DE938092C

DE938092C - Steuervorrichtung fuer vorzugsweise druckmittelbetriebene Giesserei-Formmaschinen

Info

Publication number: DE938092C
Application number: DEW6894A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-10-11
Filing date: 1951-10-11
Publication date: 1956-01-19

Description

Steuervorrichtung für vorzugsweise druckmittelbetriebene Gießerei-Formmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf Gießerei-Forminaschinen, bei denen nie einzelnen Arbeiten, wie Rütteln, Pressen, Vibrieren, Abheben des Formkastens usw., durch eine Hilfskraft, vorzugsweise ein Druckmittel, z. B. Preßluft, ,geleistet werden. Es sind Formmaschinen bekannt, bei denen die Betätigung der Hilfskraftschalter durch eine umlaufende Nockenwelle erfolgt, :die motorisch amgetrieben wird. Derartige automatische Maschinen haben einen komplizierten Aufbau und sind nur für Spezialzwecke der Massenfertigung anwendbar. Andererseits sind handbetätigte Maschinen bekannt, die eine sogenannte Einhebelbedienung besitzen, bei denen also die einzelnen Kraftschalter entweder durch Schwenken oder durch axiale Bewegung eines Bedienungshebels nacheinander betätigt werden.
Der Aufbau der bekannten Maschinen mit Einhebelbedienung ist jedoch in mancher Beziehung nachteilig und unvorteilhaft. Wenn man den Weg des Bedienungshebels nicht ungebührlich groß machen will, ist für den einzelnen Schaltvorgang nur ein relativ kurzer Schaltweg zur Verfügung. Man m.uß daher Nocken mit großer Steigung verwenden, wodurch die Bedienung erschwert wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß :es erforderlich isst, z. B. beim Abheben des Formkastens unter allmählicher Ausschaltung des Vibriervorganges zugleich zwei Kraftschalter zu steuern.
Die Nachteile der bekannten Einhebel-Maschinen werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß mehrere einzelne Hilfskraftschalter gleicher Bauart teils durch axiale Verschiebung und teils durch Drehung der von Hand zu betätigenden Steuerwelle geschaltet werden. Man erhält dadurch die Möglichkeit, relativ große, deutlich unterscheidbare Schaltwege für jeden einzelnen Schaltvorgang vorzusehen, so daß die Maschine trotz robusten Aufbaues feinfühlig bedient werden kann. Trotzdem kann man einfache Hilfskraftschalt.er (Ventile) der üblichen bewährten Bauart verwenden. Durch gleichzeitiges Verdrehen und axiales Verschiebender Steuerwelle kann man mühelos zwei Kraftschalter unabhängig voneinander gleichzeitig betätigen, also gefühlsmäßig währenddes Abhebvorganges den Vibrato, langsam ausschalten.-Die Erfindung ist im folgenden an. einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die -Ventilsteuervorrichtung ist in der Abb. i schematisch dargestellt, wähnend die Formmaschine selbst als bekannt vorausgesetzt und deshalb im einzelnen nicht beschrieben und abgebildet :st.
In einem kastenförmig ausgebildeten Teil i. des Maschinenständers .sind; vier gleichartige Druckmittelventile 2, 3, 4, 5 nebeneinander angeordnet. Die Ventile :z bis 5 werden in üblicher Weise durch Eindrücken der gefederten Ventilstößel 2', 3', 4, 5' betätigt. Das Ventil 2 ist an eine Rüttelvorrichtung angeschlossen, dne den aufgesetzten Formkasten rüttelt und den eingefüllten Formsand vorverdichtet. Bekanntlich wird nach dem Rütteln die, Formsand durch einen druckluftbetriebenen Stempel in den Formkasten gepreßt. Zur Betätigung des Preßstempels dient ein besonderes Ventil, das beim Ausführungsbeispiel aus bestimmten Gründen durch einen besonderen Hebel gesteuert wird .und hier nichtdargestellt ist. Man kann ;natürlich das Preßstempelventil ebenfalls im Ventilkasten., z. B. neben dem Rüttelventil, anordnen. Das Ventil 5 ,ist an, einen, Vibrato, angeschlossen, durch den Schwingungen kleiner Amplitude beim Abheben des Formkastens erzeugt werden. Das Ventil 4 steuert den Drucklufteinlaß zu einem Zylinder, der in. bekannter Weise das Abheben des Formkastens besorgt.' Das Ventil 3 endlich steuert den Dru:ckluftauslaß dieses Zylinders, so daß die Hubglieder (Stifte) für das Ausheben des Formkastens wieder in ihre Normallage zurückgehen können.
