DE68923635T2 - Verfahren zur Herstellung von fester Lactulose. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von fester Lactulose.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung fester Verabreichungsformen von Lactulose aus Lactulose-Sirup.
- Die NL-A-129 368, 147 784 und 150 161 betreffen Verfahren zur Herstellung fester Verabreichungsformen von Lactulose. Sie betreffen Lactulose in Pulverform, die durch das Sprühtrocknen von Lactulose-Sirup erhalten wird. Der Nachteil dieses Verfahren ist, daß die Sprühtrocknung von Lactulose einen Träger erfordert. Folglich ist der Lactulose-Gehalt im Endprodukt immer niedriger als im Sirup. Außerdem hat die Verwendung eines Trägers eine kostensteigernde Wirkung.
- Weiters betrifft die DE-A-2 717 707 ein Verfahren zur Herstellung einer festen Verabreichungsform von Lactulose durch das Erhitzen einer Wasser enthaltenden Lactulose-Lösung, die auch Hilfssubstanzen für die Karamelisierung umfaßt, wobei das Wasser abgedampft wird, so daß beim Abkühlen feste Lactulose in karamelisierter Form erhalten wird. Ein Nachteil dieses Produkts ist, daß es als Folge der Karamelisierung stark gefärbt wird, was für ein pharmazeutisches Produkt unerwünscht ist. In der FR-A-2 139 789 wird ebenfalls ein Hilfsmittel vor dem Trocknungsverfahren, nämlich Konnyaku-Pulver, zugesetzt.
- Schließlich ist es möglich, Lactulose in kristalliner Form herzustellen. Die Kristallisation von Lactulose ist jedoch ziemlich mühevoll, und das kristalline Endprodukt umfaßt eine bestimmte Menge des verwendeten Lösungsmittels (üblicherweise Methanol). Die Kristallisation erhöht die Produktionskosten erheblich. Ein weiteres, ebenso mühevolles und zeitraubendes Verfahren zur Herstellung von Kristalle enthaltender Lactulose ist in der JP-A-61-104800 beschrieben. Dieses Verfahren enthält den Zusatz von Impfkristallen zum Konzentrat und das Kneten hievon, gefolgt von einer Alterung des erhaltenen Teigs bei erhöhter Temperatur.
- Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer festen Verabreichungsform von Lactulose aus Lactulose-Sirup vorzusehen, welches Verfahren einfach ist und die Nachteile der vorstehend angegebenen, bekannten Verfahihn nicht aufweist.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung kann dieses Ziel erreicht werden, (a) indem der Lactulose-Sirup, ohne Mischen desselben mit einer Konnyaku-Lösung und in Abwesenheit eines Karamelisierungshilfsmittels, auf einen Wassergehalt von höchstens 10 % eingedampft wird, (b) indem danach der eingedampfte Lactulose- Sirup, ohne Kneten und Alterung, auf ungefähr 20ºC abgekühlt wird, und (c) indem schließlich die nach dem Abkühlen erhaltene feste Lactulose gemahlen und gesiebt oder zerkleinert wird.
- Das Eindampfen des Lactulose-Sirups wird allgemein durch rasches Erhitzen desselben während eines kurzen Zeitraums durchgeführt. Dies erfolgt vorzugsweise unter verminderten Druck, so daß das Eindampfen bei niedrigeren Temperaturen beispielsweise in einem Rota-Filmverdampfer vorgenommen werden kann. Der Druck, bei dem das Eindampfen durchgeführt wird, ist von der verwendeten Vorrichtung abhängig. Der Sirup wird vorzugsweise auf einen Wassergehalt von 2 bis 6 % eingedampft.
- Der eingedampfte, heiße, dicke Sirup, dessen Endtemperatur beim Verlassen des Verdampfers über dem Erstarrungspunkt von Lactulose (etwa 100ºC) gewählt wird, wird dann auf ungefähr 20ºC abgekühlt. Während dieses Schritts verfestigt sich der Sirup.
- Durch ein derartiges Abkühlen, d.h. so rasch wie möglich oder in einem klimatisierten, feuchtigkeitsfreien Raum, so daß kaum oder kein Wasser aus der Luft abgezogen werden kann, wird erreicht, daß der eingedampfte feste Sirup nicht klebrig ist, wodurch eine mechanische Weiterverarbeitung ermöglicht wird. Es wurde gefunden, daß die Qualität des Endprodukts sowohl nach raschem Abkühlen an der Luft als auch nach langsamem Abkühlen in einem klimatisierten Raum vergleichbar ist.
- Weiters wurde gefunden, daß die Formulierungseigenschaften des Endprodukts, beispielsweise die Lösungsrate und Hygroskopizität, von der gewählten Teilchengröße abhängig sind.
- Der Ausgangs-Sirup wird vorzugsweise auf einen Wassergehalt von 2 bis 6 % bei einer Temperatur und einem Druck eingedampft, die so niedrig wie möglich sind, um eine Zersetzung zu verhindern.
- Nun wird die Erfindung mit Bezugnahme auf das folgende spezifische Beispiel detaillierter beschrieben.
- Das Eindampfen wurde in einem Rota-Filmverdampfer der Marke Canzler mit einem erhitzten Oberflächenbereich von 1 m² durchgeführt. Die einzustellenden Parameter sind:
- 1) v, d.h. die dem Verdampfer zugeführte Menge (Zufuhrstrom),
- 2) Pv, d.h. der Druck im Verdampfer,
- 3) Ps, d.h. der Druck des Dampfes zum Erhitzen des Verdampfers und/oder die Dampftemperatur.
- Diese Parameter sollten so gewählt werden, daß die Endtemperatur (Te) des eingedampften Sirups, der aus dem Verdampfer austritt, höher ist als der Erstarrungspunkt von etwa 100ºC.
- Das Abkühlen des eingedampften Sirups wurde durchgeführt:
- a) auf einer Kühlwalze (Trommel-Flockenbilder), so daß Flocken erhalten werden,
- b) mit einem Rota-Tropfenbildner + Kühlriemen, so daß Pastillen erhalten werden,
- c) durch langsames Abkühlen in einem geschlossenen Behälter.
- Feste Lactulose, die im wesentlichen nicht klebrig ist und leicht einer Weiterverarbeitung unterworfen werden kann, beispielsweise Mahlen oder Zerkleinern, Sieben und Verpacken, wird sowohl nach beschleunigter Abkühlung an der Luft als auch nach langsamer Abkühlung in einem geschlossenen Behälter erhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer festenVerabreichungsform
von Lactulose aus Lactulose-Sirup, dadurch gekennzeichnet, daß
Lactulose-Sirup, ohne Mischen desselben mit einer
Konnyaku-Lösung und in Abwesenheit eines Karamelisierungshilfsmittels, auf
einen Wassergehalt von höchstens 10 % eingedampft wird, wonach
der eingedampfte Lactulose-Sirup, ohne Kneten und Alterung, auf
ungefähr 20ºC abgekühlt wird, und schließlich die erhaltene
feste Lactulose gemahlen und gesiebt oder zerkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eindampfen rasch und während eines kurzen Zeitraums unter
vermindertem Druck durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
eingedampfte Sirup so rasch wie möglich an der Luft oder in
einem klimatisierten (feuchtigkeitsfreien) Raum abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sirup in einem Rota-Filmverdampfer auf einen Wassergehalt von 2
bis 6 % eingedampft wird.
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