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Mechanischer Steuerungsantrieb für den Schließ- und Preßzylinder sowie
für die Kernziehzylinder an hydraulisch angetriebenen Spritz-und Preßgußmaschinen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Ausbildungsform des mechanischen
Steuerungsantriebes für den Schließ- und Preßzylinder sowie für die Kernziehzylinder
an hydraulisch angetriebenen Spritz- und Preßgußmaschinen. Die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe besteht darin, die vom Arbeiter zu betätigenden Bedienungselemente
auf ein Minimum zu beschränken, die Möglichkeit zu schaffen, einzelne Arbeitsgänge
der Maschine, z. B. das öffnen und Schließen der Form, beliebig oft und ohne Rücksicht
auf die Stellung anderer Teile der Maschine ausführen zu können und endlich ohne
Umbauarbeiten von der Einzelbetätigung, also von dem vom Arbeiter abhängigen Betrieb,
zum halbselbsttätigen und zum ganzselbsttätigen Betrieb überzugehen.
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Dabei muß das Zeitmaß sowohl für einen vollen Arbeitsgang als auch
für jeden der Teilarbeitsgänge beliebig einstellbar sein. Für die hydraulischen
Kernziehvorrichtungen wird gefordert, daß das Ziehen der Kerne sowohl bei geschlossener,
in der Öffnung begriffener oder bei offener Form möglich sein muß. Die Zuführung
des Druckmittels zu den am bewegten Formenteil befestigten Kernziehzylindern muß
so erfolgen, daß bewegliche Rohrleitungen, Schläuche usw. vermieden werden.
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Die Betätigung der Steuerventile hydraulisch angetriebener Spritz-
und Preßgußmaschinen erfolgte bisher teils durch Handhebel- oder Fußtritteinrichtungen,
teils durch Nockenwellen, die von Hand, mechanisch oder elektrisch, dauernd oder
zeitweise gedreht wurden. Im vorliegenden Falle ist für die absatzweise Drehung
der Nockenwelle ein hydraulisch betätigtes Schaltgetriebe vorgesehen. Bei bekannten
halb- oder vollautomatisch arbeitenden Steuervorrichtungen erfolgt die Einstellung
der Zeiten für einen Arbeitsgang mit Hilfe auswechselbarer Räder, Kurven usw., während
gemäß der Erfindung zu diesem Zwecke eine Vorrichtung vorgesehen ist, die stufenlose
Regelung der Zeiten zuläßt.
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An sich ist es bekannt, unter Verwendung von Hebeln, Ritzeln, Kurvenscheiben
und ähnlichen Vorrichtungen oder auf hydraulischem Wege Kerne zu ziehen. Bei einem
bekannten Verfahren, bei welchem die Kerne hydraulisch in der Form bewegt werden,
ist der Zylinder, der zum Bewegen des Kernes dient, an der feststehenden Formenhälfte
angeordnet. Demgegenüber ist der Kernziehzylindergemäß
der Erfindung
an der beweglichen Formenhälfte angebracht. Dadurch wird erreicht, daß das Kernziehen
während des öffnens der Form möglich und hierdurch das Arbeitstempo beschleunigt
wird. Auch ist die Zuführung des- Druckmittels durch Bohrungen in der Kolbenstange
bekanntgeworden. Jedoch handelt es sich bei einem Vorschlag darum, dem oberen Teil
des Zylinders, in welchem sich die durchbohrte Kolbenstange bewegt, das Druckmittel
zu entnehmen und durch die Kolbenstange hindurch nach unten weiterzuführen, während
eine- andere Maschine eine Vorrichtung zeigt, bei welcher das Druckmittel vom feststehenden
Steuerorgan durch bewegliche Rohrleitungen (Schläuche) den Bohrungen der bewegten
Kolbenstange zugeführt und durch diese in das Zylinderinnere geleitet wird.
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Bei der Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung handelt es sich
darum, das Druckmittel den Bohrungen der Kolbenstange von außen her über feste Rohrleitungen
zuzuführen und von hier aus an die sich mit der Kolbenstange bewegenden Kernziehzylinder
weiterzuleiten.
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In der Zeichnung ist ein Schema der Gesamtanordnung des Steuerantriebs
gezeigt.
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Diejenigen Rohrleitungen, welche sowohl der Zu- als auch der Ableitung
des Preßmittels dienen, sind der Übersichtlichkeit wegen als Doppelleitungen eingezeichnet.
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Die Preßgußmaschine besteht in der Hauptsache aus dem Schließzylinder
i mit Kolben 2 und Kolbenstange 3. Die Kolbenstange trägt die Druckplatte 4, an
welcher die bewegliche Formenhälfte 5 befestigt ist. Die feststehende Formenhälfte
6 ist an der Platte 7 festgespannt. Hinter dieser Platte sitzt der Preßzylinder
8 mit Kolben 9 und Kolbenstange io. Diese trägt als Verlängerung den Arbeitskolben
ii, der sich in dem an die Formenhälfte 6 anschließenden Metallaufnahmebehälter
i2 führt.
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Die Verteilung der Druckmittel zu den Zylindern übernehmen die Steuerventilsätze
13 bis 18, welche durch die durchbohrten Nockenwellen ig und 2o betätigt werden.
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Das Wesen der Steuervorrichtung besteht darin, daß . für die Betätigung
der freien Zylinderseiten ein Niederdruck- und ein Mitteldruckwindkessel 21,:22
vorgesehen sind, welche in der einen Bewegungsrichtung der Kolben das durch Betätigung
der Ventile 13 bis 18 gesteuerte Preßwasser an die Zylinder i bzw. 8 abgeben und
es in der anderen- Bewegungsrichtung aus den Zylindern wieder aufnehmen, während
zur Betätigung der durch den Kolbenstangenquerschnitt verengten Zylinderseiten das
von einem Druckwasserspeicher oder von einer Pumpe gelieferte Preßwasser dient.
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In den Zuleitungen des Nieder-, Mittel-und Hochdruckpreßwassers sind
Absperrventile 23, 24, 25 vorgesehen. Diese Ventile sind so ausgebildet, däß sie
auch als Drosselventile wirken, daß also durch entsprechende Einstellung derselben
die durchfließendeFlüssigkeitsmenge eingestellt und reguliert werden kann. Das Hochdruckpreßwasser
geht zu einem Teil der Ventile durch das Rückschlagventil26; das Abwasser aus dem
Ventil 14 wird durch eine Drosselvorrichtung 27 geleitet.
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Die Nockenwellen ig und 2o sind an je einem Ende mit den Scheiben
28 und 29 versehen. Beide Scheiben haben eine Kupplungsnase 30 und 31, welche
in die Nuten der Gegenscheiben 32 und 33 eingreifen. Die Gegenscheiben sind mit
der durch die Bohrungen der Nockenwellen ig, 2o durchgehenden und in dieser gelagerten
Welle 34 fest verbunden, sie nehmen also sowohl an einer Verdrehung als auch an
einer seitlichen Verschiebung dieser Welle teil. Mit der Welle 34 verkeilt ist außerdem
die mit einer Schaltverzahnung 35 ausgestattete Büchse 36 und die'mit einer Ringnut
versehene Scheibe 37.
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Auf der Büchse 36, dreht sich lose, gegen seitliche Verschiebung gesichert,
das Zahnrad 3'8, an dem der in die Schaltverzahnung 35 eingreifende Schaltzahn 39
befestigt ist. Die als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange 40 des im Zylinder 41
gleitenden Kolbens 42 greift in die Verzahnung des Rades 38 ein. Die Radbreite ist
derart gewählt, daß auch bei einer seitlichen Verschiebung desselben die Zahnstange
nicht außer Eingriff kommt. Diese seitliche Verschiebung der- Welle 34 mit den mit
Kupplungsnuten versehenen Gegenscheiben 32, 33 und der Büchse 36 mit Zahnrad 38
erfolgt mit Hilfe des Handhebels 43" und des Gabelhebels 43, der in die Ringnut
der Scheibe 37 eingreift. In der Mittelstellung sind die beiden Kupplungen 28, 30,
32 und 29, 31, 33 eingerückt; in der einen äußeren Stellung kommt Kupplung 28, 30,
32, in der anderen die Kupplung 29, 31, 33 außer Eingriff.
