DE61087C - Verfahren der Schutzbeizung für Seide beim Färben von halbseidenen Geweben mit Anilinschwarz - Google Patents

Verfahren der Schutzbeizung für Seide beim Färben von halbseidenen Geweben mit Anilinschwarz

Info

Publication number
DE61087C
DE61087C DENDAT61087D DE61087DA DE61087C DE 61087 C DE61087 C DE 61087C DE NDAT61087 D DENDAT61087 D DE NDAT61087D DE 61087D A DE61087D A DE 61087DA DE 61087 C DE61087 C DE 61087C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silk
tannic acid
fabric
cotton
aniline black
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT61087D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Publication of DE61087C publication Critical patent/DE61087C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/82Textiles which contain different kinds of fibres
    • D06P3/8204Textiles which contain different kinds of fibres fibres of different chemical nature
    • D06P3/8219Textiles which contain different kinds of fibres fibres of different chemical nature mixtures of fibres containing hydroxyl and amide groups

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren, die Seide eines aus Seide und Baumwolle zusammengesetzten Gewebes, dessen Baumwolle im Stück nach dem bekannten Oxydationsverfahren mit Anilinschwarz gefärbt wird, gegen die Färbung mit Anilinschwarz, welche sich sonst gleichzeitig mit derjenigen der Baumwolle vollziehen würde, unempfänglich zu machen und sie nachträglich auf dem schwarz gefärbten Grunde der Baumwolle mit den gewünschten lebhaften Farben zu versehen.
Man behandelt nach dem neuen Verfahren das Gewebe, welches, wie sonst für solche Stoffe üblich ist, vorappretirt wird,- in ziemlich starker, heifser Abkochung eines Gerbsäurematerials, und zwar vor der Imprägnirung mit den für die Erzeugung von Oxydations-Anilinschwarz bei Baumwolle und Seide nöthigen Substanzen, imprägnirt hierauf die Waare mit diesen letzteren auf der Padding - Maschine, wobei man die Concentration der das Anilinsalz führenden Lösung unter 5 bis 6° B. (spec. Gew. 1,036 — 43) hält, oxydirt hierauf rasch in der Oxydationskammer, wäscht die Waare einmal in Wasser durch, imprägnirt sie hierauf wiederum mit Anilinsalz-Lösung und oxydirt zum zweiten Male.
Durch die vorstehend beschriebene Behandlung wird erreicht, dafs die Seide des Gewebes gegen die Färbung durch das infolge der Oxydation des Anilins entstehende Emeraldin geschützt wird und nur durch die Einwirkung des heifsen Gerbsäurematerials eine unschöne gelbliche Färbung erhält.
Hierauf entfernt man die von der Seidenfaser aufgenommene Gerbsäure durch zweimaliges Abkochen mit sauren oder nur einmaliges Abkochen mit schwach alkalischen Lösungen oder mit Wasser allein, wodurch man die unschöne Färbung der Seidenfaser je nach Wunsch bis auf Weifs oder gelbstichiges Weifs abzieht, und giebt sodann der Seide mittelst saurer Farbstoffe die gewünschte lebhafte helle oder mittlere Farbe. Sodann führt man das Emeraldin vermöge der gewöhnlichen Nachoxydation durch chromsaure Salze in Anilinschwarz über oder scheidet es, falls lediglich ein Blauschwarz gewünscht wird, mittelst eines Alkalis aus der Verbindung mit Säure aus.
Handelt es sich nur um die Erzeugung dunkler Töne auf der Seidenfaser, so genügt an Stelle mehrmaliger die einmalige Imprägnirung mit einer starken Anilinsalzlösung und Oxydation; ebenso verwendet man in derartigen Fällen, sobald eine schwächere Imprägnirung stattfindet, zur Aufbesserung des Schwarz das Diaminschwarz oder zu ähnlichen Zwecken in Gebrauch stehende Farbstoffe.
Die Patentinhaber bevorzugen unter den üblichen Oxydationsmitteln für die Herstellung von Anilinschwarz die Vanadinsalze, um bei obigem Verfahren die Bildung einer schwierig zu entfernenden und die Seidenfaser stark färbenden Verbindung von Kupfer oder anderen Metallen mit Gerbsäure hintanzuhalten.
Das neue Verfahren stellt eine vollständig gelungene Nachahmung der Buntweberei für die unter dem Namen »Austria« bekannten oder in ähnlicher Weise aus Baumwolle und Seide zusammengesetzten Gewebeartikel dar.
Das bekannte, z. B. von Kertesz (Anilinfarbstoffe, S. 44) beschriebene Verfahren hat
mit dem pate'ntirten nichts gemein. Dort handelt es sich lediglich darum, gemischte Gewebe (Baumwolle und Seide) zweifarbig herzustellen, (sogenannte Couleurs changeants), und zwar unter Anwendung von Gerbsäure. In diesem Falle dient die Gerbsäure dazu, der Baumwolle, nachdem die Seide im Bastseifenbade beliebig bunt angefärbt ist, für den von ihr aufzunehmenden Anilinfarbstoff den nöthigen Grund zu geben. Bei dem neuen Verfahren dagegen wird die Baumwolle dem Oxydationsprocefs unterworfen, und die dabei angewendete Gerbsäure bildet ein Schutzbad für die Seide, damit sie von der Färbung ausgeschlossen bleibt, sie dient also nicht als Grundbad für die beiden Fasern. Bei den weiteren Manipulationen ist die Gerbsäure sogar hinderlich und mufs, wie angegeben, sorgfältigst entfernt werden, je nachdem der Seide eine hellere oder dunklere Farbe ertheilt werden soll.
Bekanntlich werden bei diesem Oxydationsprocefs beide Fasern grün angefärbt und können nur durch weitere Oxydation in Schwarz übergeführt werden. Diese letztere Ueberführung wird für die Seide durch die Schutzbeizung verhindert; es macht also nur die Baumwollfaser den ganzen Procefs durch. Auf diese bis jetzt noch nicht bekannte und angewendete Weise ist es demnach möglich, bei roher Halbseide die Seide auf dem schwarzen Untergrunde der Baumwolle in allen möglichen Färbungen (sogenannten Changeants) zu liefern, während die Fabrikation derartiger Artikel bis jetzt nur unter Verwendung vorgefä'rbter Fasern möglich ist. Nach unserem Verfahren kann also auch die rohe Waare zuerst die übliche Appretur durchmachen, um dann erst mit den gewünschten Farben versehen zu werden.

