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Selbsttätig arbeitende Presse für pulverförmiges Arbeitsgut mit in
einer Trommel radial angeordneten Preßstellen Die vorliegende Erfindung betrifft
eine selbsttätig arbeitende Presse zum Pressen aller Materialien in pulverisierter
Form zu Tabletten, Kugeln, Würfeln usw. aus der elektrotechnischen, keramischen,
pharnnazeutischen .und kosmetischen sowie aus der Nahrungsmittelbranche. Bei den
bekannten Pressen dieser Art arbeiten die an Walzen vorbeilaufenden und durch diese
niedergedrückten Stempel an einem vertikal umlaufenden Formtisch. Die drehtischartige
Ausbildung dieser Pressen bedingt jedoch die Nachteile, daß ein Verschwenken des
Füllbehälters bei jedem Preßvorgang erforderlich ist und daß der nach oben ausgestoßene
Preßling durch besondere Vorrichtungen weggenommen werden muß. Eine andere Art der
bekannten. Pressgin besteht in der radialen Anordnung der Preßstellen an einer Trommel,
deren Stempel nur nach einer Richtung hin, nämlich von innen nach außen, gegen einem.
die Matrize abschließenden Deckel oder ein Widerlager arbeiten und die durch nicht
veränderliche Führungskurven gesteuert werden. Durch den einseitigen Preßdruck läßt
sich keine gleichmäßige Durchpressung erzielen, was insbesondere bei höheren Preßlingen
unbedingt erforderlich ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine selbsttätig arbeitende Presse für
pulverförmiges Arbeitsgut mit meiner Trommel radial. angeordneten Preßstglen, die
sich dadurch auszeichnet, daß in der horizontal gelagerten Trommel innere, durch
einen verstellbaren Exzenter gesteuerte Preßstempel und äußere, durch eine verstellbare
Kurvenscheibe unabhängig von den Innenstempeln gesteuerte, als Gegenstempel für
die Innenstempel dienende Außenstempel angeordnet sind. Dadurch wird ermöglicht,
daß selbst bei den kompliziertesten Preßlingen ein gleichmäßiges Durchpressen erreicht
wird, und daß der allmählich sich steigernde Preßdruck der Größe des Preßlings entsprechend
stark ausgeübt werden kann. Der Außenstempel wird nach erfolgter Pressung zurückgezogen,
während der Innenstempel exst den Preßling ausstößt und dann zurückgeht.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand- in einem AusführungsbeispIel
mit vier verschiedenen Matrizenformen dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Seitenansicht
des Preßautomaten, Abb.2 eine Vorderansicht des Preßautomaten, Abb.3 einen Schnitt
durch den Preßautomaten nach der Linie A-A der Abb. 2, Abb. q. bis 6 Teile des Preßautomaten.
Eine Trommel i ist mit einer einselten Nabe -2 auf einem Wellenstummel 3 befestigt,
der mittels Kugellager o. dgl. in dem Lagerbock ¢ einer Grundplatte 5 waagerecht
gelagert ist. An der Stirnseite enthält die Trommel a Verstärkungen 6 mit je einer
schwalbenschwanzföxmigen Nut. In diesen Nuten sind
an ihrem äußeren
Ende abgebogene Arme y, welche die äußeren Preßstempel aufnehmen und durch eine
Kurvenscheibe 8 gesteuert werden, schlittenartig geführt.
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Die Steuerung der Arme 7 durch die Kurvenscheibe 8 erfolgt durch eine
nahezu kreisförmige und putenförmige Kurvenbahn 9 in der Kurvenscheibe 8, in welche
Stahlbolzen 1 o eingreifen, welche in je eine- Bohrung i i der Arme? mittels Stifte
12 befestigt sind. Die Kurvenscheibe 8 ist an einem Flansch 13 des Lagerbocks 4
angeschraubt und ist, wie Abb.6 zeigt, aus einzelnen Sektorteilen zusammengesetzt.
Infolgedessen kann durch kleine Verschiebungen oder auch durch Auswechseln einzelner
Sektorteilstücke die Kurvenbahn 9 und damit auch die Steuerung der Arme 7 verändert
werden. Natürlich kann die Kurvenscheibe 8 auch aus einem Stück bestehen.
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Auf den Verstärkungen 6 der Trommel i (Abt. 5) ist der für den Antrieb
der Trommel notwendige Zahnkranz 14, der die Kurvenscheibe 8 überdeckt, aufgeschraubt.
Der Zahnkranz 14 wird von einem Ritzel i 5 angetrieben, welches auf der gleichen
Welle wie das Schwungrad 16 sitzt, das gleichzeitig auch als Antriebsscheibe dient.
Mittels einer in der Schwungradnabe eingebauten, hier nicht gezeichneten Kupplung,
die durch den Hebe117 ein- und ausgerückt werden kann, wird die rotierende Bewegung
der Trommel i ,ein- bzw. ausgeschaltet.
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Auf der Grundplatte 5 ist ferner ein Lager. bock i 8 befestigt, an
dem in einem rechteckigen Schlitz 19 ein exzentrisch gelagerter Zapfen 2o derart
festgeklemmt ist, daß die Exzentrizität mittels einer Stellschraube 21 verändert
werden kann. Auf dem Zapfen 20 (Abt. 3) sitzt drehbar .eine Scheibe 22 mit Augen
23. Eine Führungshülse 24, die den inneren Preßstempe125 aufnimmt; ist unter Zwischenschaltung
eines Zwischengliedes 26 in je einem Auge 23 der Scheibe 22 scbarnierartig befestigt.
Das Zwischenglied 26 wird durch die .exzentrische Lagerung des Zapfens 20 bedingt.
Die Führung der Führungshülse 24 erfolgt in der rippenartig ausgebildeten Trommel
i, in der auch die vier Matrizenformen 27 befestigt sind. Die äußeren Preßstempe128
sind in dem winkelförmig ab'-gebogenen Teil. der Arme 7 angeordnet.
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Auf dem oberen Teil des Lagerbockes 18 ist ein Füllbehälter 29 angebracht.
In diesen wird von einem Vorratsbehälter 3o durchd!en Schlauch 31 das zu pressende
pulverisierte Materialeingefüllt und den Matrizenformen 27 zugeführt. Damit die
Matrizenförmen gut aufgefüllt werden, befindet sich in dein Füllbehälter 29 ein
Rüttler 32, der durch teilweise zahnartige Ausfräsungen 3.3 am Umfang der Trommel.
i in rüttelnde Bewegung gebracht wird. Zwecks Abführung der fertigen Preßlinge ist
am Lagerbock 18 eine Schaufel 34 derart :gelagert, da.ß die Preßlinge in diese hineinfallen.
Die Schaufel 34 wird durcheine (nicht gezeichnete) Feder in normaler Lage gehalten
und durch einen am Umfange der Trommel i befindlichen Nocken 35 , in dem Augenblick
gekippt, in welchem der winkelförmig abgebogene Teil des Annes 7 unterhalb der Schaufe134
vorbeigestrichen ist. Dabei gleitet der Preßling auf eine an der Grundplatte 5 befestigte,
etwas geneigte Rinne 36 und von dieser in den Sammelbehälter 37. An Stelle der Rinne
36 kann auch' ein Transportband treten.
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Die Wirkungsweise der selbsttätig arbeitenden Presse ist folgende:
Die Trommel i wird durch die Antriebsscheibe 16, das Ritzet 15 und den Zahnkranz
14 in rotierende Bewegung gebracht. Dabei streifen die in der Trommel i angeordneten
Matrizenformen 27 unterhalb des Füllbehälters 29 vorbei und werden mit dem zu pressenden
pulverisierten Material gefüllt. Das Material gelangt aus dem Vorratsbehälter 30
durch den Schlauch 31 in den Füllbehälter 29 und wird durch den Rüttler 32 verteilt.
Befindet sich nun einer der Arme 7 mit dem Außenstempel 28 und somit -auch
eine der Führungshülsen 24 mit Innenstempel 25 in oberster vertikaler Lage und bewegt
sich die Trommel i in Richtung des angegebenen Pfeiles, so wird der durch die Kurvenscheibe
B. gesteuerte Außenstempel 28 nach der Matrize 27- zu bewegt. Gleichzeitig
bewegt sich der durch die exzentrisch gelagerte Scheibe 22 betätigte Innenstempel
25 in der Matidze 27 nach außen zu.
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Der größte Preßdruck auf das in der Matrize zwischen den beiden Preßstempeln
befindliche Material erfolgt, wenn der Arm 7 von seiner vertikalen Ausgangslage
ab einen Winkel von etwa 6o° beschrieben hat. Bei weiterer Bewegung der Trommel
i geht der durch die Kurvenscheibe 8 gesteuerte äußere Preßstempel28 wieder zurück,
während der durch die .exzentrisch gelagerte Scheibe 22 betätigte innere Preßstempel25
noch weiter in die .Matrizenform 27 eindringt und den Preßling kurz vor der unteren
vertikalen Lage des Armes 7 aus der Matrize ausstößt. Der Preßling fällt auf die
Schaufel, 34, die nach dem vorbeibewegten Arm 7 durch die Nocke 35 gekippt wird.
Der Pxeßling gleitet weiter auf die Rinne 36 -und von dieser in den Sanunelbehälter
37.
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Derselbe Vorgang wiederholt sich nun bei jeder der angeordneten Matrizen,
so daß z. B. bei einer Umdrehung der Trommel i bei vier angeordneten Matrizen auch
vier Preßlinge
hergestellt werden. Natürlich können bei größerem
Ausmaß der Trommel auch mehrere Matrizen sowie die dazugehörigen Stempel angeordnet
werden,