DE706833C - Verfahren zum Abscheiden von Schwefeldioxyd aus Gasen - Google Patents

Verfahren zum Abscheiden von Schwefeldioxyd aus Gasen

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DE706833C
DE706833C DEB176772D DEB0176772D DE706833C DE 706833 C DE706833 C DE 706833C DE B176772 D DEB176772 D DE B176772D DE B0176772 D DEB0176772 D DE B0176772D DE 706833 C DE706833 C DE 706833C
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Germany
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acid
sulfur dioxide
gases
solution
salt
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DEB176772D
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Raymond Foss Bacon
Rocco Fanelli
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abscheiden von Schwefeldioxyd aus Gasen Man gewinnt Schwefeldioxyd aus schwefeldioxydhaltigen Gasen, wie z. B. Röstgasen o. dgl., indem man das Schwefeldioxyd in einer Lösung absorbiert oder auflöst, welche das Salz einer schwachen Säure enthält, und dann die Lösung erhitzt, um -das Schwefeldioxyd auszutreiben und das Salz für weiteren Gebrauch als Absorptionsmittel wiederzugewinnen. Bei den bekannten Verfahren sind Alkalisalze von wasserlöslichen organischen Säuren als Lösungs- oder Absorptionsmittel vorgeschlagen worden. Auch sind als Absorptionsmittel Lösungen von Salzen nichtflüchtiger organischer Säuren, wie z. B. Citronensäure und Milchsäure, benutzt. Aber die Säuren auch dieser Salze sind wasserlöslich. Wenn solche Salze von wasserlöslichen organischen Säuren benutzt werden, wächst während des Absorptionsvorganges die Konzentration der frei werdenden Säure mit dem Fortschreiten der Absorption. Dadurch wird schnell das Gleichgewicht erreicht und in der Folge die Absorptionsfähigkeit verringert.
  • Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß wäßrige Lösungen der Salze von wasserunlöslichen schwachen Säuren, die fähig sind, mit schwefliger Säure zu reagieren und die entsprechenden Sulfite zu bilden, erfolgreich für die Abscheidung von Schwefeldioxyd aus Mischungen von Gasen benutzt werden können. Wenn man ein lösliches Salz einer solchen unlöslichen schwachen Säure benutzt, wird die bei der Absorption frei werdende Säure gefällt, so daß mit fortschreitender Absorption die Konzentration der schwachen Säure nicht beträchtlich zunimmt und die Tendenz für die umgekehrte Reaktion gering bleibt. Infolgedessen wird das Salz im wesentlichen vollständig in Sulfit und Bisulfit umgewandelt. Am Ende des Absorptionsvorganges bestehen in dem Absorptionsmittel zwei Phasen: eine flüssige Phase und eine feste Phase, die ausschließlich aus der verdrängten Säure besteht. Wenn das Absorptionsmittel erhitzt wird, z. B. auf eine Temperatur von ungefähr ioo°, wächst die Löslichkeit der verdrängten Säure, und die feste Phase geht im wesentlichen vollständig in Lösung, erzeugt so eine verhältnismäßig große Säurekonzentration in der Lösung und verursacht, daß das Schwefeldioxyd schnell abgeschieden wird.
  • Salze von Säuren der folgenden Art sind geeignet für die Durchführung des Verfahrens: Sulfanilsäure, Benzoesäure, Fumars,'ittre, Phthalsäure, Salicylsäure.
  • Die Löslichkeit aller dieser Säuren in Wasser ist bei gewöhnlicher Temperatur verhältnismäßig gering. Bei Temperaturen von 20 bis z5= ist cl:e Löslichkeit ausgedrückt in Gramm auf ioo g Wasser:
    Sulfanilsätire . . . . . . . . . . . . . . . i, i
    Benzoesäure ................ 0,3
    Fumarsäure ................ 0,7
    Phthalsäure ................ 0,7
    Salicylsäure ................ o,2.
    Von den Salzen dieser Säuren werden vorzugsweise Alkali- und Ammoniumsalze benutzt, weil sie leicht zu beschaffen sind und weil solche Salze gewöhnlich in beträchtlicher Menge in Wasser löslich sind.
  • Unter den erwähnten Salzen ist ein Salz der Sulfanilsäure besonders wirkungsvoll für die schnelle Wiedergewinnung des Schwefeldioxydes. Wenn man z. B. sulfanilsaures Natron oder Ammoniak benutzt, ist die frei werdende Sulfanilsäure bei niedrigen Temperaturen wenig löslich und schwach ionisiert; aber die Löslichkeit und der lonisationsgrad nehmen bei steigender Temperatur zu. Diese Vergrößerung der Ionisation der Säure bei hohen Temperaturen (Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes des Wassers) verursacht eine schnellere Abscheidung des absorbierten Schwefeldioxyds.
  • Folgende Zahlen zeigen die Wirkung von Salzen der erwähnten Säuren bei der Wiedergewinnung von Schwefeldioxyd:
    Konzen-' Ab- Wiederge- Prozent
    tration wonnenes
    des Salzes sorbiertes S O. Heizdauer und Temperatur SO,
    s , der Lösung bei der Abschei- im einge-
    in Gramm So in Prozent
    in mm
    je Liter des ab- Jung von SO, lassenen
    Wasser Je Liter sorbierten Gas
    Benzoesaures Natron .... 35o 98 6,6
    Benzoesaures :lnimoniak . 182 41 tio 15 Min. bei io0 ° -!-
    71 1 Stunde bei ioo' -; 3,0
    Salicylsaures Natron ... . . 212 100 8,4
    Salicvlsaures Ammoniak . 250 82 96 15 Minuten bei ioo° -I-
    98 30 Minuten bei ioo° -I- 2,5
    Salicvlsaures Ammoniak . 250 84 94 15 Minuten bei ioo° +
    98 3o Minuten bei roo ° -i- 3.3
    Phthalsaures Ammoniak . 193 ii9 73 15 Minuten bei ioo' -I-
    78 30 Minuten bei ioo ° -1- 3.3
    Fumarsaures Ammoniak . 215 42 93 15 Minuten bei ioo° --I- 3,6
    Stilfanilsaures Natron ... 180 71 99.8 1 Stunde bei ioo" + 8,8
    Sulfanilsaures Ammoniak. 475 153 9i 5 Minuten bei ioo°
    91 15 Minuten bei ioo ° + io,8
    desgl. 46o 134 81 io Minuten bei 8o° 6,4
    degl. 46o 163 92 io Minuten bei 93--99' 6#o
    di-gl. =50 83 99 15 Minuten bei ioo° +. 3,0
    desgl. 250 . 86 99 15 Minuten bei ioo° + 6,3
    desgl. 125 43 72 io Minuten bei 93-98" 3,3
    desgl. 125. 40 80 io Minuten bei 93-99J 1,0
    Die Lösungen wurden durchweg auf Siedetemperatur erhitzt (Reihe .1., wie durch das Zeichen -1-. angedeutet ist).
  • Bei der Durchführung des Verfahrens können die schwefeldioxydhaltigen Gase mit der Absorptionslösung in irgendeiner bekannten Weise in Kontakt gebracht werden. So können z. B. die Gase über die Oberfläche einer beständig oder unterbrochen bewegten Lösung geleitet werden. Sie können durch die Lösung geblasen werden, oder die Gase und die Lösung können im Gleichstrom oder Gegenstrom durch einen Turm mit Füllkörpern in Berührung miteinander geleitet werden.
  • Die Absorption kann im allgemeinen befriedigend bei normaler Temperatur oder in der Nähe derselben durchgeführt werden. Sie kann aber auch bei der höchsten Temperatur durchgeführt werden, bei der die Sulfitbildung in befriedigendem Maße voy sich geht. Die Temperatur für denAbsorptionsvorgang sollte sich nach dem Grade der Sulfitbildung und der Löslichkeit des gewählten Salzes richten.
  • Wenn Gase, wie z. B. Röstgase, behandelt werden, werden sie zweckmäßig vor der Behandlung mit der Absorptionslösung gekühlt und zur Befreiung von Staub und anderen störenden Verunreinigungen behandelt.
