergibt, erhält man mit den oben beschriebenen Mitteln mit geringen Mengen leicht gut emulgierbare Titandioxydpasten.
  • Von ganz besonderer Bedeutung ist dabei die Möglichkeit der Verwendung geringer Flüssigkeitsmengen, da größere Zusätze von Flüssigkeiten, die sich auch im Faden abgeschieden wiederfinden, die Eigenschaften der Fäden ungünstig beeinflussen und trotz scheinbar gutem Arbeitsvorgang das ganze Verfahren wertlos machen. Erst durch die Möglichkeit der Herabsetzung des zur Einführung des Titandioxydes benötigten Hilfsstoffes gestaltet sich das Herstellungsverfahren matter Seide durch Erzielung eines in seinen Eigenschaften guten Produktes rationell und dadurch technisch wertvoll.
  • Während eine Titankohlenwasserstoffpaste, die mit sulfoniertem Mineralöl hergestellt wurde, bei der Verarbeitung einer Viscoseemulsion durch Einwirkung des sulfonierten Mineralöles eine etwas gelblich gefärbte Kunstseide ergibt, erhält man nach dem neuen Verfahren bedeutend weißere Fäden, was für manche Zwecke von besonderem Vorteil ist, da man eine stärkere Bleiche erspart.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCFI: Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide oder anderer matter Gebilde aus Viscose unter Verwendung von Titandioxyd-Öl-Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst unter Verwendung von Kohlenwasserstoff, welcher in einer Phenolverbindung gelösten Factis und eine Terpenv erbindurig enthält, eine Titandioxyd-C)1-Emulsion hergestellt. und diese ihrerseits in der Viscose zerteilt wird.
DEF77428D 1934-04-18 1934-04-18 Verfahren zur Herstellung matter Kunstseide aus Viscose Expired DE622764C (de)

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