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Der Zylinder 41 wird durch ein am Maschinenfuß angebrachtes Steuerventil
mit den Ventilsätzen 44, 45 gesteuert. Die Betätigung des Ventils erfolgt durch
den Hebel 46, der durch eine Feder 47 stets nach oben gezogen wird und in dieser
Stellung das Ventil 44 offenhält. An einem Ende trägt der Hebel 46 eine Fußtrittplatte
48, am anderen eine"Rolle 49. Die Fußtrittplatte 48 liegt für den die Maschine Bedienenden
bequem und zugänglich. Die Rolle 49 legt sich gegen eine aus beliebig} verstellbaren
Kurvensegmenten 50
bis 53 gebildete Steuerscheibe 54, die mit einer
Verzahnung 54a versehen ist. Parallel mit der Achse der Scheibe 54 liegen zwei Wellen
55 und 58. Die Welle 55 trägt an einem Ende ein mit der Verzahnung 54a zusammenarbeitendes
Zahnrad 56, am andern eine Kupplungsscheibe 57. Am äußeren Rande dieser Scheibe
ist ein Kupplungsbolzen 59 gelagert, der durch die Feder 6o in die Kupplungsstellung
gedrückt wird. Der Bolzen 59 hat einen geschlitzten Kopf 61 und ist gegen Verdrehen
in der Scheibe 57 gesichert. In dem Schlitz des Kopfes 61 findet der keilförmig
zugespitzte Hebel 62 Platz. Er schwingt um den Drehpunkt 63 und ist durch eine Zugstange
64 mit dem Fußtritthebel 65 verbunden. Letzterer wird durch die Feder 66 in seine
obere Stellung gehoben, womit auch der Hebel 62 in den Schlitz des Kopfes 61 gezogen
wird. Auf der Welle 58 sitzt die mit mehreren Bohrungen für die Aufnahme des Kupplungsbolzens
59 versehene Scheibe 67 und beispielsweise eine Reibscheibe 68. Die verschiehbare
Gegenscheibe 69 hierzu sitzt auf der Welle 7o, die über ein Schneckengetriebe 71
durch den Elektromotor 72 gedreht wird. Einer Umdrehung der Wellen 58, 55 entspricht
eine Umdrehung der Schaltscheibe 54 und diese einem vollen Arbeitsgange. Durch Treten
des Fußtritthebels 65 gibt der Hebel 62 den Kupplungsbolzen 59 frei. Dieser springt
in eine der Bohrungen der Scheibe 67 ein, wodurch die Welle 55 mitgedreht wird.
Mit dem Loslassen des Fußtrittes 65 schwingt der Hebel 62 in seine Ausgangsstellung
zurück. Der Schlitz im Kopf 61 legt sich bei der Drehung an die Keilfläche des Hebels
62 an, womit der Bolzen 59 aus der Bohrung in der Scheibe 67 herausgezogen, diese
also entkuppelt wird.
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Diese Vorrichtung gestattet die folgenden Betätigungsmöglichkeiten:
a) individuell, durch Treten des Fußtrittes 46 nach jedem Teilarbeitsgang, b) halbautomatisch,
durch Treten des Fußtrittes 65 nach jedem Arbeitsgang (d. s. vier Teilarbeitsgänge),
c) vollautomatisch, durch Feststellen des Fußtrittes 65 in seiner unteren Stellung.
Durch entsprechende Einstellung der Kupplungen an der Schaltwelle kann in allen
drei Fällen a bis c der Schließzylinder allein, der Preßzylinder allein oder beide
Zylinder zusammen gesteuert werden.
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Die Verstellung 5o bis 53 und die Kurvensegmente des Reibscheibenantriebes
68, 69 ermöglicht außerdem, daß das Zeitmaß sowohl für einen vollen Arbeitsgang
als auch für einen Teilarbeitsgang beliebig eingestellt und geregelt werden kann.
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Die Kolbengeschwindigkeit beim Öffnen und Schließen der Formenhälften
5 und 6 und die Bewegung des Arbeitskolbens i i in beiden Richtungen kann durch
entsprechende Einstellung der als Drosselventile ausgebildeten Absperrventile 23,
24 und 25 und der Drosselvorrichtung 27 in weiten Grenzen geregelt werden.
