DE615886C - Verfahren zur Herstellung von unechten Metallschnitten an Buechern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von unechten Metallschnitten an Buechern

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DE615886C
DE615886C DEL84839D DEL0084839D DE615886C DE 615886 C DE615886 C DE 615886C DE L84839 D DEL84839 D DE L84839D DE L0084839 D DEL0084839 D DE L0084839D DE 615886 C DE615886 C DE 615886C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B42BOOKBINDING; ALBUMS; FILES; SPECIAL PRINTED MATTER
    • B42CBOOKBINDING
    • B42C7/00Manufacturing bookbinding cases or covers of books or loose-leaf binders
    • B42C7/009Decorating book covers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von unechten Metallschnitten an Büchern Das bisher übliche Verfahren zur Her= Stellung von polierfähigen Metallschnitten an Büchern beschränkt sich auf die Benutzung von echtem Blattgold. Die hierzu verwendeten Folien sind außerordentlich dünn und daher sehr leicht Beschädigungen ausgesetzt. Um derartigen Beschädigungen der Folie vorzubeugen, ist man gezwungen, .ein außerordentlich umständliches, zeitraubendes und große übungerforderndes Verfahren anzuwenden. Es kommt hinzu, daß die Folie wegen ihrer Dünnheit nicht geeignet ist, irgendwelche Unebenheiten, feine Riefen o. dgl. am Buchschnitt auszufüllen und damit eine Grundlage für die Polierfähigkeit zu schaffen.
  • jedes Messer an den Schneidemaschinen der Buchbinder besitzt nun aber feine Scharten. die bei der Ausführung des Schnittes auf diesem leichte Riefen hinterlassen. Zur Entfernung derselben ist es notwendig, den Schnitt zunächst mit einem Schabmesser ganz fein glattzuschaben, eine Kleisterschicht aufzutragen und diese so weit zu verreiben, daß sie eine annähernd spiegelblanke Fläche auf dem Schnitt bildet, wobei selbst nach dem Schabevorgang noch hinterblieb@ene feine Kratzer durch den Kleister ausgefüllt werden.
  • Die Kleisterschicht hat daneben auch noch den weiteren Zweck, das Eindringen des verdünnten Eiweißes, mit dem man die Goldfolie aufbringt, zwischen die Buchblätter und demnach ein Verkleben derselben miteinander zu verhindern. Die Folie kann nämlich nur mit einem stark verdünnten, sehr leicht fließenden Eiweiß aufgeklebt werden, das zum allergrößten Teil nach Auflegen des Blattgoldes unter diesem hervor abzulaufen imstande ist, weil durch die Folie das Trocknen der Klebemasse stark behindert wird.
  • Abgesehen von dieser schwierigen und zeitraubenden Herstellung wird der Schnitt auch dadurch teuer, daß echtes Gold dabei verwendet werden muß. Es lag daher nahe, daß Versuche zur Verwendung von unechtem Metall bei derartigen Schnitten angesttellt: wurden.
  • Da kein :Metall sich bis zu einer derartigen Dünnheit verarbeiten läßt wie das Gold, kam in solchen Fällen nur die Pulverform in Frage. Man versuchte daher, mit einem in einer Klebeflüssigkeit angerührten Metallpulver das echte Gold zu ersetzen, gelangte jedoch bei dieser Verwendungsart des Metalls nicht zu einem blanken Schnitt, weil nur eine rein metallische Oberfläche polierfähig ist.
  • Erfindungsgemäß wird der Buchschnitt in an sich bekannter Weise mit- einer klebefähigen Grundierung überzogen und über dieser Metallpulver, insbesondere Bronzepulver, in trockenem Zustand ,aufgepudert. Da dieses Pulver auf der Oberfläche rein metallisch bleibt, ist die gewünschte Polierfähigkeit gegeben. Bei dieser Art des Verfahrens ergibt sich gleichzeitig auch eine erhebliche Verbilligung, weil der erste Verfahrensgang des Schabens des Schnittes fortfallen kann; denn feine, an dem Schnitt verbliebene Riefen werden durch das Metallpulver ausgefüllt, dessen Schicht ja nicht wie beim Blattgold von vornherein eine gegebene Dicke hat.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geschieht also in folgender Weise: Der Buchschnitt wird ohne jedwede Vorbereitung mit einer in Wasser gelösten Mischung von Bolus und Gummiarabikum überstrichen. Alsdann läßt man diese Grundierung so weit antrocknen, daß sie noch genügend Klebefähigkeit für das Metallpulver besitzt und pudert dieses mit einem trockenen Wattebausch in trockenem Zustande auf. Unmittelbar darauf wird das Metallpulver unter zunächst leichtem, dann kräftigerem Druck verrieben, wobei nach Bedarf Wachs hinzugesetzt wird. Es entsteht eine gleichmäßige Metallfläche, die mit einem Achatglättzahn in der üblichen Weise poliert werden kann. Soll der Glanz dieses Schnittes geschützt werden, dann kann ein Überzug mit Zaponlack angewendet werden.
  • Die erwähnte Grundierungsmischung besteht aus 3 Gewichtsteilen Gummiarabikum und i Gewichtsteil Bolus. Angerührt wird sie je nach der Dicke der Buchblätter mit 5 bis 8 Gewichtsteilen Wasser, bezogen auf die Gesamtheit der obengenannten Mischung.
  • Das Mischungsverhältnis zwischen Gummiarabikum. Pulver und Bolus beruht auf der Erkenntnis, daß nur bei dieser Zusammensetzung einerseits die genügende Klebefähigkeit für das Metallpulver erhalten bleibt, andrerseits die Eindringfähigkeit der Grundierung zwischen die Blätter des Buches so weit herabgesetzt wird, daß diese ohne eine vorher aufgebrachte Isolierschicht nicht miteinander verkleben können.
  • Die Verwendung von Bolus als Grundiermittel und von Wachs als Poliermittel ist bei der Herstellung von Buchschnitten bekannt. Auch ist es nicht mehr neu, zum Verzieren von Büchern Bronzepulver in trockenem Zustande zu verwenden. Dieses trockene Bronzepulver wurde jedoch bisher nur zur Verzierung von Buchdeckeln und nicht zur Herstellung von Buchschnitten verwandt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von unechten Metallschnitten an Büchern unter Benutzung von Metallpulver, dadurch gekennzeichnet, daß däs - Metallpulver auf eine auf dem Buchschnitt angebrachte klebefähige Grundierung in trockener Pulverform aufgebracht und der Schnitt sodann in bekannter Weise poliert wird. z. Grundierungsmittel für das Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Mischung von 3 Gewichtsteilen Gummiarabikum und i Gewichtsteil Bolus, die je nach der Stärke: der im Buch verwendeten Blätter mit 5 bis 8 Gewichtsteilen Wasser vermischt wird.
DEL84839D 1933-11-21 1933-11-21 Verfahren zur Herstellung von unechten Metallschnitten an Buechern Expired DE615886C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1093328B (de) * 1958-08-28 1960-11-24 Baier & Schneider Verfahren zum Herstellen von Goldschnitten bei Buechern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1093328B (de) * 1958-08-28 1960-11-24 Baier & Schneider Verfahren zum Herstellen von Goldschnitten bei Buechern

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