DE616969C

DE616969C - Schutzvorrichtung an Kraftpressen, die durch die Bewegung einer Schaltstange in Gang gesetzt werden

Info

Publication number: DE616969C
Application number: DENDAT616969D
Authority: DE
Original assignee: Edwin James Hall, Hugh John Hall und James Alexander Thomson Napier in London
Publication date: 1935-08-09

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Schutzvorrichtung an Kraftpressen, die durch die Bewegung einer Schaltstange in Gang gesetzt werden, wobei die Schutzvorrichtung um einen Zapfen hoch- und nieder schwenkbar angeordnet ist und in ihrer unteren Stellung die Werkplatte der Kraftpresse völlig überdeckt. Das Neue an dem Gegenstand der Erfindung besteht darin, daß ein segmentartiger Teil gleichachsig mit dem Zapfen der Schutzvorrichtung angeordnet ist, der sich gegen einen auf der Schaltstange sitzenden Vorsprung dauernd, d. h. in jeder Lage der Schutzvorrichtung, außer in deren unterster Sicherheitslage, stützt. In der untersten Sicherheitslage der Schutzvorrichtung nimmt .eine im Rande des segmentartigen Gliedes angeordnete Kerbe o. dgl. den auf der Schaltstange sitzenden Vorsprung auf, wodurch ein Verschieben

ao der Schaltstange in eine Lage ermöglicht wird, die eine Ingangsetzung der Kraftpresse durch Bewegung eines Hebels, z. B. eines Fußhebels, gestattet.

Nach Freigabe des Fußhebels bzw. Fußtrittes wird die Schutzvorrichtung durch mechanische Mittel, die aus einem Gegengewicht oder , einer Feder oder aus , einer Vereinigung der beiden bestehen kann, in die Ruhelage zurückgeführt.

Die Schutzvorrichtung gemäß der Erfindung bietet gegenüber den bekannten Schutzvorrichtungen den großen Vorteil, daß eine Ingangsetzung der Kraftpresse durch eine Bewegung des Hebels, z. B. des Fußtrittes, nur dann erfolgen kann, wenn die Schutz-Vorrichtung sich in der untersten Sicherheitslage befindet, d. h. wenn der Zugang zur Preßplatte durch die niedergeklappte Schutzvorrichtung vollkommen abgeschlossen ist.

Die Anwendung der Schutzvorrichtung gemaß der Erfindung an einer gewöhnlichen Kraftpresse ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt.

Abb. ι ist eine schaubildliche Ansicht des Erfindungsgegenstandes in der Ruhestellung und

Abb. 2 eine ähnliche Ansicht in der Arbeitsstellung.

Der bewegliche Schutzkorb 1 ist aus galvanisiertem Drahtgewebe ο. dgl. hergestellt und mit zwei Handhaben 2 an der Vorderseite versehen, die vom Bediener leicht erfaßt werden können. Der Schutzkorb 1 ist am freien Ende eines Tragarmes 3 befestigt,

welcher bei 4 arn Maschinengestell 5 schwenkbar gelagert ist, so daß der Schutzkorb nach Bedarf gesenkt oder gehoben werden kann. Der Tragarm 3 ist hinter seiner Lagerung 4 verlängert, um eine Verlängerung 6 zu bilden, die ein Gegengewicht 7 trägt, welches den Schutzkorb beim Freilassen der Handhaben 2 durch den Bediener, z. B. wenn die Presse nicht benutzt ist, in die auf Abb. 1 gezeigte Ruhestellung heraufschwenkt und in dieser Stellung zurückhält. Diese Bewegung kann durch Zugfedern, z. B. durch eine Feder 8, unterstützt werden.

Am Tragarm 3 ist ein Bogenstück 9 fest angebracht, welches beim Verschwenken des Tragarmes um seine Lagerung 4 mit dem Sperrbolzen o. dgl. 10 der Zug- oder Schubstange 11 zur Ingangsetzung der Presse dauernd in Berührung steht oder in dessen Bahn verbleibt, so daß die Schaltstange 11 nicht verschoben werden kann, solange der Sperrbolzen 10 gegen das Bogenstück 9 anstößt.

Im Bogenstück 9 ist eine Einkerbung 12 vorgesehen, und zwar in einer solchen Stellung, daß die Einkerbung mit dem Sperrbolzen 10 nur dann gegenüberliegend ist, wenn der bewegliche Schutzkorb 1 am Tragarm 3 in seine Betriebs- oder Sicherheitsstellung nach Abb. 2 gebracht ist. In dieser Stellung umgibt der Schutzkorb 1 die Preßplatte 13 fast vollkommen, so daß die Möglichkeit deren Berührung durch den Bediener ausgeschlossen ist. Wenn der Schutzkorb 1 in diese Stellung gelangt, wird der Sperrbolzen 10 durch die Einkerbung 12 ausgelöst, so daß der Bediener die Schaltstange 11 zwecks Ingangsetzens der Presse mit dem gewöhnlichen (nicht gezeigten) Fußtritt verschieben kann.

