DE60318749T2 - Paralytisches peptid von der spitzmaus sowie dessen nutzung in der therapie von neuromuskulären krankheiten - Google Patents

Paralytisches peptid von der spitzmaus sowie dessen nutzung in der therapie von neuromuskulären krankheiten Download PDF

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Description

  • Querverweis auf verwandte Anmeldung:
  • Diese Anmeldung nimmt die Priorität der am 18. November 2002 eingereichten Anmeldung in den Vereinigten Staaten mit der Nr. 60/427,682 in Anspruch, auf die hier in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird.
  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein paralytisches Peptid für die neuromuskuläre Therapie und andere Verwendungen, welche die Unterbrechung neuromuskulärer Mechanismen erfordern.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Spitzmäuse sind eine sehr altertümliche Gruppe primitiver Säuger, die am meisten den Proto-Säugern ähneln. Sie sind mit Nagetieren, die sich aus einer anderen Gruppe von Säugern entwickelten, nicht nahe verwandt. Gemäß Dufton (1992) sind die bekannten giftigen Arten der Spitzmäuse: die Nördliche Kurzschwanzspitzmaus (Blarina brevicauda), der Haiti-Schlitzrüssler (Solenodon paradoxus), die Europäische Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) und die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalous). Eine weitere giftige Spitzmaus ist die Südliche Kurzschwanzspitzmaus (Blarina carolinensis). Es wurde weiterhin vorgeschlagen, dass der Kubanische Schlitzrüssler (Apotogale cubanus) und die Amerikanische Spitzmaus (Sorex cinereus) giftig sein könnten. Die Nördliche Kurzschwanzspitzmaus (Blarina brevicauda) und ihre nah verwandten Arten verwenden ein paralytisches Gift in ihrem Speichel, um Insekten, andere invertebraten (Würmer, Anneliden usw.), nistende Vögel und kleine Säuger zu paralysieren, welche sie dann lebend als spätere Nahrung in ihrem Bau aufbewahren (Martin 1981; George et al. 1986; Dufton 1992).
  • Die Literatur über Spitzmausgift besteht im Allgemeinen aus sieben Artikeln aus den 1940ern und 1950ern und einer MA-Arbeit aus dem Jahr 1966 [Christenbury 1966]. Diese sind in einem Übersichtsartikel zusammengefasst [Dufton 1992]. Unter Verwendung eines Roh-Präzipitats von Spitzmaus-Speicheldrüsen mit Ammoniumsulfat folgerten Ellis und Krayer (1955), dass das aktive Agens vermutlich ein Protein sei, und aufgrund seines Unvermögens zur Dialyse ein größeres Protein. Ein wesentlicher Beitrag der Arbeit von Ellis und Krayer bestand darin, Aktivität bei Katzen, Hunden, Mäusen, Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen zu zeigen. Christenbury [1966] zeigte, dass die Präparation von Ellis und Krayer den Sauerstoffverbrauch von Mäuseniere und Leberschnitten stoppte. Eine japanische Patentanmeldung ( JP 10-236936 ; 1998) scheint einen alkoholischen Extrakt aus Speicheldrüsen von zwei Spitzmausarten (Sorex unguiculatus & Sorex shinto saevus) als Kalziumkanal-Blocker und dessen Verwendung als Hypotonikum zu offenbaren. Die Reinheit ist gering – der Extrakt umfasst alle Verbindungen, die sich in 70% Ethanol lösen würden.
  • Es liegt keine Information über das verantwortliche aktive Molekül (die verantwortlichen aktiven Moleküle) in dem unbekannten Verbindungsgemisch vor.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die paralytische Verbindung des Speichels der Spitzmaus blieb bisher unbekannt. Die Erfinder isolierten und reinigten eine paralytische Verbindung auf, welche die in 1A (SEQ ID NO:1) oder 1B (SEQ ID NO:2) gezeigte Sequenz aufweist. Während eine Fraktion mit hohem Molekulargewicht paralytisch wirkt, zeigen die Erfinder weiterhin, dass das aktive Molekül nicht ein großes Protein ist, sondern unerwarteterweise ein kleines Peptid, das in einem großen Komplex vieler Proteine gebunden ist (3, Spur 1). Die Erfindung betrifft ein Peptid niedrigen Molekulargewichts (oder optional eine Folge verwandter Peptide), die vorzugsweise aus den Unterkiefer-Speicheldrüsen von Spitzmäusen einer Art wie beispielsweise Blarina als paralytisches Agens isoliert und aufgereinigt sind. Das gesamte Peptid oder ein Teil davon oder ein Pro-Peptid als dessen Vorläufer kann weiterhin über rekombinante DNA-Methoden oder in vitro oder in vivo-Peptidsynthese hergestellt werden. Dieses neue paralytische Agens ist brauchbar als neuromuskulärer Blocker.
  • Wie oben erwähnt, ist der aktive Inhaltsstoff ein in einer ungewöhnlichen und unerwarteten Kombination mit einem großen Proteinkomplex isoliertes kleines Peptid. Bekannte Speichelpeptide von Säugern (z. B. vasoaktives intestinales Polypeptid & Glucagon-ähnliches Peptid 1 [Pohl & Wank 1998]) wären keine Verunreinigungen, da sie mit inaktiven Molekülen niedrigen Molekulargewichts während des Aufreinigungsprotokolls verworfen würden. Die erfindungsgemäße Präparation ist von großer Reinheit und kann aus einer unerwarteten subzellulären Quelle extrahiert werden.
  • Die Erfinder der vorliegenden Erfindung isolierten und reinigten neue Proteine aus den Unterkiefer-Speicheldrüsen von Spitzmäusen auf. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein isoliertes und gereinigtes Spitzmaus-Speichelpeptid bereitgestellt. In einer spezifischen Ausführungsform weist das isolierte und gereinigte Spitzmaus-Speichelpeptid die in 1A oder 1B gezeigte Aminosäuresequenz auf. Die Erfindung umfasst Verfahren zur Isolierung einer paralytischen Verbindung aus der Speicheldrüse von giftigen Spitzmäusen oder aus Speichel der Spitzmaus, die das Bereitstellen der Drüse oder des Speichels, die Isolierung der paralytischen Verbindung aus der Drüse oder dem Speichel und optional die Aufreinigung der Verbindung umfassen.
  • Die vorliegende Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Zusammensetzung oder eine kosmetische Zusammensetzung bereit, die das isolierte und aufgereinigte Spitzmaus-Speichelpeptid umfasst, und die Verwendung des Peptids als pharmazeutische Substanz, neuromuskulären Blocker oder als Analgetikum. Die Erfindung betrifft noch weiterhin die Verwendung des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids zur Behandlung von Migräne, Myofacialschmerz oder anderen Arten von Schmerz, Muskeltremor, neuromuskulären Erkrankungen, übermäßigem Schwitzen und Falten.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Vorbeugung oder zur Behandlung von Migränen, Myofacialschmerz oder anderen Arten von Schmerz, Muskeltremor, neuromuskulären Erkrankungen und übermäßigem Schwitzen in einem Säuger, welches die Verabreichung eines isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids, beispielsweise in einer pharmazeutischen Zusammensetzung, an den Säuger umfasst. Der Säuger ist vorzugsweise ein Mensch. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Analgetisierung oder neuromuskulären Blockierung in einem Säuger, wobei man einem Säuger eine pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht, welche das isolierte und gereinigte Spitzmaus-Speichelpeptid umfasst. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Vorbeugung oder Verringerung von Falten in einem Säuger, wobei man dem Säuger das isolierte und gereinigte Spitzmaus-Speichelpeptid verabreicht, beispielsweise in einer kosmetischen Zusammensetzung.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids für die Herstellung von Antikörpern, einschließlich polyklonaler Antikörper, monoklonaler Antikörper oder funktionaler Fragmente davon. Die Erfindung betrifft weiterhin die auf diese Weise hergestellten Antikörper.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin noch ein Verfahren zur Bestimmung der Stärke eines paralytischen Agens durch Verabreichung des paralytischen Agens an einen Mehlwurm oder ein anderes Insekt; die Bestimmung der Zeit bis zum Beginn der Paralyse und/oder die Dauer der Paralyse; wobei die Zeit für den Beginn der Paralyse umgekehrt proportional zur Stärke des paralytischen Agens und die Dauer der Paralyse proportional zur Stärke des paralytischen Agens ist.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich. Während jedoch die detaillierte Beschreibung und die spezifischen Beispiele bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung zeigen, dienen sie nur der Veranschaulichung, da für den Fachmann aus der detaillierten Beschreibung verschiedene Veränderungen und Modifikationen ersichtlich werden, die im Rahmen und im Schutzumfang der Erfindung liegen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Diese und weitere Merkmale der Erfindung werden in größerem Maße offenkundig werden aus der nachfolgenden Beschreibung, in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen Folgendes gezeigt wird:
  • 1. Aminosäuresequenzen von isoliertem und gereinigtem Spitzmaus-Speichelprotein: A. (SEQ ID NO:1); B. (SEQ ID NO:2)
  • 2. Größenausschlusschromatographie eines Extrakts aus der Glandula submaxillaris der Spitzmaus mit bioaktiven Fraktionen, die durch Schraffierung angezeigt sind.
  • 3. SDS-PAGE-Analyse von Extrakt aus der Glandula submaxillaris der Spitzmaus. Der kleine aktive Bestandteil liegt als Teil eines Komplexes mit sehr hohem Molekulargewicht vor.
  • 4. Erstes HPLC-Elutionsprofil einer aktiven Fraktion.
  • 5. Zweites HPLC-Elutionsprofil einer aktiven Fraktion.
  • 6. SDS-PAGE-Gel von sowohl bukkalem Speichel- als auch submaxillarem Homogenisat, das auf Glykoproteine gefärbt ist.
  • 7. Coomassie-Färbung eines SDS-PAGE-Gels von sowohl bukkalem Speichel- als auch submaxillarem Homogenisat.
  • 8. Kapillar-Elektrophoretogramm des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids in Natriumboratpuffer.
  • 9. Kapillar-Elektrophoretogramm des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids.
  • 10. Ultraviolettspektrum des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids.
  • 11. MALDI-TOF-Massenspektrum des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids.
  • 12. Kartierung der Peptidmassen von tryptischen Peptiden des isolierten und aufgereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids.
  • 13. Ergebnisse einer MASCOT-Suche der MS/MS-Daten aus der HPLC-ESI-Q-TOF-Analyse.
