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Andrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Andrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen nach Patent 559 969= einen sogenannten
Schwungradanlasser.
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Die übliche Schleifkupplung, welche die lebendige Kraft des Schwungrades
zum Ingangsetzen der Maschine auf die Kurbelwelle überträgt, soll nach dem Hauptpatent
unter Vermittlung eines Gewindes durch eine Feder eingerückt werden, die auch nach
erfolgter Kupplung eine restliche Spannung zurückbehält. Die Bedienung der Kupplung
und die Beschleunigung des Schwungrades erfolgen hier gesondert und von verschiedenen
Stellen der Vorrichtung aus.
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Die Erfindung ermöglicht die Ausführifng der beiden genannten Vorgänge
von ein und derselben Stelle aus. Zu diesem Zweck wird eine auf der Welle drehbare
Gewindehülse verwendet, in die das Schwungrad mit Gegengewinde eingreift. Eine solche
Hülse ist bei einer Vorrichtung bekannt, bei welcher die Beschleunigung durch unmittelbaren
Angriff an der Schwungmasse und die Einrückung der Kupplung durch Abbremsen der
Gewindehülse vorgenommen wird.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch einen Angriff der Feder am
Schwungrad einerseits und an der Gewindehülse anderseits und ferner dadurch, daß
sowohl die Ausrückung der Kupplung als auch die Beschleunigung des Schwungrades
durch Drehen an der Gewindehülse geschieht. Neben der Einfachheit der Bedienung
ergibt sich dadurch eine in der Wirkung zuverlässige Andrehvorrichtung von einfachem
Aufbau. Die restliche Spannung der Feder hält die Kupplung, wie nach dem Hauptpatent,
während des Betriebes der Maschine im Eingriff.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Steigung des Gewindes
so gerichtet, daß bei gleichsinnig fortlaufender Drehung der Gewindehülse nacheinander
die Kupplung ausgerückt und das Schwungrad beschleunigt wird. Hierbei muß natürlich
eine Sicherung vorgesehen werden, die während der Beschleunigung eine Entspannung
der Feder und Einrückung der Kupplung verhindert.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung beschrieben.
Diese zeigt in Abb. = einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit eingerückter
Stellung der Schleifkupplung. Abb. 2 ist ein entsprechender Schnitt durch eine zweite
Ausführung und Abb.3 und q. je ein Längs- und Querschnitt durch ein -Einzelteil
dieser Vorrichtung.
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In Abb. i ist die mit einem Reibbelag 2 versehene Kupplungsscheibe
i auf der Kurbelwelle
3 der Maschine fest aufgekeilt. Eine Gewindehülse
q. ist frei drehbar, jedoch nicht verschiebbar auf dem Ende der Welle zwischen der
Nabe der Kupplungsscheibe i und einer Scheibe 5 gelagert. Zur Erleichterung des
Andrehens wird man -bei einer praktischen Ausführung die Lagerung der Hülse q auf
Wälzlagern vornehmen. Die Hülse q. trägt Außengewinde 6, in das die Nabe des Schwungrades
7 mit-Gegengewinde eingreift. Eine Spiralfeder 8 ist an ihrem inneren Ende mit der
Hülse q. und an ihrem äußeren Ende mit dem Schwungrad 7 verbunden. Sie besitzt eine
solche Spannung, daß sie stets unter gegenseitiger Verdrehung der Hülse und des
Schwungrades die Schleifkupplung einzurücken sucht.
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Das rechte Ende der Gewindehülse ist mit Außenverzahnung 9 versehen,
in die das größere, die Handkurbel ix tragende Rad io eingreift.
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Von der gezeichneten Stellung ausgehend wird bei einer Drehung der
Handkurbel zunächst die Kupplung ausgerückt, wobei das Schwungrad zufolge seiner
Trägheit noch nicht an der Drehung der Hülse teilnimmt. Erst nachdem bei der Verschraubung
der Schwungradnabe einander entsprechende Zähne 1a und 13 der Nabe und der Hülse
aufeinanderstoßerr, kann bei Weiterdrehung der Kurbel das Schwungrad allmählich
beschleunigt werden. Die Mitnahme des Schwungrades könnte statt dessen auch durch
Aufstoßen des Gewindes auf den Grund oder durch Anschlagen ebener Stirnflächen geschehen.
