DE611683C - Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden nach dem Trockenspinnverfahren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden nach dem Trockenspinnverfahren

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DE611683C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/28Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate
    • D01F2/30Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate by the dry spinning process

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden nach dem Trockenspinnverfahren Beim Trockenspinnen von Kunstfäden ist es bekannt, die Spinnlösungen zur Verbesserung der O_uerschnittsgestaltung in vorgewärmtem Zustand in ein Trockenmedium zu verspinnen, dessen bestgeeignete Temperatur für jeden Fall durch eine einfache Versuchsreihe festzustellen ist. Diese Temperatur kann also an sich höher, gleich hoch oder tiefer liegen als die Lösungstemperatur. Im allgemeinen hat man die Austrocknung der Fäden durch einen der Fadenrichtung entgegengeführten warmen Luftstrom bewirkt. Es ist dann später vorgeschlagen worden, auf die mit warmer Lösung gesponnenen Fäden einen kalten Luftstrom auftreffen zu lassen, der sie auf ihrem Weg zur Aufwickelvorrichtung mindestens eine Strecke weit begleitet.
  • Es war auch bereits bekannt, Lösungen ohne besondere Vorwärmung in eine mit Lösungsmitteldampf reichlich beladene Atmosphäre derart zu verspinnen, daß ein angewärmter Teilgasstrom in gewissem Abstand unterhalb der Düse durch einen perforierten, rillt der Spinnzelle fest verbundenen Ring konzentrisch auf die Fäden geleitet wurde. Dieser Ring war schon der Zugänglichkeit der Düse wegen ziemlich tief angesetzt, so daß das Trockengas nicht in solcher Nähe der Düse auf die Fäden auftrifft, daß eine erhebliche Beeinflussung der Fadeneigenschaften, insbesondere des Ouerschnittes, eintreten konnte. Es war das um so weniger möglich, als die Luft in einem Trichter sofort nach unten abgeleitet wurde, wodurch die Einwirkung noch weiter nach unten verlegt wird. Demgegenüber wurde festgestellt, daß man zu besonders guten, gleichmäßigen Produkten gelangt, wenn man den Fäden -unmittelbar nach ihrem Austritt aus der Spinndüse einen nach allen Seiten gleichmäßig quer zum Fadenlauf gerichteten Trockengasstrom zuleitet, jedoch dafür Sorge trägt, daß nur eine en,-begrenzte warme Zone in der Düsengegend entsteht, während der obere Teil der Spinnzelle im übrigen auf verhältnismäßig niedriger Temperatur gehalten wird, zweckmäßig niedriger als die Temperatur der Spinnlösung. Man erreicht diese Lokalisierung der Wirkung des warmen Gasstromes in einfacher Weise z. B. dadurch, daß man ihn in der oben beschriebenen Weise durch geeignete Vorrichtungen, z. B. Schlitzdüsen, an die Fäden heranführt. Durch die- zugeführte Wärmemenge wird die Verdampfung im ersten Augenblick sehr gefördert. Man erhält Fäden von ausgezeichnetem Ouerschnitt bei gleichzeitig überraschend guten Festigkeitseigenschaften, selbst bei relativ niedrig konzentrierten Lösungen, was für die Herstellung von feinfädigen Kunstfasern wesentlich ist. Weiter besitzen die nach diesem Verfahren, z. B. aus Acetylcellulose, hergestellten Kunstfasern einen guten Glanz, während bei Verwendung einer kalten Trockengasatmosphäre eine Tendenz zur Bildung weniger glänzender, unter Umständen sogar matter Fäden besteht, so daß es schwierig ist, betriebsmäßig ein gleichmäßiges Produkt zu erhalten.
  • Das neue Verfahren empfiehlt sich auch, wenn das Trockengas im Kreislauf verwendet wird und beim Wiedereintritt in der Gegend der Spinndüse noch mehr oder weniger beträchtliche Mengen Lösungsmitteldämpfe enthält, die die erwünschte rasche Verfestigung verzögern.
