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Hebetisch für Blechwalzwerke Bei den bekannten Hebetischen für Blechwalzwerke
wurden gewöhnlich die gleichen Förderglieder für den Hin- und Rückgang der Bleche
benutzt. Diese Förderglieder mußten daher zwischen den zwei aufeinanderfolgenden
Stichen jedesmal umgesteuert werden, wodurch viel Zeit verlorenging und auch die
Erwärmung der Motoren und der Verschleiß der Getriebeteile sehr hoch wurde.
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Es ist bereits ein Wipptisch für Triowalzwerke vorgeschlagen worden,
der aus zwei mit besonderen rückläufigen Fördergliedern für den Hin- und Rückgang
versehene Einzeltische bestand. Diese Förderglieder konnten daher ständig durchlaufen,
so .daß die oben geschilderten Nachteile dort nicht vorlagen. Jeder der bei-den
Einzeltische wurde dabei durch Anheben seiner Oberkante über die des anderen wechselweise
in eine von zwei übereinanderliegenden Förderebenen gebracht. Jedoch war dort die
Anordnung so getroffen, daß die zusammengehörigen Einzeltische gemeinsam verschwenkt
wurden und hierauf erst der eine Einzeltisch über den andern durch besondere Mittel
angehoben wurde. Dies hatte den Nachteil, daß auch der nicht benutzte Einzeltisch
mit bewegt werden mußte. Hierdurch und durch die Verwendung von zweierlei Hubmitteln
wurde der ganze Hebetisch und der Betrieb ziemlich schwerfällig. Bei Hebetischen
kommt es aber sehr wesentlich darauf an, daß alle Teile möglichst leicht gebaut
sind, damit die Steuerzeiten kurz gehalten und Wärmeverluste des Walzgutes auf das
Mindestmaß verringert werden können.
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Dieser Forderung entspricht der Erfindungsgegenstand dadurch, daß
der eine der beiden Einzeltische in der einen waagerechten Förderebene festliegt,
während der andere Einzeltisch heb- und senkbar eingerichtet ist, so daß er von
seiner unwirksamen Lage unterhalb des ersten Einzeltisches in Höhe der zweiten Förderebene
gebracht wird. Zweckmäßig ist es dabei, als Förderglieder Ketten zu verwenden.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i ist ein. Aufriß eines Walzwerks mit dem Hebetisch nach .der
Erfindung.
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Abb. i stellt einen vergrößerten Querschnitt durch diesen Hebetisch
dar.
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Abb. 3 ist ein Aufriß einer weiteren Ausführungsform des Hebetisches
nach der Erfindung.
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In den Zeichnungen stellt A den Walzenständer eines Blechwalzwerks
beliebiger und bekannter Ausführung mit zwei übereinanderliegenden
Walzen
a dar. Zu beiden Seiten des Walzenständers sind Hebetische B, B1 vorgesehen, die
zum.Hin- und Rückgang des Walzgutes dienen und zu diesem Zweck mit Fördergliedern
ausgerüstet sind. Die beiden Hebetische B, BI sind untereinander von gleicher Ausführung
und Wirkungsweise, so daß im nachfolgenden die Beschreibung lediglich ,des einen
der beiden Tische genügt; auch kann gegebenenfalls der eine der Tische ganz fortfallen,
ohne daß an der Erfindung etwas geändert wird.
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Jeder der beiden Tische hat einen verfahrbaren Rahmen lo, der mittels
Rillenräder il auf entsprechend ausgebildeten Schienen i2 läuft. Im einzelnen besteht
der Rahmen aus Seitenschienen 13 (Abb. 2), die durch Querstreben 14 miteinander
verbunden sind. In diesem Rahmen sind zwischen den Querstreben 14 Rollen 15 von
gleichem Durchmesser als Förderglieder in :derselben waagerechten Ebene gelagert,
die in beliebiger und bekannter Weise, etwa wie in Abb. 3 :dargestellt, durch einen
darin eingebauten Elektromotor angetrieben werden. Die Förderrollen 15 laufen während
des Betriebs des Walzwerks ständig in der gleichen Richtung durch und bewirken dabei
entweder ausschließlich die Förderung des Walzguts zu oder von den Walzen a. Um
den Rahmen io während :des Betriebes gegen eine unbeabsichtigte Bewegung auf .den
Schienen i2 zu sichern, sind Spannbolzen 16 vorgesehen, .die von der Achse
17 eines Räderpaares ii oder von einem der Querstreben 14 abwärts reichen,
um an den Schienen 12 oder an mit ihnen zusammenhängenden Teilen festgeklemmt zu
werden. Wie ersichtlich, liegt der Rahmen lo in der einen waagerechten Förderebene
fest.
