DE614352C - Verfahren zur Beseitigung eines unangenehmen Geruchs und Geschmacks an Metalloberflaechen - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung eines unangenehmen Geruchs und Geschmacks an Metalloberflaechen

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DE614352C
DE614352C DEV29796D DEV0029796D DE614352C DE 614352 C DE614352 C DE 614352C DE V29796 D DEV29796 D DE V29796D DE V0029796 D DEV0029796 D DE V0029796D DE 614352 C DE614352 C DE 614352C
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DE
Germany
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metal surfaces
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metals
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DEV29796D
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Dr Ernst Raub
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Metallurgy (AREA)
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  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beseitigung eines unangenehmen Geruchs und Geschmacks an Metalloberflächen An Metallen, insbesondere Bestecken aus Silber oder versilbertem Alpaka, beobachtet man vielfach einen sehr unangenehmen Geruch und Geschmack. Nicht selten tritt dieser Übelstand so stark auf, daß er den Gebrauch der betreffenden Gegenstände als Speisegeräte und für andere Zwecke unmöglich macht.
  • Infolge der starken Verbreitung des Geruchs und Geschmacks an Metallen glaubte man vielfach, daß es sich hierbei um eine den Metallen zukommende Eigenschaft handle, mit der man sich abfinden müsse. Dies gibt die Erklärung dafür, daß bis heute Versuche zu ihrer Beseitigung fehlen.
  • Durch eingehende Untersuchungen konnte aber festgestellt werden, daß die Entstehung des Geruchs und Geschmacks der Metalle auf ganz bestimmte chemische Schwefelverbindungen organischer Natur zurückzuführen ist. Gleichzeitig gelang es auch, Mittel und Wege zur .Zerstörung dieser Verbindungen aufzuzeigen und damit die Metalle von einem anhaftenden Geruch und Geschmack zu befreien. Nach zahlreichen vorliegenden Versuchen bestehen folgende Möglichkeiten zur Erreichung dieses Zieles: r. Säurebehandlung, 2. Erhitzen, 3. Reduktion, q.. Oxydation.
  • Von diesen möglichen Wegen zur Beseitigung des Geruchs und Geschmacks der Metalle scheiden die drei ersten aus den folgenden Gründen für die praktische Verwertung aus.
  • Von den Säuren ist besonders wirksam die Salzsäure. Z. B. gelingt es, durch Einlegen riechender Metalle in verdünnte Salzsäure oder Salzsäure bildende Lösungen .den Geruch und Geschmack zu entfernen. Die Behandlung erfordert selbst, in vier Wärme allerdings, unter Umständen mehrere Stunden. Sie hat einen schnelleren Erfolg durch Befeuchten der Waren mit verdünnter Salzsäure und Eintrocknenlassen der Säure. Diese Methode hat den Nachteil, daß die Salzsäure manche Metalle stark angreift; deswegen und auch aus anderen Gründen ist die Säuremethode für die Praxis ungeeignet. Ebenso ist auch die Erhitzung unzweckmäßig. Erforderlich ist eine längere Erwärmung auf mindestens 25o bis 300°. Hierbei wird die Oberfläche polierter Waren matt, manche Metalle oxydieren bei der Temperatur auch schon. Bei galvanisierten Gegenständen, z. B. versilberten Bestecken, wird die Metallauflage auch leicht blasig, wenn sie nicht überall auf der Oberfläche des Gegenstandes festhaftet. Durch Reduktion gelingt die Beseitigung der Geruchsubstanzen nur bei Verwendung starker - Reduktionsmittel, z. B. Wasserstoff, im status nascens. Dieses Verfahren ist äußerst umständlich und langwierig. Behandelt man die Gegenstände nach dem zur Reinigung bekannten - Verfahren mit Soda in Gegenwart-von Aluminium, so nimmt der sich am Silber entwickelnde Wasserstoff den Geruch erst nach stundenlanger Einwirkung vollständig weg. Etwas schneller gelingt es durch kathodische Behandlung in-einem geeigneten Elektrolyten bei hoher Stromdichte. Dieser Weg ist aber für die praktische Verwertung nicht gangbar, da wohl in keinem Haushalt die für eine derartige Behandlung notwendigen Einrichtungen vorhanden sein dürften.
  • Die Oxydationsmethode ist hingegen, wie eingehende Untersuchungen zeigten, ein einfaches, überall leicht zu handhabendes Mittel zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes. Es sind zwar schon mehrere Verfahren bekanntgeworden, .die zur Reinigung von Metalloberflächen Oxydationsmittel, insbesondere auch Perverbindungen, benutzen. Die meisten dieser Verfahren dienen dazu; die Waren von Fett und Schmutz zu befreien, wobei oft gleichzeitig ein chemischer Angriff der Oberfläche erreicht werden soll. Diese Verfahren dienen vor allem zur Reinigung von Metalloberflächen vor der Galvanisierung. Der chemische Angriff der Reinigungsmittel auf die Metalloberfläche schafft eine Aufrauhung, die für gutes Haften der galvanischen Niederschläge von Bedeutung ist. Aus diesem Grunde verwendet man die Oxydationsmittel bei diesen Reinigungsverfahren in alkalischer oder auch in saurer Lösung. Weiterhin ist auch schon vorgeschlagen worden, bei der Reinigung und Desinfektion von Aluminiumgegenständen, insbesondere Gär-und: Lagerfässern der Brauereien, Oxydationsmittel in Verbindung mit Säuren zu benutzen. Auch ist schon versucht worden, wasserunlösliche Perverbindungen, die verhältnismäßig beständig sind und nur beim stärkeren Erhitzen oder bei Zugabe von Säuren Sauerstoff in größeren Mengen abgeben, zum Polieren und Schleifen zu benutzen.