  • Das absorbierte Schwefeldioxyd kann in irgendeiner geeigneten Weise abgeschieden werden. Vorzugsweise erhitzt man die Lösung bis zu einer Temperatur, die genügend hoch ist, um eine schnelle Abscheidung des Schwefeldioxydes zu erreichen, aber nicht hoch genug, um eine wesentliche Verdampfung der wiedergebildeten schwachen Säure zu ermöglichen. Irgendeine geeignete Temperatur zwischen der Absorptionstemperatur und der Siedetemperatur der Lösung kann angewendet werden, und das benutzte Salz ist ein Salz einer Säure, die bei der Temperatur, bei der das Schwefeldioxyd abgeschieden wird, im wesentlichen nicht flüchtig ist. Das benutzte Salz sollte auch ein Sulfit bilden, aus dem Schwefeldioxyd unter dem Einfluß der Wärme 'bei Temperaturen oberhalb der Absorptionstemperatur leicht wiederabgeschieden wird.
  • Die Abscheidung des Schwefeldioxyds kann bei Atmosphärendruck oder niedrigerem Druck ausgeführt werden. Wenn die Säure, aus der das benutzte Salz gebildet ist, beim Siedepunkt der Lösung flüchtig ist, die während des Absorptionsvorganges entsteht, muß die Abscheidung des Schwefeldioxyds bei einer Temperatur ausgeführt werden, die niedriger ist als der Siedepunkt der Lösung.
  • Das gasförmige Produkt, das durch Erhitzen der Sulfitlösung in einem geschlossener, Behälter ohne Berührung mit anderen Gasen entsteht, ist im wesentlichen reines Schwefeldioxyd, und es kann unmittelbar (verdünnt oder unverdünnt) für einen geeigneten industriellen Zweck benutzt werden, oder es kann auf eine geeignete Temperatur abgekühlt und komprimiert werden, um flüssiges Schwefeldioxyd zu bilden.
  • Dadurch, daß die Lösung während der Absorption des Schwefeldioxyds in Bewegung ist, erklärt sich, daß die Ausscheidung der Säure in fester Form keinen nachteiligen Einfluß auf die Durchführung des Verfahrens hat. Bei der anschließenden Erhitzung der Lösung auf Siedetemperatur geht die Säure ohnehin wieder in Lösung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von schwefliger Säure aus Gasen durch Behandlung der Gase mit wäßrigen Lösungen eines stabilen, im wesentlichen nicht flüchtigen und sehr wasserlöslichen Salzes (z. B. des Alkali- oder Ammoniumsalzes) einer schwachen Säure und Austreiben der schwefligen Säure durch Wärme und Wiedergewinnung der Lösung des Salzes, dessen Säure bei gewöhnlicher Temperatur eine geringe Löslichkeit aufweist, z. B. i, i g in ioo ccm, wie Benzoesäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Salicylsäure, Sulfanilsäure.
DEB176772D 1935-12-24 1936-12-24 Verfahren zum Abscheiden von Schwefeldioxyd aus Gasen Expired DE706833C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US706833XA 1935-12-24 1935-12-24

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DE706833C true DE706833C (de) 1941-06-06

Family

ID=22096766

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB176772D Expired DE706833C (de) 1935-12-24 1936-12-24 Verfahren zum Abscheiden von Schwefeldioxyd aus Gasen

Country Status (1)

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DE (1) DE706833C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
USRE31236E (en) 1973-02-10 1983-05-10 Kureha Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha Method of removing sulfur dioxide from combustion exhaust gas

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
USRE31236E (en) 1973-02-10 1983-05-10 Kureha Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha Method of removing sulfur dioxide from combustion exhaust gas

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