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Jeder der beiden Hebetische B, B1 enthält außer einem solchen Rahmen
lo noch einen auf und ab bewegbaren Rahmen 18, der im einzelnen aus Seitenschienen
i9 mit Querstreben 2o besteht (Abb. 2). Ähnlich wie beim Rahmen lo sind auch im
Rahmen 18 zwischen den Querstreben 2o Förderglieder in Form von Rollen2i gelagert,
welche gleichen Durchmesser haben, in den gleichen waagerechten Ebenen liegen und
durch beliebige Mittel, z. B: ebenfalls durch darin eingebaute Elektromotore, angetrieben
werden. Die Umlaufrichtung der Rollen 2i ist entgegengesetzt der der Rollen 15 des
gleichen Hebetisches B gerichtet.
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Gewöhnlich befindet sich der Rahmen 18 etwa in gleicher Höhe mit dem
Rahmen lo. Die Oberkanten der Rollen 21 liegen dann etwas unterhalb der Oberkanten_
der Rollen 15, so daß das Walzgut nur von den letzteren in der durch deren Umlaufsinn
bestimmten Richtung gefördert wird. Soll dagegen die Förderrichtung des Walzgutes
umgekehrt werden, so wird der Rahmen 18 mindestens so weit über den Rahmen io gehoben,
daß die Rollen 21 mit ihren Oberkanten über denen der Rollen 15 liegen, so daß nunmehr
.die Rollen 2i wirksam werden.
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Zum Anheben des Rahmens 18 dient ein von ihm herabreichender, in einem
Sockel 22 geführter Arm 23 (Abb. i),@ der sich nach oben im Arm a4 (Abb. 2) gabelt,
wo er mittels Schrauben 25 an den Seitenschienen i9 abnehmbar befestigt wird. Die
Seitenschienen ig hierfür liegen außerhalb :der senkrechten Ebene der Seitenschienen
12. Am Arm 23 ist eine Zahnstange 26 vorgesehen, die mit einem Ritze127 am Sockel
22 kämmt. Das Ritzel 27 kann durch hier nicht dargestellte Mittel in Drehung versetzt
und dadurch der Arm 23 nebst dem daran befestigten Rahmen 18 angehoben werden. Die
Abwärtsbiewegumg dies Rahmrens geschieht durch sein Eigengewicht.
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Der Rahmen 18 ist ferner mit einer Seitenführung 29 für .die Bleche
versehen, die quer zur Förderrichtung des Walzgutes verschiebbar eingerichtet sind'.
Hierzu dienen an den Seitenführungen 29 angreifende Hebel 30, 31
(Abb. 2),
die in Konsolen 32 an den Seitenschienen i9 drehbar gelagert sind. Alle auf derselben
Seite des Rahmens i8 angeordneten Hebel sind durch eine gemeinsame Stange 34 miteinander
verbunden, die an den unteren Enden 33 der Hebel angreift. Durch eine Längsbewegung
.der Stangen werden die Hebel geschwenkt und damit die Seitenführung 29 nach innen
oder außen bewegt.
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In der Ausführungsform nach Abb. 3 bestehen die Förderglieder der
Hebetische statt aus Rollen, aus Ketten 61. Auch hier enthält jeder Hebetisch zwei
Rahmen, von denen der eine in der einen waagerechten Förderebene festliegt, während
der andere heb- und senkbar eingerichtet ist. Die in den. beiden Rahmen vorgesehenen
Ketten 61 werden durch geeignete Mittel dauernd in gleicher Richtung angetrieben,
so daß die Wirkungsweise dieser Bauart des Hebetisches die gleiche ist wie die der
vorbeschriebenen. Die Verwendung von Ketten an Stelle von Rollen, hat :den Vorteil
einer noch leichteren Bauart.