DE606346C - Verarbeitung von eisenhaltigem Ton u. dgl. Ausgangsstoffen zu einem Entfaerbungs-, Klaer- und Bleichmittel - Google Patents

Verarbeitung von eisenhaltigem Ton u. dgl. Ausgangsstoffen zu einem Entfaerbungs-, Klaer- und Bleichmittel

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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J20/00Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
    • B01J20/02Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material
    • B01J20/10Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material comprising silica or silicate
    • B01J20/12Naturally occurring clays or bleaching earth

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Description

  • Verarbeitung von eisenhaltigem Ton u. dgl. Ausgangsstoffen zu einem Entfärbungs-, Klär- und Bleichmittel Zur Klärung, Bleichung und Entfärbung von Ölen, Fetten u. dgl. werden vorzugsweise solche Entfärbungsmittel benutzt, die im wesentlichen aus Aluminium- bzw. Aluminium-Magnesium-Hydrosilicaten bestehen. Solche Entfärbungsmittel werden aus geeigneten Rohtonen durch Behandlung mit heißen Mineralsäuren hergestellt. Diese sogenannten Bleicherden zeigen je nach der Beschaffenheit des verwendeten Rohtones außerordentlich unterschiedliche Bleichfähigkeit. Die besten Bleicherden werden bei Verwendung eines hochwertigen Rohtones erhalten, beispielsweise des Gelb- oder Blautones, der sich durch besondere Reinheit auszeichnet und deshalb fast ausschließlich für die Bleicherdefabrikatlon benutzt wird. Da das Vorkommen dieses Toners beschränkt ist, ist les wünschenswert, weitere Ausgangsstoffe durch Abänderung des Verarbeitungsverfahrens der Bleicherdeherstellung zugänglich zu machen.
  • Es ist nun festgestellt worden, daß eine solche Abänderung der bisherigen Bleicherdeherstellungsverfahren, die eine wesentliche Erhöhung der Bleichfähigkeit der aus den üblichen Ausgangsstoffen hergestellten Bleicherden mit sich bringt und die es weiterhin sogar ermöglicht, aus unreinen, in beliebigen Mengen vorkommenden und leicht gewinnbaren Tonen eine durchaus hochwertige Bleicherde herzustellen, durchführbar ist.
  • Es ist bekannt, daß bestimmte Verunreinigungen der Tone, insbesondere gewisse Eisensowie auch Manganverbindungen, die bei den bisherigen Fabrikationsmethoden in oxydischer Form oder als basische Salze teilweise in der fertigen Bleicherde verbleiben, die Bleichfähigkeit erheblich vermindern bzw. nachträgliche Verfärbung oder Nachdunklung des gebleichten Öles hervorrufen.
  • Es genügen nach den gemachten Feststellungen hierzu auch schon Spuren von Eisen u. a. m. in gewissen Verbindungsformen, und es wurde sogar festgestellt, daß schon bei einem bisher völlig vernachlässigten Gehalt der Bleicherde an diesen Verbindungen die Bleichfähigkeit auf leinen praktisch unverwlertbaren geringen Bletrag heruntergehen kann.
  • Weitere Ermittlungen ergaben, daß das Eisen usw. bei den bisherigen Verfahrensweisen während des Aktivierungsprozesses durch genügende Mengen heißer Mineralsäuren zwar aus dem Rohtone herausgelöst wird, soweit es überhaupt löslich ist, daßl les aber bei dem bisher üblichen nachfolgenden Auswaschen des aktivierten Schlammes innerhalb der für dieses Auswaschen benutzten Vorrichtungen, beispielsweise der Filterpressen, durch Ilydrolyse teilweise wieder ausfällt und sich so in dem ausgewaschenen Schlamme und der fertigen Bleicherde in schädigender Verbindungsform wieder vorfindet.
  • In Verwertung dieser Erkenntnisse wird verfahrensgemäß dafür Sorge getragen, daß die eigentliche Aktivierung des Tonschlammes mit einem Überschuß an Mineralsäuren durchgeführt wird, so daß in der Aktivierungslauge nach Beendigung des Prozesses noch freie Säure, wenn auch nur in geringer Menge, vorhanden ist. Auf diese Weise wird ein Wiederausfallen der bereits gelösten Eisenverbindungen infolge Hydrolyse gegen Beendigung des Aktivierungsprozes ses mit Sicherheit verhindert. Der Kochschlamm wird in Filterapparaten ab gepreßt, und nun wird erfindungsgemäß dem zum Auswaschen des Schlammkuchens dienenden Waschwasser ein Reagens zugesetzt, das ein Ausfallen des Eisens, das noch in der vom Schlammkuchen zurückgehaltenen Lauge gelöst ist, verhindert.
  • Als leinfachstes Reagens dieser Art kommt eine Mineralsäure in Betracht, die in geringer, gemäß der verwendeten Tongattung wechselnden und jeweils festzustellenden Menge dem Waschwasser zugesetzt wird. Erst hierauf erfolgt eine Endwaschung mit reinem Wasser. Um an Säure zu sparen, kann der Schlammkuchen zunächst so lange mit reinem Wasser gewaschen werden, als der vorhandene Säuregehalt im Schlammkuchen festgehaltenen Lauge zur Verhinderung der Hydrolyse genügt. Hierauf wird mit säurehaltigem Wasser gewaschen und danach die Endwaschung mit reinem Wasser durchgeführt.
  • Eine andere Möglichkeit, die schädliche Ausfällung des Eisens während des Filterprozesses zu verhüten bzw. seine-restlose Auswaschung zu erzielen, besteht darin, das Eisen in leicht lösliche auswaschbare, durch Hydrolyse nicht zerlegbare Komplexverbindungen überzuführen. Als geeignete Komplexbildner kommen mehrwertige Alkohole in Betracht, beispielsweise Glycerin, Glykol u. a. m. Es genügt die Zugabe geringer Mengen dieser Stoffe zum Waschwasser.
  • Werden zur Herbeiführung der Komplexbildung Stoffe, beispielsweise gewisse Alkohole, angewendet, die die Bleichfähigkeit der fertigen Bleicherde weder ungünstig beeinflussen noch das Bleichgut, z. B. Öl, schädigen, so ist unter Umständen eine restlose, Auswaschung des Schlammkuchens in den Filterpressen nicht einmal erforderlich.
  • Dieses Verfahren hat den außerordentlichen Vorteil, daß die bisherige Auswaschzeit abgekürzt bzw. eine Leistungssteigerung der Filterpressen erzielt werden kann.
  • In allen Fällen, in denen es fraglich lerscheint, ob die Verunreinigungen restlos in komplexe Verbindungen übergeführt werden, was beispielsweise bei sehr starker Verkürzung der Waschzeit eintritt, und im Fall, daß zu befürchten ist, der abgepreßte Tonschlamm könne bei seiner weiteren Verarbeitung, z. B. während der Trocknung in eisernen Trockenvorrichtungen u. a. m., wieder Eisen aufnehmen, können bei Beendigung des Auswaschvorganges geringe Mengen der obengenannten Komplexbildner dem Filtriergut in geeigneter Weise zugefügt werden; es wird dadurch mit Sicherheit jeder schädigende Einfluß der noch vorhandenen oder der hinzukommenden eisenhaltigen Verunreinigungen während der Ölbleichung ausgeschaltet.
  • Der durch Beseltigung des Eisens verfahrensgemäß erzielte Fortschritt ist nachfolgend durch Versuchs-und Betriebsergebnisse erläutert.
  • Zum Nachweis der Schädlichkeit von Eisenverbindungen, wie sie in Bleicherde nach ihrer vorherigen Aktivierung mit Mineralsäuren, beispielsweise mit Salzsäure, hauptsächlich lenthalten sind, wurde zunächst gebleichtes Öl mit geringen Mengen einer Eisenverbindung versetzt, I Stunde lang auf die beim Bleichen übliche Temperatur von etwa 950 lerwärmt und dann der Farbwert des Öles mit dem Lovibond-Apparat bestimmt.
  • Lovibond gelb rot Öl ohne Zusatz ................. 27 2,12 Öl mit 0,0003 % Ferrichlorid.... 27 3,89 Öl mit 0,0003 % basischem Ferrichlorid ........................ 27 3,80 mit 0,0003 0t0 Ferrochlorid.... 27 3,82 Öl mit 0,0003 °/0 Ferrioxyd 27 3,99 Die dem Öle zugesetzten Eisenverbindungen erwiesen sich also trotz der Geringfügigkeit der angewandten Mengen als überaus schädigend, und zwar durch starke Erhöhung des Rotfarbwertes, der gerade den Ölraffinerien so überaus unerwünscht ist.
  • Eine Schädigung des Öles tritt auch dann noch ein, wenn die Eisenverbindungen nicht direkt dem Öle, sondern der Bleicherde zugesetzt werden. Zum Nachweis dieser Wirkung wurden je 100 g Sojaöl mit jle 3 g Bleicherde, der vorher 0,0003 g FleCl3 bzw.
  • 0,0003 g Fe203 zugesetzt waren, I Stunde lang blei etwa 950 gebleicht.
  • Lovibond gelb rot Bleicherde ohne Zusatz 27 2,12 Bleicherde mit 0,01 % Fe Cl,-Zusatz 27 2,49 Bleicherde mit 0,01 01o Fe2O3-Zusatz 27 2,67 Obwohl dieser Zusatz an Eisen weniger als 0, OI O/p der Bleicherde betrug, war die Verschlechterung im Rot sehr groß.
  • Aktiviert man Tonschlamm mit einem Uberschuß an Salzsäure durch 10 stündiges Kochen, wobei alles im Ton vorhandene gebundene Eisen, soweit es in Salzsäure überhaupt löslich ist, mit Sicherheit in Lösung gebracht wird, und wäscht im Anschluß daran den aktivierten Tonschlamm in einer Filterpresse so lange, bis die Rhodanreaktion negativ ausfällt, Eisenfreiheit somit erzielt zu sein scheint, so zeigt die auf diese Weise erzeugte Bleicherde keine bessere Bleichwirkung als eine auf übliche Weise hergestellte Erde. In beiden Fällen waren die Befunde im Lovibond-Apparat gelb 27, rot 2,I2. Durch Auslaugen mittels ganz verdünnter Salzsäure, die nur 15 g HCl im Liter enthielt, konnten aus dieser Bleicherde noch 0,28 % Eisen ausgezogen werden. Diese mit Säure nachgewaschene und mit Wasser zu Ende gewaschene Erde, die blei nochmaliger Säurebehandlung kein Eisen mehr abgab, zeigte eine erheblichle Steigerung der Bleichwirkung.
  • Lovibond gelb rot Im Überschuß von Salzsäure aktiviert und mit Wasser auf Eisenfreiheit gewaschen und getrocknet 27 2,I2 Desgl. darauf mit verdünnter Salzsäure ausgelaugt und mit Wasser auf Eisenfreiheit gewaschen und getrocknet ............. 27 I,37 Wurde andererseits der in der angegebenen Weise mit Säure aufgeschlossene Tonschlamm nach dem Abpressen der Aktivierungslauge in der Filterpressle mit Wasser ausgewaschen, dem 0,1 % Glycerin zugesetzt war, so war bereits nach 7 Stunden das Waschwasser vollkommen eisenfrei, und der Tonschlamm wies keinen Gehalt an schädigendem Eisen auf.
  • Die Bleichwirkung dieses Tonschlammes war im Vergleich zu einem Tonschlamm, der nur mit Wasser I3 Stunden lang auf -Eisenfreiheit gewaschen war, folgende: Lovibond gelb rot I3 Stunden mit Wasser auf Eisenfreiheit des Waschwassers gewaschen ..................... 27 2,20 7 Stunden mit Wasser 0, I°/o Glycerin auf Eisenfreiheit gewaschen 27 1,34

Claims (5)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : I. Verarbeitung von eisenhaltigem Ton u. dgl. Ausgangsstoffen zu einem Entfärbungs-, Klär- und Bleichmittel mit besonders hoher Bleichkraft durch Aufschluß mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß der schädigende Einfluß aller die Bleichkraft herab setzenden, durch die üblichen Verfahrensweisen nicht zu lentfernenden Verunreinigungen der Tone, wie insbesondere des Eisens dadurch aufgehoben wird, daß die Verunreinigungen durch eine besondere Nachbehandlung entfernt oder unschädlich gemacht oder daß beide Maßnahen gleichzeitig angewendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Entfernung der schädigenden Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Waschung der aktivierten Ausgangsstoffe mit stark verdünnten Säuren in leinem beliebigen Abschnitt des Waschvorganges durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 unter Unschädlichmachung der Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Waschwasser in einem beliebigen Zeitpunkt des Waschvorganges Komplexbildner zugesetzt werden, die die Verunreinigungen in leicht lösliche nicht hydrolysierbare Komplexverbindungen überzuführen geeignet sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auswaschen des Bleicherdeschlammes vorzeitig unterbrochen wird.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß den fertigbehandelten Bleicherden noch Komplexbildner zugesetzt werden.
DEN34664D 1932-12-25 1932-12-25 Verarbeitung von eisenhaltigem Ton u. dgl. Ausgangsstoffen zu einem Entfaerbungs-, Klaer- und Bleichmittel Expired DE606346C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0298889A2 (de) * 1987-07-01 1989-01-11 Tolsa S.A. Verfahren zum Bleichen und zum Erhöhen des Ionenaustauchvermögens des Sepioliths

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0298889A2 (de) * 1987-07-01 1989-01-11 Tolsa S.A. Verfahren zum Bleichen und zum Erhöhen des Ionenaustauchvermögens des Sepioliths
EP0298889A3 (en) * 1987-07-01 1989-03-29 Tolsa S.A. A process for bleaching and increasing the ion exchange capability of sepiolite

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