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Zum Ziehen der in der beweglichen Formenhälfte 5 gelagerten Kerne
go finden Kernziehzylinder Anwendung, die entweder an der bewegten Formenhälfte
5 selbst oder an der Druckplatte 4 befestigt sind.
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Um auch bei der Betätigung der Kernziehzylinder möglichst weiten Spielraum
zu haben, kann deren Steuerung von der 'Maschinensteuerung unabhängig gemacht werden.
Das Steuerventil wird an geeigneter Stelle der Platte 4 befestigt und kann von Hand,
mechanisch, elektrisch oder auch hydraulisch betätigt werden.
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Bei der Zu- und Ableitung des Druckmittels zu den hin und her gehenden
Steuerventilen und Zylindern sind bewegliche ,Rohrleitungen und Schläuche vermieden.
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Der Kolben 2 trägt röhrenförmige Verlängerungen 73, 74, die von Gehäusen
75, 76 umgeben sind. Diese Gehäuse schließen an den Zylinder i an und sind gegen
diesen durch Stopfbüchsen 77, 78 abgedichtet.
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Die Bohrungen der Verlängerungen 73, 74 setzen sich durch den Kolben
2 und die Kolbenstange 3 fort und endigen kurz vor der Platte 4 in Rohranschlußstücke.
Eine dritte Bohrung 79 verbindet den hinteren Zylinderraum mit einem weiteren Rohranschlußstück.
Das Steuerventil besteht aus `den Ventilsätzen 8o und 81. Sie werden durch den Hebel
82
betätigt, der durch eine Feder 83 in seine obere Stellung gezogen wird,
in welcher er das Ventil 8o ofrenhält. Das eine Hebelende ist als Handgriff 84 ausgebildet.
Am anderen Ende sitzt eine Rolle 85, die sich an eine am Maschinenkörper befestigte,
feststehende, aber verstell- und einstellbare Kurve 86 anlegt.
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Für die elektrische Betätigung ist an der Kurvenscheibe 54 eine einstellbare
Kontaktvorrichtung 87 vorgesehen. Diese betätigt einen Elektromagneten 88, dessen
Anker 89 mit dem Hebel 82 verbunden ist.
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Sollen die Kerne go nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gezogen
werden, so, kann durch Drosseln der Wasserzuführungen diesem Umstande Rechnung getragen
werden.
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Zur Erklärung der Wirkungsweise der Vorrichtung sei von der Stellung
der Maschine ausgegangen, in welcher die Form geöffnet, die Kerne und der Arbeitskolben
zurückgezogen sind (Stellung nach dem Rückzuge des Arbeitskolbens ii).
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In dieser Stellung befindet sich der Fußtritthebel 46 in seiner oberen
Lage, das Ventil
44 -ist geöffnet und damit der vordere
Raum des Zylinders 44 der durch die Rohrleitung io5 mit dem Ventilverbunden ist,
an die Abwasserleitung io6 angeschlossen. Der hintere Raum des Zylinders 41 steht,
durch die Rohrleitung 107 mit diesem verbunden, unter der Wirkung des im Speicher
2i aufgespeicherten Niederdruckpreßwassers. Der Schaltzahn 39 steht in Arbeitsstellung
vor einem Zahn des Schaltrades 35. Die beiden Kupplungen 28, 30, 32 und 29, 31,
33 sind in der Mittelstellung. Die Ventile 13, 16 und 18 sind offen. Der vordere
Teil des Zylinders i, der durch das Rohr io8 mit dem Ventil 16 und weiter durch
das Rohr iog, das Rückschlagventil 26 und das Rohr iio mit der Preßwasserzuleitung
i i i (Hochdruck) verbunden ist, steht unter der Wirkung dieses Druckes. Das Wasser
aus dem hinteren Teil des Zylinders wird beim Zurückgehen des Kolbens '2 durch die
Rohrleitung 112, das offene Ventil 18, das anschließende Rohr 113 und das Absperrventil
23 in den Niederdruckwindkesse121 zurückgedrückt. Der vordere Teil des Zylinders
8 steht ebenfalls unter der Wirkung des durch die Leitung i i i und das Absperrventil
25, dem Ventil 13 und Leitung 114 zugeführten Hochdruckwassers. Das im hinteren
Teil des Zylinders befindliche Wasser wird beim Zurückgehen des Kolbens 9 durch
das Absperrventil 24 und die Rohrleitung i15 in den " Mitteldruckwindkessel 22 zurückgepreßt.
