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V Einrichtung zum dynamischen Auswuchten von Umlaufkörpern Die Erfindung
bezieht sich; auf solche Einrichtungen zum dynamischen Auswuchten von Umlaufkörpern,
bei denen die beiden Prüfkörperlager je für sich um zueinander senkrechte Achsen
schwingbar gegenüber dem ortsfesten Gestell gelagert und einzeln in einander kreuzenden
Richtungen abgefedert sind. Derartige Auswuch:tvorrichtungen haben bekanntlich den
Vorteil, daß die bei Auswuchtmaschinen mit Schwingrahmen sonst vorhandene große
träge Masse des Schwingrahmens fortfällt und hierdurch die Genauigkeit erhöht wird.
Bei den bekannten Auswuchtmaschinen mit gesondert schwingbaren Lagern treten jedoch,
da die Lager um ihre zueinander senkrechten Schwingachsen gleichzeitig schwingen,
störende Klemmungen in den Lagern und (bei elastischen Prüfkörpern) dadurch Deformationen
des Prüfkörpers auf, die zu Fehlwuchtungen führen.
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Um solche Klem-mungen auch bei großen Ausschlägen zu verhindern, sind
gemäß der. Erfindung die Lager des Prüfkörpers je für sich an besonderen, am ortsfesten
Gestell abgestützten Lenkern schwingfähig gelagert. Vorzugsweise fällt die Drehachse
der zur Führung des einen Lagers dienenden Lenker mit der Schwingachse des anderen
Lagers zusammen, und dieses sitzt an einem kardanisch gelagerten Lenker.
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Handelt es sich um starre Körper, bei welchen Deformationen nicht
zu befürchten sind, kann die Drehachse der Lenker, die zur Führung des vertikal
schwingenden Prüfkörperlagers dienen, auch außerhalb der Schwingachse des horizontal
schwingenden Lagers angeordnet werden. Die Stütze des horizontal schwingenden Prüfkörperlagers
ist kardanisch aufgehängt, um auch bei Schwingungen des Körpersr in der horizontalen
Ebene Klemmungen in diesem Zager zu vermeiden. Der Körper schwingt hier auf zwei
Kreisbogen, die einerseits durch den Abstand der beiden Schwinglager, andererseits
durch die Länge der Stütze des horizontal schwingenden Prüfkörperlagers gegeben
sind. Da durch die kardanische Aufhängung der Lagerstütze das Prüfkörperlager nicht
starr geführt ist, sind hier Klemmungen ebenfalls nicht zu befürchten.
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Gemäß der Erfindung sind ferner an der abgefederten Stütze des einen
Prüfkörperlagers zusätzliche, auswechselbare Massen angeordnet. Hierdurch kann das
Gesamtträgheitsmoment der mitschwingenden Massen in bezug auf' die betreffende Schwingachse
und somit die Resonanzschwingungszahl des betreffenden Lagers derart reguliert werden,
daß stets ein genügender Resonanzunterschied beider Schwinglager erreicht wird.
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Ein Festspannen der Lager während des Anlaufes oder das Festspannen
eines Lagers während des Auslaufes ist nicht nötig. Das Aufdecken der beiden Fehlerebenen
kann vielmehr im Auslaufe nacheinander :erfolgen, wodurch die Wuchtung sehr schnell
vonstatten geht.
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Es ist zwar ein Auswuchtverfahren bekannt, bei welchem die Federungen
der beiden Lager so eingestellt werden, daß die beiden Lagerstellen wesentlich verschiedene
Resonanzschwingungszahlen haben, so daß der Prüfkörper in einem einzigen Lauf nacheinander
beide Resonanzgebiete durchlaufen
kann. Da jedoch bei diesem Verfahren
der Körper nur in einer Ebene schwingt, wird, trotz eines großen Resonanzunterschiedes
zwischen den beiden Lagern, stets das eine Lager von dem gerade sich in Resonanz
befindlichen zweiten Lager beeinfiußt bzw. gestört.
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Eine der möglichen Ausführungsformen sei an Hand der Zeichnung erläutert,
und zwar zeigt Abb. r die Seitenansicht, Abb. 2 die Draufsicht und: Abb. 3 eine
Ansicht der einen Lageranordnung in Pfeilrichtung A gesehen.
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Der Prüfkörper a ist einerseits in dem vertikal abgefederten Lager
b und andererseits in dem horizontal abgefederten Lager c gelagert. Das Lager b
ist gegenüber der es unterstützenden Brücke d um die Achse X-X schwingbar
angeordnet.
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Das Lager c kann außer Drehungen um die Achse des es unterstützenden
Lenkers e auch Schwingungen um die Achse y-y ausführen.
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Die beiden Lenker f, die zur Geradführung des Lagers b dienen, sind
in der Schwingachse y-y drehbar befestigt. Durch diese Anordnung wird eine einwandfreie
Schwingung des Körpers ohne Klemmungen gewährleistet. Sämtliche Drehzapfen werden
der Reibung wegen zweckmäßig mit Kugellagern ausgerüstet.
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Die Lagerbrücke d ist gegenüber den Lenkern f für verschiedene Xörperlängen
durch Schlitze g verstellbar vorgesehen, während das Böckchen la auf der Grundplatte
i
verschoben werden kann. Dieses Böckchen i dient zur Abfederung der Lagerbrücke
d durch die Federn k. Die genaue Einstellung des Körpers in die horizontale Lage
erfolgt durch die Spindeln 1. Das Lager c ist gegenüber dem Ständer m durch zwei
Federn n,
welche die gleichen Konstanten wie die Federn k aufweisen, abgefedert
und außerdem gegen diesen Ständer durch den Lenker e abgestützt.
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Dieser Lenker wird zweckmäßig in dem Punkte o kardanisch aufgehängt.
Durch diese kardanische Anlenkung wird auch hier eine einwandfreie Schwingung des
Körpers ohne Klemmungen ermöglicht.
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Die genaue vertikale Einstellung des Lagers c wird durch die Spindeln
p erzielt. Der Ständer nß ist ebenfalls auf der Grundplatte i verschiebbar angeordnet.
An der Lagerbrücke d sind Gewichte q auswechselbar vorgesehen, welche
zur Regulierung der Resonanzschwingungszahl des Lagers b dienen.
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Die Auswuchtung mit der Einrichtung erfolgt in folgender Weise: Nachdem
der Körper eingelagert ist, wird er mittels eines geeigneten Antriebes bis über
die -Resonanzschwingungszahl des Lagers c angetrieben und hiernach der Antrieb ausgeschaltet.
In dem nun folgenden freien Auslauf des Körpers wird während der nun zuerst auf
der Seite des Lagers c auftretenden Resonanzperiode die Richtung und Größe der Unbalance
dieser Seite in bekannter Weise mittels einer hierfür geeigneten Vorrichtung ermittelt.
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Auf gleiche Weise wird die Richtung und Größe der Unbalance auf der
Seite des Lagers b während der hier später auftretenden Resonanzperiode festgelegt.
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Der Resonanzunterschied zwischen beiden Lagern sollte so groß sein,
daß das Lager b erst dann in Resonanz ;gerät, wenn das Lager c schon zur Ruhe gekommen
ist.
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An Hand der gefundenen Richtungen und Schwingungsweiten wird nun der
vorläufige Ausgleich am Körper vorgenommen. Da der Ausgleich nicht in den Angriffspunkten
des Kräftepaares in den Lagermitten erfolgen kann, wird hier nach dem ersten Ausgleich
ein Kräftepaar zurückbleiben, das durch erneutes Antreiben _ des Körpers und Ermitteln
der Richtungen und Größen der verbliebenen Störkräfte beseitigt wird.
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Durch Eichen der Maschine und Aufstellen von Gewichtstabellen kann
das Arbeiten mit der Maschine in bekannter Weise wesentlich vereinfacht und wirtschaftlich
gestaltet werden.