  • Alle diese bekannten Verfahren lassen sich jedoch nicht zur Beseitigung der Geruchstoffe von Metalloberflächen verwenden. Die erst genannten, in denen entweder saure oder alkalische Lösungen der Oxydationsmittel gebraucht werden, sind deshalb unbrauchbar, weil durch ihre Anwendung die Metalloberfläche mehr oder weniger stark angeätzt wird. Die zuletzt genannten wasserunlöslichen Perverbindüngen haben in wässeriger Aufschlämmung nur so geringe oxydierende Wirkung, daß sie ohne Einfluß auf die Geschmacks- und Geruchstoffe der Metalle bleiben. In eingehenden Untersuchungen konnte nun festgestellt werden, daß mit nicht alkalischen oder sauren Lösungen mancher Oxydationsmittel, insbesondere wasserlöslicher Perverbindungen, der vorliegende Zweck erreicht werden kann. Derartige Lösungen bleiben auch ohne Angriff auf die Metalloberfläche selbst. Sehr geeignet sind z. B. sämtliche wasserlöslichen Perverbindungen, Chlorate, Perchlorate u. a.
  • Die Waren werden in heiße oder kalte Lösungen, die derartige Oxydationsmittel einzeln oder im Gemisch enthalten, getaucht oder unter Zuhilfenahme von nasser Watte oder etwas Ähnlichem mit den pulverförmigen Oxydationsmitteln abgerieben.
  • Mit großem Erfolg vermischt man auch diese Oxydationsmittel mit Stoffen, wie Eisenoxyd, Chromoxyd, Schlämmkreide u. a. m., die in an sich bekannter Weise Metalloberflächen mechanisch reinigen und glänzen. Man hat dann- auf diese Weise ein Mittel, das gleichzeitig mit der Beseitigung des Geruchs und Geschmacks Schmutz und etwa vorhandene Verfärbungen wegnimmt. Man kann die fein pulvezisiext oder flüssig vorliegenden Oxydationsmittel, denen evtl. noch Benetzungs#stofte zugesetzt sind, mit den betreffenden Materialien mischen- oder aufschlemmen.
  • Mischt man z. B. i Teil Schlämmkreide, i Teil Natriumperborat und i Teil Kaliumchlorat miteinander und reibt das fein pulverisierte Gemisch mit feuchter Watte oder feuchtem Tuch: auf ein riechendes Silberbesteck, so verschwindet der Geruch ebenso wie der Geschmack nach kurzer Zeit der Einwirkung.
  • Durch das angegebene Beispiel wollen wir jedoch keineswegs diese Zusammensetzung als für den vorliegenden Zweck am geeignetsten festgelegt haben. Man kann z. B. an Stelle der Schlämmkreide Eisenoxyd, Chromoxyd und andere Reinigungsmittel einzeln oder im Gemisch verwenden. Ebenso können das Natriumperborat und das Kaliumchlorat durch andere oxydierend wirkende Stoffe ersetzt werden, z. B. Wasserstoffsuperoxyd, Persulfat u. a. Ebenso lassen sich die Mengenverhältnisse der verschiedenen Stoffe in weiten Grenzen ändern.
  • Von besonderem Wert ist oft ein Zusatz von Ammonsalzen oder leicht Ammoniak abspaltenden Verbindungen wie Harnstoff. Durch lese Stoffe gelingt es; dünne, Oberflächenschichten, die sich u. U. durch die Oxydationsmittel bilden können und dann eine geringe Verfärbung des Metalls veranlassen, zu verhindern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beseitigung des Geruchs und Geschmacks von metallischen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß wässerige Lösungen von Oxydationsmitteln, die die Metalloberflächen nicht angreifen, insbesondere Perverbindungen, wie Wasserstoffsuperoxyd, Perborat, Persulfat oder Chlorate u. a., angewendet werden. a. Verfahren nach Anspruch r;- dadurch gekennzeichnet, daß man den Oxydationsmitteln Ammonsalze oder leicht Ammoniak bildende Verbindungen, z. B. Harnstoff, beimischt.
DEV29796D 1933-07-29 1933-07-29 Verfahren zur Beseitigung eines unangenehmen Geruchs und Geschmacks an Metalloberflaechen Expired DE614352C (de)

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DE (1) DE614352C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3415692A (en) * 1965-03-12 1968-12-10 Combustion Eng Method of passivating metal surfaces
DE19712401C1 (de) * 1997-01-07 1998-05-20 Krupp Vdm Gmbh Verfahren zum Reinigen und/oder Entfetten von metallischen Formstücken

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3415692A (en) * 1965-03-12 1968-12-10 Combustion Eng Method of passivating metal surfaces
DE19712401C1 (de) * 1997-01-07 1998-05-20 Krupp Vdm Gmbh Verfahren zum Reinigen und/oder Entfetten von metallischen Formstücken

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