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Auch der Kernziehzylinder 9i steht unter der Wirkung des mit der Leitung
i i i zugeführten Preßwassers, und zwar über die Leitungen i 16, 117, das Gehäuse
75, die Bohrung in der Verlängerung 73 im Kolben 2 -und in der Kolbenstange 3, dann
durch die Leitung i i 8, das offene Ventil 81 und die Leitung iig. Das Wasser aus
dem hinteren Teil des Zylinders wird beim Zurückgehen des Kolbens-9:2 durch die
Rohrleitung i2o und die Bohrung 79 in den Zylinder 2 und von hier durch die Rohrleitung
112, das Ventil 18 und die Rohrleitung 113 in den Speicherei zurückbefördert.
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Der das Steuerventil für den Kernziehzylinder betätigende Hebel82
ist durch den Handhebel 84 oder den Magneten 88 oder die Kurve 86 in seine untere
Stellung gebracht und hält das Ventil 81 offen; das Ventil 8o ist geschlossen.
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Die Rolle 49 am. Fußtritthebel 46 liegt- an der Kurvenscheibe 54-
an, vor ihr steht das Kurvensegment 5'3, Der Kupplungsbolzen 59 ist aus der Böhrung
der Scheibe 67 herausgezogen. Die Wellen 58 und 7o rotieren, durch den Motor.72
angetrieben..
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Der auf die soeben besprochene Ausgangsstellung folgende Teilarbeitsgang
ist das Schließen ' der Form, das - Vorfahren der Kerne in die Arbeitsstellung und
die Erzeugung des Schließdruckes durch Hochdruckpreßwasser.
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Die Vorgänge können eingeleitet werden a) durch Niederdrücken und
darauffolgende Freigabe des Hebels 46, b) durch Niederdrücken und darauffolgende
Freigabe des Hebels 65 oder c) durch Niederdrücken und darauffolgendes Feststellen
des Hebels 65 in seiner unteren Stellung.
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Im Falle a wird das Ventil 44 geschlossen und das Ventil 45 geöffnet.
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Das durch die Leitungen i i i und i 16 dem Ventil 45 zufließende Hochdruckpreßwasser
geht durch die Leitung io5 in den vorderen Teil des Zylinders 41.
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Der Kolben 42 bewegt sich nach hinten und verdrängt das Wasser aus
dem- hinteren Zylinderraum durch die Leitung 107 in den Niederdruckwasserspeicher
2i. Die gezahnte Kolbenstange 4o dreht -das Rad 38, und der an diesem befestigte
Schaltzahn 39 dreht die Büchse 36 nebst Welle 34 und damit- die beiden durch die
Kupplungen 28, 30, 32 und 29, 34 33 mit dieser verbundenen Nockenwellen i9 und 2o.
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Die Ventile 13 und 14 bleiben in ihrer Stellung; die Ventile 15 und
17 werden geöffnet, 16 und 18 geschlossen.
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Durch das Öffnen des Ventils 15 entleert sich die vordere Seite des
Zylinders i, indem das Wasser durch die.Rohrleitung io8, durch das Ventil 15 und
die Leitung i2o in die Abwasserleitung 121 und io6 .fließt. Gleichzeitig öffnet
aber auch das Niederdruckpreßwasser im Speicher 21 über die Rohrleitung i 13 das
Ventil 18. Es nimmt von hier aus seinen Weg durch die Rohrleitung i 12 in den hinteren
Teil des Zylinders i, den Kolben 2 vorwärts bewegend. Mit den Ventilen 15 und 18
wird auch das Ventil 17 geöffnet, indem diesem aus der Leitung i i i über das Rohr
iio, Ventil 26 und Rohr log Hochdruckpreßwasser zufließt, das durch die anschließende
Leitung 122 ebenfalls in den hinteren Teil des Zylinders i geleitet wird. Solange
der Kolben 2 sich in Bewegung befindet, wirkt sich das Hochdruckpreßwasser nicht
aus, d. h. der Druck im Zylinder steigt nicht wesentlich über den des Niederdruckpreßwassers.
Sobald aber der Kolben zum Stillstand kommt, wenn die Form geschlossen ist, kommt
der Hochdruck voll zur Geltung. Dies gilt auch für die -Kernziehzylinder.
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Mit der Schließbewegung wird der Hebel 82 aus seiner unteren Stellung,
in welcher er durch den Handgriff 84 oder die Kurven 86 gehalten war, durch die
Feder 83 in die obere Stellung gezogen.
Das Ventil 8i wird geschlossen,
8o geöffnet. Das Wasser im unteren Teil des Zylinders gi entweicht durch die Leitung
iig, das offene Ventil 8o, das Rohr 123, durch die Bohrung in der Kolbenstange 3
im Kolben 2 und in der anschließenden Verlängerung 74, in das Gehäuse 76 und von
hier durch das Rohr 124 in die Abwasserleitung 1o6. Das Niederdruckwasser aus dem
hinteren Raum des Zylinders i drängt durch die Bohrung ; 9 und die anschließende
Leitung i2o in den oberen Teil des Zylinders gi nach und verschiebt den Kolben 92
nach vorn.
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Wird der Arbeitsgang durch Niederdrücken des Hebels 65 (Fall b) eingeleitet,
so gibt der nach oben schwingende Teil des Hebels 62 den Kupplungsbolzen 59 frei.
Unter der Wirkung der Feder 6o wird er gegen die umlaufende Scheibe 67 gedrückt
und springt in eine der Bohrungen ein, damit die Kupplung der beiden Wellen 58 und
55 bewerkstelligend. Das auf der Welle 55 sitzende Zahnrad 56 dreht die Steuerscheibe
54, wodurch das Kurvensegment 53 mit Hilfe der Rolle 49 den Hebel 46 in die obere
Stellung drückt. Die Steuerscheibe macht eine volle Umdrehung. Während dieser wickeln
sich vier Teilarbeitsgänge oder ein voller Arbeitsgang ab, bestehend aus Schließen
der Form, Pressen mit dem Arbeitskolben, Öffnen der Form und Rückzug des Arbeitskolbens..
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Nach einer Umdrehung wird der Kupplungsbolzen 59 aus der Bohrung in
der Scheibe 67 herausgezogen und damit die Welle 55 stillgelegt.
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Die Steuervorgänge wickeln sich hier genau so ab, wie dies .für den
Fall a oben beschrieben wurde.
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Erfolgt die Einleitung des Steuervorganges für den Kernziehzylinder
9i elektrisch durch Hubmagnet 88, so öffnet die Kontaktvorrichtung 87 den Stromkreis,
der Magnet wird stromlos, und die Feder 83 zieht den Hebel 82 in die obere Stellung.
Auch hier sind die darauffolgenden Steuervorgänge dieselben, wie oben angegeben.
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Wenn der Hebel 65 nach dem Niederdrücken festgestellt wird
(Fall c), so läuft die Welle 55 ununterbrochen weiter, die Arbeitsgänge folgen dicht
aufeinander und werden erst nach Lösen der Feststellung des Hebels 65 unterbrochen.
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Nach oder während dem Schließen der Form wird der zu verpressende
Werkstoff in den Metallaufnahmebehälter 12 eingefüllt und anschließend daran durch
den Arbeitskolben i i in die geschlossene Form 5, 6 gepreßt.
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Zur Einleitung des Preßvorganges wird das Ventil 13 geschlossen und
14 geöffnet. Das Wasser aus dem vorderen Teil des Zylinders 8 fließt durch die Leitung
114, das offene Ventil 14 und die Leitung 121 in die Abwasserleitung 106. Das Mitteldruckpreßwasser
im Speicher 22 strömt durch das Rohr 115 in den hinteren Teil des Zylinders nach
und schiebt den Kolben 9 nach vorn. Je nach Art und Zustand des zu verpressenden
Metalls muß diese Vorwärtsbewegung in bezug auf ihre Geschwindigkeit eingestellt
werden können. Dabei soll aber die Rückwärtsbewegung des Kolbens gar nicht oder
in nur geringem Ausmaße beeinflußt werden. Dies wird erreicht durch die Vereinigung
der Wirkungen des als Drosselventil ausgebildeten Absperrventils 24 und der einstellbaren
Drosselvorrichtung 27 in der Abwasserleitung 121.
