DE604192C - Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von wasserfreiem und wasserhaltigem Alkohol verschiedener Reinheit - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von wasserfreiem und wasserhaltigem Alkohol verschiedener Reinheit

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DE604192C
DE604192C DE1930604192D DE604192DD DE604192C DE 604192 C DE604192 C DE 604192C DE 1930604192 D DE1930604192 D DE 1930604192D DE 604192D D DE604192D D DE 604192DD DE 604192 C DE604192 C DE 604192C
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DE1930604192D
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Dr Karl Rolf Dietrich
Dr Richard Fritzweiler
Wiegand Schlage
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    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
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    • C07C29/76Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
    • C07C29/80Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation
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Description

  • Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von wasserfreiem und wasserhaltigem ,Alkohol verschiedener Reinheit Entsprechend seiner mannigfaltigen Verwendung wird der Äthylalkohol in verschiedener Beschaffenheit hergestellt. Grundsätzlich ist zunächst zwischen praktisch wasserfreiem Alkohol, der handelsüblich als absoluter Alkohol bezeichnet wird, und Alkohol mit .einem Wassergehalt von etwa 6 Gewichtsprozent zu unterscheiden. Je nach der Reinheit der einzelnen Erzeugnisse unterscheidet man ferner nach dem Handelsgebrauch absoluten Alkohol zu medizinischen, absoluten Alkohol zu motorischen Zwecken, fein filtrierten Sprit, Primasprit und Sprit zu technischen Zwecken. Während der absolute Alkohol zu medizinischen Zwecken und der fein filtrierte Sprit Erzeugnisse darstellen, die vollkommen frei von sämtlichen Verunreinigungen sind, enthalten der absolute Alkohol zu motorischen Zwecken und der Sprit zu technischen Zwekken noch ,gewisse Verunreinigungen, die trotz der verhältnismäßig geringen Mengen gewisse Verwendungsmöglichkeiten des Äthylalkohols ausschließen. Der Primasprit stellt hinsichtlich seiner Güte ein Mittelding zwischen fein filtriertem Sprit und Sprit zu technischen Zwecken dar.
  • Nach dem Gesagten eignet sich der absolute Alkohol zu motorischen Zwecken sowie der Sprit zu technischen Zwecken nicht zur Verwendung zu medizinischen Zwecken. Umgekehrt wäre es natürlich vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nicht zu vertreten, eine vollkommen reine Ware, wie z. B. den medizinischen absoluten Alkohol, zu motorischen Zwecken zu verwenden, da das Vorhandensein geringer Mengen von Verunreinigungen die Verwendungsfähigkeit des Äthylalkohols als Treibstoff nicht nachteilig beeinfiußt.
  • Die Herstellungsverfahren für die drei Arten von wasserhaltigem Alkohol (fein filtrierter Sprit, Primasprit und Sprit zu technischen Zwecken) unterscheiden sich grundlegend von denen des wasserfreien Alkohols (absoluter Alkohol zu medizinischen und absoluter Alkohol zu motorischen Zwecken), so daß infolgedessen die Apparaturen zur Erzeugung von wasserhaltigem und wasserfreiem Alkohol wesentlich verschiedener Art sind; sie sind lediglich für den einen oder anderen Zweck ausgebildet, gestatten aber".nicht, gleichzeitig sämtliche fünf eingangs aufgeführten handelsüblichen Arten des Äthylalkohols herzustellen. Infolge der begrenzten Leistungsfähigkeit der Apparaturen hinsichtlich der Art der herzustellenden Erzeugnisse ergeben sich einmal bedeutende Wärmeverluste, zum anderen große Aufwände für die Anschaffung, Erhaltung und Bedienung der verschiedenen Apparaturen. Diese Nachteile fallen fort, wenn eine Zusammenfassung der verschiedenen Herstellungsverfahren zu einem einheitlichen Verfahren gelingt.
  • Gemäß der Erfindung wird dies dadurch ermöglicht, daß der niedriggrädige Alkohol, der beim Herstellen von absolutem Alkohol zu motorischen Zwecken (wasserfreiem Alkohol geringerer Reinheit) nach dem azeotropischen Verfahren anfällt, in besonderer Weise auf absoluten Alkohol zu medizinischen Zwekken (wasserfreien Alkohol großer Reinheit), auf fein filtrierten Sprit (wasserhaltigen Alkoholgroßer Reinheit), Primasprit (wasserhaltigen Alkohol mehr oder weniger großer Reinheit) und Sprit zu technischen Zwecken (wasserhaltigen Alkohol geringerer Reinheit) verarbeitet.
  • Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens dargestellt.
  • Beschickt man die Entwässerungskolonne A aus dem Behälter X über den Vorwärmer W1 mit Rohsprit (wasserhaltigen, ungereinigten Alkohol) und aus dem Behälter Y mit einem wasserentziehenden Mittel, z.13. Benzol, so entweicht in bekannter Weise am Kopfe der Kolonne ein ternäres Gemisch, das aus Äthylalkohol, Wasser und Entziehungsmittel biesteht und die Vorlaufverunreinigungen des Rohsprits mit sich führt. Dieses Gemisch wird im Kondensator I<1 und Kühler I<2 verdichtet und im Scheidegefäß S1 aufgefangen, während im unteren Drittel der Kolonne A der absolute Alkohol zu motorischen Zwecken (wasserfreier Alkohol geringerer Reinheit) und an ihrem Fuße die Nachlaufverunreinigungen des Rohsprits (z. B. Fuseläle) abg=ezogen werden. In dem Scheidegefäß S1 trennt sich das ternäre Gemisch in zwei Schichten, von denen die obere, hauptsächlich :das Entziehungsmittel enthaltende, durch die Rohrleitung i der Kolonne A wieder zugeführt und die untere, vorwiegend aus niedriggrädigem Alkohol (Alkohol mit hohem Wassergehalt) bestehende und nur zum kleinen Teil Entziehungsmittel enthaltende Schicht durch die Rohrleitung 2 in die Kolonne B geleitet wird. Hier wird das Entziehungsmittel von dem wäßrigen Äthylalkohol getrennt, und zwar derart, daß es am Kopfe der Kolonne mit den Vorlaufverunreinigungen des Rohsprits und geringen Mengen Äthylalkohol :entweicht, während im unteren Drittel der Kolonne B der vorgereinigte, stark verdünnte Äthylalkohol flüssig oder in Dampfform durch das Rohr 3 abgezogen wird. Die am Kopfe der Kolonne B entweichenden Anteile werden nach der Verdichtung im Kühler RB dem Abscheider S2 durch die Rohrleitung 4 zugeführt. In diesem findet wieder, gegebenenfalls unter Zuratz von etwas Wasser, :eine Trennung in eine obere und untere Schicht statt. Die obere, aus Entziehungsmittel bestehende Schicht wird durch die Rohrleitung 5 der Entwässerungskolonne A wieder zugeführt; die untere Schicht, die aus niedriggrädigem Alkohol (Alkohol mit hohem Wassergehalt) und dem größeren Teile der Vorlaufverunreinigungen besteht, wird abgezogen. Auf periodisch oder kontinuierlich arbeitenden Apparaten wird dann dieses Erzeugnis auf etwa 94 Gewichtsprozent verstärkt, um zu Heiz- oder Beleuchtungszwecken verwendet zu werden.
  • Die am unteren -Drittel der Kolonne B durch das Rohr 3 :entweichenden Dämpfe von vorgereinigtem, niedriggrädigem Alkohol werden der Destillierkolonne M und von dort dem Akkumulator ,U durch die Rohrleitung 6 zugeführt. Am Kopfe der Kolonne C entweichen durch die Rohrleitung 7 Vorlaufverunreinigungen, die noch gewisse Spritmengen enthalten, und werden im Kondensator 1f4 und im Kühler K5 verdichtet. Sie werden schließlich durch die Rohrleitung 6 abgezogen und mit der unter=en Schicht des Abscheiders S2 vereinigt. Durch das Rohr 9 wird im unteren Teil der Kolonne M das Lutterwasser abgezogen. Im oberen Drittel der Kolonne C sammelt sich ein von den natürlichen Verunreinigungen des Rohsprits (wasserhaltiger, ungereinigter Alkohol) vollkommen befreiter Sprit ' mit einer Weingeiststärke von etwa 94 Gewichtsprozent an, der durch die Rohrleitung i o abgezogen wird. Dieser hochprozentige Sprit wird nug -entweder a) auf absoluten Alkohol zu medizinischen Zwecken (wasserfreier Alkohol großer Reinheit) oder .
  • b) auf fein filtrierten. Sprit (wasserhaltiger Alkohol großer Reinheit) weiterverarbeitet. Je nach dem bestehenden Bedarf können beide Erzeugnisse auch zu gleicher Zeithergestellt werden.
  • a) Der hochprozentige Alkohol wird flüssig oder in Dampfform :durch die Rohrleitung i i der Entwässerungskolonne A1 zugeleitet, die in genau derselben Weise ,arbeitet wie die Hauptentwässerungskolonne A. Am unteren Drittel der Kolonne A1 wird der absolute Alkohol zu medizinischen Zwecken (wasserfreier Alkohol großer Reinheit) durch die Rohrleitung 12 abgezogen, in dem Kühler 1(s verdichtet und in dem Behälter Z aufgefangen. Erfahrungsgemäß enthält dieser wasserfreie Alkohol stets noch ,geringe Mengen des Entziehungsmittels (höchstens o, i 0,1o), die seine Verwendung- zur Herstellung von pharmazeutischen, für die Injektionstherapie bestimmten Präparaten unzweckmäßig erscheinen lassen. Um diese letzten Reste des Entziehungsmittels aus dem wasserfreien Alkohol zu .entfernen, wird der in dem Behälter Z aufgesammelte wasserfreie Alkohol kontinuierlich oder periodisch durch eine Kohlefilterbatterie F ;geschickt. Nach Verlassen der Kohlefilter tritt alsdann der wasserfreie Alkohol in die mit Raschig-Ringen gefüllte SchlußkolonneD@ ein, in derer von den ganz geringen Aldehydresten und leicht flüchtigen Estern, die sich während der Kohlefiltration bilden können, und auch von den mitgerissenen kleinen Kohleteilchen befreit wird. Der vollkommen reine absolute Alkohol zu medizinischen Zwecken (wasserfreie Alkohol großer Reinheit) wird im unteren Drittel der Kolonne D durch die Rohrleitung 18 abgezogen und in dem Kühler I(7 verdichtet, während der Vorlauf am Kopfe der Kolonne D, durch die Rohrleitung 14 abgezogen und mit dem Vorlauf der Rektifizierkolonne E vereinigt wird. Diese Kolonne wird gleichzeitig mit dem noch geringe Mengen Nachlaufverunreinigungen enthaltenden wasserhaltigen Alkohol der Kolonne C gespeist. Am Fuße der Kolonne E werden die Nachlaufverunreinigungen abgezogen, während im oberen Drittel durch eine Rohrleitung r 5 ein hochprozentiger Alkohol in der Beschaffenheit des Sprits für technische Zwecke (des wasserhaltigen Alkohols geringerer Reinheit) entnommen wird.
  • b) Der aus der Kolonne C durch die Rohrleitung r 6 entnommene hochprozentige Alkohol wird zurYi Zwecke der Herstellung von fein filtriertem Sprit (wasserhaltigem Alkohol großer Reinheit) in dem Kühler K6 gekühlt und in dem Behälter Z gesammelt. Wie bei der Herstellung von absolutem Alkohol zu medizinischen Zwecken (wasserfreiem Alkohol großer Reinheit) durchläuft dann dieser Alkohol die Kohlefilterbatterie F und wird hier von den letzten Anteilen des Entziehungsmittels befreit. Nach dem Durchgang durch die Kolonne D und nach dem Verdichten in dem Kühler 1(7 wird, schließlich in der Vorlage V der fein filtrierte Sprit (wasserhaltige Alkohol großer Reinheit) abgezogen.
  • Sofern zugleich absoluter Alkohol zu medizinischen Zwecken (wasserfreier Alkohol großer Reinheit) und fein filtrierter Sprit (wasserhaltiger Alkohol großer Reinheit) hergestellt werden sollen, sind gleichartige Vorrichtungen, wie der Kühler KG, der Behälter Z, die Kohlefilterbatterie F, die Kolonne D und ,der Kühler I(7, an die Rohrleitung 16 anzugliedern.
  • Mit steigender Zahl Ader verwendeten Kohlefilier wird die Reinheit des gewonnenen Alkohols verbessert. Bei Verwendung von nur einem Kohlefilter wird Primasprit (wasserhaltiger Alkohol mehr oder weniger großer Reinheit) gewonnen, bei Verwendung von mehreren Kohlefiltern fein filtrierter (wasserhaltiger Alkohol großer Reinheit) bzw. extra fein filtrierter Sprit (wasserhaltiger Alkohol größter Reinheit).
  • Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, gestattet das neue Verfahren zugleich absoluten Alkohol zu medizinischen und motorischen Zwecken, fein filtrierten Sprit, Primasprit und Sprit zu technischen Zwecken herzustellen.
  • In nachstehenden Ausführungen werden nur noch die vorgenannten handelsüblichen Bezeichnungen für die verschiedenen Alkoholarten verwendet werden. Beachtenswert sind ferner zunächst seine wärmewirtschaftlichen Vorteile. Es ist bekannt, daß zur Herstellung eines Primasprits oder fein filtrierten Sprits der bereits auf 8o bis 91. Gewichtsprozent . verstärkte Rohsprit nochmals mit Wässer auf etwa 5o Raumprozent verdünnt werden muß; damit eine vollkommene Abscheidung der natürlichen Verunreinigungen des Rohsprits (wasserhaltigen, ungereinigten Alkohols), namentlich der Fuselöle, auf dem Wege der Rektifikation erreicht werden kann. Durch die Verdünnung des hochprozentigen Rohsprits mit Wasser ist bei der nachfolgenden Rektifikation ein verhältnismäßig großer Aufwand an Wärme erforderlich, da das vorher zugegebene Wasser wieder :entfernt werden muß. Dieser Nachteil fällt bei dem neuen Verfahren fort. Die Reinigung des Rohsprits erfolgt bei ihm zum größten Teil in der Hauptentwässerungskolonne A, und zwar ohne große wärmewirtschaftliche Verluste. Ein Herabsetzen des Alkohols mit Wasser zum Entfernen der natürlichen Verunreinigungen des Rohsprits ist bekanntlich bei den azeotropischen Verfahren nicht notwendig. Durch die vorbeschriebene Vereinigung der Rektifizierapparate mit den Entwässerungsgeräten ist eine weitere Dampfersparnis möglich. Auch die Dauer der Leistungsfähigkeit der Kohlefilterbatterien wird bei dem neuen Verfahren wesentlich erhöht. Bekanntlich wird bei den bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von fein filtriertem Sprit der auf 5o Raumprozent mit Wasser verdünnte Alkohol über Kohle filtriert. Hierbei ermüdet die Kohle sehr schnell, da der Rohsprit noch keine Vorreinigung erfahren hat, wie sie bei dem neuen Verfahren stattfindet. Bei den bisher üblichen Verfahren verringerte sich die Adsorptionswirkung der Kohle sehr schnell dadurch, daß sie einen Teil des in dem Rohsprit enthaltenen Fuseläls und Aldehyds aufnahm und infolgedessen ihre Adsorptionskraft für die Verunreinigungen verlor, deren Entfernung die eigentliche Aufgabe der Kohle bedeutet. -Diese Aufgabe besteht darin, Verunreinigungen des Rohsprits zu adsorbieren, die durch die Rektifikation nicht entfernt werden können.
  • Durch den Zwang der Wirtschaftslage kann zeitweise der Fall eintreten, daß .die Menge des herzustellenden absoluten Alkohols verringert oder die Herstellung von absolutem Alkohol zu motorischen Zwecken zugunsten der Herstellung von Alkohol aller Art überhaupt aufgegeben werden muß. Es könnte nun scheinen, als ob bei dem neuen Verfahren, in dem die Herstellung von absolutem Alkohol zwangsläufig an die Herstellung von Alkohol aller Art gebunden ist, eine Anpassung an die von der Wirtschaftslage abhängigen Bedürfnisse nicht möglich sei, weil :es für die Bedeutung des Verfahrens nachteilig sein würde, wenn beim .Herstellen einer gewissen Menge von absolutem Alkohol zu motorischen Zwecken mit einer davon abhängigen Menge Sprit gerechnet werden müßte. Diese Abhängigkeit besteht aber in Wirklichkeit nicht. Das neue Verfahren ;gestattet vielmehr, von der Herstellung absoluten Alkohols zu motorischen Zwecken völlig abzusehen und statt dessen neben absolutem Alkohol zu medizinischen Zwecken und den drei genannten Spritarten einen vorgereinigten Sprit herzustellen, dessen Weingeiststärke nach Belieben .eingestellt werden kann. Wird der Hauptentwässerungskolonne A nicht die Menge des Entziehungsmittels zugeführt, die notwendig ist, um .den gleichzeitig zugeführten Rohsprit vollkommen zu :entwässern, so wird im unteren Drittel dieser Kolonne ein vorgereinigter Alkohol abgezogen, dessen Weingeiststärke von der zugesetzten Menge des Entziehungsmittels abhängig ist. Es wird also ein Alkohol gewonnen werden können, der mindestens die Weingeiststärke des zugeführten Rohspiritus besitzt. In Wirklichkeit wird sich die Entwässerung nicht vollkommen verhindern lassen. Die Weingeiststärke des im unteren Drittel der Kolonne A abgezogenen Sprits wird immer etwas höher sein als die des zugeführten Rohsprits. Bei dieser in geringem Umfange stattfindenden Entwässerung erfährt der Alkohol gleichzeitig eine Reinigung, die nach den sonst üblichen Verfahren nur auf dem Wege der Rektifikation nach dem Verdünnen des Sprits mit Wasser möglich ist.
  • Weiterhin kann die Alkoholerzeugung dadurch- gesteigert werden, daß man der Ko-Ionne B durch die Rohrleitung 17 Alkohol aus dem Behälter X zuführt. Das am Kopfe dieser Kolonne entweichende Entziehungsmittel wird mit dem in der richtigen Menge zufließenden Rohsprit das bekannte ternäre Gemisch bilden und damit :einen Teil der Vorlaufverunreinigungen des Rohsprits mit sich führen. Im unteren Drittel der Kolonne B entweicht dann eine entsprechend größere Menge Branntwein als ohne Zuleitung von Rohsprit am Kopfe der Kolonne B.
  • Das oben als kontinuierlich beschriebene Verfahren läßt sich bei geringerem Bedarf an Äthylalkohol auch periodisch durchführen. Zu diesem Zweck wird die Kolonne A in bekanäter Weise mixt einem Gemisch von Rohsprit und Entziehungsmittel gefüllt. Es -entweicht am Kopfe der Kolonne zunächst ein ternäres Gemisch, #das in. den Abscheider SI geführt wird, in dem .die Schichtentrennung stattfindet. Bis zum Entstehungsbeginn des darauffolgenden binären Gemisches aus Alkohol und Entziehungsmittel wird alsdann, wie bei dem kontinuierlichen. Verfahren, die obere, hauptsächlich aus Entziehungsmittel bestehende Schicht fortlaufend der Kolonne A wieder zugeführt. Durch diese Maßnahme kann die Menge des dem Rohsprit anfänglich zuzusetzenden Entziehungsmittels wesentlich verringert werden.
  • Das Verfahren arbeitet wärmewirtschaftlich noch günstiger, wenn die Kolonne A in bekannter Weise unter Druck gesetzt wird, da die Aufarbeitung des anfallenden Sprits durch die bekannte stufenweise Ausnutzung der Wärme ohne großen Aufwand möglich ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum gleichzeitigen Hierstellen von wasserfreiem und wasserhaltigem Alkohol verschiedener Reinheit, dadurch :gekennzeichnet, daß man den beim kontinuierlichen oder periodischen Herstellen von wasserfreiem Alkohol zu motorischen Zwecken nach dem azeotropischen Verfahren anfallenden niedriggrädigen Alkohol der unteren Schicht aus einem Scheidegefäß (S1) in einer Kolonne (C) vorreinigt und ihn dann zwecks Gewinnung von wasserfreiem Alkohol zu medizinischen Zwecken in eine Entwässerungskolonne (Al), danach durch Kohlefilter (F) und schließlich m eine Scblußkolonne (D1) schickt, daß man ihn ferner zwecks Gewinnung von wasserhaltigem Alkohol mehr oder weniger großer Reinheit über Kohlefilter (F) und in eine Schlußkolonne (D,) schickt, und daß man ihn schließlich zwecks Gewinnung von wasserhaltigem Alkohol geringerer Reinheit in eine andere Schlußkolonne (E) zur Abscheidung und Konzentrierung der Nachläufe schickt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Reinigung des wasserhaltigen, ungereinigten Alkohols und Herstellung .eines hochprozentigen, aber nicht vollkommen entwässerten Alkohols eine Kolonne (A) mit einer geringeren Menge Entziehungsmittel gespeist wird, als sie zur vollkommenen Entwässerung des Rohsprits erforderlich ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch :gekennzeichnet, daß der Kolonne (A) beim periodischen Betrieb die obere Schicht des ternären Gemisches, das sich in einem Gefäß (Sl) in zwei Schichten getrennt hat, so länge zugeführt wird, bis das binäre Gemisch überzudestillieren beginnt, und daß de untere Schicht des Gefäßes (S1) kontinuierlich aufgearbeitet wird. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Steigerung,der Ausbeute an wasserfreiem Alkohol zu medizinischen Zwecken und Alkohol aller Art .einer Kolonne (B) außer der aus dem Abscheider (Si) stammenden unteren Schicht des ternären Gemisches ,noch wasserhaltiger, ungereinigter Alkohol aus .dem Vorratsbehälter (X) zugeführt wird.
DE1930604192D 1930-03-07 1930-03-07 Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von wasserfreiem und wasserhaltigem Alkohol verschiedener Reinheit Expired DE604192C (de)

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