DE609972C

DE609972C - Verfahren zur Herstellung von Leichtbauplatten

Info

Publication number: DE609972C
Application number: DEG86716D
Authority: DE
Original assignee: B EUGEN GROSSMANN
Current assignee: B EUGEN GROSSMANN
Priority date: 1932-09-14
Filing date: 1932-09-14
Publication date: 1935-02-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Leichtbauplatten Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte, welche leicht ist, gegen Kälte, Wärme und Feuchtig= keit isoliert, sich sägen läßt und feuerhemmend wird, und besteht darin, daß Füllstoffe, wie Holzwolle, Sägespäne, Schilf, Stroh oder ähnliche, -einem durchgehenden Verkieselungsprozeß unterworfen werden.
Es ist bekannt, derartige Füllstoffe durch Behandlung mit Wasserglas und Ausscheidung von Kieselsäure zu verkieseln; jedoch entsteht hierbei nur ein Überzug, also eine oberflächliche Verkieselung. Nach der vorliegenden Erfindung wird eine durchgehende Verkieselung auf folgendem Wege erreicht: Wasserglas von 4° nach B e a u m e wird auf 30° C erwärmt.
Auf r ooo ccm dieser Lösung werden 5o ccm Salzsäure und nach dem Vermischen beider 20 CCM Glycerin zugesetzt.
In einem dicht geschlossenen Gefäß wird diese Mischung auf 15'C Wärme abgekühlt. Die Lösung wird auf dieser Temperatur konstant gehalten und die Faserstoffe mit dieser Lösung durchtränkt. Nach der Durchtränkung erfolgt die Trocknung der Faserstoffe durch Warmluft.
Nach diesem Verfahren ist es möglich, daß die Faserstoffe eine durchgehende Verkieselung durchmachen, indem sie sich vollsaugen, die Außenseiten durch die Einwirkung der Luft schnell zum Erhärten gebracht werden und die innere Verkieselung langsam vor sich geht, weil durch die schnelle Außenerhärtung ein Verdunsten unmöglich gemacht wird.
Die nach diesem Verfahren hergestellten, durchgehend verkieselten Füllstoffe verbinden sich mit Zement genau so wie Sand, Kies usw. Bisher wurde bei allen Faserstoffen, die zu Leichtbauplatten Verwendung fanden, eine Verkieselung nur auf der Außenseite vorgenommen. Die inneren Teile wurden aber dadurch nicht abgetötet, was den Nachteil besaß, daß durch dauernde Einwirkung von Feuchtigkeit eine Quellung dieser Faserstoffe eintrat, wodurch die Bauplatte weich und brüchig wurde und verwitterte. Nach dem hier beschriebenen Verfahren sind infolge der durchgehenden inneren Verkieselung diese Nachteile aber vollständig ausgeschlossen. Es tritt keine Quellung ein, und genau wie bei einer Bindung zwischen Sand und Zement erh4rten diese Leichtbauplatten durch Einwirkung von Feuchtigkeit weiter, wie überhaupt derselbe Vorgang im Abbindeprozeß wie bei den bekannten Betonmischungen vor sich geht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von verkieselten organischen Füllstoffen. für zementgebundene Leichtbauplatten, dadurch gekennzeichnet, daß Holzwolle, Sägespäne, Schilf; Stroh o. dgl. mit einer Mischung von Wasserglas, Glycerin und Salzsäure in der Wärme durchtränkt und unter Luftabschluß auf 15' C abgekühlt werden.