  • 14. Mehlwürmer unmittelbar nach der Injektion und mit vollständiger Paralyse.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung umfasst die Isolierung und Reinigung eines paralytischen Peptidagens aus Spitzmaus-Speicheldrüse oder -Speichel („PS-Peptid” oder Soricidin genannt). Das Peptid weist vorzugsweise 54 Aminosäuren und die in 1A (SEQ ID NO:1) oder 1B (SEQ ID NO:2) gezeigte Sequenz auf. Das Peptid kann aus jeder beliebigen Spitzmaus mit paralytischer Aktivität in ihrem Speichel isoliert werden, beispielsweise den Spitzmausarten Blarina, Neomys und Sorex. Die Erfindung umfasst weiterhin einen Bioassay unter Verwendung des gewöhnlichen Mehlwurms oder eines anderen Insekts zur schnellen Beurteilung von paralytischer Bioaktivität. Beispielsweise zeigt der Bioassay, dass dem Mehlwurm verabreichter paralytischer Speichel diesen wenigstens sieben Tage lang paralysiert, aber am Leben erhalten kann. Das Toxin ist sehr stark; in Dosis-Wirkungs-Untersuchungen führt eine Injektion von 10 Mikrolitern 20% (Gew./Vol.) Drüsenrohextrakte in weniger als 1 Sekunde zu totaler Paralyse, während bei 10% für eine totale Paralyse 10 Sekunden benötigt werden. Die Probe von 10 Mikrolitern stellte etwa 8 Mikrogramm an gesamtem löslichem extrahiertem Protein dar (0,8 mg/mL Extrakt, 0,010 mL davon injiziert = 0,008 mg = 8 Mikrogramm gesamtes lösliches Protein). Davon stellt das Peptid (beurteilt anhand der Gelfärbungsdichte) etwa 1/10 des Proteins im gesamten Extrakt dar (ganz rechte Spur des Gel-Bildes). Dementsprechend stellt das tatsächlich injizierte Peptid etwa 0,8 Mikrogramm an Material oder 800 Nanogramm dar. Unter Verwendung des Bioassays und verschiedener chromatographischer Methoden isolierten die Erfinder ein Peptid (Peptide) mit einem Molekulargewicht von etwa 6000 (SDS-PAGE), das paralytische Aktivität aufweist. Unerwarteterweise liegt der kleine aktive Bestandteil als Teil eines Multiprotein-Komplexes mit sehr hohem Molekulargewicht vor (2; 3, Spur 1), wobei das Molekulargewicht des Komplexes etwa 600.000 Dalton betrug. Es erschien in einer Hohlraumvolumen-Fraktion einer Größenausschlusssäule (Sephadex G-200), die eine Molekulargewichtsausschlussgrenze von 600.000 Dalton aufweist. Nach Aufreinigung erscheint der Komplex als eine einzelne Bande auf dem Gel (3, Spur 2). Die Peptidsequenz ist über bekannte Techniken leicht zu erhalten, beispielsweise dem üblichen sequenziellen Edman-Abbau (P. Edman und G. Begg. 1967, Eur. J. Biochem. 1: 80–91. H. D. Niall, 1973. Methods Enzymol. 27: 942–1010) und massenspektroskopischer Sequenzbestimmung.
  • Die Erfindung umfasst dementsprechend ein Verfahren zur Isolierung und Sequenzierung eines paralytischen Spitzmaus-Peptids durch Isolierung des Peptids wie in dieser Anmeldung beschrieben und Sequenzierung des Peptids. Die Sequenz des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speichelpeptids ist in 1A (SEQ ID NO:1) oder 1B (SEQ ID NO:2) gezeigt, und die Erfindung umfasst Varianten der hier beschriebenen Sequenzen. Zwei bevorzugte Verfahren werden für die Isolierung des Proteins verwendet: i) Größenausschluss- und Ionenaustauschchromatographie und ii) Zentrifugation durch Membranen mit bestimmten Molekulargewichtsausschlussgrenzen: vorzugsweise Centricons von Amicon mit Molekulargewichtsausschlussgrößen von 100.000, 10.000 und 3.000, weitere Verfahren sind ebenfalls brauchbar. Das erste Verfahren ermöglicht die Trennung des komplexierten Agens (sehr hochmolekulare Fraktionen), von wo ein freies Peptid mit einem Molekulargewicht von 6.000 normalerweise aus der Größenausschlusschromatographiesäule eluieren würde. Die Ionenaustauschchromatographie-Protokolle verwendeten einen Anionenaustauscher eines Natriumphosphatpuffers bei neutralem pH. Das Peptid ist stark an den Komplex gebunden (es wird durch erhöhte Ionenstärke nicht dissoziiert) und wird vorzugsweise einer Behandlung mit Natriumdodecylsulfat (SDS) oder mit wässrigem Ethanol unterworfen, um es von dem Komplex abzudissoziieren. Jeder beliebige kurzkettige Alkohol (vorzugsweise C1 bis C6, besonders bevorzugt C2 oder C3), wie beispielsweise Isopropylalkohol, Propanol oder Butanol kann anstelle von Ethanol verwendet werden. Es scheint so zu sein, dass das bioaktive Peptid in der Speicheldrüse in komplexiertem Zustand gehalten wird, bis es als eine aktive Form in den Speichel freigesetzt wird. Das Peptidisolat reagiert schwach mit Clellands-Reagens, was das Vorliegen von Sulfhydrylgruppen und der Aminosäure Cystein anzeigt, obwohl vernünftigerweise anzunehmen ist, dass diese als Disulfhydrylbindungen vorliegen. Die Peptidpräparation zeigte weiterhin ein Absorptionsvermögen bei 280 nm, was das Vorliegen von aromatischen Aminosäuren anzeigt. Die Peptidpräparation zeigte insbesondere eine schwache Absorption bei 280 nm, jedoch eine stärkere Absorption bei 260 nm, was auf Phenylalanin hinweist, jedoch nicht auf Tyrosin und Tryptophan. 14 zeigt Mehlwürmer unmittelbar nach der Injektion und mit totaler Paralyse.
  • Das Peptid kann, wie unten beschrieben, modifiziert werden, um Varianten des paralytischen Peptids mit unterschiedlicher paralytischer Potenz herzustellen. Einige Varianten, die über dieses Verfahren entwickelt werden, werden die Fähigkeit aufweisen, als kompetitive Inhibitoren (z. B. Gegengifte) hinsichtlich einer Paralyse zu wirken, die sich in Antwort auf ein erfindungsgemäßes Peptid entwickelt hat.
  • Erfindungsgemäße Peptide
  • Durch die Erfindung wird ein isoliertes PS-Peptid bereitgestellt. Der Begriff „PS-Peptid" umfasst hier die in 1A (SEQ ID NO:1) oder 18 (SEQ ID NO:2) gezeigten Peptide, Homologe, Analoga, Mimetika, Fragmente oder Derivate des PS-Peptids.
  • Gemäß einer Ausführungsform besteht das isolierte PS-Peptid aus 54 Aminosäureresten und weist die in 1A (SEQ ID NO:1) oder 1B (SEQ ID NO:2) gezeigte Sequenz auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das PS-Peptid Sequenzen, die im Wesentlichen identisch zu den oben angegebenen Peptiden sind oder offensichtliche chemische Äquivalente davon umfassen. Sie umfasst auch Peptidsequenzen mit zusätzlichen oder fehlenden Aminosäuren am Amino- und/oder Carboxy-Terminus der oben angegebenen PS-Peptid-Sequenzen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Erfindung Fusionsproteine, die das PS-Peptid, markierte PS-Peptide, Analoga, Homologe und Varianten davon umfassen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann ein erfindungsgemäßes Peptid verschiedene strukturelle Formen des primären PS-Peptids umfassen, die eine biologische Aktivität beibehalten. Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Peptid in der Form saurer oder basischer Salze oder in neutraler Form vorliegen. Darüber hinaus können einzelne Aminosäurereste durch Oxidation oder Reduktion modifiziert sein.
  • Zusätzlich zur Aminosäuresequenz voller Länge kann das erfindungsgemäße Peptid auch Verkürzungen, Analoga und Homologe des Peptids und Verkürzungen davon, wie hier beschrieben, umfassen. Verkürzte Peptide oder Fragmente können Peptide von wenigstens 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Aminosäuren oder mehr Aminosäureresten der oben angegebenen Sequenz umfassen. Brauchbare Fragmente umfassen weiterhin beispielsweise 50–54, 45–50, 45–52, 44–55, 42–54, 40–54, 35–45 oder 25–35 Aminosäuren. Brauchbare Fragmente sind in der Lage, eine Analgetisierung oder eine neuromuskuläre Blockierung bereitzustellen. Die Aminosäuren Nr. 42–54, 40–54, 38–54 und 45–54 sind Beispiele für brauchbare Fragmente.
  • Durch die Erfindung werden weiterhin Polypeptide bereitgestellt, die wenigstens eine funktionale Domäne oder wenigstens eine antigene Determinante eines PS-Peptids umfassen.
  • Analoga des erfindungsgemäßen Proteins und/oder von Verkürzungen davon, wie hier beschrieben, können, ohne darauf beschränkt zu sein, eine Aminosäuresequenz umfassen, die eine oder mehr Aminosäuresubstitutionen, -insertionen, -deletionen und/oder -mutationen umfassen. Aminosäuresubstitutionen können konservierter oder nicht-konservierter Natur sein. Konservierte Aminosäuresubstitutionen umfassen den Austausch einer oder mehrerer Aminosäuren der erfindungsgemäßen Peptide durch Aminosäuren ähnlicher Ladungs-, Größen- und/oder Hydrophobizitätscharakteristika. Wenn nur konservierte Substitutionen vorgenommen werden, sollten die erhaltenen Analoga funktional äquivalent sein. Nicht-konservierte Substitutionen umfassen den Austausch einer oder mehrerer Aminosäuren der Aminosäuresequenz durch eine oder mehrere Aminosäuren, die abweichende Ladungs-, Größen- und/oder Hydrophobizitätscharakteristika aufweisen.
  • In die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen können eine oder mehrere Aminosäureinsertionen eingeführt werden. Aminosäureinsertionen können aus einzelnen Aminosäureresten oder sequenziellen Aminosäuren bestehen, die beispielsweise von Aminosäuren mit einer Länge von 2 bis 15 reichen. Beispielsweise können Aminosäureinsertionen verwendet werden, um Zielsequenzen zu zerstören, so dass das Peptid nicht länger aktiv ist. Diese Vorgehensweise kann verwendet werden, um die Aktivität des erfindungsgemäßen Peptids zu inihibieren.
  • Deletionen können aus dem Entfernen einer oder mehrerer Aminosäuren, oder diskreter Teile der Aminosäuresequenz des PS-Peptids bestehen. Die deletierten Aminosäuren können zusammenhängend oder nicht zusammenhängend sein.
  • Analoga eines erfindungsgemäßen Proteins können hergestellt werden durch Einführen von Mutationen in die das Peptid kodierende Nukleotidsequenz. Mutationen in Nukleotidsequenzen, die für die Expression von Analoga eines erfindungsgemäßen Proteins konstruiert sind, müssen zur Beibehaltung des Leserahmens der kodierenden Sequenzen führen. Darüber hinaus erzeugen die Mutationen vorzugsweise keine komplementären Regionen, die unter Bildung sekundärer mRNA-Strukturen, wie beispielsweise Loops und Haarschleifen, welche die Translation der mRNA nachteilig beeinflussen könnten, hybridisieren könnten.
  • Mutationen können an bestimmten Stellen durch Synthetisieren von Oligonukleotiden eingeführt werden, die eine mutierte Sequenz enthalten, welche flankiert ist von Restriktionsstellen, welche eine Ligation mit Fragmenten der nativen Sequenz ermöglichen. Nach der Ligation kodiert die umkonstruierte Sequenz ein Analogon mit der gewünschten Aminosäureinsertion, -substitution oder – deletion.
  • Alternativ können Oligonukleotid-gerichtete ortsspezifische Mutageneseverfahren verwendet werden, um ein verändertes Gen mit bestimmten veränderten Codons gemäß der erforderlichen Substitution, Deletion oder Insertion bereitzustellen. Eine Deletion oder Verkürzung eines erfindungsgemäßen Peptids kann weiterhin durch Verwenden geeigneter Restriktionsendonukleaseschnittstellen benachbart zur gewünschten Deletion konstruiert werden. Nach der Restriktion können überhängende Enden aufgefüllt und die DNA religiert werden. Beispielhafte Methoden zur Durchführung der oben angegebenen Veränderungen sind veröffentlicht in Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laborstory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laborstory Press, 1989).
  • Darüber hinaus können Analoga eines erfindungsgemäßen Proteins hergestellt werden über chemische Synthese unter Verwendung von Techniken, die in der Proteinchemie allgemein bekannt sind, beispielsweise die Festphasensynthese (Merrifield, 1964, J. Am. Chem. Assoc. 85: 2149–2154) oder die Synthese in homogener Lösung (Houbenweyl, 1987, Methods of Organic Chemistry, Hrsg. E. Wansch, Bd. 15 I und II, Thieme, Stuttgart). Die erfindungsgemäßen Peptide umfassen auch Peptide mit Sequenzidentität zum PS-Peptid, mutierte PS-Peptide und/oder Verkürzungen davon, wie hier beschrieben. Solche Peptide weisen Aminosäuresequenzen auf, die Nukleinsäuresequenzen entsprechen, die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen (siehe die Diskussion hier hinsichtlich stringenter Hybridisierungsbedingungen) mit einer Sonde hybridisieren, die verwendet wird, um ein erfindungsgemäßes Peptid zu erhalten. Peptide mit Sequenzidentität weisen oft die Regionen auf, die Charakteristika des Proteins darstellen.
  • Peptide weisen vorzugsweise eine Aminosäuresequenz mit wenigstens 70%, 80%, 90%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99%, vorzugsweise 80–95% oder mehr Identität zu den Aminosäuresequenzen des PS-Peptids auf. Die Verbindung weist optional eine Reinheit mit pharmazeutischem Grad auf (z. B. für Aminosäuren bedeutet dies optional mehr als 99% Reinheit, mit einer einheitlichen kristallinen Struktur, und einer weißen Farbe). Besonders bevorzugt wird Sequenzidentität beurteilt durch eine fortgeschrittene Suche mit dem Programm BLAST Version 2.1 (Parameter wie oben; Altschul, S. F., Gish, W., Miller, W., Myers, E. W. & Lipman, D. J. (1990) „Basic local alignment search tool." J. Mol. Biol. 215: 403–410). BLAST ist eine Serie von Programmen, die online verfügbar sind unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST. Die fortgeschrittene BLAST-Suche (http://www.ncbi.nim.nih.gov/blast/.cgi?Jform = 1) ist auf Standardparameter eingestellt. (d. h. Matrix BLOSUM62; Kosten für das Vorliegen einer Lücke 11; Kosten für eine Lücke pro Rest 1; Lambda-Verhältnis 0,85 standardmäßig).
  • Die Erfindung umfasst weiterhin Isoformen der erfindungsgemäßen Peptide. Eine Isoform enthält dieselbe Anzahl und Art von Aminosäuren wie ein erfindungsgemäßes Peptid, jedoch weist die Isoform eine unterschiedliche dreidimensionale molekulare Struktur auf. Die Isoformen im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind solche, welche die gleichen Eigenschaften wie ein erfindungsgemäßes Peptid, wie hier beschrieben, aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein erfindungsgemäßes Protein, das mit einem ausgewählten Protein, oder einem selektierbaren Markerprotein, unter Herstellung von Fusionsproteinen konjugiert ist. Beispielsweise kann die cDNA-Sequenz für das PS-Peptid in einen Vektor insertiert werden, der eine Nukleotidsequenz enthält, die ein weiteres Peptid kodiert (z. B. GST-Glutathion Succinyltransferase). Das Fusionsprotein wird exprimiert und aus prokaryotischen (z. B. Bakterien- oder Baculovirus-) oder eukaryotischen Zellen gewonnen. Das Fusionsprotein kann anschließend über Affinitätschromatographie auf der Grundlage der Fusionsvektorsequenz aufgereinigt und das PS-Peptid über enzymatische Spaltung des Fusionsproteins gewonnen werden.
  • Ein alternatives Verfahren zur Herstellung des Proteins besteht in der Benutzung eines Poly-Histidin-Tags. Die cDNA-Sequenz wird so gestaltet, dass sie einen Poly-Histidin-Tag am N-terminalen Ende aufweist. Das Protein wird in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen exprimiert und anschließend einfach unter Verwendung einer Nickel-Affinitätssäule isoliert. Das Poly-Histidin (üblicherweise 6 Histidine) adsorbiert stark an das an die Affinitätssäule gebundene Nickel, während nichts anderes stark bindet. Das mit einem „His-Tag" versehene Peptid wird durch Waschen der Säule mit Imidazol isoliert.
  • Die erfindungsgemäßen Proteine (einschließlich Verkürzungen, Analoga, usw.) können unter Verwendung rekombinanter DNA-Methoden hergestellt werden. Dementsprechend werden erfindungsgemäße Nukleinsäuremoleküle mit einer Sequenz, die ein erfindungsgemäßes Peptid kodiert, unter Verwendung bekannter Technologien isoliert und über dem Fachmann bekannte Vorgehensweisen in einen geeigneten Expressionsvektor eingebaut, der eine gute Expression des Peptids sicherstellt. Die cDNA wird vorzugsweise erhalten über Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR). Die Technologie wird in Form eines Kit bereitgestellt. Man isoliert die Boten-RNA, die das Peptid kodiert, und verwendet anschließend Reverse Transkriptase, um die gesamte Boten-RNA in einem Gewebeextrakt in cDNA-Kopien umzuwandeln. Anschließend amplifiziert man die klonierte DNA über übliche PCR unter Verwendung eines Primers, der so synthetisiert ist, dass er einem Segment des Peptids entspricht. Die RACE-Technik ist brauchbar, um das volle mRNA-Transkript zu erhalten, da es für eine Serie von Peptiden kodiert, die anschließend gespalten werden, nachdem ein größeres Protein, das sie alle enthält, synthetisiert ist. Expressionsvektoren umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Cosmide, Plasmide oder modifizierte Viren (z. B. replikationsdefekte Retroviren, Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren), solange der Vektor zur verwendeten Wirtszelle kompatibel ist. Der Begriff „für die Transformation einer Wirtszelle geeignete Vektoren" bedeutet, dass die Expressionsvektoren ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül und auf der Grundlage der für die Expression zu verwendenden Wirtszellen ausgewählte regulatorische Sequenzen enthalten, die mit dem Nukleinsäuremolekül operativ verknüpft sind. „Operativ verknüpft" bedeutet, dass die Nukleinsäure mit regulatorischen Sequenzen auf eine Weise verknüpft ist, die eine Expression der Nukleinsäure ermöglicht.
  • Die Erfindung umfasst somit einen erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektor, der ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül, oder ein Fragment davon, und die erforderlichen regulatorischen Sequenzen für die Transkription und Translation der insertierten Peptidsequenz enthält. Geeignete regulatorische Sequenzen sind optional abgeleitet aus einer Vielzahl von Quellen, einschließlich bakteriellen, Pilz- oder viralen Genen (siehe beispielsweise die regulatorischen Sequenzen, die beschrieben sind in Goeddel, Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academie Press, San Diego, CA (1990)). Die Auswahl geeigneter regulatorischer Sequenzen hängt ab von der ausgewählten Wirtszelle und kann vom Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet auf einfache Weise bewerkstelligt werden. Beispiele für solche regulatorischen Sequenzen umfassen: einen transkriptionellen Promotor und Enhancer oder eine RNA-Polymerase- Bindungssequenz, eine ribosomale Bindungssequenz, einschließlich eines Translationsinitiierungssignals. Darüber hinaus können in Abhängigkeit von der gewählten Wirtszelle und dem verwendeten Vektor weitere Sequenzen in den Expressionsvektor eingebaut sein, beispielsweise ein Replikationsursprung, zusätzliche DNA-Restriktionsschnittstellen, Enhancer, und Sequenzen, welche die Induzierbarkeit der Transkription vermitteln. Es ist weiterhin ersichtlich, dass die erforderlichen regulatorischen Sequenzen durch die ursprüngliche Verbindung und/oder deren flankierende Regionen bereitgestellt werden können.
  • Durch die Erfindung wird weiterhin ein rekombinanter Expressionsvektor bereitgestellt, der ein erfindungsgemäßes DNA-Nukleinsäuremolekül umfasst, welches in einer Antisense-Orientierung in den Expressionsvektor kloniert ist. Diese Vektoren sind brauchbare experimentelle Systeme, um die erfindungsgemäßen Peptide oder deren Varianten zu untersuchen oder um Gegengifte zu testen. Die Peptide können für die Wirtszellen toxisch oder nicht-toxisch sein. Sie sind weiterhin brauchbar für die Herstellung großer Mengen des Peptids. Die Vektoren sind insbesondere brauchbar, da insektenspezifische biologische Transportagenzien (z. B. Viren) immobilisierende Agenzien für gezielt anvisierte Insekten bereitstellen. Viren, die gegen einen spezifischen Insektenschädling gerichtet sind, werden so konstruiert, dass sie das für das paralytische Peptid kodierende Genfragment zusammen mit Expression regulierenden Sequenzen enthalten. Der Virus würde auf eine Insektenart abzielen und anschließend, während er sich selbst reproduziert, auch das Peptid herstellen. Es können operativ mit der Antisense-Nukleinsäure verknüpfte regulatorische Sequenzen ausgewählt werden, welche die kontinuierliche Expression der Antisense-RNA-Moleküle steuern.
