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Spreizbandage für Kinder mit Hüftverrenkung Die Erfindung betrifft
eine Spreizbandage für Kinder mit Hüftverrenkung.
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bei Kindern im Säuglingsalter wird häufig eine sogenannte Hüftluxation
festgestellt, bei der sich der Oberschenkel von einem oder beiden Beinen infolge
einer Verrenkung der Hüfte nicht ausreichend nach der Außenseite hin spreizen läßt.
Eine derartige Verrenkung macht eine Einstellung des verrenkten Hüftkopfes in die
Hüftpfanne erforderlich, da das Kind anderenfalls später, insbesondere beim Gehen,
behindert ist. Eine Einstellung des verrenkten Hüftknochens muß langsam und schonend,
d.h. ohne Gewaltanwendung, bei einem Saugling oder überhaupt einem jungen Kind durch
eine tiberführung des Oberschenkels in die Spreizstellung erfolgen.
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A1s Mittel für eine allmhliche uberfthrung des Oberschenkels in die
Spreizstellung zwecks einer gesunden Formung von Hüftkopf und Hüftpfanne ist die
Verwendung einer Spreizhose bekannt.
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Bei dieser Bandage wird die Spreizwirkung erreicht durch eine kissenartige
Einlage, die mittels einer Windelhose zwischen den Beine; des Kindes gehalten wird
und die Beine langsam in Spreizstellung
überführt. Verständlicherweise
muß diese spezielle Windelhose und auch die Einlage in ihrer Größe der Größe des
Kindes und seinem Alter angepaßt sein. Man muß deshalb mit zunehmender Größe des
Kindes diesem in Abständen ein neues Spreizmittel verpassen, Weitere und schwerwiegendere
Nachteile des bekannten Spreizmittels sind aber darin zu sehen, daß für eine stärkere
Spreizung der Oberschenkel die Träger der Windelhose, die über die Schultern des
Kindes geführt sind, verhältnismaßig stark angezogen werden müssen. Dadurch wird
das Kind in der Längsrichtung seines Rumpfes gestaucht, und es können bei längerem
Tragen einer solchen Spreizhose, wie es allgemein notwendig ist zur Beseitigung
der Hüftverrenkung, Haltungsschäden hervorgerufen werden. Selbst bei einem starken
Anziehen der Schultergurte der-Windelhose aber lassen sich über eine länger andauernde
Zeit die Beine des Kindes nicht so weit gespreizt halten, daß die Achsen der Oberschenkel
etwa senkrecht zu der Längsachse des Rumpfes stehen, wie es an sich wünschenswert
ist für die Heilung. Schließlich liegt ein Mangel der'bekannten Spreizhose darin,
daß die Sauberhaltung des Kindes durch die Spreizhose erschwert wird, zumal die
Exkremente eines Säuglings durch die fest anliegende Einlage zwischen den Beinen
gegen den Körper gepreßt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spreizbandage zu schaffen, mittels
der ein oder beide Oberschenkel eines Kindes langsam und schonend nach und nach
auf ein größeres Ausmaß zu spreizen sind, ohne daß es häufiger eines Auswechselns
der Bandage bedarf und ohne daß diese die Sauberhaltung des Kindes wesentlich
beeinträchtigt.
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Eine Spreizbandage gemaß der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen
mit dem Rumpf des Kindes zu verbindenden Träger, an dem mindestens ein Bügel drehbar
gelagert ist, dessen freier Schenkel mit dem Oberschenkel eines Beines lösbar zterbinden
ist. Ein derartiger Träger, der vorzugsweise aus einer innenseitig gepolsterten
Schale mit Haltegurten besteht, läßt sich etwa in Höhe der Nieren am Rumpf des Kindes
lösbar befestigen. Anschließend wird der Oberschenkel des geschädigten Beines mit
dem freien Schenkel des schwenkbaren Bügels verbunden. Wird der freie Schenkel des
Bügels daraufhin nach außen gedreht, so wird das Bein in die Spreizstellung überführt0
In dieser Spreizstellung läßt sich das Bein festhalten, wenn auf den Bügel eine
Feder einwirkt, die die freien Schenkel in die Spreizstellung drückt. Eine solche
Anordnung kann an beiden Seiten des Trägers getroffen sein, um beide Beine eines
Kindes in gleichem Maße zu spreizen, wenn das Kind beidseitig hüftgeschädigt ist.
