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Kurbelstrangpresse Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
der Kurbelstrangpresse nach -Patent 599 432, und zwar eine Ausführung, bei der die
erforderlichen Bewegungen des Preßstempels und des Lochdorns durch vom Hauptkurbeltrieb
abgeleitete und gesteuerte Hilfsantrieb-smittel bewerkstelligt werden.
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Bei der praktischen Durchbildung derartiger Strangpressenkonstruktionen
besteht die Hauptschwierigkeit darin, das Werkzeug, welches durch die vom Hauptkurbeltrieb
abgeleiteten und gesteuerten Antriebsmittel be-«-egt wird, im eigentlichen Prellhub
abzustützen. Für den Annäherungshub der Werkzeuge sind nur ganz geringe, für den
Lochhub auch nur ein Bruchteil der Druck-1<räfte erforderlich, die für den eigentlichen
Preßvorgang benötigt werden.. Man könnte also die Hilfsantriebsmittel soweit die
Antriebsleistung selbst in Betracht kommt, verhältnismäßig schwach ausbilden. Da
aber die von den Hilfsantriebsmitteln bewegten Werkzeuge während des eigentlichen
Preßvorgangs den ganzen Preßdruck aufzuhalten haben, so ist man gezwungen, entweder
die Hilfsantriebsmittel für die gleiche Druckleistung zu bemessen wie den Hauptantrieb
oder durch besondere Einrichtungen die von dem Hilfsantrieb bewegten Werkzeuge während
des Preßvorgangs so abzustützen, daß der Prelldruck auf .die Hilfsantriebsmittel
nicht oder nur zum Teil übertragen wird. Wählt man den ersteren Weg, so führt das
zu dem geraden Gegenteil von dem, was mit dem besonderen Antrieb der Gegenwerkzeuge
angestrebt wird. Der geringere Hub der Hauptantriebskurbel wird nicht nur mit einer
sehr verwickelten Pressenkonstruktion, die entsprechende Mehrkosten erfordert, sondern
auch mit einer wesentlichen Vermehrung des Gesamtpressengewichtes erkauft.
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Die Aufgabe, das von dem Hilfsantrieb bewegte Gegenwerkzeug während
des Preßvorgangs so abzustützen, daß nur ein geringer Teil des Preßdrucks auf die
Hilfsantriebsmittel übertragen wird, wird nach der Erfindung in der Weise gelöst,
daß der oder die vom Hilfsantrieb bewegten Werkzeuge unter Zwischenschaltung von
Druckwasserkissen gleichzeitig gegen das Pressenhaupt und das Hilfsantriebsmittel
abgestützt sind, wobei die Querschnitte der Druckwasserkissen so bemessen werden,
daß von dem während des Preßvorgangs auf den Lochdornträger ausgeübten Preßdruck
nur ein der Antriebsleistung des Hilfsantriebs entsprechender Teil des Gesamtdrucks
auf diesen übertragen wird.
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Der Erfindungsgedanke wird bei der Pressenkonstruktion nach Patent
599 432 in der Weise verwirklicht, daß der Lochdornträger
als Bestandteil
eines hydraulischen Zwillingssystems ausgebildet ist, welches den Lochdornträger
einerseits mit einem ortsfesten Teil des Pressenquerhauptes, andererseits mit einem
in der Richtung der Werkzeugachse beweglichen Teil des Hilfsantriebsmittels hydraulisch
kuppelt.
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In der Zeichnung ist in den Abb. z bis 5 ein. Ausführungsbeispiel
einer Kurbelrohrstrangpresse nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Vorderansicht der Presse, teilweise im Schnitt, und
zeigt Pressenteile und Werkzeuge in der Ausgangsstellung.
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Abb. 2 ist eine seitliche Ansicht der Presse, ebenfalls in der Ausgangsstellung,
bei der zur besseren Sichtbarmachung der Anordnung des Kurventriebes das auf der
Ansichtsseite angeordnete Zahnrad weggelassen ist.
