DE622174C

DE622174C - Umsteuereinrichtung fuer Regenerativofenanlagen

Info

Publication number: DE622174C
Application number: DER89302D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-11-25
Filing date: 1934-11-25
Publication date: 1935-11-21
Also published as: US2037149A; FR781715A

Description

Es ist bekannt, bei Umsteuervorrichtungen für Regenerativofenanlagen in der Hauptgaszuleitung ein Absperrventil - anzuordnen, das vor dem Beginn der Umsteuerung geschlossen wird, um' zu verhüten, daß ein Teil der Heizgase bei jedem Periodenwechsel, also bei jeder Umsteuerung, durch den Kaminzug verlorengeht. Eine derartige Ausbildung der Umsteuervorrichtung ist jedoch nur bei öfen möglich, die mit einer Gasart beheizt werden.

Bei öfen, die mit verschiedenwertigen Gasen, z. B. mit Koksgas und Hochofengas oder mit Koksgas, Hochofengas und Generatorgas, beheizt werden, werden die verschiedenen Heizgase im allgemeinen erst kurz vor dem Umsteuerventil des Regenerativofens oder unmittelbar in dem Umsteuerventil gemischt und dann in gemischtem Zustand über dieses Ventil durch einen Kanal und eine Kammer zu dem Ofen gedrückt. Dabei sind die Druckverhältnisse in den einzelnen Zuführungsleitungen für die verschiedenartigen Heizgase bis zu ihrer Vereinigung in der Mischgasleitung stets verschieden. Bei Anordnung eines Absperrgliedes in der Mischgasleitung, das während eines Umsteuervorganges geschlossen ist, besteht dann die Gefahr, daß die verschiedenen Gase sich entsprechend den verschieden hohen Drücken in den verschiedenen Gaszuleitungen vermischen. Es würde dann die Menge des einen oder des anderen Gases in

dem nach dem Umsteuervorgang zum Ofen strömenden Gemisch um so· größer sein, je höher in der zugehörigen Zuführungsleitung der Druck gegenüber den Drücken in den anderen Gaszuführungsleitungen ist, und das Mischgas würde ein anderes Mischungsverhältnis als vorher aufweisen. Da aber die Luftzufuhr für ein Mischgas mit bestimmtem Heizwert eingestellt ist, würde unter Umständen die Luftzufuhr zu gering sein, so daß hochwertiges Gas unverbrannt durch den Kamin verlorengeht.

Um dieses zu vermeiden, sind gemäß der Erfindung bei einer Umsteuervorrichtung für Regenerativofenanlagen, die mit verschiedenwertigen Gasen beheizt werden, deren Zuführungsleitungen in eine gemeinsame Mischleitung münden, neben den üblichen, zur Umsteuerung der Ofenanlage=· dienenden Ventilen in den Zuführungsleitungen für die verschiedenen Brenngase Absperrvorrichtungen angeordnet, von denen die in den Zuführungsleitungen für die hochwertigeren Gase sitzenden vor dem Beginn der Umsteuerung der Ofenanlage geschlossen werden und die in den Zuführungsleitungen für die minderwertigeren Brenngase sitzenden mit der Umsteuerung der Ofenanlage geschlossen werden, nachdem das in der Ofenanlage befindliche und hochwertigere Gase enthaltende Brenngasgemisch verbrannt ist.

Eine Einrichtung nach de.r Erfindung ist vorteilhafterweise noch derart ausgebildet,

daß zur Verstellung der in den Brenngaszuleitungen sitzenden Absperrvorrichtungen eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, die die Absperrvorrichtungen nacheinander schließt und nach einer Umsteuerung der Ofenanlage die geschlossenen Absperrvorrichtungen gleichzeitig öffnet.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch an einer Regenerativofenanlage dargestellt. -

Mit ι ist ein Gasumsteuerventil des Regenerativofens und mit 2 ein Luftumsteuerventil bezeichnet. Das Gasumsteuertentil 1 verbindet eine Frischgasleitung 15 entweder über einen Kanal 3 mit einer Regeneratorkammer 4 oder über einen Kanal 3' mit einer Regeneratorkammef 16,' wobei " sie gleichzeitig die andere Kammer mit einem Abgaskanal 18 in Verbindung bringt. Ebenso verbindet das Luftumsteuerventil 2 jeweils eine der Luftkammern 7 und 17 mit dem Frischlufteinlaß und die andere Kammer mit dem Abgaskanal 18. Bei der in voll ausgezogenen Linien dargestellten Lage der Umsteuerventile strömen die Frischgase aus der Hauptgaszuleitung 15 in der Pfeilrichtung durch das Gasventil 1, den Kanal 3 und die Kammer 4 hindurch zu einem Brenner S des Ofens, wobei die Luft gleichzeitig durch das Ventil 2 in der Pfeilrichtung durch einen Kanal 6 und die Luftkammer 7 hindurch zum Brenner 5 des Ofens gedrückt wird. Die Abgase werden in der Pfeilrichtung durch die linke Gaskammer 16 und die linke Luftkammer 17 über 'die Ventile 1 und 2 zum Ab-.gaskanal 18 abgesaugt.

Werden nunmehr die Ventile 1 und 2 in die strichpunktierten Stellungen umgelegt, so werden der Heizgasstrom und der Luftstrom umgeleitet, so daß die Heizgase und die Luft nunmehr durch die Kammern 16 und 17 hindurch zum Ofen strömen. Nach der Umlegung der Ventile 1 und 2 wird zunächst das Heizgas, das sich noch in der Kammer 4 und dem Kanal 3 befindet, durch das Ventil 1 hindurch unverbrannt zum Abgaskanal 18 durch den Zug des Kamins abgesaugt.

Mit der Hauptgaszuleitung 15 stehen bei der gezeichneten Ausführungsform drei· Zuführungsleitungen 8, 9, 10 in Verbindung, von denen die Gaszuleitung 8 zur Zuführung von Koksgas, die Leitung 9 zur Zuführung von Gichtgas oder Hochofengas und die Leitung 10 zur Zuführung von Generatorgas dient. In jeder der Zuführungsleitungen 8, 9, 10 ist je eine Drosselklappe 12 bzw. 14 bzw. 13 angeordnet.

Zur Steuerung der Drosselklappen dient ein schematisch angedeuteter Elektromotor 11, der die beiden Drosselklappen 12 und 13 kurze Zeit vor der Umsteuerung des Heizgasweges, also vor der Umlegung der Umsteuerventile ι und 2, schließt, während die Drosselklappe 14 in der Gichtgasleitung 9 zunächst offen bleibt. Hierdurch wird erreicht, daß vom Augenblick des Schließens der Drosselklappen 12 und 13 an nur noch das minderwertigere Gichtgas dem Ofen zuger führt wird und vor der Umsteuerung das in der Ofenanlage bereits vorhandene, aus Koksgas, Generatorgas und Gichtgas bestehende hochwertigere Gasgemisch durch das Ventil i, den Kanal 3 und die Kammer 4 hindurch zum Ofenraum gedrückt wird, in dem es verbrennt.

Kurz bevor die hochwertigere Heizgasmischung vollkommen verbrannt ist, wird die Drosselklappe 14 in der Gichtgasleitung geschlossen, und gleichzeitig werden die Ventile ι und 2 in die strichpunktierten Stellungen gedreht, wodurch der Heizgas- und Luftstrom umgeleitet wird.

Hierdurch wird erreicht, daß bei der Umleitung des Heizgasweges kein hochwertiges Heizgas, das sich noch in den Kammern und Kanälen des Ofens befindet, verlorengeht, sondern nur das minderwertigere Gicht- oder Hochofengas, das während der letzten Zeit vor der Umsteuerung des Heizgasweges allein zugeführt worden ist.

Bei beendigter Umsteuerung des Heizgasweges werden alle Drosselklappen 12, 13, 14 in den drei Leitungen 8, 10 und 9 gleichzeitig geöffnet, und der Ofen arbeitet nunmehr wieder in der üblichen Art und Weise mit umgesteuerter Heizgas- und Luftzuführung.

Wenn der Regenerativofen nur mit zwei Gasen, nämlich Koksgas und Gichtgas, beheizt wird, wird die Zuführungsleitung 10 entbehrlich. Auch kann man die Anordnung sinngemäß. in gleicher Weise bei Öfen treffen, denen mehr als drei verschiedenwertige Gase zugeführt werden.

Die gegenüber der Umlegung der Drosselklappen 12 und 13 in die Schließstellung verzögerte Umlegung der Drosselklappe 14 in die Schließstellung kann, wenn man nur einen Antriebselektromotor 11 verwendet, in verschiedener Art und Weise bewirkt werden. So ist es z. B. möglich, Vorrichtungen an sich bekannter Art vorzusehen, die ein Uhrwerk enthalten, das bei der Umlegung der Drosselklappen 12 und 13 in die Schließstellung aufgezogen wird und dann nach einer gewissen Zeit die Umlegung der Drosselklappe 1-4 in die Schließstellung bewirkt. Eine derartige Einrichtung muß dann noch so ausgebildet sein, daß bei der Rückdrehung der Drosselklappen 12 und 13 in die Offenstellung durch ein geeignetes Getriebe oder

Gestänge die Drosselklappe 14 unmittelbar von dem Antriebsgestänge der Drosselklappen 12 und 13 aus in die Offenstellung mitbewegt wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Umsteuereinrichtung für Regenerativofenanlagen, die mit verschiedenwertigen Gasen beheizt werden, deren Zuführungsleitungen in eine gemeinsame Mischleitung münden, dadurch gekennzeichnet, daß neben den üblichen, zur Umsteuerung der Ofenanlage dienenden Ventilen in den Zuführungsleitungen für die verschiedenen Brenngase Absperrvorrichtungen (12 bis 14) angeordnet sind, von denen die in den Zuführungsleitungen für die hochwertigeren Gase sitzenden vor dem Beginn der Umsteuerung der Ofenanlage geschlossen werden und die in den Zuführungsleitungen für die minderwertigeren Brenngase sitzenden mit der Umsteuerung der Ofenanlage geschlossen werden, nachdem das in der Ofenanlage befindliche und hochwertigere Gase enthaltende Brenngasgemisch verbrannt ist.
2. Umsteuereinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung der in den Brenngaszuleitungen (8 bis 10) sitzenden Absperrvorrichtungen (12 bis 14) eine Antriebsvorrichtung (11) vorgesehen ist, die die Absperrvorrichtungen nacheinander schließt und nach einer Umsteuerung der Ofenanlage die geschlossenen Absperrvorrichtungen gleichzeitig öffnet.

Hierzu 1 Blatt. Zeichnungen