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Als Vorteil hat es sich gezeigt, wenn des Bügel aus zwei etwa rechtwinklig
zueinander stehenden Schenkeln besteht, von denen der eine Schenkel drehbar am Träger
gelagert ist und der andere Schenkel nach außen in eine Lage schwenkbar ist, in
der er etwa senkrecht zu der Achse vom Rumpf des Kindes steht. Dadurch läßt sich.
sicherstellen, daß der Oberschenkel eines Beines in einer Lage nach außen gespreizt
ist, in der er mit seiner Achse annähernd senkrecht zu der Achse vom Rumpf des Kindes
steht, wie es
für die angestrebte Heilung zweckmäßig ist. Eine gewünschte
Ausrichtung des Oberschenkels zum Bügel läßt sich aufrechterhalten, indem an dem
freien Schenkel des Bügels eine Stützschale angeordnet wird für den Oberschenkel
oder für das Knie des zu spreizenden Beines sowie ein Haltegurt, mit dem ein Abschnitt
des Oberschenkels an der StLitzschale festzuhalten ist. Ist die genannte Stützschale
am Schenkel des Bügels verstellbar und feststellbar angeordnet, so läßt sie sich
auf unterschiedliche Größen des Benutzers der Spreizbandage einstellen,und es läßt
sich das Ausmaß der Spreizung auf geeignete Weise berücksichtigen.
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Um einen in die Spreizlage geschwenkten Bügel in dieser Lage festzuhalten
und außerdem auf schonende Art und Weise fortlaufend auf den teilweise gespreizten
Oberschenkel einen Druck auszuüben, der eine weitere Spreizung zur Folge hat, kann
als Federkin Gummiband vorgesehen werden, welches so angeordnet ist, daß der Schenkel
eines Bügels aus der Spreizstellung heraus nur durch Überweindung der Zugkraft nach
innen zurückzuschwenken ist. Es versteht sich aber, daß stattdessen auch eine im
gleichen Drehsinn wirkende Schraubenfeder oder Torsionsfeder vorgesehen sein kann.
Eine solche Feder läßt sich insoweit noch vorteilhafter verwenden, als sie sich
weniger störend in den freien Raum erstreckt, Ist bei einer derartigen Feder die
Federspannung einstellbar, so läßt sich dadurch die Belastung des Kindes seiner
Größe und Verfassung anpassen.
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Als weitere nützliche Ausgestaltung der Erfindung hat es sich gezeigt,
wenn
ein Bügel mit einer Verriegelung versehen ist, mit der er in verschiedenen Stellungen
festzuhalten ist. Weiterhin kann ein Anschlag vorgesehen sein, der das Ausmaß der
möglichen Spreizung begrenzt.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung dargestellt. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Spreizbandage
in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 eine Spreizbandage gemäß Figur 1 in der
Benutzungslage, und Fig. 3 einen Teilausschnitt durch eine andere Ausführungsform
einer Spreizbandage mit einem zu verriegelnden Bügel.
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Die in den Figuren l und 2 wiedergegebene Spreizbandage besitzt einen
schalenförmigen Träger 1 von etwa U-förmigem Querschnitt.
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Die Innenseite des Trägers 1 ist mit Schaumstoff 2 ausgepolstert.
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An der Außenseite des Trägers 1 sind dicht an zwei sich gegenüberliegenden
Rändern die Enden eines Haltegurtes 3 befestigt, mit dem die Spreizbandage etwa
in Höhe der Nieren am Rumpf eines Kindes zu befestigen istfwobei sich der Träger
über den Rücken erstreckt und der Gurt 3 über den Bauch des Kindes verläuft.