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Die Steigung des Gewindes und das von der Feder ausgeübte Drehmoment
sind erfindungsgemäß so bemessen, daß letzteres während des Andrehens des Schwungrades
stets kleiner ist als das an der Hülse angreifende Beschleunigungsmoment und daß
anderseits der erforderliche axiale Druck beim späteren Einrücken der Kupplung vorhanden
ist. Sobald man aufhört, an der Handkurbel mit dem genannten Mindestmoment zu drehen,
wird die Kupplung durch Entspannen der Feder eingerückt und damit die Maschine angeworfen.
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In Abb. 2 sind entsprechende Teile der Vorrichtung mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Andrehvorrichtung unterscheidet sich von der eben beschriebenen im
wesentlichen dadurch, daß während des Andrehens das Drehmoment der Handkurbel nicht
an eine bestimmte Mindestgröße gebunden ist. Die Sicherung ist gegen eine Einrückung
der Kupplung während der Beschleunigung durch eine vom Antrieb aus axial verschiebbare
Klaue =q. gegeben, die eine Verdrehung der Gewindehülse gegenüber dem Schwungrad
verhindert. Diese Klaue befindet sich an der Hülse 15, die mit der Innenverzahnung
16 in die Verzahnung 9 der Gewindehülse eingreift und auf diese Weise stets an deren
Drehung teilnimmt. Eine schwache Rückholfeder 17 stützt sich gegen die Nabe des
Schwungrades und einen Ansatz der Hülse 15 derart ab, daß sie die Klaue 1q. aus
der entsprechenden Lücke der Schwungradnabe auszurücken sucht. Die Klaue besteht
zweckmäßig, wie dargestellt, nur in einem einzigen Zahn von so geringer Höhe, daß
ihre Einrückung selbst in der gezeichneten Einstellung nur bei ausgerückter Schleifkupplung
erfolgen kann.
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Beim Ingangsetzeh der Vorrichtung nach Abb. a wird gleichfalls bei
fortlaufender Drehung der Kurbel ii zunächst die Kupplung ausgerückt und dann das
Schwungrad von der Gewindehülse mitgenommen. Dabei ist außer dem Drehmoment ein
geringer Axialdruck an der Kurbel aufzuwenden, durch den die gegen das Rad zo anliegende
Klauenhülse i5 verschoben wird. Zum Überfluß kann auch eine Klinke 18 nach dem Einschnappen
der Klaue 1q. in die gezeichnete Stellung umgelegt werden, die dann zur Erleichterung
des Andrehens den erforderlichen geringen Axialdruck gegen das Zahnrad io aufnimmt.
Sobald man nach Erreichung der nötigen Drehzahl des Schwungrades aufhört, an der
Handkurbel zu drehen, und die Klinke 18 zurücklegt, wird auch hier das Schwungrad
sofort selbsttätig eingerückt. Die für eine Sicherung gegen Rückdrehung bestimmte
Klaue 14 dient bei der gezeichneten Ausführung auch zur Mitnahme des Schwungrades
bei der Beschleunigung. Statt dessen könnte hierfür eine gesonderte Klaue oder Anschlag
benutzt werden.
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Irrach dem Andrehen wird das Zahnrad io durch eine im Innern der Nabe
befindliche Druckfeder i9 so weit verschoben, daß die Verzahnung gänzlich außer
Eingriff gelangt und das Zahnrad daher während des Betriebes der Brennkraftmaschine
nicht mitläuft. Diese Einrichtung kann natürlich auch bei der zuerst beschriebenen
Ausführung angebracht sein.
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Bisweilen müssen zum Andrehen Kettenräder statt Zahnräder im Interesse
der Drehrichtung der Handkurbel und der Maschinenwelle verwendet werden. Für diesen
Fall besitzt die Vorrichtung noch den besonderen Vorteil, daß durch Verschraubung
der Schwungradnabe keine schädliche Axialverschiebung des Kettenrades stattfindet
wie bei bekannten Vorrichtungen.