Nach Freigabe des Fußtritts durch den Bediener, wobei der Schutzkorb 1 in seiner Betriebsstellung von Hand zurückgehalten wird, kehrt die Schaltstange 11 in ihre normale Ruhelage zurück, in welcher der Sperrbolzen 10 von der Einkerbung 12 im Bogenstück 9 gelöst ist. Der Bediener läßt nun die Handhaben 2 des Schutzkorbes 1 frei, wobei das Gegengewicht 7 und die Feder 8 den Schutzkorb ι in seine auf Abb. 1 gezeigte Ruhelage schwenkt. Gleichzeitig wird das Bogenstück 9 in eine Lage gebracht, in welcher das Bogenstück gegen den Sperrbolzen 10 an der Schaltstange 11 anstößt, so daß die Presse nicht wieder in Gang gesetzt werden kann, bis der Bediener den Schutzkorb 1 nicht wieder in die auf Abb. 2 gezeigte Arbeitsstellung bringt, in welcher, wie schon oben ausgeführt, der Schutzkorb die Preßplatte 13 einschließt.

Die Schutzvorrichtung ist derart ausgebildet, daß, falls der Schutzkorb 1 nicht auf der Preßplatte 13 ruht, der Sperrbolzen 10 an der Schaltstange 11 nicht in die Einkerbung 12 des Bogenstückes 9 eintreten kann. Dies bedeutet, daß, falls die Hand des Bedieners sich zwischen der Preßplatte 13 und dem unteren Rand des Schutzkorbes 1 befindet, kein Eingriff zwischen der Schaltstange 11 und dem Bogenstück 9 möglich ist und die Presse nicht in Gang gesetzt werden kann, selbst dann nicht, wenn der Bediener den Fußtritt zu bewegen versucht, da die Schaltstange 11 festgehalten wird, bis die richtige Deckung der Einkerbung 12 und des Sperrbolzens 10 erfolgt.

Das Gegengewicht 7 hebt den Schutzkorb in die offene Lage sofort nach dem Freilassen der Handhaben 2 durch de*¹ Bediener und verhindert dadurch die Ingangsetzung der Presse.

Die Erfindung ist nicht auf die genauen Einzelheiten der beschriebenen und gezeigten Vorrichtung beschränkt, da einige dieser leicht abgeändert werden können, ohne die erwünschte Wirkung der Schutzvorrichtung zu beeinflussen. So z. B. kann der Schutzkorb 1 in irgendeiner anderen zweckdienlichen Form und nicht nur aus Drahtgewebe, sondern irgendeinem anderen geeigneten Material hergestellt werden. Der Schutzkorb kann auch eine geradlinige Aufundabbewegung in Führungen ausführen und mit dem Ende oder mit einem anderen Teil des Tragarmes 3 gelenkig oder verschiebbar verbunden sein. Auch kann der Tragarm und das Bogenstück 9 anders wie gezeigt ausgeführt sein, z. B. kann das Bogenstück mit dem Tragarm aus einem Stück bestehen.

Claims

Patentansprüche:

i. Schutzvorrichtung an Kraftpressen, die durch die Bewegung einer Schaltstange in Gang gesetzt werden, wobei die Schutzvorrichtung um einen Zapfen hoch- und niederschwenkbar angeordnet ist und in ihrer unteren Stellung die Werkplatte der Kraftpresse völlig überdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß ein segmentartiger Teil (9) gleichachsig mit dem Zapfen (4) der Schutzvorrichtung (1) angeordnet ist und sich gegen einen auf der Schaltstange (11) sitzenden Vorsprung (10) dauernd, d.h. in jeder Lage der Schutzvorrichtung, außer in deren unterster Sicherheitslage, stützt, während in letzterer Sicherheitslage eine im Rande des segmentartigen Gliedes (9) angeordnete Kerbe (12) o. dgl. den Vorsprung (10) aufnimmt und somit ermöglicht, daß die Schaltstange (11) in eine Lage ver-

schoben wird, die eine Ingangsetzung der Kraftpresse gestattet.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Mittel zum Zurückführen des Schutzkorbes in seine Ruhelage vorgesehen sind.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Zurückführen des Schutzkorbes in die Ruhelage aus einem Gegengewicht oder einer Feder oder aus einer Vereinigung der beiden bestehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen