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Eisenbahnunterschwellung Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige
Unterschwellung für Eisenbahnschienen.
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Die Ausbildung einer wirklich zweckmäßigen Schienenunterschwellung
stieß bisher auf eine ganze Reihe von Schwierigkeiten. Eine gute Unterschwellung
muß nämlich zugleich allen nachstehenden Erfordernissen genügen: i. Sie muß eine
möglichst große Auflagefläche zur Aufnahme der Schienendrücke und Verteilung der
Drücke auf die Bettung ermöglichen: 2. Bei durchgehend geschweißten Stößen ist es
von Wichtigkeit, in möglichst kurzen Abständen Einspan riungsmöglichkeiten für die
Schienen vorzusehen.
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3. Die Festlegung der Schwelle in der Schienenlängsrichtung, insbesondere
bei verschweißten Stößen, ist eine zwingende Notwendigkeit.
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q.. Leichte Unterstopfbarkeit ist ein weiteres Erfordernis.
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5. Der Schwellenwerkstoff muß den Betriebsdrücken gewachsen sein.
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6. Die Schwellenform muß wirtschaftlich vertretbar sein.
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Keine der bisher bekannten Anordnungen hat nun die sämtlichen genannten
Aufgaben zugleich in befriedigender Weise zu lösen vermocht.
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Die Verringerung des Schwellenabstandes verhindert nicht das Wandern
der Schwellen, erschwert das Unterstopfen und macht die Anlage kostspielig.
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Gänzlich ungeeignet zur Lösung der in Rede stehenden Aufgaben sind
auch die früher vielfach verwendeten Langschwellensysteme mit oder ohne Abstandhalter,
weil es unmöglich ist, mit Hilfe von Langschwellen die im modernen Eisenbahnverkehr
auftretenden hohen Schienendrücke in geeigneter Weise auf die Bettung zu übertragen.
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Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, jeweils zwei eiserne, T-förmige
Ouerschwellen mit zwei gleichartigen Längsschwellen zu einem starren Rahmen zu verbinden.
Diese Anordnung kann aber das Wandern der Schwellen nicht mit Sicherheit verhindern,
da jeweils der eine aus zwei Ouerschwellen und zwei Längsschwellen gebildete Rahmen
von dem nächsten gleichartigen Rahmen durch einen Zwischenraum getrennt ist, über
den sich die einzelnen Rahmen verschieben können. Überfährt ein Zug einen solchen
Rahmen, so befinden sich alle Teile dieses Rahmens im Wirkungsbereich des betreffenden
Zuges und sind in keiner Weise gegen außerhalb des Zugbereiches befindliche Teile
abgestützt. Außerdem macht es auch erhebliche Schwierigkeiten, Schwellen gemäß der
beschriebenen Einrichtung, infolge ihres T-Querschnittes, zu unterstopfen. Den gleichen
Nachteil bringt ein anderer Vorschlag mit sich, bei dem etwa in der Mitte jeder
Schiene eine besonders umfangreiche und tief greifende Schwelle, die mit ihren Nachbarschwellen
durch besondere Traversen verbunden ist, angeordnet und in dieser Weise das ganze
Schienensystem verankert werden soll. Mit diesem Vorschlag ist
indessen
nicht einmal die eine Aufgabe, das Wandern der Schwellen zu verhüten, befriedigend
gelöst. Zwar sind vielleicht die beiden der Hauptschwelle benachbarten und an dieser
starr befestigten Schwellen ausreichend festgelegt. Die Bewegungsmöglichkeit der
übrigen Schwellen aber ist dadurch nicht oder so gut wie nicht verhindert. Von einer
gleichzeitigen Erfüllung der übrigen obenerwähnten Aufgaben kann bei der genannten
Anordnung überhaupt keine Rede sein.
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Ebenso löst die Anordnung von Querschwellen auf darunterliegenden
Längsschwellen die in Rede stehenden Aufgaben nur zum kleinsten Teil. Die Druckübertragung
erfolgt hierbei nur durch die Längsschwellen. Zudem versteifen die durchgehenden
Längsschwellen das Schwellensystem gleichfalls in lotrechter Richtung und verhindern
somit ein zuverlässiges Unterstopfen sowohl der Quer- als auch der Längsschwellen.
Schließlich ist auch schon vorgeschlagen worden, zwischen hölzernen Querschwellen
kurze eiserne Längsschwellenabschnitte anzuordnen. Derartige Längsschwellenabschnitte
sind aber durchaus ungeeignet, die Drücke, die in den Schienenabschnitten zwischen
den Querschwellen auftreten, auf die Bettung zu übertragen. Denn diese Längsschwellenabschnitte
beeinträchtigen infolge ihres außerordentlich geringen Widerstandes in bezug auf
die waagerechte Achse die Durchbiegung der Schienen zwischen den Holzschwellen in
keiner Weise. Ebensowenig ist diese Anordnung geeignet, einem Wandern der Schwellen
wirksam vorzubeugen. Denn bei der bekannten Anordnung liegen die Enden der Längsschwellen
nicht dicht an den Querschwellen an, so daß Bewegungen der Schwellen in der Längsrichtung
durchaus nicht verhindert werden.
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Im Gegensatz zu allen diesen vorgenannten Anordnungen ist die Unterschwellung
gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet, sämtliche eingangs dargestellten Aufgaben
in einfachster Weise befriedigend zu lösen.
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Erfindungsgemäß werden zwischen hölzerne Querschwellen mit den Schienen
verbundene kurze, in der Längsrichtung verlaufende, zweckmäßig gleichfalls hölzerne
Unterstützungsstücke eingeschaltet, die von den Querschwellen unabhängig sind und
lediglich mit ihren Stirnseiten an ihnen anliegen. Die Schienendrücke werden bei
dieser Anordnung außer durch die Querschwellen auch durch die Unterstützungsstücke
aufgenommen und auf eine ausreichend große Fläche der Bettung übertragen. Gleichzeitig
ist es möglich, z. B. die Schienen mit geschweißten Schienenstößen nicht nur auf
den Querschwellen, sondern auch auf beliebigen Punkten der Unterstützungsstücke
einzuspannen, um einen hinreichenden Widerstand gegen die Wärmedehnung zu schaffen.
Weiterhin wird durch die zwischen den Querschwellen angeordneten und mit ihren Stirnseiten
ihnen anliegenden Unterstützungsstücke ein in waagerechter Richtung starres Unterschwellungsgerippe
gebildet, das ein Wandern der Querschwellen verhindert, zumal beim Überfahren eines
Zuges jeweils nur ein kleiner Teil des gesamten Gerippes im Wirkungsbereich des
betreffenden Zuges liegt und dabei gegen Teile abgestützt ist, die sich außerhalb
dieses Bereiches befinden. Die Unterstopfbarkeit der Schwellen wird bei der Anordnung
gemäß der Erfindung auch durch die Vereinigung von Quer- mit Längsunterstützungsstücken
in keiner Weise behindert; denn die Querschwellen und die Unterstützungsstücke bilden
zwar in waagerechter Richtung gemeinsam ein starres, das Wandern der Schwellen verhinderndes
Gerippe; dagegen können die einzelnen Querschwellen sowohl wie die einzelnen Unterstützungsstücke
lotrechte Bewegungen unabhängig voneinander ausführen, so daß beim Unterstopfen
eines Teiles der Unterschwellung die übrigen in ihrer Lage verharren. Bei der Anordnung
gemäß der Erfindung ist ferner der Abstand der Unterstützungsstücke voneinander
und der. Querschwellen voneinander ohne weiteres groß genug, um ein bequemes Eindringen
der Stopfhacke unter die Schwellen zu gestatten. Schließlich hat die Anordnung gemäß
der Erfindung auch noch den Vorteil, ganz außerordentlich billig zu sein. Es können
nämlich zur Bildung der Langschwellenstücke kurze, verhältnismäßig wertlose Holzteile
und vorzugsweise sogar alte, an anderer Stelle bereits ausgemusterte Schwellen Verwendung
finden, die zur Verlegung in den Hauptgeleisen sonst nicht mehr geeignet sind. Infolgedessen
ist die Wirtschaftlichkeit der Anordnung gemäß der Erfindung ohne weiteres gewährleistet.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. z einen Teil einer Unterschwellung gemäß der
Erfindung in Ansicht von oben, Fig. 2 den gleichen Unterstützungsteil in Ansicht
von der Seite.
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In den Figuren bedeutet z die Schiene, 2 die Querschwellen, 3 die
in der Längsrichtung verlaufenden, mit den Schienen z, nicht aber mit den Querschwellen
2 verbundenen Unterstützungsstücke. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, nehmen nicht
nur die Querschwellen 2, sondern auch die Unterstützungsstücke 3 die Schienendrücke
auf. Querschwellen und Unterstützungsstücke bilden in waagerechter Richtung gemeinsam
ein in sich starres Unterstützungsgerippe, können jedoch lotrechten Bewegungen unabhängig
voneinander nachgeben.