Unterhalb der Ventile 2 bis 5 ist im Ventilkasten i eine mit einem Handgriff -6 versehene Steuerwelle 7 gelagert. Diese, 7, ist axial bis zu einem Anschlagring 8 herausziehbar. Die Steuerwelle 7 trägt einen Nocken 9, durch .den bei einer Drehung _entgegen dem Uhrzeigersinn oder Ventilstößel 2 hineindrückt und dadurch das Ventil :2 geöffnet wird. Ein zweiter Nocken iö auf der Steuerwelle 7 öffnet bei entgegengesetzter Drehung das Vibratorventil 5. Durch zwei einander entgegengesetzte Konusse 1i, i2 auf der Steuerwelle 7 werden bei einer axialen Bewegung die Ventile 3 und 4 betätigt.
Beim Beginn der Formarbeit an der Maschine ist,die Steuerwelle 7 herausgezogen und der Handgriff 6 in einer Mittel- oder Ruhestellung; die durch. Rasten g, iö' der Nocken 9, io bestimmt ist. Dabei ist nur das Auslaßventil 3 durch den Konus i i geöffnet. Der aufgesetzte und mit Sand gefüllte Formkasten muß nun zunächst gerüttelt werden, was durch Drehen des Handgriffes 6 und Öffnen des Ventils 2 bewirkt wird. Nach Beendigung des Rüttelns kann der Former nunmehr dias Ventil für den Preßstempel mit der anderen Hand bedienen. Nach dem Pressen wird der Handgriff 6 nach der anderen Seite gedreht und dadurch über das Ventil 5 der VibTator eingeschaltet. In diesem Zustand wird die Steuerwelle 7 eingeschoben und das Einlaßventil 4 geöffnet, während sich zu gleicher Zeit das Auslaßventil 3 schließt. Der vibrierende Formkästen wird dadurch ausgehoben, und man hat es in der Hand, die Vibration während des Aushebevorganges durch Zurückdrehen des Handgriffes 6 im richtigen Zeitpunkt wieder abzustellen. Damit ist die Formarbeit beendet, und man kann nach dem Abnehmen der Form die Steuerwelle 7 wieder in Mittelstellung herausziehen, dadurch das Auslaßventil 3 öffnen und die Maschine wieder für den nächsten Formkasten aufnahmebereit machen.
Die Erfindung kann; in sinngemäßer Weise auch bei hydraulisch oder elektrisch betriebenen Formmaschinen angewandt werden, wenn man entsprechende Schaltelemente anbringt.
Man kann natürlich, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu fallen, die Hilfskraftschalter bzw. Druckmittelventile in anderer Weise relativ zur gemeinsamen Steuerwelle anordnen, z. B. derart, daß- sie konzentrisch um,die Steuerwelle herum oder radial zu dieser liegen, wobei die Steuerglieder in sinngemäßer Weise ausgebildet werden müssen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steuervorrichtung für vorzugsweise druckmittelbetriebene Gießerei-Formmaschinen, beider eine Mehrzahl von einzelnen Hilfskraftschaltern, die verschiedenen Arbeitsgängen an der Maschine zugeordnet sind, von einer gemeinsam-en Steuerwelle betätigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einzelne Hilfskraftschalter gleicher Bauart teils durch axiale Verschiebung und teils durch Drehung der von Hand zu betätigenden Steuerwelle zu schalten sind.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch i mit Hilfskraftschaltern, die durch Eindrücken, eines gefederten Stößels betätigt werden"dadur.ch gekennzeichnet, daß auf der Steuerwelle (7) mit Auflaufflächen versehene Konusse (1i, i2) und Nocken (9, io) angebracht sind.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits die ein Ausheben (4) und Absenken (3) des Formkastens bewirkenden Schaltglieder, andererseits die Schaltglieder für die Rüttelvorrichtung (2) und für den Vibrato, (5) durch gegen-` läufige Schaltbewegungen der Steuerwelle (7) betätigbar sind. Angezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 631 053, 644 417; AEG-Hilfsbuch für elektrische Licht- und Kraftanlagen,
4. Aufl., 1939, S. 509; .deutsche Patentschriften Nr. 62o 982, 750 772, 750836.