DE609173C - Satzbettantrieb fuer Zylinderschnellpressen mit dauernd in einer Richtung umlaufendem Druckzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Satzbettantrieb für Zylinderschnellpressen mit dauernd in einer Richtung umlaufendem Druckzylinder, also für sogenannte Ein- oder Zweitourenmaschinen, bei denen an den Umkehrstellen des Satzbettes eine Verminderung der gleichförmigen Satzbettgeschwindigkeit bis zur Totlage und umgekehrt eine Beschleunigung der Satzbettgeschwindigkeit

to bis zur gleichförmigen Geschwindigkeit durchgeführt wird, wobei dem ortsfest gelagerten Satzbettantriebsrade ein wechselnder Drehsinn durch zwei Zahnsegmente erteilt wird, die abwechselnd mit dem Satzbettantriebsrade in Eingriff kommen. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß für die Umkehr des Satzbettes eine oder mehrere umlaufende Kurven vorgesehen sind, die mit der mit dem Satzbettantriebsrad fest verbundenen Kurbel in zeitweisen Eingriff kommen und mittels deren der Umkehrweg und die Umkehrzeit für eine ruhige und langsame Umkehr gewählt werden kann. Der Umkehrweg und die Umkehrzeit der die Umkehr des Satzbettes bewirkenden Kurbel sind also nicht an einen bestimmten Kurbelkreis gebunden.

Bei -fast allen bekannten Zweitourenmaschinen wird das Satzbett durch ein dauernd in einer Richtung umlaufendes Zahnrad in Bewegung versetzt. Bei der Richtungsänderung des Satzbettes wird dieses Zahnrad entweder in der senkrechten Richtung oder in der waagerechten Richtung verschoben, um in eine andere Zahnstange eingreifen zu können. Bei der Umkehr tritt eine Kurbel in Tätigkeit, die genau dem Radius des Karrenantriebsrades entspricht. Diese Kurbel greift in eine am Satzbett befindliche Kulisse und bringt das Satzbett von dieser gleichförmigen Geschwindigkeit in die Totlage; aus dieser Totlage steigert die Kurbel die Satzbettbewegung in entgegengesetzter Richtung bis zur ursprünglichen Geschwindigkeit. Das inzwischen in die andere Zahnstange umgeschaltete Antriebsrad übernimmt dann wieder den weiteren gleichförmigen Antrieb des Satzbettes. Diese Antriebe haben jedoch den Nachteil, daß die Maschinen nicht so schnell laufen können, da bei der jedesmaligen Umkehr das Antriebsrad von der einen in die andere Zahnstange umgeschaltet werden muß, außerdem auch die Kulissen für den" Ein- und Austritt der Kurbelrollen geöffnet und geschlossen werden müssen. Aus diesem Grunde können diese Antriebe nur für größere, langsam laufende Maschinen Verwendung finden. Auch müssen diese Antriebe in allen ihren Teilen sehr genau gearbeitet sein.

Es sind auch Antriebe bekannt, die für die Umkehr des Satzbettes Zusatzbewegungen ausführen oder Hilfsantriebe besitzen. Auch diese Antriebe sind für die Umkehr des Satz-

bettes an den bestimmten Kurbelkreis des Antriebsrades gebunden, so daß die Umkehr abhängig ist von dem bestimmten Weg des Satzbettes.

5' Gerade bei kleineren Maschinen ist es erwünscht, die Umkehrzeit und den Umkehrweg zu verlängern, damit die Umkehr ruhiger und sanfter vor sich geht, um somit die Maschinen während des Hauptteiles ihrer Bewegung schneller laufen lassen zu können. Außerdem muß infolge des längeren Umkehrweges des Satzbettes der Druckzylinder einen größeren Umfang erhalten, was für das Druckergebnis von besonderem Vorteil ist. Zweck der Erfindung ist deshalb die Schaffung eines Antriebes, vermittels dessen ohne Rücksicht auf das Antriebsrad und ohne Rücksicht auf einen bestimmten Kurbelkreis die Umkehrlänge und Umkehrzeit so verlängert werden kann, daß eine ruhige und langsame Umkehr des Satzbettes ermöglicht wird, wodurch die Maschine während des Hauptteils ihrer Bewegung bedeutend schneller laufen kann. Durch die Erfindung wird es auch ermöglicht, die Kurbelrolle schon zwangsläufig zu führen, wenn das Satzbettantriebsrad noch mit mehreren Zähnen in seinem Gegenrad kämmt.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι eine Seitenansicht des Antriebes, Abb. 2 eine Vorderansicht, Abb. 3 den Antrieb in der Totlage,

Abb. 4 den Antrieb bei gleichförmiger Geschwindigkeit des Satzbettes und

Abb. 5 und 6 ein Ausführungsbeispiel des Antriebes mit nur einer Kurve in Seitenansieht und Draufsicht.

Auf den Antriebseintourenwellen 1 und 2 sind die Antriebsräder 3 und 4 befestigt, die miteinander in Eingriff stehen. Auf den Wellen 1 und 2 sitzen außerdem die verzahnten Antriebssegmente 5 und 6, die zueinander um 180 Grad versetzt sind. Die Antriebssegmente 5 und 6 dienen zum Antrieb des Satzbettantriebsrades 7. An dem Antriebsrad 7 ist eine Kurbel S befestigt, die mit dem Rad 7 mitschwingt. In Verbindung mit den Antriebsrädern 3 und 4 sind Scheiben 9 und 10 vorgesehen, die mittelbar von den Antriebsrädern 3 und 4 in Umdrehungen versetzt werden. In den Scheiben 9 und 10 sind Kurven 11 und 12 vorgesehen. Die Kurbel 8 greift in ihren äußeren Stellungen mit ihrer Kurbelrolle zwangsläufig entweder in die Kurve 11 oder ein, und zwar noch bei gleichförmiger 6q Geschwindigkeit des Satzbettes. Nach erfolgtem Einlauf der Kurbel 8 beispielsweise in die Kurve 12 bzw. Mitnahme der Kurbel 8 durch die Kurve 12 sind die Zähne des Antriebssegmentes 6 zu Ende, und die Kurve 12 übernimmt alsdann die alleinige Führung der an der Kurbel 8 sitzenden Kurbelrolle. Diese und somit das Satzbettantriebsrad 7 werden von der Kurve in die Totlage (vergl. Abb. 3) gebracht und aus dieser Totlage sofort in entgegengesetzter Richtung bewegt; die Geschwindigkeit der aus der Totlage herausbewegten Kurbelrolle und des mit der Kurbel 8 verbundenen Satzbettantriebsrades 7 wird wieder bis zu der gleichförmigen Geschwindigkeit gesteigert, mit der das Antriebssegment 5 den Antrieb des Rades 7 und damit den Antrieb des Satzbettes wieder übernimmt. Die Kurbelrolle der Kurbel 8 ist inzwischen aus der Kurve 12 ausgetreten (Abb. 4), und die Kurbel 8 schwingt nun weiter mit dem Rad 7, um bei der nächsten Bewegungsutnkehr in die andere Kurve 11 einlaufen zu können.

Der vorstehend beschriebene Vorgang spielt sich also abwechselnd in der Kurve 11 oder 12 in den beiderseitigen Endstellungen bzw. bei jeder Bewegungsumkehr des Satzbettes ab.

An Stelle von zwei Kurven mit zugehörigen Antriebszahnsegmenten braucht auch nur go eine Kurve vorgesehen zu werden, die entsprechend ausgebildet ist, um die Umkehr beiderseits durchführen zu können (vergl. Abb. 5 und 6), wobei zwischen der Kurbel 8 und ihrer Kurbelrolle eine Zugstange 13 mit einem Geradeschieber vorgesehen ist.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Satzbettantrieb für Zylinderschnell- 100' pressen mit dauernd in einer Richtung umlaufendem Druckzylinder, bei dem an den Umkehrstellen des Satzbettes eine Verminderung der gleichförmigen Satzbettgeschwindigkeit bis zur Totlage und umgekehrt eine Beschleunigung der Satzbettgeschwindigkeit bis zur gleichförmigen Geschwindigkeit durchgeführt wird, wobei dem ortsfest gelagerten Satzbettantriebsrade ein wechselnder Drehsinn durch zwei Zahnsegmente erteilt wird, die abwechselnd mit dem Satzbettantriebsrade in Eingriff kommen, dadurch gekennzeichnet, daß für die Umkehr des Satzbettes eine oder mehrere umlaufende Kurven (11, 12) vorgesehen sind, die mit der mit dem Satzbettantriebsrad (7) fest verbundenen Kurbel (8) in zeitweisen Eingriff kommen und mittels deren der Umkehrweg und die Umkehrzeit für eine ruhige und langsame Umkehr gewählt werden-kann.
2. 2. Satzbettantrieb für Schnellpressen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (8) noch bei gleichförmiger Geschwindigkeit des Satzbettes in die zwangsläufig mit dem Antriebsrad (3 oder 4) verbundene oder von diesem angetriebene umlaufende Kurve (11 oder 12) einläuft, die nach Ablauf der Zähne des Antriebszahnsegmentes (5 oder 6) den Antrieb des Satzbettes allein übernimmt, dessen Geschwindigkeit bis zur Totlage vermindert und anschließend die Rückwärtsbewegung des Satzbettes einleitet und bis zur gleichförmigen Geschwindigkeit steigert, wo wieder das Antriebszahnsegment (5 oder 6) den gleichförmigen Antrieb des Satzbettes übernimmt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen