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Vorrichtung an Saiteninstrumenten zur federnden Abstützung oder Befestigung,
insbesondere von Metallsaiten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an
Saiteninstrumenten zur federnden Abstützung oder Befestigung, insbesondere von Metallsaiten.
Sie bezweckt Verbesserungen, wodurch eine größere Fülle und Reinheit des Tones erzielt
werden als bisher, ferner die Stimmung des Instrumentes besser beibehalten wird
und unzulässige Bieaanspruchungen der Saiten vermieden werden.
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Es ist bekannt, Metallsaiten an ihren Stützpunkten, insbesondere über
dem Steg, mit nachgiebigen Umhüllungen zu versehen oder den Steg auf Weichgummifüßen
abzustützen. Dadurch soll der Ton so gedämpft werden, daß die harten, klirrenden
Metallgeräusche nicht in Erscheinung treten. Diese Dämpfung bat aber in jedem Falle
eine Abschwächung der Tonfülle zur Folge, welche insbesondere dadurch bedingt ist,
daß dti:e Schwingungen der Saite nur zum Teil auf den Resonanzboden übertragen werden.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Tonhöhe um so mehr veränderlich ist,
je ,größer die Nachgiebigkeit an den Stützstellern ist. Durch diese Nachgiebigkeit
angibt sich nämlich eine Verlagerung der wirksamen Stützpunkte in der Längsrichtung
der Saiten infolge der Schwingungen der letzteren, so daß Veränderungen der schwingenden.
Saitenlängen und damit Schwingungen der Tauhöhe hervorgerufen werden. Man hat auch
schon vorgeschlagen, die zum Anschluß der hinteren Enden der Saiten an dem Resonanzkörper
des Instrumentes dienenden Mittel° federnd nachgiebig auszubilden. Dadurch soll
erreicht werden, daß die Spannung der Saiten von atmosphärischen Einflüssen, insbesondere
von Temperaturschwankungen, unbeeinB.ußt bleibt, so daß dauernd die Stimmung des
Instrumentes aufrechterhalten wird. Dadurch kann eine Verbesserung des Tones an
sich nicht erzielt werden. Insbesondere bleibt der übeistand bestehen, daß Verlagerungen
der Saitenstützpunkte auf dem Steg infolge der Schwingungen der Saiten eintreten.
können. Auch die im Zusammenhang mit der federnden Ausbildung der Saitenan.schlußmittel
vorgeschlagene Abstützung der Saite auf Rollen, die von dem Steg getragen werden,
kante hieran nichts .ändern, zumal .eine gewisse Beweglichkeit der Rollen. in ihrer
Querrichtung nicht zu vermeiden ist. Hinzu kommt noch, daß die Rollen aus Metall
bestehen müssen und in der Stützrichtung der Saiten unnachgiebig sind, wodurch die
MetaEger.äusche noch verstärkt werden.
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Die Erfindung besteht in der Anwendung eines oder mehrerer zweckmäßig
schleifen-oder winkelförmiger Metallkörper, die zwischen deal Saiten und dem *Resonanzboden
eingeschaltet
und entweder mit dem Steg verbunden sind oder unmittelbar als Steg dienen. Dadurch
wird erreicht, daß der Steg die Schwingungen der Saite mitmachen kann, ohne daß
eine unerwünschte Dämpfung der Schwingungen eintritt. Die Schwingungen werden also
in höherem Maße auf den Resonanzboden des Instrumentes übertragen, wodurch sich
ein bedeutend vollerer Ton, ergibt als bisher. Es hat sich herausgestellt, daß die
größere Tonfülle die sonst bei Verwendung von Metallsaiten auftretenden harten,
klirrenden Geräusche nicht oder doch nur sehr wenig in Erscheinung treten läßt.
Die federnde Nachgiebigkeit des Steges hataußerdem die Wirkung, da.ß Verlagerungen
der Saitenstützpunkte und Veränderungen der, schwingenden Saitenlänge gänzlich vermieden
werden.
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Für die Ausbildung des mit dem Steg verbundenen, oder unmittelbar
als Steg dienenden federnden Metallkörpers gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der
Steg kann auch zugleich als Saitenhalter ausgebildet sein, indem der federnde Metallkörper
zwei in Längsrichtung der Saiten hintereimanderli:egende Schenkel besitzt, von denen
der eine zum Anschluß der Saiten dient und der andere mit dem üblichen Befestigungsknopf
am -Instrument verbunden ist. Ferner kann der Metallkörper zwischen den Saiten durch
senfechte Schlitze gabelförmig unterteilt sein, so daß jede .Saite auf einem Gabelschenkel.
abgestützt und bzw. oder daran befestigt ist. Diese Anordnung ist im Zusammenhang
mit der federnden Eigenschaft des Metallkörpers insofern vorteilhaft, als dadurch
die Schwingungen der jeweils benutzten Saite nicht auf die übrigen Saiten übertragen
werden können.
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Ausführungsbeispiele sind, auf der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i und 2 zeigen in Seitenansicht bzw. in Draufsicht ,ein Saiteninstrument,
z. B. ein Violoncello mit einem federnden Metallsteg.
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Fig.3 und q. zeigen in Vorderansicht bzw. in Seitenansicht einen für
sechs Saiten b@estimmten, mit zu seiner Abstützung dienenden federnden Metallkörper
verbundenen Steg.
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Fig. 5 und 6 zeigen in Seitenansicht bzw. in Draufsicht eine Guitarre,
deren Steg als Saitenhalter ausgebildet ist.
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In Fig. i und 2 bezeichnet i den Resonanzboden und 2 den Resonanzkörper
.eines Violoncellos, 3 den Knopf für den Saitenhalter q., welch letzterer in bekannter
Weise am hinteren Ende mixt einer federnden Schleife 5 versehen ist. Die Saiten
7; 8, 9 und i o sind auf dem Steg 6 abgestützt. Zum Anschluß der einen Saite 7 an
den Saitenhalter q. dient eine schleif enförmige Feder i i, die an; dem Saitenhalter
mit Hilfe einer Schraubvorr_ichtuiig i¢ in ähnlicher Weise befestigt ist wie ein
gebräuchlicher sogenannter Feinsommer. Die anderen Saiten 8, 9 und i o sind in üblicher
Weise mit dem Saitenhalter verbunden. Natürlich können zum Anschluß dieser Saiten
ebenfalls Metallfedern i i verwendet werden.
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Der Steg 6 besteht aus einem die Gestalt einer S-förmigen Schleife
besitzenden federnden Metallkörper. Zwischen den Saiten ist der Steg durch senkrechte
Schlitze 12 gabelförmig unterteilt, so daß jede Saite auf einem Gabelschenkel abgestützt
ist und unabhängig von den übrigen Saiten schwingen kann.
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Der in Fig. 3 und q. dargestellte Steg, welcher für sechs Saiten bestimmt
ist, setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, und zwar einem die Saiten abstützenden
Körper 21, welcher aus Metall oder Holz hergestellt sein kann, und zwei damit als
Füße verbundenen U-förmig gebogenen Blattfedern 22, 23. Der eigentliche Steg 21
ist zwischen den zur La= gerung der Saiten dienenden. Kerben 25 durch senkrechte
Schlitze 24 gabelförmig unterteilt.
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Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der aus Metall hergestellte Steg 6 zugleich als Saitenhalter dadurch ausgebildet,
daß der Steg zwei, in Längsrichtung der Saiten hintereinanderliegende Schenkel i9,
2o besitzt, von denen der eine, i g, zum Anschluß der Saiten 14, 15, 16, 17, i $
dient und der andere mit dem üblichen Befestigungsknopf 3 am Instrument 2 in bekannter
Weise verbunden ist. Der zum Anschluß der Saiten dienende Schenkel i9 ist zwischen
den Saiten durch senkrechte Schlitze i2 gabelförmig unterteilt, so daß jede Saite
an einem Gabelschenkel angreift.
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Die neuartigen Mittel zur federnden Abstützung oder Befestigung der
Saiten kommen insbesondere für Metallsaiten in Betracht. Jedoch werden durch diese
Mittel bei Verwendung von, nichtmetallischen Saiten wesentliche Vorteile erzielt.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Steg zwischen den Saiten,
durch senkrechte Schlitze unterteilt ist oder für jede Saite einen federnden Gabelschenkel
besitzt. Unter Umständen können auch auf einem federnden Gabelschenkel mehrere federnde
Saiten abgestützt sein.