DE743092C - Bindemittel aus Sulfitablauge - Google Patents

Bindemittel aus Sulfitablauge

Info

Publication number
DE743092C
DE743092C DER112497D DER0112497D DE743092C DE 743092 C DE743092 C DE 743092C DE R112497 D DER112497 D DE R112497D DE R0112497 D DER0112497 D DE R0112497D DE 743092 C DE743092 C DE 743092C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulphite
urea
binder
liquor
waste liquor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER112497D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Thoennessen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dr F Raschig GmbH
Original Assignee
Dr F Raschig GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dr F Raschig GmbH filed Critical Dr F Raschig GmbH
Priority to DER112497D priority Critical patent/DE743092C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE743092C publication Critical patent/DE743092C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/20Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents
    • B22C1/26Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents of carbohydrates; of distillation residues therefrom

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Bindemittel aus Sulfitablauge Es ist bekannt, .daß Sulfitcelluloseablaugen als Bindemittel für die Herstellung von Formen und Kernen für die Gießerei benutzt werden. Ein wesentlicher Nachteil der mit Sulfitcellulos,e hergestellten Kerne bestecht darin, -daß diese für ,die praktischen Bedürfnisse der Gießerei eine nicht genügende Trockenfestigkeit aufweisen. Man kennt verschiedene Möglichkeiten, .diese Mißstände zu beheben; so kann man z. B. Sulfitablauge durch Zugabe von Ölen oder Rückständen der öl- und Fettdestillation in Emulsionen überführeii und diese alsdann als Bindemittel für die, Herstellung von Kernen verwenden. Es ergeben sich so Kerne mit befriedigender Grün-und Trockenfestigkeit. Derartige Zusätze stehen aber nm Hinblick ,darauf, daß es sich meist umausländische Erzeugnisse handelt, nicht immer in genügenden Mengen zur Verfügung. Außerdem wirken sie verteuernd. Darüber hinaus zeigen Kerne, die mit derartigem Emulsionen hergestellt werden, beim. Gießen eine störende Rauchentwicklung: Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Bindemittel für die Herstellung von Kernen und Formen aus Sulfitcelluloseablaugen, das die obenerwähnten Nachteile nicht mehr besitzt. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man aus Sulfitcelluloseablauge durch Zusatz von Harnstoff ein vorzügliches Bindemittel für Kerne und Formen herstellen kann. Die Menge des zuzusetzenden Harnstoffes schwankt hierbei innerhalb gewisser Grenzen, die durch die Eigenschaften der verwendeten Sulfi.tlauge bestimmt werden. Sie liegt im allgemeinen zwischen 5 und r5°% vom Gewicht der angewendeten Sulfitlauge. Der Harnstoff wird der Sulfitlauge zugesetzt, und durch Rühren tritt nach kurzer Zeit eine vollständige Auflösung ein.
  • Es wurde trockener Quarzsand unter Zusatz von 5°/0 einer Sulfitablauge von 3q.° B6 zu einem. Probestab geformt und i Stunde bei i .5o0 getrocknet. Der so hergestellte Probekern zeigte eine Biegefestigkeit von 6 kg/cmA Setzt man .der gleichen Sulfitlauge 1a°% Harnstoff zu und verwendet man alsdann von diesem Gemisch ebenfalls 5°% zum Formen des gleichen Onarzsandes, so ergibt sich nach einstündiger Trocknung bei 15o° eine Biegefestigkeit von 4.o kg/cm=. Da die Eigenschaften von Sulfitcellulose<a@hlaugen je nach Ausgangsmaterial und Herstellung gewisse Schwankungen aufweisen, zeigen auch die aus Sulfitlaugen und Harnstoff hergestellten Kerne gewisse: Schwankungen in der Trockenfestigkeit. Im allgemeinen aber liegen die erreichbaren B.iegefestigkeiten zwischen 30 bis 4o kg/cm=. Die optimalen Harnstoffinengen lassen sich von Fall zu Fall leicht durch wenige Vorversuche ermitteln.
