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Steuervorrichtung für druckmittelbetriebene Gießerei-Formmaschinen
Zusatz zum Patent 9'38 092 Im Hauptpatent 938 o92 ist eine Steuervorrichtung für
Gießerei-Formmaschinen beschrieben, bei der eine Mehrzahl von Kraftschaltern, z.
B. Druckmittelventilen, durch eine gemeinsame Steuerwelle betätigt wird. Außer einem
Kraftschalter für das Rütteln des Formkastens und einem Kraftschalter für die Einschaltung
des Vibrators ist dort auch ein Kraftschalter für eine Vorrichtung vorgesehen, die
das Abheben und Absenken des Formkastens bewirkt.
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Zwischen dem Rütteln und dem unter Einschaltung des Vibrators erfolgenden
Abheben des Formkastens liegt der wesentliche Bedienungsvorgang der Formmaschine,
bei dem der Formsand in den Formkasten unter starkem Druck eingepreßt wird. Zum
Pressen wird in bekannter Weise der schwenkbar angeordnete Maschinenkopf so eingeschwenkt,
daß der Stempel über dem Formkasten liegt. Der Formkastentisch wird beim Pressen
angehoben und dadurch der Formkasten gegen den am Maschinenkopf angebrachten Stempel
gedrückt.
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Diesen Preßvorgang, dem das Einschwenken des Maschinenkopfes vorangeht,
hat man bisher nicht von der gemeinsamen Steuerwelle aus geschaltet, sondern man
hat dafür, wie auch im Hauptpatent geschildert, einen besonderen Schalthebel vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Steuervorrichtung so
auszubilden, daß man ohne wesentlichen Umbau der Maschine die Schaltung
des
Preßvorganges auch von der gemeinsamen Steuerwelle aus vornehmen kann, und zwar
nur dann, wenn der Maschinenkopf vorher in Preßstellung eingeschwenkt worden ist.
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Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß mit dem für das Abheben
und Absenken des Formkastens vorgesehenen Hilfskraftschalter eine Umschaltvorrichtung
in Reihe geschaltet ist, die von der Ein- und Ausschwenkbewegung des Maschinenkopfes
betätigt wird derart, daß der Hilfskraftschalter bei eingescbwenktem Maschinenkopf
mit der Preß.vorrichtungund bei ausgeschwenktem Maschinenkopf mit der Abhebevorrichtung
der Maschine zusammenarbeitet. Es wird also der für das Abheben und Absenken des
Formkastens sowieso vorhandene Kraftschalter durch das Einschwenken des Maschinenkopfes
auf die Preßvorrichtung selbstätig umgeschaltet.
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Bei einer druckmittelbetriebenen Formmaschine, bei der der Hilfskraftschalter
aus zwei durch die Steuerwelle gegenläufig gesteuerten Druckmittelventilen besteht,
kann man die Erfindung in einfachster Weise dadurch verwirklichen, daß als Umschaltvorrichtung
in die Druckmi.ttelleitung zwei parallel geschaltete Hilfsventile eingeschaltet
sind, von denen das eine durch das Einschwenken des Maschinenkopfes geöffnet wird
und den Druckmittelweg zum Preßzylinder freigibt, während das andere bei ausgeschwenktem
Maschinenkopf - geöffnet ist und die Verbindung zum Abhebezylinder herstellt.
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Zweckmäßigerweise wird zusätzlich eine Verriegelungsvorrichtung für
die Steuerwelle vorgesehen, die bei eingeschwenktem Maschinenkopf nur eine Einsteuerung
des Preß= und_Absenkvorganges gestattet, aber eine Einsteuerung der übrigen Arbeitsgänge
(Rütteln, Vibrieren) verhindert. Durch eine solche Verriegelung der Steuerwelle
lassen sich Bedienungsfehler an der Maschine weitgehend ausschalten.
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Die Erfindung ist im folgenden an einem schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Abb. i zeigt die Anordnung der Hilfskraftschalter und der Steuerwelle
im Aufriß; Abb.2 und 3 stellen das Oberteil der Formmaschine bei ein- und ausgeschwenktem
Maschinenkopf dar; -Abb.4 zeigt die Riegelvorrichtung für die Steuerwelle; Abb.
5 ist ein Schaltungsschema der Maschine. Im Maschinenständer i sind nebeneinander
vier Preßluftventile 2, 3, 4, 5 angeordnet, deren Stößel 2', 3"@ 4!, 5' von
einer mit einem Handgriff 6 versehenen Steuerwelle 7 betätigt werden. Die Steuerwelle
7 kann bis zu einem Anschlagring 8 herausgezogen werden, wobei die Konusse il und
12, die Preßluftventile 3 und 4 gegenläufig steuern. Durch Nocken 9, und fo werden
bei einer Links- bzw. Rechtsdrehung der Steuerwelle 7 die Preßluftventile 2 bzw.
5 geschaltet.
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Im Maschinenständer i ist um eine Welle 13
schwenkbar ein Maschinenkopf
14 gelagert, der einen Preßstempel 15 trägt. Unterhalb des schwenkbaren. Maschinenkopfes
14 sind zwei Hilfsventile 16, 17 angeordnet, und zwar derart, daß bei eingeschwenktem
Maschinenkopf 14 (Abb. 2) das I3lfsventil 16 durch eine am Maschinenkopf 14 angebrachte
Schrägfläche i8 geöffnet ist. Durch eine weitere Schrägfläche i9 wird dagegen das
Hilfsventil 17 bei ausgeschwenktem Maschinenkopf 14 (Abb. 3) geöffnet. '
Auf der Steuerwelle 7 ist ein mit einer Aussparung 2o versehenes Riegelstück 2i
befestigt. Ein -im Maschinengestell i geführter federnder Riegel 22 wird von dem
Maschinenkopf 14, sobald dieser in die Arbeitsstellung eingeschwenkt ist, in die
Aussparung 2o des Riegelstückes 21 eingeschoben.
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Wie in Abb. 5 dargestellt, sind die Preßluftventile 2, 4 und 5 mit
einem Preßluftzwführungskanal 23 in Verbindung. Das Ventil 2 steuert den Preßlwftzutritt
zu einem Rüttler 24, während das Ventil 5 an einen Vibrator 25 angeschlossen ist.
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Vom Ausl2ß des Ventils 4 führt .eine Preßluftleitung 26 zu den Einlässen
der beiden Hilfsventile 16, 17. Der .Äü,slaß des Hilfsventils 16 ist durch eine
Leitung 27 an den Preßzylinder 28 angeschlossen: -Das Hilfsventil 17 ist durch eine
Leitung 29 mit -einem Zylinder 3o der Abhebevorrichtung verbunden. Der Einlaß des
Auspuffventils 3 ist durch eine Leitung 31 an die Druckmittelleitwng 26 angeschlossen.
Eine mit einem Rückschlagventil 32 versehene Leitung 33 führt vom Auslaß des Hilfsventils
16 ebenfalls zur Druckmittelleitung 26.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: In der
in Abb. i, 3 und 4 dargestellten Ausgangsstellung ist die Steuerwelle herausgezogen,
das Ventil 3 -geöffnet, der Maschinenkopf 14 ausgeschwenkt und infolgedessen auch
das Hilfsventil 17 offen. Auf den Tisch der Maschine wird nunmehr der gefüllte Formkästen
aufgesetzt. Durch Schwenken der Steuerwelle 7 wird durch den Nocken 9 das Ventil
:2 geöffnet und der Rüttler 24 in Betrieb gesetzt; durch den der Formsand vorverdichtet
wird. Durch Zurückschwenken der Steuerwelle 7 wird dieser Vorgang beendet und nunmehr
der. Maschinenkopf 14 'eingeschwenkt, so daß der Prestempel 15 sich über dem Formkasten
befindet. Nach dem Einschwenken des Maschinenkopfes 14 ist das Hilfsventil 16 geöffnet
und das Hilfsventil 17 geschlossen. Gleichzeitig ist der Riegel 22 in die
Aussparung 2o eingeschoben, so- daß die Steuerwelle 7 jetzt nicht geschwenkt werden
kann. Durch Einschieben der Steuerwelle 7 wird nunmehr das Ventil 3 geschlossen
und das Ventil 4 geöffnet. Die Preßluft tritt jetzt über die Dru ckmittelleitung
26, das geöffnete Hilfsventil 16 und die Leitung 27 in den Preßzylinder 28, wodurch
der Formkastentisch angehoben und der Formkasten gegen den Preßstempel 15 gedrückt
wird. Wird nach diesem Preßvorgang die Steuerwelle 7 wieder herausgezogen, so entweicht
die im Preßzylinder 28 vorhandene Luft über die Leitung 27, daß Rück-3chlagventil
32, Leitungen 33, 26, 3 i -und das wieder ;eöffnete Auslaßventil3, so daß der Formkastentisch
wieder abgesenkt wird.
Nach dem geschilderten Preßvorgang wird der
N-Taschinenkopf wieder ausgeschwenkt, dadurch die Steuerwelle 7 entriegelt, das
Hilfsventil 16 geschlossen und dafür das Hilfsventil 17 geöffnet. Es wird jetzt
durch Schwenkung der Steuerwelle 7 das Ventil 5 geöffnet und dadurch der Vibrator
25 eingeschaltet, durch den der Formkasten in bekannter Weise in leichte Schwingungen
versetzt wird, die das Abheben des Formkastens erleichtern. Nach dem Einschalten
des Vibrators 25 wird die Steuerwelle 7 erneut eingeschoben und dabei die Steuerwelle
7 zur Ausschaltung des Vibrators 25 gefühlsmäßig zurückgeschwenkt. Das Ventil 4
öffnet sich jetzt wiederum und läßt die Preßluft über die Leitung 26 und das offene
Hilfsventil 17 in den Abbebezylinder 30. In bekannter Weise wird dadurch der Formkasten
vom Formkastentisch abgehoben, so daß er vom Bedienungsmann weggenommen werden kann.
Nach dem Herausziehen der Steuerwelle 7 entweicht die im Abhebezylinder
30 vorhandene Luft über das Hilfsventil 17, die Leitungen 26, 3 i durch das
dann geöffnete Anspufventil 3, so daß die Abhebevorrichtung wieder abgesenkt wird.
Es ist damit die oben geschilderte Ausgangsstellung wieder erreicht.
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Alle Arbeitsgänge der Maschine werden also von der Steuerwelle 7 aufs
geschaltet. Durch die Verriegel,ung 2o, 22 wird zwangläufig verhindert, daß bei
eingeschwenktem Maschinenkopf 14 der Rüttler 24 oder der Vibrator 25 versehentlich
eingeschaltet werden kann.
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Die Erfindung läßt sich in sinngemäßer Weise auch bei hydraulisch
oder elektrisch betriebenen Formmaschinen anwenden.