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Abb.3 zeigt ebenfalls eine Seitenansicht der Presse in der Ausgangsstellung,
Pressenteile, Werkzeuge, hydraulische Hilfseinrichtungen, teilweise im Schnitt.
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Abb.4 ist eine ähnliche Seitenansicht der Presse wie Abb. 3 und zeigt
Pressenteile und Werkzeuge, den Werkblock sowie die hydraulischen Hilfseinrichtungen,
teilweise im Schnitt, in der Stellung, nachdem Lochdorn-und Preßstempelträger ihren
Hub beendet haben.
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Abb. 5 ist eine ähnliche Seitenansicht .der Presse wie Abb.4, teilweise
im Schnitt, und veranschaulicht die Stellung der Pressenteile, Werkzeuge und der
hydraulischen. Hilfseinrichtungen nach dem Ausspritzen des Blocks.
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Die Kurbelwellen 2 und 3 sind symmetrisch zueinander und in der gleichen
Achsrichtung einerseits im Fußteil des Pressengestells i, andererseits in besonderen
Lagerböcken 4 und 5 gelagert und werden durch die Zahnräder 6 und 7 angetrieben.
Die Kurbelzapfen 8 und 9 der Kurbelwellen 2 und 3 sind in .den Bohrungen io und
i i der Kurbelstange 12 gleichachsig gelagert.
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Die Kurbelstange 12 ist mit ihrem dem Kurbelzapfen abgekehrten Ende
mittels der Lagerbolzen 13 und 14 in dem Matrizenträger 17 gelenkig gelagert. Der
Matrizenträger 17 ist in den Führungsleisten 15 und 16 des Pressengestells i geführt
und trägt den Aufnehmer 18 und die Matrize ig. Die Bohrung 2o im Matrizenträger
17 ist gleichachsig mit den Bohrungen :des Aufnehmers und der Matrize und gestattet
den Durchtritt des gespritzten Werkstücks durch den Matrizenträger in die hohl ausgebildete
Kurbelstange 12. In der hohlen Kurbelstange i2 ist mittels der Bolzen 13 und 14
die Auslaufrinne 56 gelenkig gelagert.
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Den Kopfteil des Pressengestells i bildet das Querhaupt 2i, welches
den mit der Werkzeugachse gleichachsigen Kolben 22 trägt, der mit einer zentralen
Bohrung 62 versehen ist. Der Lochdornträger 24 ist als zylindrisches, oben offenes
Gefäß ausgebildet, welches den Kolben 22 flüssigkeitsdicht umschließt.
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Mit dem Lochdornträger 2¢, aus einem Stück bestehend, ist im Hohlraum
des Lochdornträgers 24 ein Zylinder 63 angeordnet, der etwas höher ist als die äußeren
Gefäßwände des Lochdornträgers 24 und dessen äußerer Durchmesser dem Durchmesser
der Bohrung 62 des Kolbens 22 entspricht.
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Der Lochdornträger 24 bildet zusammen mit dem in dem zylindrischen
Hohlraum zwischen den äußeren Gefäßwänden des Lochdornträgers 24 und dem Zylinder
63 flüssigkeitsdicht geführten Kolben 2s ein zur Pressensicherung dienendes hydraulisches
System. An dem Lochdornträger 24 ist der Lochdorn 3o befestigt. In seinem unteren
Teil ist der Lochdornträger 24 verstärkt. Der so entstehende ringförmige Anschlag
64 dient zusammen mit einem auf dem Preßstempelträger 27 mittels der Schrauben 65
befestigten Anschlagring 66 als Mittel zur Begrenzung von Relativbewegungen zwischen
dem Lochdornträger 24 und dem Preßstempelträger 27, der als Hohlgefäß ausgebildet,
den Lochdornträger 24 umschließt und in den Führungsleisten 28, 29 des Pressengestells
geführt ist. An dem Preßstempelträger 27 ist der den Lochdorn 30 führende
hohle Preßstempel 31 befestigt.
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Auf den Kurbelwellen 2 bzw. 3 sind zwischen dem Pressengestell i und
dem Zahnrad 6 bzw. dem Zahnrad 7 gleichartig geformte Kurvenscheiben 67 bzw. 68,
die auf Gleitrollen 69 und 7o bzw. 71, 72 einwirken, symmetrisch zueinander
befestigt (Abb. i und 2). Die Gleitrollen. 69, 7o bzw. 71, 72 sind an rahmenförmigen
Rollenträgern 73 bzw. 74 befestigt, die mit .den die Gleitlager 75, 76 bzw. 77,
78 enthaltenden Armen an am Pressengestell angeordneten senkrechten Führungsstangen
79, 8o bzw. 81, 82 geführt sind.
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Die Rollenträger 73 bzw. 74 sind durch Zugstangen 83, 84, die in den
am Pressenteil 21 befestigten Gleitlagern 85, 86 geführt sind, mit dem Querhaupt
87 - verbunden, das über dem Kopfteil des Pressengestells angeordnet ist. Das Querhaupt
87 trägt in der Werkzeugachse einen Kolben 88, dessen verstärktes Ende 89 in die
Bohrung go des Innenzylinders 63 des Lochdornträgers 24 eintaucht und mit letzterem
ein hydraulisches System bildet, welches das Hubgetriebe des Lochdornträgers 24
gegen Überlastungen sichert. gi ist eine hohle Kopfschraube, die über den Schaftteil
des Kolbens 88 geschoben ist und deren Kopf den gleichen Durchmesser besitzt
wie
die Bohrung 62 des Kolbens 22. Der Schaftteil der Kopfschraubegi ist mit einem Außengewinde
versehen, welches in ein entsprechendes Innengewinde des Zylinders 63 des Lochdornträgers
24 geschraubt werden kann. Die Kopfschraube gi dient in Verbindung mit dem durch
die Verstärkung 8g des Kolbens 88 gebildeten ringförmigen Anschlag dazu, die tiefste
Stellung .des Lochdornträgers 24 gegenüber dem Kolben 88 einzuregulieren.
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Bei der in dem Ausführungsbeispiel gezeigten senkrechten Anordnung
der Presse würde der Preßstempelträger 27 infolge seines Gewichts dauernd bestrebt
sein, die entfernteste Stellung vom Lochdornträger 24 einzunehmen, wobei der hohle
Preßstempel 31 den Lochdorn 30 verdeckt. Es ist aber erwünscht, den Lochdorn
einer ständigen Beobachtung zugänglich zu machen, um Beschädigungen des Lochdorns
sofort zu erkennen. Diesem Zweck dient nachstehend beschriebene Lochdornfreilegevorrichtung.
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Im Scheitel des Querhaupts 87 ist ein Lager g2 angeordnet, in dem
mittels des horizontalen Lagerbolzens 93 quer zur Längsrichtung des Querhaupts
87 ein doppelarmiger Hebel 94 drehbar gelagert ist, dessen längerer Hebelarm 9q.'
mittels des Bolzens 96 mit dem einen Ende der Zugstange 95 gelenkig
verbunden ist, während das andere Ende der Zugstange 95 mittels des Bolzens
97 drehbar an dem Fortsatz 98 des Preßstempelträgers 27 befestigt
ist (Abb.2 bis 5).
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Das Ende des kürzeren Hebelarms 94" wirkt frei auf einen Anschlag
9g, der auf einer Gewindespindel ioo mittels der Muttern ioi, rot verstellbar befestigt
ist. Die Gewindespindel ioo ist parallel zur Werkzeugachse in dem auf dem Pressenhaupt
angeordneten Lagerbock toi befestigt.
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Die in den Abb. 3 bis 5 dargestellten hydraulischen Hilfseinrichtungen
dienen einerseits zur Pressensicherung, andererseits zur Abschaltung des letzten
Hubteils aus dem eigentlichen Preßvorgang. Sie bestehen aus einem Rückschlagventil,
aus einem weiteren zusammengesetzten Ventil, welches teils als Rückschlagventil
ausgebildet ist, teils durch besondere Maschinenelemente gesteuert wird, sowie einem
Druckwasserbehälter und den erforderlichen Leitungen. Mit diesen hydraulischen Hilfseinrichtungen
wirkt, wie bereits erwähnt, ein in der Zeichnung nicht dargestelltes hydraulisches
Sicherheitsventil zusammen, welches sowohl an den Zylinderraum .46 als auch an den
Druckwasserraum go angeschlossen ist.
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Eine zentrale Bohrung io4 in dem Kolben 88 führt in die Druckwasserleitung
105, deren v iirktes Ende io6 flüssigkeitsdicht in die erst, ortsfeste Druckwasserleitung
io7taucht. Die Druckwasserleitung 105 vermag den Bewegungen des Querhaupts
87 und des Kolbens 88 unter Aufrechterhaltung der flüssigkeitsdichten Verbindung
des Druckwasserraums go mit der Druckwasserleitung 107 zu folgen. Die Druckwasserleitung
107 ist mit der Druckwasserleitung io8 verbunden, die einerseits zu dem in der Zeichnung
nicht dargestellten Sicherheitsventil führt, andererseits mit dem Ventiltellerraum
des Rück-, schlagventils iog in Verbindung steht, dessen Ventilkörper iio so angeordnet
ist, daß bei einem überdruck in der Leitung io8 das Ventil geschlossen bleibt. Der
den Ventilschaft aufnehmende Hohlraum des Rückschlagventils iog ist mit der Leitung
i i i verbunden, die sich in die Druckwasserleitungen 112 und 113 gabelt. In den
offenen senkrechten Schenkel der Druckwasserleitung 112 taucht das verstärkte Ende
114 des gleichfalls senkrecht angeordneten Schenkels der recht--winkelig gebogenen
Druckwasserleitung i i 5, die mit dem Zylinderhohlraum 46 verbunden ist. Die andere
Abzweigung 113 der Druckwasserleitung i i i ist mit dem Ventiltellerraum 116 .des
zusammengesetzten Ventils 117
verbunden. Das am Pressengestell i befestigte
Ventil 117 besteht aus einem Gehäuse, das durch eine mit einer Bohrung iig versehene
Scheidewand in den Ventiltellerraum 116 und den Ventilschaftraum 118 unterteilt
ist. Der Ventilteller i2o öffnet und schließt die Bohrung iig. Der Ventilschaft
121 ist flüssigkeitsdicht durch eine Bohrung des Ventilgehäuses geführt und endet
außerhalb des Ventilgehäuses in eine Scheibe 122, welche einerseits als eines der
Widerlager der Druckfeder 123, andererseits als Angriffspunkt für eine noch zu beschreibende
Vorrichtung dient, die den Ventilschaft gegen die Wirkung der Druckfeder 123 anhebt.
Durch .die Wirkung der Druckfeder wird der Ventilteller i2o an die Zwischenwand
im Ventilgehäuse gepreßt, so daß bei Überdruck in dem Ventiltellerraum 116 kein
Druckwasser aus dem Ventiltellerraum 116 in den Ventilschaftraum 118 fließen kann.
Aus dem Ventilschaftraum 118 führt die Druckwasserleitung 124 in den Druckwasserspeicher
125, dessen Wasserfüllung r26 unter dem Druck des mit den Gewichten 128 belasteten
Kolbens 127 steht. Der Druckwasserspeicher 12,5 dient dazu, aus dem Druckwasserraum
46 verdrängtes Druckwasser aufzunehmen und beim Auftreten eines Unterdrucks in den
Druckwasserleitungen 112 und 107 dem Druckwasserraum 46 und go Druckwasser
zuzuführen.
