DE611785C - Schaltungsanordnung fuer Nebenstellenanlagen, bei denen Verbindungen ueber die Haus- und Postvermittlung ueber dieselbe Doppelleitung hergestellt werden - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
5. APRIL 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a³* GRUPPEß7 oi

C. Lorenz Akt.-Ges. in Berlin-Tempelhof*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Mai 1927 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Nebenstellenanlagen, bei denen Haus- und Postverbindungen über dieselbe Doppelleitung hergestellt werden und bei denen die Umschaltung von einem Haus- auf einen Postverbindungsweg durch eine Schaltmaßnahme des anrufenden Teilnehmers vollzogen wird. Die Erfindung strebt eine Vereinfachung der Schaltung an. Während bei den bisher bekannten, derartigen Schaltungsanordnungen, wie z. B. in der schweizerischen Patentschrift 107 494, vier Relais pro Teilnehmerstelle benötigt wurden, wird in der erfindungsgemäßen Anordnung dieselbe Aufgabe mit nur zwei

t₅ Relais gelöst. Das gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß der Anreiz in der einen Richtung durch ein Differenzrelais, dagegen in der anderen Richtung durch Erregen eines Stufenrelais in erster Stufe bewirkt wird, während das Stufenrelais in der zweiten Stufe für beide Richtungen als Trennrelais wirkt.

Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende:

Es sei angenommen, daß der Teilnehmer einer Privatanlage eine Verbindung in der eigenen Hausvermittlung wünscht. Wenn demzufolge der Teilnehmer seinen Hörer abnimmt, so spricht über die Teünehmerschleife II d Rli T Ed

das Relais ^wII und das Relais T an: Erde, Wicklung des Relais AnII, Wicklung I des Relais T, Wicklung III des Relais X, Ruhekontakt xx Ruhekontakt ill2, Teilnehmerschleife, Ruhekontakt ill i, Wicklung I des Relais X, Batterie, Erde. Das Relais ^!wll schließt hierauf in bekannter Weise den Stromkreis für den Drehmagneten des Anrufsuchers ASU, wodurch dieser zur Einstellung auf die anrufende Teilnehmerleitung veranlaßt wird. Das Relais X kann nicht ansprechen, da seine beiden Wicklungen I und III gegeneinandergeschaltet sind. Über den Kontakt ti des Relais T, welches in dem vorher beschriebenen Stromkreis ebenfalls in der ersten Stufe erregt wurde, wird der Prüfstromkreis vorbereitet, so daß, wenn der Wähler AS II die anrufende Leitung erreicht hat, der Prüfstromkreis über die zweite und dritte Wicklung des Relais T hergestellt wird und dieses ganz durchzieht. Durch öffnen der Kon-,50 takte/IIi und ill2 werden die Wicklungen I und III des Relais X und das den Drehmagneten des Wählers ^45¹II anlassende Relais AnII abgeschaltet, wodurch die Abschaltung des Drehmagneten des Wählers ^SII erfolgt. Die Herstellung der Verbindung ist

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Theodor Korthäuer in Berlin-Siemensstadt.

jetzt so weit 'eingeleitet, daß der anrufende Teilnehmer die zur Herstellung der Verbindung benötigten Stromstoßreihen abgeben kann.

Will dagegen der Teilnehmer leine Verbindung über die Postvermittlung herstellen, so drückt er auf die Taste AT₁ wodurch ein Stromkreis über die Wicklung I von X hergestellt wird und dieses infolgedessen anspricht. Der Kontakten wird umgelegt und hierdurch nach Loslassen der Taste und Abheben des Hörers folgender Stromkreis hergestellt: Erde, Batterie, Wicklung I des Relais X, Ruhekontakt ill i, Teilnehmerschleife, Ruhekontakt ill2, Arbeitskontakt χ τ, Wicklungll des RelaisX, Wicklung des Relais^wL Erde. Durch das Ansprechen des Relais AnI wird in bekannter Weise der Stromkreis für den Drehmagneten des Anruf Suchers ASI hergestellt und dieser zur Einstellung auf die anrufende Teilnehmerleitung veranlaßt. Durch das Relais X wurde vorher bereits der Kontakt.^ geschlossen, so daß, wenn jetzt die Kontaktarme des Anruf Suchers ASI die anrufende Leitung erreicht haben, der Prüfstromkreis über die Wicklung II des Relais T hergestellt wird. Das Relais T ist jetzt vollerregt und schaltet durch öffnen seiner Kontakte ill ι und iÜ2 die Wicklung I des Relais X und das die Anreizung des Wählers AS I veranlassende Relais AnI ab. Das Relais T hat vorher seinen Kontakt ill3 geschlossen und hierdurch- einen Halteweg für sich selbst hergestellt, so daß- auch nach Öffnen des Kontaktes χ 2 das Relais T erregt bleibt. Der anrufende Teilnehmer kann jetzt mittels der durch seine Nummernscheibe abgegebenen Stromstoßreihen die Einstellung der Verbindungseinrichtungen der Postvermittlung veranlassen, worauf in bekannter Weise die Herstellung der Verbindung vollendet wird. Will ein anrufender Teilnehmer der Hausvermittlung ein Amtsgespräch führen, vergißt jedoch vor dem Abheben des Hörers die Amtstaste AT zu drücken, so wird zunächst ein Verbindungsweg über die Hausvermittlung eingeschaltet, der jedoch durch Betätigen der Taste AT wieder abgeworfen wird. Es geschieht dies in der Weise, daß durch die mittels der Taste angelegte Erde das in der Leitung der Hausvermittlung angeordnete Differentialrelais M anspricht. Hierdurch wird in weiter nicht näher angegebener Weise die c-Ader zwischen dem Verbindungsweg und dem Teilnehmerrelais aufgetrennt, so daß infolgedessen die Verbindung zusammenfällt. Die Kontakte t II1 und ί II 2 sind wieder geschlossen, so daß die gewünschte Verbindung über die Postvermittlung in der bereits vorher angeführten Weise erfolgen kann.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Schaltungsanordnung für Nebenstellenanlagen, bei denen Verbindungen über die Haus- und Postvermittlung über dieselbe Doppelleitung hergestellt werden und die Umschaltung von Haus- auf Postverbindungen durch Erdung der Schleifenleitung seitens des anrufenden Teilnehmers und der damit verbundenen Erregung eines Differenzrelais bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Teilnehmer nur zwei Relais, efn Differenzrelais und ein Stufenrelais, zugeordnet sind und der Anreiz in der einen Richtung durch das Differenzrelais (x), dagegen in der anderen Richtung durch Erregen des Stufenrelais (T) in erster Stufe bewirkt wird, während das Stufenrelais in der zweiten Stufe für beide Richtungen als Trennrelais wirkt.
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein. Kontakt (x 1) beim Ansprechen des Differenzrelais dessen Gegemwickltaig III und die mit dieser in Reihe liegenden, zur Einleitung der Auswahl eines freien Hausverbindungsweges,-dienenden Schaltmittel (TI und AnII) abschaltet.
3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, daß der Kontakt [x 2) des Differenzrelais [X) dessen Haltewicklung (XII) einschaltet.
4. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Haltewicklüng (ZII) das Anlaßrelais [AnI) für die Vorwahleinrichtung des Hausverbindungsweges in Reihe geschaltet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen