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Fadenheftmaschine Bei den bisher bekannten Fadenheftmaschinen werden
die Hakennadeln in besonderen Heftköpfen, -die auf einer Schiene angeordnet sind,
um i8o° zur Bildung der Stiche gedreht und gleichzeitig auf- und abwärts bewegt,
wobei die Nadeln noch in besonderen Führungen unmittelbar über dem Bogenrücken geführt
werden. Diese Einrichtungen sind verwickelt.
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Andere Ausführungen haben den Zweck, diese Vorrichtung zu vereinfachen,
indem der Haken der Nadel zu einer anderen Form ausgebildet wurde, um die bekannte
Drehung dieser Hakennadel um i8o° um ihre eigene Achse zu vermeiden: Diese Formänderungen
der Nadeln verursachten aber Brüche des Hakens und unzuverlässiges Arbeiten.
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Gemäß vorliegender Erfindung- wird diese Einrichtung daldurch vereinfacht,
daß die Hakennadeln mit ihren Führungen in senkrecht zudem Rückender Bogenlage liegenden
Ebenen im Arbeitstakt hin und her geschwungen werden und daß die Wand der Nuten,
in denen die Hakennadeln außerdem in ihrer Längsrichtung hin und her geschwungen
werden, unten in eine konische Spitze ausläuft, welche die von den Hakennadeln aufwärts
gezogene Fadenschlinge beim Schwenken der Hakennadel spreizt, so daß ein anderer
Faden durch die Schlinge hindurchgezogen werden kann.
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Das Hinundherschieben der Hakennadeln in ihrer Längsrichtung wird
durch ein von einer Zahnstange angetriebenes Zahnrad bewirkt, welches auf derjenigen
Welle sitzt, um welche die Hakennadeln geschwungen werden. Mit diesem Zahnrade ist
eine Kurbel verbunden, welche die die Hakennadel tragende Schiene durch einen Lenker
hin und her bewegt. Das Zahnrad: wird um i8o° hin und her gedreht, wobei die Schwenkung
der Hakennadelschiene von -derselben Welle aus und .unabhängig von deren Drehung
erfolgt.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Fig. i zeigt den unter dem Bogenrücken arbeitenden Fadenleger in Vorderansicht
und Eig. 2 eine Draufsicht dieses Fadenlegers. Fig. 3 und q. zeigen verschiedene
Arbeitsstellungen dieses Fadenlegers, während Fig. 5 ein fertiggeheftetes Buch darstellt.
Fig.6 bis 13 zeigen die Arbeitsweise der Heftorgane in verschiedenen Stufen, wobei
.die Fig.6, 7, 11, iz und 13 Seitenansichten und Schnitte nach der Linie A-B 2n
Fig. 8 und Fig. 8, 9 und io Vorderansichten sind. Fi.g.14 ist eine Seitenansicht
und Fig. 15 eine Vorderansicht von Teilen, deren Darstellung zum Verständnis :der
Erfindung erforderlich ist.
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In den Seitenständern 1q., 15 (Fig. 14 und 15) ist die Welle 8' gelagert,
auf welcher die Schiene 7' schwenkbar angeordnet ist. Auf denselben Welle 8' sind
die Kurbeln 9 und 16 sowie das Zahnrad io befestigt, in welches eine Zahnstange
i i eingreift. Ein Hebel 17 ist drehbar auf einem im Seitenständer 15 befestigten
Zapfen 18 angeordnet, wobei eine
Rolle ig dieses Hebels 17 in die
Kurvennut 2o der Scheibe 2i eingreift. Die Scheibe 2i ist auf einer in den Seitenständern
14 und i5 gelagerten Welle 22 befestigt. Der Hebel 17 weist einen Bolzen 23 auf,
der auf der einen Seite die Rolle ig trägt und auf der anderen mit der Zahnstange
i i gelenkig verbunden ist. Die Zahnstange i i ist in der Führung 24 verschiebbar
angeordnet, und durch die Verschiebung dieser Zahnstange wird das Zahnrad i o mit
der Welle 8' und den KÜrbeln c und 16 gedreht, wobei durch .die gelenkige Verbindung
der Stangen 12 und 12' mit den Zapfen 25, 26, 27 und 28 die in :der Schiene 7' auf-
und abwärts verschiebbar -angebrdnete Schiene 13 bewegt wird (Fig. 6, 7, 14 und
i5@. Diese Schiene 13 ist durch. die auf der Schiene 7' auf beiden Seiten befestigten
Platten 29 und 30 geführt. Die Schiene 7' :ist auf den Haltern 31, 31' befestigt,
wobei ersterer ein Auge 32 aufweist, an welches eine Zugstange 3.3 :mittels Zapfen
34 angelenkt ist. Im Seitenständer 14 ist ein Zapfen 35 - 14 und 15) befestigt,
auf welchem ein Hebel 36 mit einer Rolle 37, die auf einer Kurvenbahn 38 aufliegt,
schwingbar angeordnet ist. Die Zugstange 33 ist mit diesem Hebel 36 durch den Bolzen
39 gelenkig verbunden. Ein auf der Welle 2z-fests..itzendes Zahnrad 4i greift
in ein zweites Zahnrad q.2 ein, welches auf einem im Seitenständer 14 befestigten
Zapfen 43 drehbar angeordnet ist. Das die Kurvenbahn 38 tragende Zahnrad 44 greift
in das Zahnrad 42 ein und erhält so seine Drehbewegung von dem auf der Welle 22
festsitzenden Zahnrad 41. Das Zahnrad 44 ist auf der im Seitenständer 14 drehbar
gelagerten Welle 45 befestigt.