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Um den geschwindigkeitsträgen Abschnitt im letzten Hubteil aus dem
Preßvorgang auszuschalten, muß der Lochdornträger 24 im
letzten
Hubabschnitt- der Bewegung des Matrizenträgers folgen. Dies wird in der Weise bewerkstelligt,
daß man das im Druckwasserraum 46 eingeschlossene Druckwasser durch Heben des Ventiltellers
izo in den Druckwasserspeicher r25 ausfließen läßt.
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Zum Anheben des Ventilschaftes sind folgende Einrichtungen vorgesehen:
An dem Matrizehträger 17 ist mittels der Schrauben 129 der waagerechte Spindelträger
13o befestigt. In einer Bohrung des Spindelträgers 130 ist mittels der Mutter 131
eine Gewindespindel 132 parallel zur Werkzeugachse befestigt. Auf der Gewindespindel
ist ein Gleitstück 133 in der Richtung der Spindelachse frei beweglich geführt.
Auf der Gewindespindel befestigte einstellbare Mutternpaare 134, 134 und
135, 135' bilden Anschläge, die beim Auftreffen auf das ruhende Gleitstück
133 die Bewegung der Gewindespindel auf das Gleitstück übertragen. 136 ist ein waagerecht
an dem Gleitkörper 133 angeordneter Zapfen, der mit der Kulisse 137 eines einarmigen
Hebels 138 in Eingriff steht. Dieser einarmige Hebel 138 ist mittels des
waagerechten Bolzens 139 an dem Verlängerungsstück 140 des Ventils 117 drehbar gelagert.
Das dem Drehpunkt benachbarte Ende des Hebels ist als Kurvenscheibe 141 ausgebildet,
welche die Drehbewegungen des Hebels 138 über die Scheibe 122 auf den Ventilschaft
i21 überträgt.
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a stellt den Werkblock, b das gespritzte Rohr und c den Preßrest
dar.
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Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Presse ist wie folgt:
Wie aus Abb. 3 zu entnehmen ist, befinden sich die Kurbeln 8 und 9 in der Ausgangsstellung
der Presse 30° vor dem unteren Totpunkt. Der Preßstempel 31 und der Lochdorn 3o
nehmen ihre oberste Stellung ein, däs Ventil 117 ist geschlossen. Es wird der er--hitzte
und entzunderte Metallblock a in den Aufnehmer eingeführt und die Presse in Gang
gesetzt. Die Kurbelwellen drehen sich in der Pfeilrichtung, und da die Kurbeln zuerst
in ihre untere Totpunktstellung sich bewegen müssen, so wird der Matrizenträger
17 in der ersten Bewegungsphase nicht gehoben, sondern zunächst gesenkt.
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Die Kurvenscheiben 67, 68 sind so geformt (Abb.2), daß sofort nach
Ingangsetzung der Presse im ersten Hubabschnitt die Rollenträger 73, 74, die Zugstangen
83, 84, das Querhaupt 87 mit dem Kolben 88 abwärts bewegt werden. Da der Druckwasserraum
9o durch das Rückschlagventil 1o9 und das Sicherheitsventil abgeschlossen ist, so
kann bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 88 kein Druckwasser aus dem Druckwasserraum
9o entweichen. Der Lochdornträger 24 muß deshalb der Bewegung des Kolbens 88 folgen
und bewegt sich ebenfalls nach abwärts. Da mit dem Querhaupt 87 sich gleichzeitig
auch der Drehpunkt des doppelarmigen Hebels 94 senkt, an diem der Preßstempelträger
27 aufgehängt ist, so nimmt auch dieser an der Abwärtsbewegung teil. Da der Preßstempelträger
27 aber an dem längeren Arm 94' des ungleicharmigen Hebels 94 aufgehängt ist, so
bewegt sich der Preßstempefträger 27 durch die Wirkung seiner Schwere mit größerer
Geschwindigkeit abwärts als das Querhaupt 87, der Kolben 88 und der Lochdornträger
24, bis der ringförmige Anschlag 66 am Preßstempelträger 27 auf den ringförmigen
Anschlag 64 des Lochdornträgers 24 auftrifft. Dies hat zur Folge, daß der Preßstempel
sich über den Lochdorn schiebt, bis .die Enden des Lochdorns und des Preßstempels
in einer Ebene liegen, so daß der Preßstempel den Block gleichzeitig oder vor dem
Auftreffen des Lochdorns berührt: Bei der Abwärtsbewegung des Lochdornträgers 24
entsteht im Druckwasserraum 46 ein Unterdruck, der zur Folge hat, daß sich das Ventil
117 öffnet und Wasser aus dem Druckwasserspeicher 125 durch die Leitungen
i r3, I12, 115 in den Druckwasserraum46 einströmt.
