DE621529C - Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd

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Publication number
DE621529C
DE621529C DEM126182D DEM0126182D DE621529C DE 621529 C DE621529 C DE 621529C DE M126182 D DEM126182 D DE M126182D DE M0126182 D DEM0126182 D DE M0126182D DE 621529 C DE621529 C DE 621529C
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DE
Germany
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sulfur dioxide
organic bases
substances
gases
sulfates
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Expired
Application number
DEM126182D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Conway Freiherr V Girsewald
Dr Gerhard Roesner
Dr Hans Weidmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEM126182D priority Critical patent/DE621529C/de
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Publication of DE621529C publication Critical patent/DE621529C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd Gegenstand des Hauptpatents 6o6 q.47 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus solches enthaltenden, vorzugsweise an Schwefeldioxyd armen Gasen durch Behandlung derselben mit einem Gemisch von organischen Basen (z. B. aromatischen Aminen) und Wasser und nachträgliches Erhitzen des Reaktionsproduktes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß dem System Stoffe zugefügt werden, die, wie z. B. Oxyde, Hydroxyde, Carbonate, Sulfite, Bisulfite und andere Salze schwacher Säuren der Alkalien einschließlich des Ammoniaks und des Magnesiums, geeignet sind, die in Nebenreaktionen entstandenen Sulfate der organischen Basen in die freie Base und in wasserlösliche Sulfate zu spalten. Von geeigneten organischen Basen seien beispielsweise genannt: aromatische Amine, wie Anilin und dessen Homologe, Toluidine, Xylidine und deren Gemische, ferner Pyridin und Pyridinhasen, Chinolin u. dgl. m.
  • Durch die Arbeitsweise nach dem Hauptpatent wird erreicht, daß auch die als Sulfat gebundene organische-Base immer von neuem zur Absorption von Schwefeldioxyd Verwendung finden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die bei der Umsetzung der im Reaktionsgemisch primär entstandenen, schwer löslichen Sulfate der organischen Basen mit den genannten Stoffen gebildeten löslichen Sulfate der Alkalien, des Ammoniaks und des Magnesiums die Löslichkeit der organischen Basen in Wasser erheblich herabsetzen, wodurch die Verluste an Basen bei dem von Zeit zu Zeit notwendig werdenden Abstoßen eines Teils der wässerigen Lösung auf ein Minimum reduziert werden.
  • Erfindungsgemäß erfolgt eine noch weitere Verminderung von Verlusten an den beim Arbeiten nach dem Verfahren des Hauptpatents verwendeten organischen Basen dadurch, daß man das Abgas aus dem Absorptionsvorgang und bzw. oder das beim Erhitzen der beim Absorptionsvorgang erhaltenen Sulfitlösung gewonnene Schwefeldioxyd bei Gegenwart von Wasser auf Stoffe, die zur Aufspaltung der beim Absorptionsvorgang gebildeten Sulfate im Sinne des Hauptpatents geeignet sind, oder ein Gemisch von solchen Stoffen einwirken läßt.
  • Als besonders geeignet hierfür haben sich neben basisch reagierenden Stoffen, wie z. B. Alkalihydroxyde oder -carbonate, Magnesiumcarbonat u. dgl., neutrale oder saure Sulfite, z. B. der -Alkalien einschließlich des Ammoniums oder des Magnesiums, erwiesen. Je nach der Lage des einzelnen Falles wird man unter diesen Stoffen seine Wahl zu treffen haben.
  • Um z. B. konzentriertem Schwefeldioxyd, das durch Erhitzen der mit S 02 aufgeladenen Absorptionslösung gewonnen wurde, die von diesem Gase aus dem Absorptionsgemisch mitgeführten kleinen Mengen der organischen Basen zu entziehen, wird man vorteilhaft saure Sulfite verwenden, die dem Gase nennenswerte Mengen von S 02 nicht entziehen können und andererseits den Vorteil einer stärkeren Aufnahmefähigkeit für die organischen Basen bieten.
  • Für die Behandlung von Abgas aus dem Absorptionsvorgang wird man es dagegen unter Umständen vorziehen, weniger saure, neutrale oder auch basisch reagierende Stoffe zu verwenden, wie z. B. nur wenig saure Sulfite oder Carbonate oder auch Alkalisulfite oder -hydroxyde, wie sie bereits für die Absorption von Schwefeldioxyd aus Gasen vorgeschlagen worden sind, weil man dabei den Vorteil erzielt, daß durch diese Stoffe dem Abgase außer den von ihm mitgeführten organischen Basen auch noch die beim Absorptionsvorgang darin verbliebenen Reste von S 02.entzogen werden. Man wird aber in diesem Falle zweckmäßig nicht ein saures Sulfit verwenden, das zuviel schweflige Säure enthält, um aus denn Gase auch noch diese Restmengen von S 02 aufnehmen zu können.
  • Weiter wird man z. B. von der Anwendung von Carbonaten, z. B. der Alkalien, des Ammoniaks oder Magnesiums, absehen in Fällen, in denen die mit der Umsetzung dieser Carbonate mit den Sulfaten der organischen Basen verbundene Entwicklung von Kohlensäure stören könnte, wie z. B. bei der Nachbehandlung von aus der Absorptionslösung ausgetriebenem konzentriertem Schwefeldioxyd, das sodann verflüssigt werden soll.
  • Die Behandlung kann z. B. derart erfolgen, daß man das zu reinigende Gas durch einen mit der betreffenden Lösung, z. B. einer z5°/oigen Lösung von Alkalihydroxyd oder Alkalscarbönat, oder Alkalisulfit oder -bisulfit, Magnesiumsulfit oder ,einer Suspension, z. B. von Magnesiumcarbonat u. dgl., berieselten Turm hindurchführt.
