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Schleudergußmaschine Es ist bekannt, längliche Schleudergußkörper
in einer um die senkrechte Achse umlaufenden Schleudergußmaschine von einem zentralen
Einguß aus bei fallendem Füllverfahren und sternartiger, gegen die Schleuderebene
schwach geneigter Anordnung der Formen herzustellen oder die Formen in stehender
oder schräger Stellung und unter aufsteigendem Guß und dem kommunizierenden Druck
einer mittleren Eingußsäule über sternartig angeordnete Eingußkanäle zu füllen,
die unterhalb der Körper liegen und eine gleichmäßige Durchmischung des Schmelzgutes
herbeiführen sollen.
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Diese Vorrichtungen sind aber einmal für langgestreckte Körper, wie
Rohre, Stangen, Bänder, nicht geeignet, weil bei der erstgenannten Anordnung eine
zu höhe Umfangsgeschwindigkeit die äußeren Enden der Körper zerreißen bzw. die inneren
Teile nur schwach verdichtet werden würden, wobei die Vorrichtung außerdem eine
unverhältnismäßig große Fläche beansprucht, bei der an zweiter Stelle erwähnten
Art des Gießens eine nach Höhe und Inhalt unwirtschaftlich große Eingußsäule `nötig
würde, die nur Materialverlust bedeutet. Zum anderen ist bei beiden bekannten Vorrichtungen
keine Gewähr dafür gegeben; daß Schlackeneinschlüsse nicht mit in die Formen gelangen
bzw. aus dem Schmelzgut vor seiner Erstarrung ausgeschieden werden. Das gilt insbesondere
für die nach dem kommunizierenden Verfahren arbeitende Vorrichtung bei quirlartiger
Anordnung der Formen, da die Schlacken bekanntlich das Bestreben haben, sich auf
den Zonen kleinster Schleuderdurchmesser zu halten.
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Ferner sind Schleudergußmaschinen mit waagerecht liegender Schleuderachse
zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer länglicher Körper bekannt. In diesen Maschinen
werden bandförmige Körper dadurch hergestellt, daß auf die innere Oberfläche einer
zylindrischen Schleuderform mehrere Rippen in Richtung der Schleuderachse aufgebracht
und die Räume zwischen den Rippen mit Metall ausgegossen werden. Bei der Schleudergußvorrichtung
gemäß der Erfindung sind die Formen für die langgestreckten Körper trommelartig
und unter schwächer Neigung (bis etwa 30° zur Waagerechten) so angeordnet, daß sie
nicht unmittelbar und einzeln über Kanäle an den Eingußtrichter angeschlossen sind,
sondern gemeinsam von einer vorgeschalteten, auf der Drehachse senkrecht stehenden
Vorschleuderkarnmer ausgehen und mit der hinteren Stirnwand dieser Kammer verbunden
sind. Dabei ist der nutzbare Trommeldurchmesser dieser Kammer größer gehalten als
der Anschlußkreis der Formen, während der Einguß des Schmelzgutes zunächst in die
Kammer durch eine Öffnung in ihrer vorderen Stirnwand erfolgt, die in ihrer lichten
Weite kleiner ist als der Anschlußkreis der Formen.
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Es ist zwar an sich bekannt, das Schmelzgut vor Einführung in die
eigentlichen Schleuderformen in einer Schale vorzuschleudern und die Schlacken auszuscheiden
und zurückzuhalten. Diese bekannten Schalen sind
aber in ihrem nutzbaren
Schleuderdurchmesser erheblich kleiner als die Fertigformen ausgebildet, erzielen
also keine vollkommene Ausscheidung der Schlackeneinschlüsse, zumal sie an ihrem
größten Schalendurchmesser mit der Form in ungedrosselter, radialer Verbindung stehen,
so daß bereits bei Beginn des Schleuderns das in die Schale eingeführte Gut unmittelbar
in die Endform übertreten kann, ohne eine wirksame Vorschleuderung erfahren zu haben.
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Dies wird bei der Erfindung dadurch vermieden, daß der lichte Trommeldurchmesser
der Vorkammer etwas größer ist als der Kreis der Formenanschlüsse,: die ihrerseits
in ihrer Weite gegenüber den lichten Formendurchmessern gedrosselt sind, so daß
das in die Kammer- eingefüllte Gut zunächst einer wirksamen Vorschleuderung unterzogen
wird, bevor es in die-eigentlichen. Formen übertritt.
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Um die im Inneren der Vörkämmer umlaufenden minderwertigen Schicl-kten,
die noch teilweise Schlacken enthalten, nicht mit in die Form gelangen zu- lassen,
ist die Ein- und Überlauföffnung der Kammer in der vorderen Stirnwand kleiner im
Durchmesser gehalten als der Trommelkreis der Formenanschlüsse und zwecks glatter
und sauberer Abtrennung der übergelaufenen Menge konisch und scharfkantig nach außen
zu ausgebildet.
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Die Zeichnungen stellen zwei beispielsweise Ausführungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dar, und zwar zeigt Abb. r einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung,
bei welcher das Schmelzgut den Formen an den Enden zufließt, die den kleinsten Abstand
von der Schleuderachse haben, Abb. 2 eine - Aufsicht auf die Vorrichtung in Richtung
der Schleuderachse, Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung. bei der das
Schmelzgut den-Formen an den Enden zufließt, die den: größten Abstand von der Schleuderachse
haben, Abb. q. eine Aufsicht auf die Vorrichtung in Richtung der Schleuderachse
nach Abb. 3. In den Zeichnungen _ der beiden Ausführungsformen sind die entsprechenden
Teile mit gleichen Ziffern bezeichnet.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Vorschleuderkammer r, deren vordere
Stirnwand eine konische Mittelbohrung 2 enthält, die nach außen scharfkantig ausgebildet
ist und zugleich als Eingußöffnung und "Überlauf dient: An der hinteren Stirnwand
ist die Kammer durch eine Wand q. abgeschlossen, mit der die Formen 6 über die Anschlußöffnungen
5 in Verbindung stehen. Die Formen-6, die trommelartig in Form eines Bündels an
diese hintere Stirnwand angeschlossen sind,. werden der Fliehkraft gegenüber durch
den Ring ; gehalten und durch Schrauben 8 angedrückt. Die anderen Enden der Formen
werden durch den Flansch 9 gehalten, in dessen Öffnungen sie durch Schrauben to
befestigt sind. An den Enden sind die Formen durch Verschlußkappen z r geschlossen,
die durch nicht eingezeichnete Luftlöcher oder ähnliche Einrichtungen mit der Außenluft
in Verbindung stehen. Diese Verschlußkappen werden durch eine Scheibe i2 mittels
der Schrauben 13 angedrückt und mit dem Flansch 9 verspannt. Der Ring 7 und der
Flansch 9 dienen gleichzeitig als Lagerung für die ganze Vorrichtung.
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Die Gießmaschine wirkt in der Weise, daß die Vor schleuderkammer nach
Erreichung einer bestimmten Drehzahl mit Schmelzgut beaufschlagt wird, worauf die
Drehzahl so weit erhöht wird, daß eine vollkommene Ausscheidung. der Schlackeneinschlüsse
und eine Verdichtung des metallischen - Schmelzgutes mit Sicherheit erfolgt. Sobald
die durch die Schleuderwirkung erzielte Pressung in der Zone der. Formenanschlüsse
den Widerstand, der in der Querschnittbemessung der Anschlüsse liegt, überwunden
hat, tritt vorgeschleudertes Material in die Formen selbst über, um darin fertiggeschleudert
zu werderi'und dann schlackenfrei und verdichtet zu erstarren. Währenddessen ist
das schlackenhaltige poröse Material, das in der Vorkammer nach der Mitte zu abgedrängt
wurde, durch die scharfkantig ausgebildete Überlauföffnung ausgeworfen und abgeschnitten
worden.
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Die Erfindung gibt die Möglichkeit, die Vorschleuderkammer entweder
an der Seite des kleinsten oder des größten Trommeldurchmessers anzuschließen. Letztere
Anordnung hat den Vorzug geringerer Füllgeschwindigkeit und damit gleichmäßig dichteren
Querschnittes der Körper.
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Die Vorrichtung ermöglicht die Herstellung handelsüblicher Längen
langgestreckter Körper bei verhältnismäßig beschränktem Raumbedarf, während bei
der bisher gebräuchlichen radialen Anordnung der Körper in unmittelbarem sternartigem
Anschluß an die Eingußabzweigungen nur Körper beschränkter Länge durch Schleuderung
herstellbarwaren, weil die mit dem Quadrat der Drehzahl wachsende Schleuderkraft
die äußeren Enden größerer Längen zerriß bzw. die inneren Enden unzureichend verdichtete.
Außerdem bietet diese trommelartige Anordnung um eine horizontale Schleuderachse
nach der Erfindung in Verbindung mit einer vorgeschalteten Schleuderkammer die Gewähr
eines schlacken- und porenfreien Gusses, während bei der bekannten radialen Anordnung
stets schlackenhaltiges Material mit in
die Formen gelangt und bei
den schwachen (Querschnitten dieser langgestreckten Körper, die verhältnismäßig
schnell dickflüssig werden und lange Ausscheidungswege für die Schlacken bilden,
kaum wieder zu entfernen ist.