  • Die günstige Wirkung des vorgewärmten Trockenmediums ist nicht an dessen Absaugung im Gleichstrom mit den Fäden gebunden. Man erzielt ebenfalls sehr gute Resultate und hat den besonderen Vorteil einer geringeren Wärmeübertragung auf die weiter unten liegende kältere Zone, wenn die in der Düsengegend zugeführte Gasmenge nach oben abgesaugt wird, zusammen mit einem zweiten Gasvolumen, das der Spinnzelle am unteren Ende zugeführt wird und diese den Spinnfäden entgegen von unten nach oben durchströmt. Um in diesem Fall eine bessere Ausnutzung der Gesamtluftmenge zu erreichen, kann man das dem unteren Zellenteil @ zugeführte Volumen der abgesaugten Gesamtgasmenge entnehmen, so. daß ein geschlossener Sekundärkreislauf entsteht, dessen Menge absolut und im Verhältnis zur Frischgaszufuhr in weiten Grenzen schwanken kann.
  • Eine zür Ausführung des Verfahrens unter Verwendung eines Trockenluftkreislaufs mit Wiedergewinnung des Lösungsmittelüberschusses durch Kondensafion@ geeignete Vorrichtung, bei der das unmittelbar an der Düse zugeführte Trockengas gleichsinnig mit den Fäden nach unten abgezogen wird, ist in der Zeichnung in schematischer Weise wiedergegeben.
  • Die Spinnlösung gelangt durch das Rohr a zur Heizpatrone b und tritt aufgeheizt durch die Düse c aus. Die gebildeten Fäden d durchlaufen die röhrenförmigeSpinnzelle e und verlassen sie trocken am unteren Ende durch die enge Austrittsdüse f . Die bereits Lösung3mitteldämpfe in mehr oder weniger beträchtlicher Menge enthaltende. Trockenluft wird, vom Kondensator g kommend, durch den Ventilator 1a zum Heizkörper i gedrückt, erwärmt sich dort auf die gewünschte Temperatur und gelangt dann durch das T-Stück k und Zuleitungsrohr L zum Lochring in, durch dessen Öffnungen sie nach allen Seiten gleichmäßig quer zum Fadenlauf gegen die Spinnfäden geblasen wird. Um das Anspinnen und Düsenwechseln zu erleichtern, ist der Lochring nach oben verstellbar ausgebildet. Zu diesem Zweck ist das Zuleitungsröhr l im T-Stück k beweglich. Der Durchtritt von Falschluft wird durch Abdichtung mit Hilfe der Stopfbüchse ya vermieden. Zur besseren Zentrierung des Ringes und zur weiteren Stabilisierung der Anordnung ist am Lochring noch ein Stift o angebracht, der in der Hülse-p geführt wird. Um die durch den Ring strömende "Gasmenge ständig kontrollieren zu können, ist mit dem T-Stück h noch das Manometer q verbunden: Die in der Düsengegend zugeführte Trokkenluft strömt gleichsinnig mit den Fäden -nach abwärts und verläßt die Zelle durch Öffnungen r. Sie steigt dann, ohne sich abzukühlen, durch den um den Heizmantel s gelegten äußeren Doppelmantel t nach oben, strömt weiter zum Wärmeaustauscher ic, wo sie ihren Wärmeinhalt zum größten Teil an das kalte, vom Kondensator kommende Gasgemisch abgibt und gelangt schließlich zum Kondensator g, wo die überschüssigen Lösungsmitteldämpfe niedergeschlagen werden. Die Temperatur des Kühlmittels kann bei Verwendung von Aceton als Lösungsmittel z. B. - i o° betragen.
  • Die erforderliche Lokalisierung der Wärmewirkung auf den in unmittelbarer Düsennähe liegenden Abschnitt der Spinnzelle tritt schon von selbst ein, wenn man im Sinne der Erfindung die Zufuhr- von Wärme an dieser Stelle vermeidet und die Abfuhr durch Strahlung erleichtert, z. B. dadurch, daß man den olleren Zellenteil unbeheizt und unisoliert läßt, wie dies bei der in der Zeichnung wiedergegebenen Spinnzelle e der Fall ist. Natürlich kann man auch den auf niedrige Temperatur zu haltenden Teil der Spinnzelle noch besonders abkühlen.
