DE619148C

DE619148C - Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen in Pulverform aus Acetylcellulose

Info

Publication number: DE619148C
Application number: DES91546D
Authority: DE
Original assignee: Chimique des Usines du Rhone
Current assignee: Chimique des Usines du Rhone
Priority date: 1929-05-05
Filing date: 1929-05-05
Publication date: 1935-09-23

Description

Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen in Pulverform aus Acetylcellulose In dem Hauptpatente 6o8 503 ist ein Verfahren zur Herstellung plastischer Massen in Pulverform aus Celluloseesternz insbesondere aus Acetylcellulose, beschrieben worden, wonach die Massen aus ihren Lösungen unter Kneten durch Abdestillieren des Lösungsmittels in Gegenwart eines Fällungsmittels, insbesondere Wasser, ausgefällt werden.
Es ist nun gefunden worden, daß man bei diesem Verfahren die Menge der Lösungsmittel beträchtlich vermindern, ja sogar das flüchtige Lösungsmittel ganz weglassen kann, wenn man die bekannte Eigenschaft der A cetvlcellulose, beim Kneten in der Wärme mit Plastifizierungsmitteln und wenig Wässer einen gleichmäßigen Teig zu geben, benutzt.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung plastischer Massen in Pulverform, darin bestehend, daß Acetyleellulose heiß .mit plastifizierenden und gegebenenfalls Füllstoffen und wenig Wasser verknetet wird, worauf die verknetete Acetylcellulose unter Rühren durch Abkühlen oder durch weiteren Wasserzusatz. oder beide Maßnahmen als pulverförmige Masse .ausgefällt wird.
Der Teig, der durch Kneten der genannten Stoffe erhalten wird, kann gegebenenfalls filtriert werden so beispielsweise über feine :Metallgewebe. Das Ausfällen der plastischen Masse in Pulverform kann nicht nur durch Kneten unter Zusatz einer überschüssigen Menge Wasser erfolgen, sondern auch einfacher unter Rühren durch Abkühlen fortgesetzt werden; man kann aber auch diese beiden Maßnahmen verbinden. Man erhält so die plastische Masse in Pulverform und trocknet sie in bekannter Weise. Beispiele z. In einem heizbaren Knetwerk mischt man 6o kg Acetylcellulose mit 30 kg Äthylparatoluolsulfamid, 25 kg Zinkoxyd und 6o 1 Wasser; man erhält eine teigige Masse. Die Temperatur wird nach und nach auf g5° gebracht, die Acetylcellulose gelatiniert mit den Plastifizierungsmitteln in Gegenwart des heißen Wassers und bildet mit den Füllstoffen eine gleichmäßige Masse, die man in der Wärme unter Druck über feine Metallgewebe (roo Maschen im Zoll) filtrieren kann: Man erhält z. B. die gleichen Ergebnisse, wenn man in der wie vorstehend behandelten Mischung das Äthylparatoluolsulfamid durch die gleiche Menge Triacetin ersetzt.
Man kühlt dann allmählich unter Weiterkneten ab; die Masse zerfällt langsam, und der plastische Körper fällt in Pulverform aus; man°trocknet im Trockenschrank. Das trockene Pulver kann in der Wärme und unter Druck in Formen gepreßt werden. Die erhaltenen Preßlinge sind widerstandsfähig und verwerfen sich sogar-nach langem Aufbewahren nicht.
Das in diesem Beispiel erläuterte Verfahren kann mannigfache Abänderungen erfahren. Menge und Art der Plastifizierungsmittel und der Füllstoffe können verändert werden. Man kann die plastische Masse auch durch organische Farbstoffe, die in Wasser oder aber in den Plastifizierungsstoffen löslich sind, färben.
2. Man mischt in derselben Vorrichtung wie nach Beispiel i 6okg Ägetylcellulose mit 30 kg Äthylparatoluolsulfamid, 25 kg eines Gemisches aus go % Kaolin und io % Petroleumschwarz und 5o 1 Wasser. Man knetet diese Mischung so lange bei g5°; bis eine homogene teigige Masse entstanden ist. Man filtriert unter den in Beispiel i -angegebenen Bedingungen, gibt dann nach und nach ioo 1 kaltes Wasser zu der Masse, während man sie ständig umrührt .und erkalten läßt. Die plastische Masse fällt in Gestalt eines formbaren Pulvers gleich dem nach Beispiel i erhaltenen Pulver aus. _ Es ist _ bekannt, plastische Massen aus Lösungen von Celluloseestern und Plastifizierungsmitteln, die gegebenenfalls noch mit fein zerteilten Füllstoffen und Farbstoffen versetzt worden sind, durch Zusatz von Wasser in Pulverform auszufällen. Demgegenüber wird bei dem vorliegenden Verfahren lein Lösungsmittel verwendet. Es ist auch bekannt, plastische Massen in teigförmigem Zustande, die Acetylcellulose, ,große Mengen von Gelatinierungsmitteln, Füllstoffen und Wasser enthalten, durch Kneten in der Wärme bis zur vollkommenen Verdampfung des Wassers herzustellen. Durch diese Arbeitsweise erhält man kein pulvriges Produkt.
Bei dem vorliegenden Verfahren werden nicht große Mengen von Gelatinierungsmitteln verwendet. Die Masse braucht auch nicht in der Wärme bis zur vollkommenen Verdampfung des Wassers geknetet zu werden, sondern man erreicht, wenn man das Kneten. in der Wärme bereits vor dem Entfernendes Wassers abbricht, überraschenderweise durch einfaches Abkühlen oder durch Zusatz von Wasser eine Ausfällung der plastischen Masse in Form eines körnigen Pulvers.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen in Pulverform aus Acetylcellulose nach Patent 6o8 503, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acetylcellulose aus einer mit plastifizierenden und gegebenenfalls mit Füllstoffen in Gegenwart von Wasser in der Wärme zu einem homogenen Teige verkneteten Acetylcellulosemasse unter Rühren durch Abkühlen oder durch weiteren Wasserzusatz oder durch beide Maßnahmen als körniges Pulver ausfällt.