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Nachdem die Kurbeln 8 und c9 von ihrer Ausgangsstellung gerechnet
jetwa 6o° des Kurbelkreises, also von der unteren Totpunktstellung aus etwa 30°
zurückgelegt haben, haben die Rallen 69, 70 und 71, 72 gleichartige Kurvenabschnitte
d und f der Kurven 67 bzw. 68 durchlaufen und die Rollenträger 73,
74 und mit ihnen das Querhaupt 87, der Kolben 88 und der Lochdornträger 24 ihre
tiefste Stellung erreicht (Abb.4). Der Block ist in diesem Augenblick noch nicht
vollständig vom Lochdorn gelocht.
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In dem nächstfolgenden Hubabschnitt, .der den Kurbelkreisabschnitt
von 3o° nach der unteren Totpunktstellung bis 30° vor der oberen Totpunktstellung
umfaßt, wird der Block a fertig gelocht und bis auf einen dünnwandigen Preßrest
ausgespritzt. Das Fertiglocher und Ausspritzen des Blocks wird ausschließlich durch
die Aufwärtsbewegung des Matrizenträgers 17 bewerkstelligt, wobei der Preßstempelträger
27 zunächst angehoben wird, bis der Lochdornträger 24 den Boden des Preßstempelträgers
berührt. In diesem Augenblick setzt erst der eigentliche Ausspritzvorgang ein. Während
dieses Hubabschnitts durchlaufen die Rollen 69, 70 und 71, 72 gleichartige
Kurvenstücke e, g, die so geformt sind, daß in diesem Hubabschnitt keine
Lagerveränderung der Rollenträger und der an die Rollenträger angeschlossenen Maschinenteile
stattfindet:.
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Da das Druckwasser aus den Druckwasserräumen
46 und
go infolge der Anordnung der Rückschlagventile log und 117 nicht ent= weichen kann
und an ein Sicherheitsventil angeschlossen ist, so ist die Presse während des Lochhubs
durch das Druckwasserkissen go und während des Ausspritzvorgangs durch die Druckwasserkissen
46 und go abgesichert. Die Querschnitte der Räume go und 46 sind so bemessen, daß
von dem Preßdruck auf den Hilfsantrieb für Lochdorn und Preßstempel (Gestänge 83,
84, Kurvenscheiben 67, 68) nur ein der Antriebsleistung dieses Hilfsantriebes entsprechender
Teil übertragen wird. Der übrige Teil des Preßdruckes. wird durch hydraulische Kissen
46 auf das feststehende Querhaupt 21 übertragen.
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In dem Augenblick, wo das Auspressen des Blocks beendet ist, d. h.
etwa 3o° vor der oberen Totpunktstellung (Abb.5), trifft das Mutternpaar 134, 134'
der Gewindespindel 132 auf das Gleitstück 133 auf, welches den einarmigen
Hebel 138 betätigt. Das Kurvenstück 141 ist so geformt, daß schon durch eine geringe
Drehung des einarmigen Hebels 138 der Ventilteller 12o gehoben wird, was zur Folge
hat, daß aus dem Druckwasserraum 46 Druckwasser durch die Leitungen 115, I12, 113
sowie durch die Ventilkammern 116, 118 und die Leitung 124 in den Druckwasserspeicher
125 zurückfließen kann.