  • Bei Verwendung von Acetonalkohol oder Methylenchloridalkohol als Lösungsmittelgemisch kann man beim Arbeiten mit der beschriebenen Spinnzelle ohne zusätzliche Kühlung auskommen, da selbst die beim Anblasen von stündlich 6m3 zugeführte Wärmemenge unter Berücksichtigung der unvermeidlichen Verluste durch Leitung und Strahlung nicht hinreichen, um die Verdampfungswärme der in der Spinnlösung enthaltenen Lösungsmittel zu bestreiten, wenn z. B. ein Faden von 25 Denier bei einem Abzug von Zoo m pro Minute und einer Spinnraumtemperatur von 35 bis 4o° gesponnen wird. Weitaus der größte Teil des Lösungsmittels, mindestens 8o-°I0, verdampft schon kurz unterhalb der Düse aus .den Fäden. Es ist also einleuchtend, daß bei fehlender Wärmezufuhr unterhalb der Düsengegend sich eine relativ kühle Zone von beispielsweise 3o bis 40° einstellen wird. Beispiele i. Eine auf 6o° erwärmte Spinnlösung, bestehend aus 21 Teilen hochviscoser Acetylcellujose und 79 Teilen einer Mischung von Aceton und Alkohol im Verhältnis von 85 : 15 wurde durch eine Düse-mit 25 Bohrungen mit 0,07 mm Durchmesser in einer Spinnzelle bekannter Bauart auf einen Gesamttiter von 7 5 Deniers versponnen. Die Temperatur im oberen Teil dieser Zelle betrug etwa 45°. Den @pinnf:iden wurde unmittelbar nach Austritt aus der Düse ein auf 6i° erwärmter Luftstrom in einer Menge von c) cbnl/5td. /tigeleitet und gleichsinnig finit den Spiililfiden hach unten abgesaugt. 'Man erhielt eine Acetatseide finit sehr gutem lluerschnitt. einer Pcstigke;t 1"0I1 1,35 bis 1,4g pro Denier und einer Bruchdehnung von etwa 2S °1o.
  • 2. Dieselbe Spinnlösung wie in Beispiel i wurde durch Düsen von -2o Loch mit 0,07 mm Bohrungen in einer Spinnzelle versponnen. deren Temperatur oben auf ;o° eingestellt war. Unmittelbar nach dem Verlassen der Düse wurde dem Faden eine auf ;o° vorgewärnite Luft in einer Menge von 3,5 cbm; Std. zuheblasen. Die mit Lösungsmittel beladene Luft wurde nach oben abgesaugt. zusammen mit weiteren :4,5 cbm Luft aus der eigentlichen Spinnzelle. Diese letztere 'Menge wurde inl Kreislauf ohne Abscheidung von Lösungsmitteln umgewälzt. Die erhaltene Seide hatte einen guten völligen Querschnitt, eine Festigkeit von 1,4 g pro Denier und eine Bruchdehnung von 260/a.

Claims (4)

  1. PATEXT ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden nach dein Trockenspinnverfahren aus Cellulosederivatlösungen in beliebigen flüchtigen Lösungsmitteln oder I_ösungsmittelgemischen, dadurch gekennzeichnet. daß den Spinnfäden unmittelbar nach dem Austritt aus der Düse ein nach allen Seiten gleichmäßig quer zum Fadenlauf -erichteter Trockengasstrom zugeführt wird, dessen Temperatur höher ist als die Temperatur in dem Teil der Spinnzelle, der zwischen- Gaszufuhr und dem beheizten unteren Teil liegt.
  2. 2. "erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der CI)iilillo-.#;tlilg vor ihrem Durchtritt durch die Düse höher gehalten wird als die Temperatur in dem Teil der Spinnzelle, der zwischen der Gaszufuhr und denn bebeizten unteren Teil liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß die den Spinnfäden in unmittelbarer Nähe der Düse zugeführte. Trockengasmenge gleichsinnig mit den Fäden nach unten abgezogen wird. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und =, dadurch :-kennzeichnet, daß die in der Dii.senge;end zu-eführte warme Tl-ockengasmenge nach oben weggesaugt wird zusammen finit einem zweiten Gasstrom, der unten in die Zelle eintritt und im Gegenstrom an den Fäden vorbeistreicht.
DEA60152D 1930-01-01 1930-01-01 Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden nach dem Trockenspinnverfahren Expired DE611683C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1082001B (de) * 1954-07-31 1960-05-19 Kunstzijdespinnerij Nyma N V Verfahren und Vorrichtung zum Trockenspinnen von Faeden
DE1200999B (de) * 1957-04-30 1965-09-16 Rhovyl Sa Trockenspinnvorrichtung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1082001B (de) * 1954-07-31 1960-05-19 Kunstzijdespinnerij Nyma N V Verfahren und Vorrichtung zum Trockenspinnen von Faeden
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