Claims (2)

Patent-Anspruch: Ein Verfahren, um die Seide eines aus Baumwolle und Seide gemischten Gewebes auf dem schwarzen Untergründe der Baumwolle mit helleren oder mittleren Farben zu versehen, darin bestehend, dafs man a) entweder die Seide des Gewebes vor der Färbung durch Emeraldin durch vorherige . Imprägnirung mittels einer heifsen Lösung von gerbstoff haltigen Materialien schützt und nach der Behandlung mit dem Oxydationsanilinschwarz
1. die Gerbsäure durch zweimalige Behandlung des Gewebes mit heifsen, mit Säure versetzten Lösungen entfernt, um die Seide für die Ertheilung heller oder hellster Färbungen klar zu machen, oder
2. zur Entfernung der Gerbsäure mit Wasser allein oder alkalischem Wasser das Gewebe abkocht, sobald es sich darum handelt, der Seidenfaser mittlere oder dunklere Töne zu ertheilen;
b) oder dafs man die Seide des Gewebes vor allem anderen in bestimmten Farben färbt, sodann mit Gerbsäure behandelt, hierauf der Baumwolle die Anilinschwarzfärbung im Oxydationswege ertheilt und nun die Gerbsäure wieder entfernt, wobei die hell oder mittel oder dunkel gefärbte Seide, welche durch die Aufnahme der Gerbsäure trübe geworden war, wiederum klar wird.
DENDAT61087D Verfahren der Schutzbeizung für Seide beim Färben von halbseidenen Geweben mit Anilinschwarz Expired - Lifetime DE61087C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE61087C true DE61087C (de)

Family

ID=335170

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT61087D Expired - Lifetime DE61087C (de) Verfahren der Schutzbeizung für Seide beim Färben von halbseidenen Geweben mit Anilinschwarz

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE61087C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2653418C3 (de) Verfahren zum Bedrucken und Färben
DE1619120C3 (de) Verfahren zur Erzeugung eines latenten Musters auf Polyamidmaterial
DE2752660C2 (de)
DE69012467T2 (de) Strangfärbeverfahren mit Indigoderivat und hergestellter gefärbter Artikel.
DE61087C (de) Verfahren der Schutzbeizung für Seide beim Färben von halbseidenen Geweben mit Anilinschwarz
DE3833194A1 (de) Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern
DE1032211B (de) Verfahren zum Faerben von Polyamidfasermaterial
DE1603454A1 (de) Fasermaterial
DE1140544B (de) Verfahren zur Veraenderung des Warenbildes von aus Polyesterfasern bestehenden oder solche enthaltenden Geweben
DE849986C (de) Verfahren zur Erhoehung des Weissgehaltes von Textilien und anderen Waren
DE242610C (de)
DE548201C (de) Verfahren zur Herstellung oder zum Abziehen von Kuepenfaerbungen
DE539468C (de) Verfahren zum Faerben glatter oder mit Reserven bedruckter Gewebe aus tierischen Fasern mit Leukoestersalzen von Kuepenfarbstoffen in alkalischem Bade
AT58300B (de) Verfahren zur Herstellung von Uni- und Kontrastfärbungen auf halbwollenen Gespinsten und Geweben.
DE208998C (de)
DE602004005517T2 (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Fasergeweben mit durchscheinenden Druck (Farb) -mustern und das so erhaltene Gewebe
DE518759C (de) Verfahren zur Oxydation von Kuepenfarbstoffen der Anthrachinon- bzw. Benzanthronreihe auf der Faser
DE843838C (de) Verfahren zum Drucken von Leukoestersalzen von Kuepenfarbstoffen auf Zellwolle
DE856291C (de) Verfahren zum Faerben von Gebilden aus Celluloseestern oder -aethern oder aus synthetischen Hochpolymeren
AT51175B (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Effekte in pflanzlichen Gespinsten und Geweben.
DE172662C (de)
DE433146C (de) Verfahren zur Herstellung von echten Faerbungen und Drucken mit Kuepenfarbstoffen
DE399898C (de) Verfahren zum Fixieren von basischen Farbstoffen auf der Faser bzw. auf Substraten
DE1252846B (de) Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Fäden und Faserkabeln aus hochmolekularen, linearen Polyestern
AT146173B (de) Verfahren zum Färben Textilien.