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In dem Hubabschnitt, der den Kurbelkreis von 30° vor der oberen Totpunktlage
bis zur oberen Totpunktlage umfaßt, steht also der Lochdornträger unter der Wirkung
des Druckwasserspeichers 125. Da die Spannung des Druckwasserspeichers nur so groß
bemessen ist, daß die Füllung der Druckwasserräume gesichert ist, so hat der Matrizenträger
in diesem Hubabschnitt nur verhältnismäßig geringe Druckkräfte zu überwinden, um
den Preßstempel- und Lochdornträger zu heben. Um während dieses Hubabschnitts das
Druckwasser aus dem Druckwasserraum ho entweichen zu lassen, können Einrichtungen
vorgesehen sein, welche gleichzeitig mit dem Öffnen des Rückschlagventils 117 auch
den Ventilkörper 11o des Rückschlagventils log heben. Man kann aber auch die Kurven
67, 68 so ausbilden, daß bei Beginn .dieses Hubabschnitts die unteren Rollen 70,
72 außer Eingriff mit den Kurvenscheiben 67, 68 stehen, so daß die Rollenträger
und die angeschlossenen Maschinenteile im letzten Hubabschnitt frei angehoben werden
können. Es kommt dabei zustatten, daß die Hubhöhe in diesem Hubabschnitt sehr klein
ist.
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Im Rückhub, der den Kurbelkreis von der oberen Totpunktlage bis 30°
vor der unteren Totpunktlage umfaßt, wird der Matrizenträger in die Ausgangsstellung
zurückgeführt. Die Rollen 69, 70 bzw. 71, 72 durchlaufen in diesem Hubabschnitt
die Kurvenstücke d, e, f, g, wobei die Kurvenstücke d und f im umgekehrten
Sinne wie beim Vorwärtshub wirken, indem die Rollenträger 73, 7q., das Querhaupt
87, der Kolben 88, .der Lochdornträger 24 und der Preßsüempelträger 27 in die Ausgangsstellung
zurückgeführt werden. In der ersten Phase des Rückhubs folgt der Preßstempelträger
27 zunächst nicht der Aufwärtsbewegung des Lochdornträgers 24, sondern macht infolge
der Wirkung seines Gewichts zunächst die Abwärtsbewegung des Matrizenträgers 17
mit, bis der Anschlagring 66 am Preßstempelträger 27 auf den ringförmigen Anschlag
64 des Lochdornträgers 24 auftrifft. Dabei wird das Rohr durch den Preßstempel vom
Lochdorn abgestreift. Sobald. das Ende des kurzen Hebelarms 94" auf den Anschlag
9g auftrifft, wird der Preßstempelträger 27 mit der gleichen Geschwindigkeit angehoben,
mit der er bei Beginn des Pressenhubs gesenkt wird. Im letzten Abschnitt des Rückhubs
vollendet der Matrizenträger 17 die Bewegung in die Ausgangsstellung, während die
Rollenträger und die angeschlossenen Maschinenteile, insbesondere der Lochdorn-
und Preßstempelträger, in ihren vorher erreichten Endstellungen verharren.
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Sobald im Rückwärtshub kurz vor Beendigung des Kurbelhubs das Mutternpaar
135, 135' auf das Gleitstück 133 auftrifft, wird der einarmige Hebel 138 nach abwärts
gedreht, wobei die Scheibe 122 des Ventilschafts 121 außer Eingriff mit der Kurvenscheibe
141 kommt, so daß die Druckfeder 123 zur Wirkung kommt, welche das Rückschlagventil
117 schließt.