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Die Schiene 7' ist mit zwei Nuten i' (Fig.9) versehen. In der linken
Nut wird eine Nähnadel 8 (Fi.g. io) und in der rechten Nut eine Hakennadel 5' auf
und ab verschoben. Am unteren Ende der rechten Nut i' ist eine Spitze 2' angeordnet;
die mit dem Grund ,der Nut in einer Ebene liegt und in der Mitte der Nut i' in .deren
Längsrichtung angeordnet ist. Die Spitze 2' ist konisch ausgebildet, wobei diese
Spitze beidseitig in die Widerlager 3' und 4' ausläuft (Fig. 9). 5o bezeichnet den
Satteltisch zur Aufnahme der zu heftenden Bogen.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung in bezug auf die Anordnung
und Betätigung der Hakennadel. für Fadenheftmaschinen ist nun folgende.
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Der mit Faden zu heftende Bogen wird in bekannter Weise vermittels
des Auflegetisches 5o unter die Heftnadeln gebracht und zweckmäßig in bekannter
Weise von Vorstechnadeln vorgestochen, worauf durch die entstandenen Löcher :die
den Faden einführende öhrnadel8 und die mit dem Haken nach hinten stellende Hakennadel
5' dringen. Alsdann ergreift in'bekannter Weise ein unter dein Bogen befindlicher
Fadenleger .den von der Öhrnadel eingeführten Faden und führt ihn zur Hakennadel
hinüber, deren Haken beim darauf erfolgenden Aufwärtsgang der Nadeln den Faden erfaßt
und ihn durch die Bogenlage hindurch als Schlinge aufwärts zieht; ivie in Eig. io
gezeigt ist. Hierbei nehmen die Spitze der Hekennadel 5' und die Spitze 2' oder
Schiene 7' fast die gleiche Lage ein, worauf die Schiene 7' mit den Nadeln durch
die Hubkurve 38 und die Bewegungsglieder 33. 34, 35, 36, 37 und 39 in die verschwenkte
Lage nach Fig. ii gebracht wird. Hierbei werden die Nadeln gleichzeitig durch die
Kurvennut 2o (Fi.g. 14 und 15) und die Bewegungsglieder 8', 9, 10, 11, 12, 12',
13, 18 und ig nach der erfolgten Abwärtsbewegung in die Höchststellung gebracht,
wobei die Schlinge 2 vollständig ausgezogen wird und deren Schenkel gespreizt werden
(Fig. 8 und i i).
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Ein -besonders ausgebildeter Fadenleger 7 (Fig. ii bis 13) greift
dann mit seiner Spitze in die gespreizt ausgezogene Schlinge 2 und zieht diese zur
öhrnadel hinüber, wobei diese Schlinge von der Hakennadel 5' (Fig. 12) durch ,ihre
Längsverschiebung freigegeben wird. In Ff.. 3 und 4 ist das Eingreifen der Fadenlegerspitze
i in :die Schlinge 2 ebenfalls veranschaulicht, wobei diese Spitze einen besonderen
Faden 4 in Schlingenform durch die erste Schlinge 2 hin:durchführt, der 'von der
Öhrnadel 8 festgenäht wird: Beim Rückwärtsgange des Fadenlegers 7 wird die Schlinge
4 des Fadens durch die Schlinge :2 abgeschnürt, und beide Schlingen werden durch
einen nicht näher angedeuteten Fadenspanner klein gezogen, wie das geheftete Buch
(Fig. 5) zeigt. Der Fadenleger 7 geht dabei in seine Ausgangsstellung (Fig. 3) zurück,
wobei gleichzeitig die Hakennadel 5' in die Lage nach Fit,. 13 zurückgeht und ,darauf
die Nadel 5' sowie auch die Schiene 7' sich in die Anfangsstellung nach Fs.g. 6
zurückbewegen. Hierbei kommt die Schiene7' am Anschlag 46 (Fig.7) zur Anlage, und
die .Hakennadel 5' nimmt gleichzeitig wieder ihre Höchststellung ein.
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Es ist einleuchtend, d'äß die beschriebene Vorrichtung einfacher ist
als die bisher bekannten Heftköpfe und daß der bekannte verwickelte Mechanismus
zur Drehung- der Hakennadel vermieden wind. Durch die Anordnung und Betätigung der
Nadeln in Längsnuten wird eine äußerst einfache Ausbildung der Heftwerkzeuge nebst
guter Führung der Nadeln erreicht. Auch das Spreizen, der Fadenschlinge durch die
Spitze 2' der Nutenwand und die Schwenkung der.Nadel bewirken
ein
äußerst einfaches und zuverlässiges Arbeiten, wobei durch die Einführung eines besonderen
Fadens durch die ausgespreizte Schlinge 2 bei jedem Nadelpaar ein Übernähstich für
Bänder auf einfache Art und Weise ausgeführt werden kann, so daß die bisher bekannten
und verwickelten Einrichtungen zur Erreichung des Übernähstiches in Wegfall kommen.
Im Gegensatz zu der bisherigen Arbeitsweise der Hakennadel und ihrer Drehung um
iSo° um .ihre eigene Achse, wobei :die vom Haken ausgezogene Schlinge ebenfalls
sich verdreht und dadurch einen verhältnismäßig starken Anzug des Fadens benötigt,
wird erfindungsgemäß der Haken samtFadenschtinge nicht gedreht, und außerdem wind
diese Schlinge durch den Übernähstich vor dern Heften des nächsten Bogens verschlungen
und festgezogen. Hierbei können die Stiche mit bisher nicht erreichter Leichtigkeit
und wenig Spannung des Fadens festgezogen werden, so daß eine regelmäßige, gleichbleibende
und schöne Heftun g auch bei dünnen Papierbogen erreicht wird und Fadenbrüche vermieden
werden.