  • Bei Verwendung von nicht sauer reagierenden Stoffen erhält man hierbei neben der Absorption der in dem behandelten Gas enthaltenen Restmengen der organischen Base durch die Aufnahme von Schwefeldioxyd, z. B. restlichem Schwefeldioxyd aus Abgasen aus dem Absorptionsvorgang, eine Lösung von Sulfit, gegebenenfalls neben restlichem freiem Alkali oder von saurem Sulfit.
  • Nach genügender Anreicherung mit organischer Bäse können diese Lösungen alsdann dem Hauptprozeß zugeführt werden, wobei durch das in der Lösung enthaltene anorganische Sulfit die durch Nebenreaktionen gebildeten Sulfate der organischen Basen im Sinne des Verfahrens des Hauptpatents in die freien organischen Basen und wasserlösliche Sulfate aufgespaltet werden. Hierbei wird gleichzeitig die durch den Waschprozeß als Sulfit, z. B. als Xylidinsulfit, gebundene organische Base unter Aufspaltung des Sulfits und Entweichen von Schwefeldioxyd in Freiheit gesetzt und somit die Nutzbarmachung sowohl der in der Lösung angereicherten organischen Basen als auch der in der Lösung enthaltenen schwefligen Säure erzielt.
  • Die durch die vorbeschriebene Behandlung ermöglichte Entfernung auch der letzten Spuren der organischen Basen bietet für das bei dem Hauptverfahren gewonnene konzentrierte Schwefeldioxyd außer der Wiedergewinnung der entsprechenden Anteile der Basen noch den besonderen Vorteil, daß dadurch Störungen ausgeschaltet werden, die sich bei der weiteren Verwendung des Schwefeldioxyds für gewisse Zwecke, z. B. zur Verflüssigung, infolge des Gehaltes desselben an den organischen Basen ergeben könnten.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, dem durch Erhitzen eines mit Schwefeldioxyd beladenen Gemisches von aromatischen Basen und Wasser gewonnenen Schwefeldioxydgas Spuren von mitgerissenen Aminen durch Behandlung mit Aktivkohle oder auch durch Auswaschen mit Schwefelsäure zu entziehen. Von diesen Verfahren ist das vorliegende Verfahren dadurch unterschieden, daß als Absorptionsmittel für die Entziehung der von den Gasen mitgeführten Mengen der als Absorptionsmittel im Hauptprozeß verwendeten organischen Basen an Stelle von Schwefelsäure Stoffe verwendet werden, die gerade geeignet sind, -während des Absorptionsprozesses in dem Absorptionsgemisch durch Nehenreaktionen gebildete Schwefelsäure zu binden und in eine Form überzuführen, in der sie einen störenden Einfluß auf den Absorptionsvorgang durch Bildung praktisch unlöslicher Sulfate der organischen Basen nicht ausüben kann.
  • Beispiel Aus 4o kg eines durch Einwirkung eines schwefeldioxydhaltigen Gases mit 175 g Schwefeldioxyd im Liter beladenen Gemisches von gleichen Teilen Wasser und technischem Xylidin wurden innerhalb 8 Stunden 7 kg 2,7 cbm S 02 ausgetrieben. Das ausgetriebene ioo °/oige S02-Gas, das noch 1,79 - 0,0r3 Volumprozent Xylidin in Dampfform enthielt, wurde zunächst durch einen Kühler geschickt, in dem es auf 2o° C abgekühlt wurde, und sodann nacheinander durch zwei mit je 80o ccm einer bei 2o° C gesättigten Natriumbisulfitlösung (35o g Natriumbisulfit im Liter) beschickte Waschflaschen.
  • Nach dem Waschen der 2,7 cbm SO, befanden sich in der ersten Flasche 47 g, d. h. das ganze in dem Gase enthaltene Xylidin, während in der zweiten Flasche Xylidin nicht mehr nachzuweisen war.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE. z. Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd durch Behandlung von solches enthaltenden Gasen mit einem Gemisch von organischen Basen, z. B. aromatischen Aminen, und Wasser und durch nachheriges Erhitzen des Reaktionsproduktes gemäß Patent 6o6 447, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei Durchführung des Verfahrens anfallenden, gewisse Mengen der organischen Basen mitführenden Gase bei Gegenwart von Wasser auf einen der für das Verfahren gemäß Hauptpatent zur Aufspaltung der in Nebenreaktionen gebildeten Sulfate der organischen Basen geeigneten Stoff, z. B. ein Oxyd, Hydroxyd, Carbonat, Sulfit oder Bisulfit der Alkalien einschließlich des Ammoniums oder des Magnesiums, oder ein Gemisch solcher Stoffe, einwirken läßt und das. Produkt dieser Einwirkung alsdann zur Aufspaltung der Sulfate der organischen Basen im Verfahren nach dem Hauptpatent verwendet.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung der Abgase aus dem Absorptionsvorgang von den genannten Stoffen solche verwendet werden, die SO. zu binden vermögen.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung der beim Erhitzen des mit Schwefeldioxyd beladenen Absorptionsmittels anfallenden, im wesentlichen Schwefeldioxyd enthaltenden Gase saure Sulfite benutzt werden.
DEM126182D 1934-01-14 1934-01-14 Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd Expired DE621529C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934652C (de) * 1953-04-24 1955-11-03 Metallgesellschaft Ag Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von aromatischen Basen, wie Toluidin oder Xylidin, aus solche enthaltenden Gasen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE934652C (de) * 1953-04-24 1955-11-03 Metallgesellschaft Ag Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von aromatischen Basen, wie Toluidin oder Xylidin, aus solche enthaltenden Gasen

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