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Man wird also zunächst das Absperrventil 24 ganz öffnen und mit Hilfe
der Drosselvorrichtung 27 den Querschnitt der Abwasserleitung 121 so weit verringern,
bis die gewünschte Kolbengeschwindigkeit erreicht ist. Weil das Absperrventil 24
ganz offen und der volle Querschnitt der Preßwasserzuleitung 114 erhalten ist, bleibt
die Rückwärtsbewegung des Kolbens 9 von dieser Maßnahme unberührt. Soll aber auch
die Rückwärtsbewegung des Kolbens q verringert werden, so wird zunächst die Drosselung
im Absperrventil 24 auf die verlangte Geschwindigkeit eingestellt. Die Regulierung
der Vorwärtsgeschwindigkeit erfolgt dann noch mit Hilfe der Drosselvorrichtung 27.
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Sofort nach Beendigung des Preßvorganges wird die Form 5, 6 geöffnet,
die Kerne go werden gezogen, und der Preßling selbst sowie der im Aufnahmebehälter
12 verbleibende Metallrückstand werden ausgestoßen.
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Hierzu bleibt das Ventil 13 geschlossen; 14 schließt so weit, daß
nur noch das Vorventil 27 offen ist; 15 und 17 werden geschlossen, 16 und 18 geöffnet.
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Das dem Ventil 16 durch die Leitungen 111, 11o, Ventil 26 und Leitung
log zufließende Hochdruckpreßwasser fließt durch das Rohr 1o8 in den vorderen Teil
des Zylinders i. Der Kolben 2 bewegt sich nach hinten, die Form öffnet sich, und
das im hinteren Teil des Zylinders enthaltene Wasser wird durch die Leitung 112,
durch das offene Ventil 18 und die Leitung 113 in. den Niederdruckspeicher 21 zurückgepreßt.
Der Arbeitskolben i i steht noch unter der Wirkung des MitteldruckpreßWassers aus
dem Speicher 22. Er folgt der zurückgehenden Formenhälfte 5 und stößt damit den
Metallrückstand aus dem Metallaufnahmebehälter 12 aus. Je nach Betätigung und Einstellung
der Steuerorgane 84, 86, 87 hat der Hebel 82 vor, während oder am Ende der Schließbewegung
der Formenhälfte 5 das Ventil 8o geschlossen, 8i geöffnet. Das dem Ventil durch
die Rohre
i i i, 116, i i 7, durch das Gehäuse 75, die Verlängerung
73r ünd die anschließende Bohrung in Kolben 2 und Kolbenstange 3, dann durch die
Leitung 118 zufließende Hochdruckpreßwasser tritt durch das Rohr iig in den vorderen
Teil des Zylinders g= ein und bewegt den Kolben 92 nach hinten. Das im hinteren
Teil des Zylinders sich befindliche Wasser wird vom Kolben 92, durch die Leitung
=2o und die Bohrung 79 in den hintezen Teil des Zylinders i und von hier durch das
Rohr 11z, das Ventil 18 und die Leitung 113 in den Niederdruckspeicher 2i zurückgedrückt.
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Beim Rückzug des Arbeitskolbens i i wird das Ventil 13 geöffnet und.
Ventil 14 geschlossen. Alle anderen Ventile behalten ihre Stellung bei. Über die
Leitung i i i fließt dem Ventil 13 Hochdruckpreßwasser zu, ;das durch das Rohr 114
in den vorderen Teil des Zylinders 8 gelangt. Der Kolben 9 wird nach hinten bewegt
und das hinter dem Kolben stehende Wasser durch das Rohr 115 in den Mitteldruckspeicher
ä2 zurückgeführt.
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Damit ist ein Arbeitsgang erledigt und die Ausgangsstellung wieder
erreicht.