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Durch eine Antriebsvorrichtung in Drehung versetzbares Heilbett In
dem Patent 58,4 878 ist eine Vorrichtung unter Schutz gestellt, deren wesentliches
Kennzeichen darin besteht, daß in der Vorder- und Rückwand des drehbaren Heilbettes
Lagerstellen vorgesehen sind, in welchen der eine oder auch beide Achsstümpfe in
zur Waagerechten in gleicher oder verschiedener Höhenlage einführbar sind.
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In dem Zusatzpatent 589 847 ist dargelegt, daß die obengenannten
Höhenlagen, der Achsstümpfe auch dadurch zustande kommen können, daß in der Vorder-
und Rückwand des drehbaren Bettes je ein Führungsschlitz vorgesehen ist, in welchem
die Achsstümpfe in die gewünschte Lage geschoben und durch. geeignete Mittel in
dieser Lage gehalten werden.
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Diese Zusatzerfindung betrifft nun eine derartige Weiterausbildung
eines drehbaren Heilbettes nach Patent 58d.878, die es ermöglicht, das. Heilbett
auch in dauernd gleichmäßig schräger Lage sich drehen zu lassen, was häufig besonders
vorteilhaft ist.
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Das Wesen der Zusatzerfindung liegt darin, daß die Träger der Achslager
in ihrer Höhe veränderlich einstellbar sind., Für ein drehbares Heilbett nach der
Zusatzerfindung ist weiterhin wesentlich, daß die Antriebswelle des Heilbettes unterbrochen
ist und die beiden Teile der Antriebswelle durch eine nachgiebige Kupplung miteinander
verbunden sind, die zweckmäßig aus auf den einander zugekehrten Wellenenden sitzenden
Kurbelarmen besteht, - von denen der eine Kurbelarm mittels eines an seinem Ende
sitzenden kugelförmigen Kurbelzapfens in eine pfannenförmige Aufnahmeöffnung im
Kopf des anderen Kurbelarmes eingreift.
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Eine derartige Ausbildung des Heilbettes ermöglicht dem Heilbett,
in jeder Phase der Drehung und demnach auch bei jeder Körperlage des Patienten während
seiner Drehung Rüttel- bzw. Erschütterungsbewegungen zu erteilen, durch die Blutverschiebungen
in den Gefäßen bzw. Adern hervorgerufen werden.
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Durch die Erfindung wird auch in besonders vorteilhafter Weise die
Verwendung des ,in der gekennzeichneten Weise ausgebildeten drehbaren Heilbettes
zur Konzentration von Strählen im Innern :eines Körpers ermöglicht, derart, daß
der Zentralstrahl eines von einer stillstehenden Strahlenquelle, wie z. B. einer
Röntgenröhre, ausgesandten Strahlenkegels auf das im Innern des Körpers befindliche
zu bestrahlende Objekt gerichtet wird und die Drehachse des in eine kontinuierliche
Drehung zu versetzenden Heilbettes so eingestellt wird, daß sie durch das zu bestrahlende
Objekt im Innern des Körpers geht. Hierdurch wird erreicht, daß während der Bestrahlungszeit
das
zu bestrahlende Objekt im Innern des Körpers ununterbrochen der Bestrahlung ausgesetzt
ist, während die einzelnen Abschnitte der äußeren peripheralen Hülle des Körpers
bei jeder Drehung des Körpers nur jeweils während einer sehr kurzen Zeit im Bereich
des Strahlenkegels liegen. Auch ermöglicht eine Ausbildung des Heilbettes entsprechend
der Erfindung die Einstellung des Zentralstrahles der Strahlenquelle auch auf solche
Teile, wie z. B. auf den kugelförmigen Schädel, die bei waagerechter Läge des Heilbettes
nicht so eingestellt werden können, daß sie von dem Zentralstrahl der Strahlenquelle,
wie z. B. der Röntgenröhre, getroffen werden können. Man .kann also insbesondere
durch die schräge Einstellung des Heilbettes erreichen, daß unter besonderer Berücksichtigung
der jeweiligen topographischen Verhältnisse ein tiefliegender Krankheitsherd im
Schädel des Patienten, z. B. ein Hypothesentumor, bei der langsamen Drehung des
Heilbettes kontinuierlich bestrahlt wird, während die entsprechend kleineren Einfallfelder
auf der Kopfhaut sich fortwährend um den -Kopf herum nicht nur längs des Äquators,
welcher um die Stirn und das Hinterhaupt verläuft, verschieben, sondern im Bedarfsfalle
auch längs irgendeines anderen Kreises auf der Oberfläche des Rotationskörpers (z.