  • Die erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektoren können weiterhin ein selektierbares Markergen enthalten, das die Selektion der mit einem rekombinanten erfindungsgemäßen Molekül transformierten oder transfizierten Wirtszellen erleichtert. Beispiele für selektierbare Markergene sind Gene, die ein Protein wie beispielsweise G418 und Hygromycin kodieren, welches Resistenz gegenüber bestimmten Wirkstoffen verleiht, β-Galactosidase, Chloraphenicol-Acetyltransferase oder Glühwürmchen-Luciferase. Die Transkription des selektierbaren Markergens wird überwacht über Änderungen der Konzentration des selektierbaren Markerproteins wie beispielsweise β-Galactosidase, Chloramphenicol-Acetyltransferase oder Glühwürmchen-Luciferase. Wenn das selektierbare Markergen ein Protein kodiert, das eine Antibiotika-Resistenz wie beispielsweise Neomycin-Resistenz kodiert, können transformierte Zellen mit G418 selektiert werden. Zellen, in denen das selektierbare Markergen eingebaut ist, überleben, während die übrigen Zellen sterben. Dies ermöglicht die Visualisierung und die Untersuchung auf Expression von erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektoren und insbesondere die Bestimmung der Wirkung einer Mutation auf die Expression und den Phänotyp. Es ist ersichtlich, dass selektierbare Marker getrennt von der Nukleinsäure von Interesse auf einem separaten Vektor eingeführt werden können.
  • Die rekombinanten Expressionsvektoren können weiterhin Gene enthalten, die einen Fusionsrest kodieren, durch den eine gesteigerte Expression des rekombinanten Proteins bereitgestellt wird, eine erhöhte Löslichkeit des rekombinanten Proteins; und der bei der Aufreinigung des rekombinanten Zielproteins hilft, indem er als Ligand in einer Affinitätsaufreinigung fungiert. Beispielsweise kann dem rekombinanten Zielprotein eine proteolytische Spaltstelle hinzugefügt werden, um die Abtrennung des rekombinanten Proteins vom Fusionsrest nach der Aufreinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen.
  • Rekombinante Expressionsvektoren können in Wirtszellen eingebracht werden, wodurch eine transformierte Wirtszelle hergestellt wird. Diese Zellen stellen nützliche experimentelle Systeme dar. Dementsprechend umfasst die Erfindung eine Wirtszelle, welche einen erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektor umfasst. Der Begriff „transformierte Wirtszelle" soll prokaryotische und eukaryotische Zellen umfassen, die mit einem erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektor transformiert oder transfiziert wurden. Prokaryotische Zellen können mit Nukleinsäure beispielsweise über Elektroporation oder Kalziumchlorid-vermittelte Transformation transformiert werden. Nukleinsäure kann in Säugerzellen über herkömmliche Techniken, wie beispielsweise Co-Präzipitation mit Kalziumphosphat oder Kalziumchlorid, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Elektroporation oder Mikroinjektion eingeführt werden. Geeignete Verfahren zur Transformation und Transfektion von Wirtszellen sind in Sambrook et al., (Molecular Cloning: A Laborstory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989)), und weiteren derartigen Laborhandbüchern zu finden.
  • Geeignete Wirtszellen umfassen eine große Vielzahl von prokaryotischen und eukaryotischen Wirtszellen. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Peptide exprimiert werden in Bakterienzellen, wie beispielsweise E. coli, Pseudomonas, Bacillus subtilis, in Insektenzellen (unter Verwendung von Baculovirus), Hefezellen oder Säugerzellen. Weitere geeignete Wirtszellen sind zu finden in Goeddel, Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press, San Diego, CA (1991).
  • Um ein Beispiel zu geben, kann für die rekombinante Herstellung von PS-Peptiden beispielsweise E. coli verwendet werden, wobei das T7 RNA-Polymerase/Promotor-System unter Verwendung von zwei Plasmiden oder durch Markierung von Plasmid-kodierten Proteinen verwendet wird, oder über Expression durch Infektion mit dem M13 Phagen mGPI-2. E. coli-Vektoren können auch mit regulatorischen Sequenzen des Phagen Lambda verwendet werden, über Fusionsprotein-Vektoren (z. B. IacZ und trpE), über Maltose-Bindungsprotein-Fusionen, und über Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteine.
  • Alternativ kann ein PS-Peptid in Insektenzellen unter Verwendung von Baculovirus-Vektoren oder in Säugerzellen unter Verwendung von Vacciniavirus exprimiert werden. Für die Expression in Säugerzellen kann die cDNA-Sequenz mit heterologen Promotoren ligiert und in Zellen eingeführt werden, beispielsweise COS-Zellen, um eine vorübergehende oder lang anhaltende Expression zu erzielen. Die stabile Integration des chimären Genkonstrukts kann in Säugerzellen über biochemische Selektion aufrecht erhalten werden, beispielsweise über Neomycin und Mycophenolsäure („mycophoenolic acid").
  • Die PS-DNA-Sequenz kann verändert werden unter Verwendung von Verfahrensweisen, wie beispielsweise Verdauen mit Restriktionsenzymen, Auffüllen mit DNA-Polymerase, Deletion über Exonuklease, Verlängerung über terminale Deoxynukleotid-Transferase, Ligation von synthetischen oder klonierten DNA-Sequenzen, ortsspezifischer Sequenzveränderung unter Verwendung spezifischer Oligonukleotide in Kombination mit PCR. Beispielsweise können eins bis fünf oder fünf bis zehn Aminosäuren oder mehr entfernt oder mutiert werden.
  • Die cDNA-Sequenz oder Teile davon, oder ein aus einer cDNA mit einem Intron und seinem eigenen Promotor bestehendes Minigen wird über herkömmliche Techniken in eukaryotische Expressionsvektoren eingeführt. Diese Vektoren ermöglichen die Transkription der cDNA in eukaryotischen Zellen über die Bereitstellung regulatorischer Sequenzen, welche die Transkription der cDNA initiieren und verstärken, und stellen deren korrektes Spleißen und deren korrekte Polyadenylierung sicher. Der endogene Promotor des PS-Gens kann ebenfalls verwendet werden. Unterschiedliche Promotoren innerhalb von Vektoren weisen unterschiedliche Aktivitäten auf, wodurch der Grad der Expression der cDNA verändert wird. Darüber hinaus können bestimmte Promotoren auch die Funktion modulieren, wie beispielsweise der auf Glucocorticoid ansprechende Promotor aus dem Maus-Mamma-Tumorvirus.
  • Einige der aufgeführten Vektoren enthalten selektierbare Marker oder neo-bakterielle Gene, welche die Isolierung von Zellen über chemische Selektion ermöglichen. Stabile Langzeitvektoren können in Zellen als episomale, frei replizierbare Einheiten über Verwendung regulatorischer Elemente von Viren aufrecht erhalten werden. Es können weiterhin Zelllinien hergestellt werden, bei denen der Vektor in die genomische DNA integriert ist. Auf diese Weise wird das Genprodukt auf kontinuierlicher Basis hergestellt.
  • Vektoren werden in Empfängerzellen über verschiedene Methoden eingeführt, einschließlich Kalziumphosphat, Strontiumphosphat, Elektroporation, Lipofektion, DEAE- Dextran, Mikroinjektion oder über Protoplastenfusion. Alternativ kann die cDNA über Infektion unter Verwendung von viralen Vektoren eingeführt werden.
  • PS-Peiltide können weiterhin aus Zellen oder Geweben isoliert werden, einschließlich Säugerzellen oder Säugergeweben, in denen das Peptid normalerweise exprimiert wird.
  • Das Protein kann aufgereinigt werden über herkömmliche Aufreinigungsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise chromatographischen Verfahren, Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Verfahren oder Fällung.
  • Beispielsweise kann ein Anti-PS-Antikörper (wie unten beschrieben) verwendet werden, um ein PS-Peptid zu isolieren, welches anschließend über Standardverfahren aufgereinigt wird.
  • Die erfindungsgemäßen Peptide können weiterhin über chemische Synthese hergestellt werden, wobei Techniken verwendet werden, die in der Proteinchemie allgemein bekannt sind, wie beispielsweise die Festphasensynthese (Merrifield, 1964, J. Am. Chem. Assoc. 85: 2149–2154) oder die Synthese in homogener Lösung (Houbenweyl, 1987, Methods of Organic Chemistry, Hrsg. E. Wansch, Bd. 15 I und II, Thieme, Stuttgart).
  • Peptidmimetika
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin Peptidmimetika von PS. „Peptidmimetika" sind Strukturen, die als Ersatz für Peptide bei Wechselwirkungen zwischen Molekülen dienen (siehe Morgan et al (1989), Ann. Reports Med. Chem. 24: 243–252 als Übersichtsartikel). Peptidmimetika umfassen synthetische Strukturen, die optional Aminosäuren und/oder Peptidbindungen enthalten, jedoch die strukturellen und funktionalen Eigenschaften eines Peptids, oder eines Verstärkers oder Inhibitors gemäß der vorliegenden Erfindung beibehalten. Peptidmimetika umfassen weiterhin Peptoide, Oligopeptoide (Simon et al. (1972) Proc. Natl. Acad., Sei USA 89: 9367); und Peptid-Bibliotheken, welche Peptide einer gewählten Länge enthalten, welche alle möglichen Sequenzen von Aminosäuren enthalten, die einem erfindungsgemäßen Peptid entsprechen.
  • Peptidmimetika sind entworfen auf der Grundlage von Informationen, die erhalten werden durch systematischen Austausch von L-Aminosäuren durch D-Aminosäuren, durch Austausch von Seitenketten durch Gruppen mit unterschiedlichen elektronischen Eigenschaften, und durch systematischen Austausch von Peptidbindungen durch Ersatz mit Amidbindungen. Lokale Konformationseinschränkungen können ebenfalls eingeführt werden, um Konformationserfordernisse für die Aktivität eines Kandidaten-Peptidmimetikums zu bestimmen. Die Mimetika können isosterische Amidbindungen oder D-Aminosäuren umfassen, um reverse Umkehrkonformationen zu stabilisieren oder zu fördern und um zur Stabilisierung des Moleküls beizutragen. Zyklische Aminosäure-Analoga können verwendet werden, um Aminosäurereste auf bestimmte Konformationszustände einzuschränken. Die Mimetika können weiterhin Nachahmer von Sekundärstrukturen von inhibitorischen Peptiden umfassen. Diese Strukturen können die dreidimensionale Orientierung von Aminosäureresten in den bekannten Sekundärkonformationen von Proteinen modellieren. Weiterhin können Peptoide verwendet werden, die Oligomere von N-substituierten Aminosäuren darstellen, und als Motive für die Erzeugung chemisch unterschiedlicher Bibliotheken neuer Moleküle verwendet werden können.
  • Erfindungsgemäße Peptide sind weiterhin brauchbar für die Identifizierung von Leitverbindungen für die Entwicklung von Wirkstoffen. Die Struktur der hier beschriebenen Peptide kann auf einfache Weise über eine Reihe von Verfahren, wie beispielsweise NMR und Röntgenkristallographie bestimmt werden. Ein Vergleich der Strukturen von Peptiden mit ähnlicher Sequenz, aber unterschiedlichen biologischen Aktivitäten, die sie in Zielmolekülen hervorrufen, kann Informationen über den Zusammenhang zwischen Struktur und Aktivität beim Ziel liefern. Informationen, die aus der Untersuchung der Struktur-Aktivititäts-Zusammenhänge erhalten werden, können dafür verwendet werden, um entweder modifizierte Peptide oder andere kleine Moleküle oder Leitverbindungen zu entwerfen, die hinsichtlich der vorhergesagten Eigenschaften im Zusammenhang mit dem Zielmolekül getestet werden können. Die Aktivität der Leitverbindungen wird unter Verwendung von Assays, die den hier beschriebenen ähneln, untersucht. Informationen über Struktur-Aktivitäts-Zusammenhänge werden aus Co-Kristallisierungsuntersuchungen erhalten. in diesen Untersuchungen wird ein Peptid mit einer gewünschten Aktivität in Assoziierung mit einem Zielmolekül kristallisiert, und die Röntgenstruktur des Komplexes wird bestimmt. Die Struktur wird dann optional mit der Struktur des Zielmoleküls in seinem nativen Zustand verglichen, und die Information aus einem solchen Vergleich ist brauchbar, um Verbindungen mit erwartungsgemäßen Eigenschaften zu entwerfen.
  • Therapeutische und kosmetische Verfahren
  • Das paralytische Agens ist brauchbar für den Markt in Bezug auf neuromuskuläre Störungen einschließlich der in weitem Umfang publizierten kosmetischen Anwendungen für neuromuskuläre Blocker. (Für eine Diskussion zur Verwendung von Botox für die Immobilisierung von Gesichtsmuskeln und die Behandlung von Falten siehe: Fagien, S. 1999. Plast Reconstr Surg 103: 701–713; Carruthers, J, & Carrthers, A. 1998. Dermatol Surg 24: 1244–1247). Therapeutische Anwendungen von neuromuskulären Blockern, wie beispielsweise Linderung von Migräne, Myofacialschmerz und anderer Schmerztypen (d. h. analgetische Aktivität), kamen in jüngerer Zeit zu den bestehenden medizinischen Verwendungen hinzu, welche Muskeltremor und neuromuskuläre Erkrankungen umfassen.
  • Es tauchen stetig neue Anwendungen auf, einschließlich der kosmetischen Anwendung bei der Verringerung von Falten und, in jüngerer Zeit, der Behandlung von übermäßigem Schwitzen (auch als Hyperhidrose bezeichnet; Blaheta, HJ, Vollert, B, Zuder, D, & Rassner, G. 2002. Dermatol. Surg. 28: 666–671; Naumann, M & Hamm, H. 2002. Br. J. Surg. 89: 259–261).
  • Dementsprechend wird durch die vorliegende Erfindung gemäß einer Ausführungsform ein Verfahren zur Blockierung neuronaler Aktivität bereitgestellt, wobei man eine wirksame Menge an PS-Peptid, wie beispielsweise SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:2 oder die weiteren in dieser Anmeldung beschriebenen Verbindungen einem Tier, das deren bedarf, verabreicht. Durch die vorliegende Erfindung wird weiterhin die Verwendung einer wirksamen Menge eines PS-Peptids als neuromuskulärer Blocker bereitgestellt. Durch die vorliegende Erfindung wird weiterhin die Verwendung einer wirksamen Menge eines PS-Peptids bei der Herstellung eines Medikaments zur Blockierung neuronaler Aktivität oder zur Analgetisierung bereitgestellt.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zur Wundheilung bereitgestellt, wobei man eine wirksame Menge an PS-Peptid einem Tier verabreicht, das dessen bedarf. Durch die vorliegende Erfindung wird weiterhin die Verwendung des PS-Peptids bei der Wundheilung bereitgestellt, beispielsweise um eine Analgetisierung zu bewirken. Beispielsweise kann das PS-Peptid in Verbände eingebettet werden oder das PS-Peptid enthaltende Gele können auf einen Verband aufgetragen werden, um als lang anhaltendes lokales Analgetikum für Wunden zu fungieren.
  • Der Begriff „Substanz, die neuromuskuläre Aktivität blockieren kann" umfasst hier alle hier beschriebenen erfindungsgemäßen Peptide, die eine neuromuskuläre Aktivität zeitweilig oder dauernd blockieren, einschließlich, jedoch ohne darauf beschränkt zu sein, Schmerzrezeptoren (z. B. einen Nociceptor, der ein peripheres Nervenorgan oder einen Mechanismus für die Wahrnehmung und Übertragung schmerzhafter oder verletzender Reize darstellt).
  • Der Begriff „wirksame Menge" bedeutet hier eine Menge, die wirksam ist und dies bei Dosierungen und über Zeiträume, die nötig sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen (z. B. Blockierung neuromuskulärer Aktivität).
  • Der Begriff „Tier" umfasst hier alle Angehörigen des Tierreiches und bezieht sich vorzugsweise auf Säuger, wie beispielsweise den Menschen. Die Verabreichung eines PS-Peptids oder einer Substanz an ein Tier umfasst sowohl Verabreichungen in vivo als auch ex vivo.
  • Der Begriff „eine Zelle" bedeutet hier eine einzelne Zelle sowie auch eine Vielzahl oder eine Population von Zellen. Die Verabreichung eines PS-Peptids oder einer Substanz an eine Zelle umfasst sowohl Verabreichungen in vitro als auch in vivo.
  • Der Begriff „neuromuskuläre Aktivität blockieren" bedeutet hier, dass die Substanz zu einer Verringerung der neuromuskulären Aktivität im Vergleich mit der neuromuskulären Aktivität bei Fehlen der Substanz führen kann.
  • Die Blockierung von neuromuskulärer Aktivität ist brauchbar für ein Analgetikum bei der Behandlung von Erkrankungen wie beispielsweise Migräne, Tremor, neuromuskulärer Erkrankung, übermäßigem Schwitzen und Falten. Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung gemäß einer spezifischen Ausführungsform ein Verfahren zur Behandlung der zuvor genannten Erkrankungen, wobei man eine wirksame Menge einer PS-Substanz einem Tier verabreicht, das deren bedarf. Durch die vorliegende Erfindung wird weiterhin die Verwendung einer wirksamen Menge einer Substanz bereitgestellt, die neuromuskuläre Aktivität blockieren oder zu Analgetisierung führen kann. Durch die vorliegende Erfindung wird weiterhin die Verwendung einer wirksamen Menge einer PS-Substanz, die neuromuskuläre Funktion inhibieren kann, für die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung der zuvor genannten Erkrankungen bereitgestellt.
  • Wie dem Fachmann allgemein bekannt ist, bedeutet „behandeln" oder „Behandlung" hier einen Ansatz, um nützliche oder erwünschte Ergebnisse, einschließlich klinischer Ergebnisse, zu erhalten. Ohne darauf beschränkt zu sein, können nützliche oder erwünschte klinische Ergebnisse die Linderung oder Erleichterung eines oder mehrerer Symptome oder Zustände, die Verringerung des Ausmaßes einer Erkrankung, den stabilisierten (d. h. sich nicht verschlechternden) Zustand einer Erkrankung oder einer Störung, das Verhindern der Ausbreitung einer Erkrankung oder einer Störung, die Verzögerung oder Verlangsamung des Verlaufs einer Erkrankung oder einer Störung, die Verbesserung oder Palliation der Erkrankung oder des Störungszustands, und die Remission (unabhängig davon, ob teilweise oder vollständig), unabhängig davon, ob nachweisbar oder nicht nachweisbar, umfassen. „Behandlung" kann weiterhin eine Verlängerung des Überlebens im Vergleich mit der erwarteten Überlebensdauer ohne Erhalt der Behandlung bedeuten.
  • Pharmazeutische und kosmetische Zusammensetzungen
  • Die PS-Peptide und die PS-Peptide kodierenden Nukleinsäuren werden optional in eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verabreichung an Individuen in einer biologisch verträglichen Form formuliert, die für eine Verabreichung in vivo geeignet ist. „Biologisch kompatible Form, die zur Verabreichung in vivo geeignet ist" bedeutet eine Form der zu verabreichenden Substanz, bei der die therapeutischen Wirkungen im Vergleich mit jeglichen toxischen Wirkungen überwiegen. Die Substanzen können lebenden Organismen, einschließlich Menschen und Tieren, verabreicht werden.
  • Die Verabreichung einer therapeutisch aktiven Menge einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung ist definiert als eine wirksame Menge, bei Dosierungen und Zeiträumen, die erforderlich sind, um das erwünschte Ergebnis zu erzielen. Beispielsweise kann eine therapeutisch aktive Menge einer Substanz in Abhängigkeit von Faktoren, wie beispielsweise dem Erkrankungszustand, dem Alter, dem Geschlecht und dem Gewicht des Individuums, und der Fähigkeit der Substanz, eine gewünschte Antwort in dem Individuum hervorzurufen, variieren. Dosierungspläne können angepasst werden, um die optimale therapeutische Antwort zu liefern. Beispielsweise können mehrere unterteilte Dosen täglich verabreicht werden, oder die Dosis kann, wie durch die Erfordernisse der therapeutischen Situation angezeigt, proportional verringert werden.
  • Das erfindungsgemäße Polypeptid wird vorzugsweise kombiniert mit weiteren Bestandteilen, wie beispielsweise einem Träger, in einer Zusammensetzung, wie beispielsweise einer pharmazeutischen Zusammensetzung, oder einer kosmetischen Zusammensetzung. Die Zusammensetzungen sind brauchbar, wenn sie bei Verfahren der medizinischen Behandlung, der Vorbeugung, oder der Diagnose einer Erkrankung, einer Störung oder eines abnormalen physischen Zustands verwendet werden. Beispielsweise kann eine Verabreichung als neuromuskulärer Blocker erfolgen. Sie sind brauchbar für die Behandlung von Migräne, Myofacialschmerz oder anderer Arten von Schmerz (analgetische Funktion), Muskeltremor und neuromuskulären Erkrankungen, übermäßigem Schwitzen und Falten. Sie sind weiterhin brauchbar für die Wundheilung über ihre Wirkung als lokale Analgetika.
  • Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können Menschen oder Tieren über eine Vielzahl von Verfahren verabreicht werden, die, ohne darauf beschränkt zu sein, topische Verabreichung, orale Verabreichung, Aerosolverabreichung, intratracheale Instillation, intraperitoneale Injektion in die Cerebrospinalflüssigkeit, intravenöse Injektion und subkutane Injektion umfassen. Die zu verabreichenden Dosierungen hängen ab von den Bedürfnissen des Patienten, der erwünschten Wirkung und der gewählten Verabreichungsroute. Beispielsweise können die pharmazeutischen Zusammensetzungen auf einer Bandage vorliegen, die für die Wundheilung durch ihre Wirkung als Analgetikum verwendet wird. Nukleinsäuremoleküle und Polypeptide können unter Verwendung von in vivo-Transportvehikeln, wie beispielsweise Liposomen, in Zellen eingeführt werden. Sie können weiterhin in diese Zellen unter Verwendung physikalischer Techniken, wie beispielsweise Mikroinjektion und Elektroporation, oder chemischer Verfahren, wie beispielsweise Co-Präzipitation oder unter Verwendung von Liposomen, in Zellen eingeführt werden.
  • Die pharmazeutischen Zusammensetzungen werden über bekannte Verfahren für die Herstellung von pharmazeutisch akzeptablen Zusammensetzungen, die Patienten verabreicht werden können, und auf solche Weise hergestellt, dass eine wirksame Menge des Nukleinsäuremoleküls oder Polypeptids in einem Gemisch mit einem pharmazeutisch akzeptablen Vehikel kombiniert wird. Geeignete Vehikel sind beispielsweise beschrieben in Remington's Pharmaceutical Sciences (Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing Company, Esston, Pa., USA) oder dem Handbook of Pharmaceutical Additives (zusammengestellt von Michael und Irene Ash, Gower Publishing Limited, Aldershot, England (1995)). Auf dieser Grundlage umfassen die Zusammensetzungen, wenngleich nicht ausschließlich, Lösungen der Substanzen in Assoziierung mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Vehikeln oder Verdünnungsmitteln, und können in gepufferten Lösungen mit einem geeigneten pH enthalten sein und/oder können isoosmotisch zu physiologischen Flüssigkeiten sein. in diesem Zusammenhang kann auf das US-Patent Nr. 5,843,546 verwiesen werden.
  • Auf dieser Grundlage umfassen die pharmazeutischen Zusammensetzungen optional eine aktive Verbindung oder Substanz, beispielsweise ein Peptid oder ein Nukleinsäuremolekül, zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Vehikeln oder Verdünnungsmitteln, und sind enthalten in gepufferten Lösungen mit einem geeigneten pH und sind isoosmotisch zu den physiologischen Flüssigkeiten. Die Verfahren für das Vereinigen der aktiven Moleküle mit den Vehikeln oder deren Vereinigen mit Verdünnungsmitteln sind dem Fachmann auf dem Gebiet allgemein bekannt. Die Zusammensetzung umfasst optional ein Agens für den gezielten Transport der aktiven Verbindung zu bestimmten Stellen innerhalb des Gewebes.
  • Herstellung von Antikörpern
  • Antikörper gegen das Peptid sind brauchbar für die Identifizierung von Rezeptoren und finden Anwendung bei der Entwicklung von diagnostischen Tests. Einige neuromuskuläre Zustände beruhen auf einer Fehlfunktion des Ziels des Peptids. Der Nachweis der Ziel-Rezeptormoleküle und die Bestimmung von deren Dichte auf der Oberfläche der Zelle, oder deren Lokalisierung auf der Oberfläche der Zelle ist für die Diagnostik brauchbar. Dies kann erfolgen über Antikörperbehandlung nach Peptidverabreichung und anschließenden sekundären Nachweis der Antikörper/Peptid-Komplexe wie im allgemeinen ELISA-Protokoll. Jedes beliebige Verfahren zur Markierung des Peptids, das die Rezeptordichte/-lokalisierung aufzeigen würde, wäre brauchbar (z. B. radiaktiv markiertes Peptid oder fluoreszenzmarkiertes Peptid. Sobald das Peptid und dessen Rezeptor dahingehend charakterisiert sind, wie die Wirkung hervorgerufen wird, werden das PS-Peptid oder Varianten verwendet, um zu testen, wie das Ziel in weiteren Geweben oder Tieren oder Menschen wirkt. Ein varianter (variantes)/beschädigter (beschädigtes) Rezeptor/Ziel für das PS-Peptid oder die Variante würden nicht auf eine Weise wirken, die identisch ist zu der beim charakterisierten „normalen" Ziel. Die Erfindung umfasst einen isolierten Antikörper, der mit einem erfindungsgemäßen Polypeptid immunreaktiv ist. Antikörper werden vorzugsweise gegen Epitope der Sequenz erzeugt. Der Antikörper kann mit einem nachweisbaren Marker markiert sein oder unmarkiert sein. Der Antikörper ist vorzugsweise ein monoklonaler Antikörper oder ein polyklonaler Antikörper. Solche Antikörper werden verwendet, um Organismen zu screenen. Die Antikörper sind weiterhin wertvoll für die Immunaufreinigung von Polypeptiden aus Rohextrakten. Beispielsweise kann man eine biologische Probe mit dem Antikörper unter Bedingungen in Kontakt bringen, welche die Bildung eines immunologischen Komplexes zwischen dem Antikörper und einem von dem Antikörper erkannten Polypeptid ermöglichen, und das Vorliegen oder Fehlen des immunologischen Komplexes nachweisen, wodurch das Vorliegen des erfindungsgemäßen Peptids oder eines ähnlichen Peptids in der Probe nachgewiesen wird. Die Erfindung umfasst weiterhin Zusammensetzungen, die vorzugsweise den Antikörper, ein für die Bildung eines immunologischen Komplexes zwischen dem Antikörper und einem von dem Antikörper erkannten Polypeptid geeignetes Medium und ein Reagens umfassen, das in der Lage ist, den immunologischen Komplex zur Bestätigung des Vorliegens des erfindungsgemäßen Peptids oder eines ähnlichen Polypeptids geeigneten Reagens nachzuweisen.
  • Um das erfindungsgemäße Peptid zu erkennen, können Antikörper gegen eine Reihe einzigartiger Epitope über das ganze Molekül hinweg erzeugt werden.
  • Monoklonale und polyklonale Antikörper werden gemäß der Beschreibung in dieser Anmeldung und dem Fachmann bekannter Techniken hergestellt. Für Beispiele von Verfahren zur Herstellung und Verwendungen von monoklonalen Antikörpern siehe die US-Patente Nr. 5,688,681 , 5,688,657 , 5,683,693 , 5,667,781 , 5,665,356 , 5,591,628 , 5,510,241 , 5,503,987 , 5,501,988 , 5,500,345 und 5,496,705 , auf die in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird. Beispiele für die Herstellung und Verwendungen von polyklonalen Antikörpern sind in den US-Patenten Nr. 5,512,282 , 4,828,985 , 5,225,331 und 5,124,147 offenbart, auf die in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird.
  • Der Begriff „Antikörper" umfasst hier Fragmente davon, die ebenfalls spezifisch mit einem PS-Peptid oder Fragmenten davon reagieren. Antikörper können unter Verwendung herkömmlicher Techniken fragmentiert werden und die Fragmente hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit auf dieselbe Weise wie oben beschrieben gescreent werden. Beispielsweise können F(ab')2-Fragmente durch Antikörperbehandlung mit Pepsin erzeugt werden. Das erhaltene F(ab')2-Fragment kann behandelt werden, um die Sulfidbrücken zu reduzieren, wodurch Fab'-Fragmente hergestellt werden.
  • Chimäre Antikörperderivate, d. h. Antikörpermoleküle, die eine nicht-humane, tierische variable Region und eine humane konstante Region vereinigen, liegen ebenfalls im Schutzumfang der Erfindung. Chimäre Antikörpermoleküle umfassen beispielsweise die Antigen-Bindungsdomäne eines Antikörpers einer Maus, Ratte oder einer anderen Art, zusammen mit humanen konstanten Regionen. Herkömmliche Verfahren sind brauchbar für die Erzeugung von chimären Antikörpern, welche die variable Immunglobulin-Region enthalten, welche die erfindungsgemäßen PS-Peptid-Antigene erkennt (siehe beispielsweise Morrison et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA 81, 6851 (1985); Takeda et al., Nature 314, 452 (1985), Cabilly et al., US-Patent Nr. 4,816,567 ; Boss et al., US-Patent Nr. 4,816,397 ; Tanaguchi et al., europäische Patentoffenlegungsschrift EP 171 496 ; europäische Patentoffenlegungsschrift 0 173 494 , Patent im Vereinigten Königreich GB 21770968 ). Man nimmt an, dass chimäre Antikörper in einem menschlichen Individuum weniger immunogen sein würden als der entsprechende nicht-chimäre Antikörper.
  • Monoklonale oder chimäre Antikörper, die spezifisch mit einem erfindungsgemäßen Protein, wie hier beschrieben, reagieren, können weiterhin humanisiert werden, indem Chimären von humanen konstanten Regionen hergestellt werden, bei denen Teile der variablen Regionen, insbesondere die konservierten Framework-Regionen der Antigen-Bindungsdomäne, humanen Ursprungs sind und nur die hypervariablen Regionen nicht-humanen Ursprungs sind. Solche Immunglobulinmoleküle werden über dem Fachmann bekannte Techniken hergestellt (z. B. Teng et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80, 7308–7312 (1983); Kozbor et al., Immunology Today, 4, 7279 (1983); Olsson et al., Meth. Enzymol., 92, 3–16 (1982)) und PCT-Offenlegungsschrift WO 92/06193 oder EP 0 239 400 ). Humanisierte Antikörper können auch kommerziell hergestellt werden (Scotgen Limited, 2 Holly Road, Twickenham, Middlesex, Großbritannien).
  • Spezifische Antikörper, oder Antikörper-Fragmente, wie beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, Einzelketten Fv-monoklonale Antikörper, die mit den erfindungsgemäßen Peptiden reagieren, können weiterhin erzeugt werden, indem Expressionsbibliotheken, die Immunglobulingene oder Teile davon kodieren, welche in Bakterien mit von den Nukleinsäuremolekülen von PS-Peptiden hergestellten Peptiden exprimiert werden, gescreent werden. Beispielsweise können vollständige Fab-Fragmente, VH-Regionen und FV-Regionen unter Verwendung von Phagen-Expressionsbibliotheken in Bakterien exprimiert werden (siehe beispielsweise Ward et al., Nature 341, 544–546: (1989); Huse et al., Science 246, 1275–1281 (1989); und McCafferty et al. Nature 348, 552–554 (1990)). Alternativ kann eine SCID-hu-Maus, beispielsweise das von Genpharm entwickelte Modell, zur Herstellung von Antikörpern oder Fragmenten davon verwendet werden.
  • Die Erfindung umfasst weiterhin Verfahren zur Verwendung der Antikörper, beispielsweise beim Nachweis von Rezeptoren, die an das erfindungsgemäße Peptid binden. Beispielsweise umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis des Vorliegens eines erfindungsgemäßen Peptids über: a) Inkontaktbringen einer Probe, die ein oder mehrere Peptide enthält, mit einem erfindungsgemäßen Antikörper unter Bedingungen, die geeignet sind für die Bindung des Antikörpers an Peptide, mit denen er spezifisch reagiert; b) Abtrennen nicht-gebundender Peptide vom Antikörper; und c) Nachweisen des Antikörpers, der an eines oder mehrere der Peptide in der Probe gebunden bleibt.