  • Wünscht man eine gute Plastizität des mit Bindemittel angemachten Quarzsandes, so enipfielilt sich die Verwendung einer stark. eingedickten Sulfitlau_-e. In diesem Falle bietet die Auflösung .des Harnstoffes Schwierigkeiten insofern, als eine gleichmäßige Durchinischun.g mit der stark eingedickten Lauge nur schwer durchführbar ist. Es ist dann zweckmäßig, zunächst einer weniger stark eingedickten Sulfitlauge den Harnstoff zuzusetzen und diese Lösung dann auf den gewünschten Viscositätsgrad einzudampfen. So erhält man z. B. ein gutes Bindemittel auf folgende Weise: In iooo kg Sulfitablauge von 360 Be werden ioo kg Harnstoff durch Rühren gelöst. Hierauf -wird die Lösung im Vakuum eingedampft, bis eine Gewichtsminderung von 15o lcg eingetreten ist. Es ergeben sich 950 kg Bindeemittel.
  • Es -wurde trockener Quarzsand unter Zusatz von 511, des gemäß obigen hergestellten Bindemittels zu einem Probestab geformt und i Stunde bei 1500 getrocknet. Der Probekern zeigt eine Biegefestigkeit von 34 bis d.o kg/cm2, während der gleiche Probekern, aus Sulfitlauge allein hergestellt, eine Biegefestigkeit von nur 2 bis 6 kg ergibt.
  • Es ist möglich, daß sich bei .dem oben geschilderten Eindampfen der Lösung von Harnstoff in Sulfitlauge bereits eine chemische Umsetzung zwischen Harnstoff und den Bestandteilen der Sulfitlauge abspielt. Für die endgültige Wirkung des Harnstoffes ist diese Jedoch nicht wesentlich, da sich .die verbessernde Wirkung des Harnstoffzusatzes auch bereits dann ergibt. wenn der Harnstoff auf kaltem Wege der S:ulfitlauge einfach zugemischt wird. Vermutlich tritt zwischen Harnstoff und den Bestandteilen der Sulfitlauge beim Trockenvorgang im Ofen eine chemische Wechselwirkung ein mit dem Erfolg, daß das gebildete Reaktionsprodukt den Kernen eine wesentlich höhere Trockenfestigkeit verleiht.
  • Vergleichsweise sei noch erwähnt, daß trockener Quarzsand unter Zusatz von Harnstoff und Wasser allein Probestäbe ergibt, die beim Trocknen im Ofen zu einer pulverförmigen Masse zerfallen.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht beschränkt auf flüssige Sulfitcelluloseablauge, sondern läßt sich in gleicher `'eise auf die durch vollständige Entwässerung der Sulfitlauge erhaltene Trockensubstanz (Zellpech) anwenden. Formt man z. B. aus trockenem Quarzsand unter Zusatz von 201, Zellpech und 3/, Wasser einen Probestab, den man r Stunde bei 150' trocknet, so zeigt derselbe eine Biegefestigkeit von 1 kg/cin2. Vermischt man aber das gleiche Zellpech mit 2o °% Harnstoff -und setzt von diesem Gemisch 2°% neben 3 % H20 dem Quarzsand zu, so ergibt sich unter. sonst gleichen Herstellungsbedingungen für den Probekern eine Biegefestigkeit von 23 kg1cm2.
  • Es ist auch möglich, den Mischungen aus Sulfitablauge und Harnstoff weitere Stoffe zuzusetzen, die den Kernen besonders gewünschte spezielle Eigenschaften verleihen. So kann man z. B. Lösungen von Harnstoff und Sulfitla ;ugen mit Ölen oder -Nebenprodukten der 0l-Fett-Destillation einulgieren. Man erhält dann Bindemittel, die Kerne sowohl von guter Trockenfestigkeit als #,#'asserbeständigkeit ergeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Bindemittel aus Sulfitablauge für Gießereiformen -und -kerne, gekennzeichnet durch den Zusatz von Harnstoff, vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 15 °/o. Zur Abgrenzung .des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende. Druckschrift in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift . . . . . Nr. 597 046.
DER112497D 1942-03-20 1942-03-20 Bindemittel aus Sulfitablauge Expired DE743092C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER112497D DE743092C (de) 1942-03-20 1942-03-20 Bindemittel aus Sulfitablauge

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER112497D DE743092C (de) 1942-03-20 1942-03-20 Bindemittel aus Sulfitablauge

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE743092C true DE743092C (de) 1943-12-17

Family

ID=7421978

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER112497D Expired DE743092C (de) 1942-03-20 1942-03-20 Bindemittel aus Sulfitablauge

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE743092C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE833842C (de) * 1948-10-02 1952-03-13 Huettenes K G Geb Bindemittel fuer Giessereisand aus Sulfitablauge
DE1263224B (de) * 1958-08-09 1968-03-14 Huettenes Kommanditgesellschaf Binder fuer ofentrocknende Giessereiform- und -kernmassen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE597040C (de) * 1932-07-05 1934-05-16 Oerlikon Maschf Elektrischer Schnellschalter

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE597040C (de) * 1932-07-05 1934-05-16 Oerlikon Maschf Elektrischer Schnellschalter

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE833842C (de) * 1948-10-02 1952-03-13 Huettenes K G Geb Bindemittel fuer Giessereisand aus Sulfitablauge
DE1263224B (de) * 1958-08-09 1968-03-14 Huettenes Kommanditgesellschaf Binder fuer ofentrocknende Giessereiform- und -kernmassen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69507174T2 (de) Wasserbeständige Gipszusammensetzung und Emulsion zu ihrer Herstellung
DE2641249A1 (de) Bindemittelzusammensetzungen
DE2205437A1 (de)
DE2510224A1 (de) Verfahren und zusatzmittel zur herstellung von betongegenstaenden
DE2922815A1 (de) Zementmasse und verfahren zu ihrer herstellung
DE2316523B2 (de) Verfahren zur Herstellung von abgebundenem feinteiligem feuerfestem Material und ein dafür verwendetes Härtungsmittel
DE743092C (de) Bindemittel aus Sulfitablauge
DE1215315B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen fuer die Glaserzeugung
DE2932332B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid
DE2836984B2 (de) Selbsthärtende Formmasse für die Herstellung von Sandformen
DE2629667A1 (de) Mittel zur erleichterung des loesens von giessereirohlingen
DE1508734C (de) Flussiges selbsterhartendes Gemisch fur die Herstellung von Gießformen und Formkernen
DE752171C (de) Verfahren zur Herstellung von Giessereikernen
DE621541C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen
DE651849C (de) Verfahren zur Herstellung von Moertel und Auftragmasse zum Aufbau gemauerter Formen oder Kerne
EP0291644B1 (de) Verflüssigungsmittel für mineralische Bindemittel
DE1054437B (de) Verfahren zur Herstellung hochquellfaehiger Tone
DE2645872A1 (de) Verfahren zur herstellung eines feueranzuenders
EP0051150A1 (de) Verfahren zum Hydrophobieren von Formkörpern aus Gips
DE702384C (de) Verfahren zum Herstellen von Werkstoffen und Werkstuecken aus kuenstlicher Mineralwolle
DE2110058C3 (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von abgebundenem Gips
DE271747C (de)
DE914950C (de) Beton- und Moertelgemische mit erhoehter Widerstandsfaehigkeit gegenueber Gefreieren nd Auftauen
AT261219B (de) Rieselfähige, stäbchenförmige oder als Wirrfasern vorliegende Preßmasse und Verfahren zu ihrer Herstellung
AT339516B (de) Bindemittel fur giessereiform- und kernmassen und verfahren zu dessen herstellung