B. des Schädels),, so daß durch solche entsprechend kleineren Einfallsfelder die
Röntgenstrahlen fortwährend auf andere Hautbezirke ringsumher treffen, wodurch die
Haut weniger belastet und mehr geschont wird, trotzdem der im Zentrum liegende Krankheitsherd
kontinuierlich und homogen mit Tiefendosis während der langsamen Rotation bestrahlt
wird.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines drehbaren
Heilbettes nach der Zusätzerfiüdung dargestellt.
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F ig. i zeigt .das Gestell des Heilbettes im Schnitt, Fig. 2 in Aufsicht,
während die Fig. 3 iuid q. Einzelheiten zeigen, und zwar Fig. 3 einen Schnitt nach
A-A der Fig. 2, Das dargestellte Heilbett besitzt einen Hauptrahmen 2o, in dem bei
dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ein zweiter Rahmen um eine Querachse i8 schwenkbar
gelagert ist.
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Der Rahmen i9 trägt zum. Lagern und Anschnallen des zu behandelnden
Menschen eine elastisch oder steif angespannte bzw, mittels der Aufhängeösen 38
an dem Rahmen i9 angeschnürte Unterlage oder Überzug 4o aus Segeltuch oder irgendeinem
anderen geeigneten Material. An diesem tberzug ist eine Vorrichtung zum -Anschnallen
des zu behandelnden Menschen befestigt. Diese Vorrichtung kann aus einem Futteral
39, das sich der Form des Menschen anpaßt oder aus mehreren verstellbaren Leibgürteln
bestehen, die das lutschen des Kranken bei der Umdrehung verhindern und ihn in der
gewünschten Lage festhalten. Diese zum Halten des Kranken bestimmte Vorrichtung
kann aus elastischem, steifem, nachgiebigem, undurchsichtigem oderdurchsichtigem
bzw. für die Strahlen durchlässigem Material hergestellt werden. Durch diese Vorrichtung
wird auch eine bequeme und gute Kopfbedeckung ¢i zum Fixieren des Kopfes des Patienten
ermöglicht. Die Hände können in besonderen Taschen oder in Gürtelschlitzen g2 gehalten
werden.
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Das Hauptrahmengestell 2o ist mittels der Achsstümpfe 8 um seine mittlere
Längsachse drehbar in dem Gestell des Heilbettes aufgehängt, .und um eine Drehung
'des Rahmens 2o in dauernd gleichmäßig schräger Stellung zu ermöglichen, sind die
Träger 9 bzw. 9a der Achslager des Rahmens in ihrer Höhe veränderlich einzustellen.
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Zu diesem Zweck sind ausziehbare Füße oder Ständer 31 z. B.
in den Trägern 9a derart vorgesehen, daß mittels einer Schraubspinde132 der Ständer
verlängert oder verkürzt werden kann, dadurch, daß auf den Enden der Schraubspindel32
Schrauben- oder Schneckenräder 3 sitzen, die je mit einem Schrauben- oder Schneckenrad
3¢ kämmen. Die beiden Räder 34 sitzen auf einer gemeinsamen Welle 35, die mittels
einer Kurbel in Drehung versetzt werden kann (Fig. 2).
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Bei einer derartigen schrägen Einstellung des Rahmens 2o mit dem menschlichen
oder tierischen Körper zu der waagerechten Ebene wird eine Rotation des Körpers
in einer beliebig schrägen Lage erzielt, ohne daß die Höhenstellung der einzelnen
Punkte der Körperl4ng5achse dabei verändert wird, wenn die Ebene lies Rahmens i9
mit der Ebene des Rahmens 2o zusammenfällt.
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Eine derartige dauernd schräge Stellung des Körpers des Patienten
ermöglicht in bequemer Weise z. B. bei der Röntgenkreuzfeuerbestrahlung (Röntgenkonzentrationsbestrahlung),
daß die Konzentrierung der Röntgenstrahlen auf einen tiefer liegenden Krankheitsherd
dadurch zustande kommt, daß die Schädelmitte des Patienten in der Umdrehungsachse
eingestellt und bei beliebig langsamer Rotation des Kranken dauernd durch den Strahlenkegel
getroffen wird, während die Einfallsfelder auf der Haut in vorteilhafter Aufeinanderfolge
dem Strahlenbündel hintereinander freigegeben und demnach nur in einem Bruchteile
der Umlaufszeit bestrahlt werden.
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Der Achsstumpf 3o des Rahmens 2o ist durch das in Fig. q. seitlich
dargestellte Glied einer beweglichen Kupplung mit der Transmissionswelle
8
verbunden, die ihren Antrieb von dem Antriebsmotor zo unter Zwischenschalteng eines
Wechselrädergetriebes 14 erhält, das die Einstellung eines verschieden schnellen
Antriebes der Welle 8 ermöglicht. Eine zusätzliche Erschütterung des Heilbettes
wird mittels des Exzenters 12 ermöglicht, von dem, aus die Schwingbewegung durch
die Stange 15 auf die Welle 3o des Rahmens 2o übertragen wird.
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Die bewegliche Kupplung besteht im wesentlichen aus der Stange 26,
deren kugelförmiger Kurbelzapfen 25 in einem Langloch ,der zweiten Stange 24 sich
frei bei jeder Stellung der Wellen im Verlaufe der Drehung bewegen kann, damit den
zugleich ausgeübten Erschütterungsbewegungen kein Hindernis während einer vollen
Umdrehung des Bettes im Wege steht. Mit 22 und 23 sind die Enden der Stangen 26
und 24 bezeichnet, die durch die Kupplung miteinander in Verbindung stehen. Bei
28 ist die Trennung der beiden Wellen 8 und 8a ersichtlich, mit welch letzterer
Welle der Achsstumpf 3o ein Stück bildet.
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Fig. 3 zeigt schließlich noch die Verbindung des Achsstumpfes 3o des
Rahmens 2o mit dem Gestell g. Der Stumpf 30 ist in einem zweckmäßig als Kugellager
ausgebildeten Lager 36 gelagert, das eine leichte Achsendrehung des Rahmens 2o gestattet,
und das Lager 36 ist durch die Stange 27 mittels einer beweglichen Verbindung 37,
wie eines Scharniers, Gelenkverbindung, Zapfenverbindung o. dgl., mit dem Gestell
g verbunden.
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Durch die zwischen den beiden Wellenteilen 8 und 8a vorgesehene Kupplung,
wie sie im vorhergehenden beschrieben ist, wird erreicht, daß während der Drehung
des Patienten, und zwar bei jeder Körperlage desselben, dem Körper des Patienten
dauernd, also in jedem Augenblick der Drehung, eine Rüttelbewegung erteilt wird.
Infolgedessen wird die Blut- und Lymphflüssigkeit des auf dem Heilbette liegenden
Patienten dauernd in periodische Schwingungen versetzt, und durch die Erschütterungen
wird nicht nur die hierbei auftretende kinetische Energie auf die Flüssigkeit in
allen Blut- und Lymphbahnen übertragen, sondern den Elementen dieser Flüssigkeit
auch noch von Element zu Element sich übertragende Impulse erteilt. Dieser sich
fortpflanzende Bewegungszustand ermöglicht daher. beschleunigte Verschiebungen der
Flüssigkeit, insbesondere in den in allen Geweben sich verbreitenden engen Blutkapillaren,
durch die die roten Blutkörperchen kaum hindurchschlüpfen können. Solche notwendigen
Verschiebungen der Flüssigkeit in den Kapillaren können lediglich durch die Lageveränderung
des Körpers bei der langsamen Drehung desselben in der gleichen kurzen Zeitdauer
wie bei der Rüttelbewegung nicht erreicht werden. Durch die Vereinigung der Drehung
des Körpers in einer bestimmten Schräglage mit der Rüttelbewegung wird aber ereicht,
daß die in dem Körper nach verschiedenen Richtungen sich erstreckenden Gefäßbezirke
der Reihe nach bei jeder Umdrehung des Bettes so vorteilhaft für die Rüttelbewegungen
eingestellt werden, daß diese die größte Wirkung in den Blutkapillaren entfalten
und die Bewegungsenergie von Teilchen zu Teilchen der. Blut- und Lymphflüssigkeit
in der Richtung des Kapillarverlaufes gut weiterleiten können.