  • Hilfsmittel für die Forschung
  • Das Peptid und dessen Derivate sind brauchbar in Forschungsprotokollen zur Untersuchung der neuromuskulären Verbindung und von Ionenkanälen. Durch die Fähigkeit zur selektiven Veränderung bestimmter Ionenkanäle oder Klassen von Ionenkanälen wird ein weiteres Hilfsmittel bereitgestellt, mit dem die neuromuskuläre Verbindung auf vorhersagbare Weise gestört werden kann. Dadurch wird die Rolle empfänglicher Peptid-Ziele in neuromuskulären Funktionen und Prozessen identifiziert.
  • Beispiele
  • Die folgenden Beispiele stellen veranschaulichende Ausführungsformen dar und beschränken den Umfang der Erfindung nicht.
  • Beispiel 1: Isolierung und Aufreinigung des Spitzmaus-Speichelpeptids aus der Glandula submaxillaris der Spitzmaus (Blarina brevicauda)
  • Gewebeaufarbeitung
  • Die linken und rechten Unterkiefer-Speicheldrüsen (die von einem Gesamtgewicht zwischen 100 und 200 mg reichen) werden freigelegt und in flüssigen Stickstoff gegeben, um damit ein Schockgefrieren durchzuführen. Das Gewebe wird in flüssigem Stickstoff zermalmt und pulverisiert. Das Gewebepulver wird schnell in einen gewogenen Behälter überführt und das Gewicht des überführten Gewebepulvers bestimmt. Anschließend wird das Gewebe in 50 mM Kaliumphosphat-Puffer, pH 7,0, homogenisiert, um ein 20% Gewicht-zu-Volumen-Homogenisat (2 g/100 mL) bereitzustellen. Das Homogenisat wird 15 Minuten mit 12.000 × g bei 4°C zentrifugiert, um die Zelltrümmer zu pelletieren. Der Überstand wird entfernt.
  • Wenn die Drüsen nicht sofort verwendet werden sollen, werden sie in flüssigem Stickstoff schockgefroren und bis zur Verarbeitung bei –80°C oder niedrigeren Temperaturen gelagert.
  • Isolierung des Peptids
  • Die Verfahren zur Isolierung und Aufreinigung des Spitzmaus-Speichelproteins umfassen: i) Größenausschluss- und Ionenaustauschchromatographie (siehe 2 und 3) und ii) Zentrifugation bei bestimmten Molekulargewichtsausschlussgrößen: vorzugsweise Centricons von Amicon mit Molekulargewichtausschlussgrößen von 100.000, 10.000 und 3.000. Das erste Verfahren ermöglicht die Abtrennung des komplexierten aktiven Agens (Fraktionen mit sehr hohem Molekulargewicht), aus dem ein freies Peptid mit einem Molekulargewicht von 6.000 normalerweise aus der Größenausschlusschromatographie-Säule eluieren würde. Die Protokolle für die Ionenaustauschchromatographie verwendeten einen Anionenaustauscher eines Natriumphosphatpuffers, bei neutralem pH. Das Peptid ist fest an den Komplex gebunden (erhöhte Ionenstärke führt nicht zu dessen Dissoziierung) und wird vorzugsweise einer Behandlung mit Natriumdodecylsulfat (SDS) oder mit wässrigem Ethanol ausgesetzt, um es vom Komplex zu dissoziieren. Jeder beliebige kurzkettige Alkohol (vorzugsweise C1 bis C6, besonders bevorzugt C2 oder C3) wie beispielsweise Isopropylalkohol, Propanol oder Butanol kann anstelle von Ethanol verwendet werden. 20-minütiges Erwärmen des Rohextrakts bei 40°C erhöht die Menge des isolierbaren Peptids. Scheinbar ist es so, dass das bioaktive Peptid in komplexiertem Zustand in der Speicheldrüse gehalten wird, bis es als aktive Form in den Speichel freigesetzt wird. Das Peptidisolat reagiert schwach mit Clellands-Reagens, was das Vorliegen von Sulfhydrylgruppen und der Aminosäure Cystein anzeigt, obwohl vernünftigerweise anzunehmen ist, dass diese in Disulfhydrylbindungen vorliegen. Die Peptid-Präparation zeigte weiterhin eine schwache Extinktion bei 280 nm und eine starke Extinktion bei 260 nm, was das Vorliegen von Phenylalanin, nicht jedoch von Tryptophan und Tyrosin anzeigt.
  • Das Größenausschlussverfahren kann weiterhin einen Fällungsschritt der löslichen Proteine mit kaltem Aceton (–20°C oder –80°C; 10:1 Vol./Vol. Aceton:Homogenisat) umfassen, der auch die Proteine mit höherem Molekulargewicht fällt. Dieser Aceton-Fällungsschritt kann vor oder nach einer Größenfraktionierung erfolgen. Das Aceton-Präzipitat wird schnell an der Luft getrocknet und ist über einen langen Zeitraum aktiv (Ellis S & Krayer O (1955) J Pharm Exper Therapeutics 114: 127–137). Das Präzipitat (~50 mg) wird in etwa 1 mL 25 mM Kaliumphosphatpuffer gelöst und sofort über HPLC isoliert oder vor der HPLC-Isolierung zunächst bei 40°C inkubiert.
  • Isolierung über Hochdruckflüssigkeitschromatographie
  • Ein Weg zur Isolierung des Peptids nach erneuter Lösung des Aceton-Präzipitats besteht in Reverse-Phase-HPLC. Eine Phenomex Jupiter C-18-Säule, 250 × 4,6 mm, 5 u bei 20–25°C und eine Gradientenelution von 10% (Vol./Vol.) Acetonitril: 90% (Vol./Vol.) Wasser bis 60% Acetonitril: 40% Wasser werden über einen Zeitraum von 30 Minuten und bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,0 mL/min verwendet. Alle Lösungsmittel enthalten 0,1% (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure (TFA). Dies führt zu dem in 4 gezeigten Elutionsprofil.
  • Die aktive Fraktion dieses ersten HPLC-Ansatzes ist der Peak, der bei etwa 14,7 Minuten eluiert. Dieser Peak wird gesammelt (siehe 4, Balken auf der „Zeitachse"). Dieses Material wird über Nacht lyophilisiert, um Lösungsmittel und TFA zu entfernen.
  • Der Rückstand, der das Hauptpeptid von Interesse und 2 bis 3 untergeordnete weitere Proteine enthält, wird in einem minimalen Volumen von 25 mM Natriumphosphatpuffer gelöst. Das gelöste Peptid wird mit einem weiteren HPLC-Protokoll gereinigt. Eine Phenomex Jupiter C-18-Säule, 250 × 4,6 mm, 5 u bei 20–25°C und eine Gradientenelution von 10% (Vol./Vol.) Acetonitril: 90% (Vol./Vol.) Wasser bis 60% Acetonitril: 40% Wasser wird über einen Zeitraum von 40 Minuten und einer Fließgeschwindigkeit von 2,3 mL/min verwendet. Alle Lösungsmittel enthalten 0,1% (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure (TFA). Dies führt zu dem in Fig. HPLC 02 gezeigten Elutionsprofil, wobei das Peptid bei 13,76 min eluiert: Das über dem massiven Balken auf der „Zeitachse" gezeigte gesammelte Eluat stellt reines Peptid dar. Dieses Material wird lyophilisiert, wodurch die Lösungsmittel und die TFA entfernt werden. Dieses Material ist bei Beurteilung über HPLC (5), über SDS-PAGE (6 und 7) und über CE (8 und 9) reines Peptid.
  • Kapillarelektrophorese
  • Mit gereinigtem Spitzmaus-Speichelpeptid (gelöst in 25 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,0) wurde eine Kapillarelektrophorese durchgeführt, wobei ein Beckman Coulter P/ACE Kapillarelektrophoresesystem in einer 60 cm Quarzglassäule (75 µm Innendurchmesser, 375 µm Außendurchmesser), die auf 25°C thermostatisiert war, mit Natriumboratpuffer (1 molar, Laufpuffer) verwendet wurde. Das Spannungsprotokoll bestand aus einer 0,17-minütigen Rampe auf 30.000 Volt für 20 Minuten bei normaler Polarität. Der Injektionsdruck betrug 0,5 Pfund pro Quadratzoll („0,5 pounds per square inch") über 10,0 Sekunden, wodurch ein Probenvolumen von ungefähr 5 nL (Nanoliter) geliefert wurde.
  • 8 zeigt das Elektrophoretogramm des aufgereinigten Peptids im Puffer und wies eine Elutionszeit von 2,67 Minuten aus. 9 zeigt einen identischen Elektrophoreselauf des 25 mM Kaliumphosphatpuffers. Dieser Peak zeigte ein identisches UV-Spektrum im Vergleich mit dem, das mit einem Standard-Spektrophotometer erhalten wurde (siehe unten).
  • Elektronisches Spektrum
  • Aufgereinigtes Peptid wurde in 50 mM Kaliumphosphat, pH 7,0, gelöst und dessen Ultraviolett-Spektrum wurde gemessen (10). Das Spektrum zeigte keine Absorption im Bereich von 280 nm und zeigte somit an, dass die Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin in dem Peptid nicht vorlagen. Das bei etwa 260 nm liegende Zentrum der Schulter zeigte das Vorliegen der Aminosäure Phenylalanin an, während die geringe Absorption anzeigte, dass nur eine geringe Menge der Aminosäure in dem Peptid vorlag. Dies stand im Einklang mit der nachfolgenden Aminosäuresequenzierung des Peptids, da kein Tryptophan oder Tyrosin und nur ein Phenylalaninrest nachgewiesen wurde.
  • Posttranslationelle Modifizierung
  • Viele Speichelproteine werden posttranslational über Glykosylierung („glycation") modifiziert, jedoch ist das isolierte und gereinigte Spitzmaus-Speichelpeptid kein über einen solchen Prozess erzeugtes Glykoprotein. Spitzmaus-Speichelpeptid weist keine kovalent mit dessen Struktur verknüpfte Kohlenhydrate auf.
  • SDS-PAGE
  • 6 zeigt ein SDS-PAGE(15% Acrylamid)-Gei von sowohl bukkalem Speichel (Mundspülung) als auch submaxillarem Homogenisat zusammen mit internen Standards eines nicht-glykosylierten und eines glykosylierten Proteins. 7 zeigt eine Proteinfärbung (Coomassie), nachdem die Glykofärbung abgeschlossen war und das gleiche Gel mit Coomassie erneut gefärbt wurde. Speichelpeptid der Spitzmaus erscheint als der mobilste der proteinartigen Bestandteile (unterste gefärbte, diffuse Bande) und reagierte nicht positiv auf die Glykofärbung so wie anderen Proteine in diesen biologischen Flüssigkeiten mit höherem Molekulargewicht.
  • Beispiel 2: Aminosäuresequenz
  • Mit dem aufgereinigten Peptid wurde unter Verwendung des sequenziellen Edman-Abbaus eine N-terminale Sequenzierung durchgeführt (1B). Um C-terminale Aminosäuren zu erhalten, wurde Massenspektroskopie/Massenspektroskopie (ms/ms) durchgeführt (1A). Beide Sequenzen stellen brauchbare Peptide dar.
  • Molekularion des gereinigten Peptids
  • Die Molekularmasse des isolierten und gereinigten Spitzmaus-Speicheipeptids (Bruker Reflex III, MALDI-TOF, linearer Modus, HCCA-Matrix, Zweischichtenmethode) lieferte ein molekulares Kation (MH+) von 5805,8 Dalton und somit eine Molekülmasse (M) von 5804,8 Dalton. (Siehe 11)
  • Peptidmassenkarte aus Trypsinverdau
  • Der Trypsinverdau und die anschließende Kartierung der Peptidmassen über MALDI-TOF lieferte das in 12 gezeigte Massenspektrogramm. Diese Massenkarte aus dem Verdau ist absolut eindeutig für isoliertes und aufgereinigtes Spitzmaus-Speichelpeptid. Unter Verwendung der MASCOT-Suche gab es keine Übereinstimmungen mit dieser Massenkarte in einer öffentlichen Datenbank (13) (Perkins et al. 1999. Electrophoresis, 20(18) 3551–3567).
  • Theoretische isoelektrische Punkte und Masse
  • Der theoretische isoelektrische Punkt und die Masse des isolierten und aufgereinigten Spitzmaus-Speichelproteins können berechnet werden. Der theoretische isoelektrische Punkt liegt bei 4,60. Seine theoretische Masse beträgt 5754,51 Da, wobei aufgrund der Bildung einer Disulfidbindung eine Reduktion um 6 Masseneinheiten auf 5.748,5 Da erfolgen würde. Die Masseabweichung des in der Massenspektrometrie bestimmten Molekularions beträgt (5804,8–5748,5) 56,3 Da und kann somit 3 integrale Wassermoleküle (3 × 18 = 54) darstellen. Wenn der Histidinrest protoniert ist, würde dies eine weitere Masseneinheit darstellen, die zu einer Massendiskrepanz von 1 Masseneinheit führen würde.
  • Beispiel 3: Bioassay
  • Die Erfindung umfasst einen Bioassay, der zeigt, dass paralytischer Speichel, der einem Mehlwurm verabreicht wird, diesen für wenigstens 7 Tage am Leben erhalten kann.
  • 14 zeigt Mehlwürmer unmittelbar nach der Injektion und mit vollständiger Paralyse.
  • Andere Insekten sind für diesen Bioassay ebenfalls brauchbar.
  • Beispiel 4: Toxizität
  • Tabelle 1 zeigt die Toxizität von allgemeinem Rohextrakt (10 Mikroliter pro 100 mg Wurmmasse). Tabelle 2 zeigt die Toxizität der Präparation während der Aufreinigungsprozedur (5 Mikroliter Injektion pro 100 Milligramm Wurm).
  • Wenngleich die vorliegende Erfindung mit Bezug auf das beschrieben wurde, was gegenwärtig als die bevorzugten Beispiele angesehen wird, ist die Erfindung nicht auf diese offenbarten Beispiele beschränkt. Die Erfindung umfasst im Gegenteil verschiedene Modifizierungen und äquivalente Anordnungen, die im Rahmen und Schutzumfang der beigefügten Ansprüche liegen.
  • Toxizitätsuntersuchungen
  • Tabelle 1 Toxizität von allgemeinem Rohextrakt (10 Mikroliter pro 100 mg Wurmmasse)
    Homogenisat-Konzentration* Zahl injizierter Würmer Zahl paralysierter Würmer Durchschnittliche Zeitdauer bis zur Paralyse Kommentar
    20% 5 5 < 1 Sekunde Sofortige Paralyse
    10% 6 6 10 Sekunden
    5% 9 6 7 sec nicht paralysiert, extrem mühsame Bewegung
    1% 5 2 53 sec mühsame Bewegung
    20% (5 min gekocht) 5 0 unzutreffend Keine Symptome
    • * entsprechend 2 g in 100 mL homogenisiertem Gewebe
    Tabelle 2 Toxizität der Präparation während der Aufreinigungsprozedur (5 Mikroliter Injektion pro 100 Milligramm Wurm)
    Injizierte Probe Zahl injizierter Würmer Zahl paralysierter Würmer Durchschnittliche Zeitdauer bis zur ersten festgestellten Wirkung Proteinmenge in der Injektion
    20% 5 5 < 1 sec 65 µg
    Aceton-Präzipitat mit hohem Molekulargewicht 5 4 < 3 sec 55 µg
    Erwärmter Überstand 5 5 ~5 sec 45 µg
    Aufgereinigtes Peptid 6 5 10 sec 0,8 µg
    Kochsalzlösung 5 0 unzutreffend 0 µg
  • Literaturnachweise
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    • Daisuke K & Kaoru Y (1997) Sagami Chemical Research Center, Japanisches Patentamt Veröffentlichungsnummer 10-236963 (Datum der Offenlegung der Anmeldung: 08.09.1998)
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    • Ellis S & Krayer O (1995) J Pharm Exper Therapeutics 114: 127–137
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    • Martin I (1981) J. Mamm. 62: 189–192
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  • SEQUENZPROTOKOLL
    Figure 00290001
  • Figure 00300001

Claims (31)

  1. Isoliertes Peptid, umfassend i) die Aminosäuresequenz DCSQDCAACS ILARPAELNT ETCILECEGK LSSNDTEGGL CKEFLHPSKV DLPR (SEQ ID NO:2); ii) ein Fragment mit 5–10, 10–15, 15–20 oder 20–24 Aminosäuren von SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität; oder ii) eine Sequenz mit wenigstens 90% Identität zu SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität.
  2. Peptid gemäß Anspruch 1, umfassend die Aminosäuresequenz DCSQDCAACS ILARPAELNT ETCILECEGK LSSNDTEGGL CKEFLHPSKV DLPR (SEQ ID NO:2).
  3. Peptid gemäß Anspruch 1, umfassend ein Fragment mit 5–10, 10–15, 15–20 oder 20–24 Aminosäuren von SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität.
  4. Peptid gemäß Anspruch 1, umfassend ein Fragment mit 10–15, 15–20 oder 20–24 Aminosäuren von SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität.
  5. Peptid gemäß Anspruch 1, umfassend ein Fragment mit wenigstens 10 Aminosäuren von SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität.
  6. Peptid gemäß Anspruch 1, umfassend eine Sequenz mit wenigstens 90% Identität zu SEQ ID NO:2 mit paralytischer Aktivität.
  7. Peptid gemäß Anspruch 2, wobei das Peptid ein isoliertes paralytisches Peptid einer Spitzmaus mit einem Molekulargewicht von etwa 6000 Dalton bei Messung über SDS-PAGE ist.
  8. Peptid gemäß Anspruch 1, das wenigstens eine Cystein-Aminosäure mit einer Sulfhydrylgruppe umfasst.
  9. Peptid nach Anspruch 8, umfassend wenigstens 2 Cystein-Aminosäuren, die jeweils eine Sulfhydrylgruppe aufweisen und eine Disulfhydrylbindung bilden.
  10. Peptid nach Anspruch 9, umfassend sechs Cystein-Aminosäuren, die jeweils eine Sulfhydrylgruppe aufweisen und drei Disulfhydrylbindungen bilden.
  11. Peptid nach Anspruch 1, welches zusätzlich die Eigenschaft besitzt, Licht bei 280 nm und stärker bei 260 nm zu absorbieren und wenigstens eine aromatische Aminosäure aufzuweisen.
  12. Peptid nach Anspruch 1, isoliert aus einer Glandula submaxilaris der Spitzmaus und/oder Speichel der Spitzmaus.
  13. Peptid nach Anspruch 12, wobei die Glandula submaxilaris der Spitzmaus isoliert wurde von Blarina brevicauda, Blarina carolinensis, Sorex unguiculatus, Sorex shinto saevu (Solenodon paradoxus), Neomys fodiens oder Neomys anomalous.
  14. Peptid nach Anspruch 12, worin (i) eine 10-Mikroliter-Dosis eines 20%igen (w/v) Drüsenrohextraktes injiziert in einen Mehlwurm in einem in vitro-Assay eine Mehlwurm-Paralyse in weniger als 1 Sekunde verursacht; und (ii) eine 10-Mikroliter-Dosis eines 10%igen (w/v) Drüsenrohextraktes, injiziert in einen Mehlwurm in einem in vitro-Assay eine Mehlwurm-Paralyse in weniger als 10 Sekunden verursacht.
  15. Peptid nach Anspruch 1, in gereinigter Form.
  16. Peptid nach Anspruch 1, zu wenigstens 90%, 95% oder 99% gereinigt.
  17. Pharmazeutische Zusammensetzung oder kosmetische Zusammensetzung, enthaltend das Peptid nach einem der Ansprüche 1 bis 16.
  18. Isolierter und gereinigter Multiprotein-Komplex umfassend das Peptid nach Anspruch 1 und ein Molekulargewicht von 600.000 Dalton oder mehr aufweisend.
  19. Verfahren zur Dissoziation des Peptids nach Anspruch 1 von einem Multiprotein-Komplex nach Anspruch 18, wobei man den Multiprotein-Komplex mit Natriumdodecylsulfat oder wässrigem Alkohol in Kontakt bringt.
  20. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung als pharmazeutische Substanz.
  21. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung als neuromuskulärer Blocker.
  22. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung als Analgetikum.
  23. Verwendung des Peptids nach Anspruch 1 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Migräne, Myofacialschmerz und anderen Schmerztypen, Muskeltremor, neuromuskulären Erkrankungen, übermäßigem Schwitzen und Falten.
  24. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung als Analgetikum für Wunden.
  25. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung als Insekten-immobilisierendes Agens.
  26. Verwendung des Peptids nach Anspruch 1 zur Herstellung eines Medikaments zur Blockierung neuronaler Aktivität oder zur Analgetisierung.
  27. Peptid nach Anspruch 1 zur Verwendung bei der Behandlung von Falten.
  28. Antikörper gegen ein Peptid nach Anspruch 1.
  29. Verfahren zur Bestimmung der Potenz eines paralytischen Agens, wobei man das paralytische Agens einem Mehlwurm oder einem anderen Insekt verabreicht; die Zeit bis zum Beginn der Paralyse und/oder die Dauer der Paralyse bestimmt; wobei der Zeitpunkt für den Beginn der Paralyse umgekehrt proportional zur Stärke des paralytischen Agens ist und die Dauer der Paralyse proportional zur Stärke des paralytischen Agens ist.
  30. Nukleinsäure, kodierend ein Peptid nach Anspruch 1.
  31. Peptid nach Anspruch 16, zu wenigstens 99% gereinigt.
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