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An den beiden Außenseiten des Trägers 1 ist weiterhin eine Halterung
4 befestigt, in denen jeweils ein Bügel 5 bzw. 5' drehbar
gelagert
ist. Die beiden Bügel 5 und 52 hstehen jeweils aus zwei etwa senkrecht zueinander
verlaufenden Schenkeln 6 und 7 bzw. 6' und 7'. Die beiden Bügel bzw. deren nach
außen schwenkbare Schenkel 7 und 7' tragen jeweils eine Stützschale 8 bzw. 8', die
auf ihrer Innenseite ebenfalls durch eine Schaumstoffauflage ausgepolstert sind.
Beide Stützschalen sind mit einem Haltegurt 9 bzw. 9( versehen, der mit einem Loch
an seinem Endabschnitt an einem Knopf 10 zu befestigen ist. Weiterhin ist an jeder
Stützschale 8 bzw. 8 das Ende eines Gummibandes 11 bzw. 11' befestigt. Das andere
Ende dieser Gummibänder 11 und 11t ist mit einem Loch aus einer Lochreihe an einem
Knopf 12 auf der Außenseite der Innenschale 1 befestigt. Beide Zugbänder 11 und
11' verlaufen über Ablenkkörper 13 bzw. 13', die vorgesehen sind, um bei ausgeschwenkten
Bügeln noch unter ausreichendem Hebelarm einen Zug auf die Stützschalen 8 und 8
in dem Sinne ausüben zu können, daß diese Schalen an den Schenkeln 7 und 7' zusammen
mit diesen in der Spreizstellung gehalten sind.
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Aus der Figur 2 ist ersichtlich, wie sich die Stützschalen 8 und 8'
unter Verwendung der Gurte 9 und 9' an den Oberschenkeln eines Kindes anlegen lassen.
Es ist weiterhin erkennbar, daß durch die Spannung der als Federn wirksamen ausgezogenen
Gummibändern 11 und 112 auf die Oberschenkel des Kindes eine Kraft ausgeübt wird,
welche in dem Sinne einer Spreizung wirksam ist. Diese spreizende Kraft ist umso
größer, je strammer die Gummibänder 11 und ll eingestellt werden, wie es sich durch
die Auswahl eines Loches in der Lochreihe am Ende der Gurte 11 und 11 und das Einhängen
an
einem Knopf 12 bestimmen läßt. Außerdem ist die Spannung und damit die auf das Kind
wirkende Kraft abhängig von der Stellung einer Stützschale 8 zum Schenkel 7 des
Bügels 5. Es ist erkennbar, daß die Stützschalen 8 und 8' verstellbar an den Schenkeln
7 und 7' gelagert sind und sich dort mittels Schrauben 13 in beliebiger Lage feststellen
lassen.
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Die Ausführungsform gemäß Figur 3 zeigt in Abweichung von der vorbeschriebenen
Ausführung insoweit Abänderungen, als anstelle von Gummibändern als Federn an den
Bügel 105 eine Spiralfeder 106 angreift. Die Spiralfeder 106 sitzt mit ihrem einen
Ende in der Wand 107 der Halterung 108 und ist mit ihrem anderen Ende in dem Schlitz
einer Gewindebuchse 109 verankdert, die auf dem Gewinde 110 des Bügels 105 verdrehbar
ist. Es versteht sich, daß demzufolge durch ein Drehen der Buchse 109 auf dem Schenkel
des Bügels 105 die Spannung der Spiralfeder und damit die Rückstellwirkung zu verstellen
ist.
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In der anderen Seitenwand 111 der Halterung 108 sind mehrere Löcher
auf einem Teilkreis angeordnet, die in der Zeichnung im einzelnen nicht Zu sehen
sind. Unmittelbar neben dieser Wand 111 stehend ist eine Scheibe 112 angeordnet,
die fest mit dem Bügel 105 verbunden ist. Die Scheibe 112 trägt einen verschiebbaren
Stift 113,mit dem die Scheibe 112 und damit der Bügel 105 in verschiedenen Schwenkstellungen
zu arretieren ist. Weiterhin ist ein Anschlag 114 angeordet, der ein Schwenken des
Schenkels 115 in der Drehrichtung des Pfeiles 116 über die gezeichnete Stellung
hinaus
verhindert. Es versteht sich, daß der Pfeil 116 diejenige Drehrichtung angibt, in
welcher der Bügel 105 durch die Kraft der Feder 106 gedreht wird.
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- Ansprüche -