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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
3-Methylthiopropanal und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von 3-Methylthiopropanal unter Verwendung eines Katalysators, der
auf einem N-Alkyl-morpholin
basiert. Das 3-Methylthiopropanal, im Nachfolgenden als MTPA bezeichnet,
ist ein bekanntes Zwischenprodukt bei der Herstellung von Methionin
und von dem Methionin-Hydroxy-Analogon, 2-Hydroxy-4-(methylthio)buttersäure, im
Nachfolgenden als HMTBN bezeichnet. Insbesondere Methionin ist eine
essentielle Aminosäure,
die in Tierfutterzusammensetzungen verwendet wird. Das Methionin-Hydroxy-Analogon
stellt eine Methioninquelle bereit und ist als eine Methioninergänzung in
Tierfutterergänzungen weit
verbreitet.
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Das
MTPA wird in einem industriellen Maßstab durch die katalytische
Reaktion zwischen dem Acrolein und dem Methylmercaptan hergestellt.
Bei herkömmlichen
industriellen Verfahren werden flüssiges oder gasförmiges Acrolein
und flüssiges
oder gasförmiges
Methylmercaptan in einen Reaktor eingeführt, der das MTPA in flüssiger Phase
und eine geeignete organische Base enthält, wobei die Base als ein
Olefin/Mercaptan Additionsreaktionskatalysator dient. Die Reaktion
findet in der flüssigen
Phase statt. Übliche
organische, basische Katalysatoren für die Reaktion zwischen dem
Acrolein und dem Methylmercaptan umfassen Amine wie Pyridin, Hexamethylentetramin,
Triethylamin, N-Methyldiphenethylen und N-Ethyl-3,3'-diphenyldipropylamin. Der
Olefin/Mercaptan Additionsreaktionskatalysator wird üblicherweise
mit einer organischen Säure,
wie Essigsäure,
kombiniert, um die Polymerisation des MTPA und des Acroleins zu
hemmen und um die Produktausbeute zu verbessern. Das HMTBN wird
anschließend
durch die Additionsreaktion zwischen dem MTPA und dem Cyanwasserstoff
in Gegenwart eines geeigneten Additionsreaktionskatalysators hergestellt,
wobei der Katalysator die organischen Basen aufweisen kann, die
zum Katalysieren der Reaktion zwischen dem Acrolein und dem Methylmercaptan
verwendet werden. Methionin kann durch Umsetzen des HMTBN mit einem Überschuss
von Ammoniak unter Hochdruck, wodurch das 2-Amino-4-(methylthio)buttersäurenitril
hergestellt wird, und anschließendes
Hydrolysieren des Produkts unter Verwendung einer Mineralsäure, wodurch
Methionin gebildet wird, hergestellt werden. Alternativ kann Methionin
durch Umsetzen des HMTBN mit Ammoniumcarbonat, wodurch ein Hydantoin
gebildet wird, und anschließendes
Hydrolysieren des Hydantoins mit einer Base, wodurch Methionin gebildet
wird, hergestellt werden. Das Methionin-Hydroxy-Analogon kann durch
Hydrolysieren des HMTBN unter Verwendung einer Mineralsäure hergestellt
werden.
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Die
Reaktion zwischen dem Acrolein und dem Methylmercaptan kann entweder
in einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Art und Weise
durchgeführt
werden.
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Bei
einem diskontinuierlichen Verfahren kann Acroleindampf oder flüssiges Acrolein
in im Wesentlichen molar äquivalenten
Mengen zum Methylmercaptan zugegeben werden. Alternativ können das
Acrolein und das Methylmercaptan mit im Wesentlichen stöchiometrisch äquivalenten
Zugabegeschwindigkeiten in ein flüssiges Reaktionsmedium, das
das MTPA aufweist, gleichzeitig eingeführt werden. Das Reaktionsmedium für eine vorgegebene
Charge wird geeigneterweise für
eine vorgegebene Charge durch Zurücklassen eines Rückstandes
des MTPA in dem Reaktor aus einer vorhergehenden Charge bereitgestellt.
Somit kann der diskontinuierliche Reaktor in einer halbkontinuierlichen
Arbeitsweise betrieben werden, bei der das Acrolein und das Methylmercaptan
bei einer wesentlich konstanten Geschwindigkeit über ein wesentliches Teil des
diskontinuierlichen Zyklus eingeführt werden, und bei der das
Reaktionsprodukt regelmäßig aus
dem Reaktor entnommen wird, wobei ein Rückstand für die nächste Charge zurückgelassen
wird.
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Vollständig kontinuierliche
Verfahren sind in
US 4,225,516 ,
US 5,352,837 ,
US 5,744,647 und
US 6,320,076 beschrieben. Die kontinuierliche
Reaktion wird durch Einführen
des Acroleindampfs und des Methylmercaptans in ein strömendes MTPA-Reaktionsmedium
entweder in einer Gas-/Flüssigkeitsgleichstromkontaktzone
oder einer Gas-/Flüssigkeitsgegenstromkontaktzone
durchgeführt.
Alternativ kann die Startreaktion in einem Rührtankreaktor durchgeführt werden,
der einen externen Kühler
aufweist, durch den das Reaktionsgemisch zirkuliert wird. Wenn die
Reaktion in der Verweilzeit, die in der ersten Gas-/Flüssigkeitskontaktzone
bereitgestellt wird, nicht vervollständigt wird, wird das MTPA-Reaktionsmedium,
das das unreagierte Acrolein und Methylmercaptan enthält, in einen
zweiten Reaktor (z.B. einen Plug-Flow-Reaktor
oder einen Chargenspeicherbehälter)
zur Vervollständigung
der Reaktion weitergeleitet. Vorzugsweise überschreitet die Reaktionstemperatur
der Reaktion in jeder der Reaktionszonen etwa 70°C nicht.
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Olefin/Mercaptan
Additonskatalysatoren für
die industrielle Herstellung des MTPA werden vorzugsweise basierend
auf mehreren Kriterien ausgewählt,
die Folgendes umfassen, nämlich
die Umwandlung und die Ausbeute des MTPA, Reaktionskinetiken und
die Tendenz zum Katalysieren unerwünschter Nebenreaktionen, die
Nebenprodukte mit hohem Molekulargewicht erzeugen und die die Produktreinheit
herabsetzen, und zwar sowohl während
der MTPA-Reaktion als auch während
der nachfolgenden Lagerung des MTPA-Reaktionsprodukts. Des Weiteren
werden vorzugsweise solche Katalysatoren genutzt, die die Reaktion
zwischen dem MTPA und dem Cyanwasserstoff, wodurch das HMTBN hergestellt
wird, weiter katalysieren, so dass MTPA-Reaktionsproduktgemisch,
das den Additionskatalysator enthält, direkt mit dem Cyanwasserstoff
behandelt werden kann, wodurch das HMTBN ohne dazwischen liegende
Reinigung hergestellt wird. Daher ist es bei einem industriellen
Maßstab
immer von Interesse, die Umwandlung und die Ausbeute, die Reaktionskinetik und
die Lagerstabilität
des erhaltenen MTPA zu verbessern. Der zur Herstellung von MTPA
verwendete Katalysator sollte ebenfalls imstande sein, die Reaktion zwischen
dem MTPA und dem Cyanwasserstoff weiter zu katalysieren, wodurch
das HMTBN hergestellt wird. Solche Verbesserungen können es
erlauben, Zeit und Geld zu sparen, besonders wenn das MTPA in einem
industriellen Maßstab
hergestellt wird.
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Wir
haben nun herausgefunden, dass die Verwendung bestimmter organischer
Basen, die vorher nicht als brauchbare Olefin/Mercaptan Additionsreaktionskatalysatoren
zur Herstellung von MTPA erkannt worden sind, die oben genannten
Vorteile bereitstellen kann.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von 3-Methylthiopropanal bereit,
bei dem man ein Reaktionsmedium, das Methylmercaptan und Acrolein
enthält,
in Gegenwart eines Katalysators, der eine organische Base aufweist,
reagieren lässt,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die organische Base eine N-Alkylmorpholinverbindung
ist.
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Die
Verwendung des speziellen Katalysators stellt ein industrielles
Verfahren bereit, das eine Produktausbeute höher als 99 % ermöglicht,
wobei das eine ausgezeichnete Verbesserung zu der Produktausbeute ist,
die bei den oben beschriebenen herkömmlichen Verfahren erhalten
wird. Des Weiteren werden dank der Verwendung des Katalysators gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Herstellen von MTPA ebenfalls die Reaktionskinetik
und die Lagerstabilität
des erhaltenen MTPA verbessert.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst die Reaktion des Methylmercaptans
mit dem Acrolein in einem Reaktionsmedium in Gegenwart eines Katalysators.
Der Katalysator des vorliegenden Verfahrens weist eine N-Alkylmorpholinverbindung
auf. Die Morpholinverbindung ist geeigneterweise ein C1 bis
C6 Alkylmorpholin, vorzugsweise Methylmorpholin.
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Die
N-Alkylmorpholinverbindung kann in einer ausreichenden Menge vorliegen,
um die Reaktion zwischen dem Methylmercaptan und dem Acrolein zu
bewerkstelligen. Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis des
N-Alkylmorpholins zum Methylmercaptan 0,0001 bis 0,05, vorzugsweise
0,001 bis 0,01.
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Das
Reaktionsmedium, das das Methylmercaptan und das Acrolein aufweist,
wird mit dem Katalysator in Kontakt gebracht. Das Molverhältnis des
Methylmercaptans zum Acrolein beträgt geeigneterweise 0,9 bis 2,
vorzugsweise 1 bis 1,2. Die zwei Reaktanten können in die Reaktionskammer
getrennt oder als ein Gemisch eingeführt werden.
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Der
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator
kann in der Reaktionskammer alleinstehend vorliegen oder er kann
mit zumindest einer zusätzlichen
Komponente kombiniert werden. Es ist bevorzugt, zu dem Katalysator
eine organische Säure
zuzugeben. Geeignete organische Säuren umfassen Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und
Buttersäure.
Die bevorzugte Säure
ist Essigsäure.
Wenn eine organische Säure
vorliegt, beträgt
die Menge der Säure
in einen Molverhältnis
des N-Alkylmorpholins zur Säure
geeigneterweise 0,1 bis 2, vorzugsweise 0,2 bis 1.
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Das
Reaktionsmedium kann zusätzlich
zu den zwei Reaktanten ebenfalls eine kleine Menge des Reaktionsprodukts,
MTPA, aufweisen, das von dem Produktstrom abgetrennt und wiederverwertet
werden kann. Wenn das MTPA vorliegt, beträgt die Konzentration geeigneterweise
5 bis 99 Gew.-%.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann bei einer Temperatur von
20 bis 70°C,
vorzugsweise von 30 bis 50°C
durchgeführt
werden. Die Reaktion kann bei Atmosphärendruck oder erhöhtem Druck
durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die Reaktion bei Atmosphärendruck
durchgeführt.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in jedem geeigneten Reaktor
durchgeführt
werden und es kann diskontinuierlich, kontinuierlich oder halbkontinuierlich
durchgeführt
werden.
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Der
Produktstrom des oben genannten Verfahrens weist das MTPA und einen
Katalysator auf. Das MTPA kann später verwendet werden, um das
2-Hydroxy-4-(methylthio)buttersäurenitril
herzustellen. Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens
ist, dass der Produktstrom es nicht benötigt, behandelt zu werden,
um die Katalysatorzusammensetzung abzutrennen. Der Produktstrom
kann mit dem Cyanwasserstoff ohne Vorbehandlung in Kontakt gebracht
werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung von 2-Hydroxy-4-(methylthio)buttersäurenitril bereitgestellt, das
Folgendes aufweist, nämlich
(a) einen ersten Schritt des Reagierens eines Reaktionsmediums,
das Methylmercaptan und Acrolein aufweist, in Gegenwart eines Katalysators,
der eine organische Base aufweist, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass die organische Base eine N-Alkylmorpholinverbindung ist, um
einen Produktstrom, der das 3-Methylthiopropanal und den Katalysator
aufweist, herzustellen; und dass es (b) einen zweiten Schritt des
Reagierens des Produktstroms mit Cyanwasserstoff in Gegenwart eines
Katalysators aufweist, wodurch das 2-Hydroxy-4-(methylthio)buttersäurenitril
hergestellt wird.
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Die
Merkmale des ersten Schritts dieses Verfahrens sind wie zuvor offenbart.
Der Produktstrom kann dann ohne eine zusätzliche Behandlung, um den
Katalysator zu entfernen, direkt verwendet werden. Die katalytische
Reaktion zwischen dem MTPA und dem Cyanwasserstoff, um das HMTBN
herzustellen, ist bekannt und diese Reaktion kann in der Praxis
der vorliegenden Erfindung auf jede geeignete Art und Weise ohne
besondere Beschränkung
bei den verschiedenen angewendeten Verfahrensbedingungen durchgeführt werden. Das
MTPA-Produkt kann mit dem Cyanwasserstoff entweder in einem kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Reaktionssystem umgesetzt werden. Der Cyanwasserstoff
liegt vorzugsweise in einem kleinen molaren Überschuss von 2 % in Bezug
auf das MTPA vor. Die Reaktion wird geeigne terweise bei einer Temperatur
von 30 bis 70°C,
vorzugsweise von 50 bis 70°C,
durchgeführt.
Der zweite Schritt des Verfahrens kann, wie der erste Schritt, unter
erhöhtem
Druck oder unter Atmosphärendruck
durchgeführt
werden. Es ist bevorzugt, den zweiten Schritt bei Atmosphärendruck
durchzuführen.
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Das
MTPA und der Cyanwasserstoff müssen
in Gegenwart einer ausreichenden Menge eines Katalysators, um die
Reaktion effektiv zu begünstigen,
umgesetzt werden. Der für
den zweiten Schritt des Verfahrens benötigte Katalysator kann derselbe
Katalysator sein, wie der, der in dem ersten Schritt verwendet wird,
nämlich
ein N-Alkylmorpholin.
In der Tat kann der in dem zweiten Schritt verwendete Katalysator
der gleiche Katalysator sein, wie der, der in dem ersten Schritt
des Verfahrens verwendet wird. Für
manche Katalysatorsysteme kann eine größere Menge des Katalysators
während
dieser Reaktion eingesetzt werden, als die Menge des Katalysators,
die während
der Reaktion zwischen dem Acrolein und dem Methylmercaptan vorliegt.
Wenn der gleiche Katalysator sowohl in dem ersten als auch in dem
zweiten Schritt verwendet wird, kann zu Beginn der Reaktion, nämlich für den ersten
Schritt, ein Überschuss
des Katalysators in den Reaktor eingeführt werden, um sicherzustellen,
dass eine ausreichende Menge des Katalysators in dem Zwischenreaktionsproduktgemisch
vorliegt, um die Reaktion zwischen dem MTPA und dem Cyanwasserstoff
effektiv zu katalysieren. Der Katalysator für den zweiten Schritt wird
vorzugsweise während
des zweiten Schritts, nämlich
gleich vor der Einführung
des Cyanwasserstoffs eingeführt,
um die Cyanierungsreaktion weiter zu begünstigen. Alternativ kann der
zugegebene Katalysator einen üblichen
organischen, basischen Katalysator (z.B. Pyridin, Triethylamin, Hexamethylentetramin
usw.) aufweisen.
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Der
in dem ersten Schritt erhaltene Produktstrom kann von 0,001 bis
1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 0,7 Gew.-% des Additionskatalysators
enthalten, und nachdem die zusätzliche
Menge des Katalysators in das Zwischenreaktionsproduktgemisch eingeführt wird,
kann das Zwischenreaktionsproduktgemisch geeigneterweise von 0,02
bis 1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 Gew.-% des Additionskatalysators
enthalten.
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Das
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte HMTBN
kann ohne Reinigung, direkt in das Methionin-Hydroxy-Analogon in
herkömmlichen
Verfahren, wie diese, die in dem
U.S.
Patent Nr. 4,524,077 oder dem
U.S. Patent Nr. 4,912,257 offenbart
sind, die hier unter Bezugnahme mit einbezogen sind, umgewandelt
werden. Beim Anwenden des Verfahrens, das in dem
U.S. Patent Nr. 4,524,077 offenbart
ist, kann das HMTBN in Schwefelsäure
hydrolisiert werden, das Hydroxy-Analogon-Produkt wird unter Verwendung
eines wesentlich nicht mit Wasser mischbaren Lösungsmittels aus dem Hydrolysat
extrahiert, und das Extrakt wird mit Wasserdampf destilliert, wodurch
eine 85 bis 90 Gew.-%-ige wässrige
Lösung
des Methionin-Hydroxy-Analogons hergestellt wird. Bei dem Verfahren
des
U.S. Patents Nr. 4,912,257 kann
das Hydrolysat mit Ammoniak neutralisiert werden, wodurch die Trennung
in zwei Phasen verursacht wird, wobei die organische Phase eingeengt
und filtriert wird, so dass eine 85 bis 90 %-ige wässrige Lösung des
Methionin-Hydroxy-Analogons hergestellt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiel 1: Untersuchungen der kinetischen
Leistungen
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Die
folgenden Beispiele bestimmen den Wert der Ausbeute und der kinetischen
Leistungen eines Olefin/Mercaptan Katalysators gemäß der vorliegenden
Erfindung (Katalysator 1) im Vergleich zu Katalysatoren (Katalysator
1A), die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
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40
g MTPA (7,09 mmol) und 0,41 g Acrolein (Reinheit 97 %) wurden in
einen geschlossenen, auf 40°C erwärmten Reaktor
eingeführt.
Die Temperatur des Reaktors wurde dann auf 40°C eingestellt. 0,4 ml (7,10 mmol)
flüssiges
Methylmercaptan (im Nachfolgenden als MSH bezeichnet) wurden dann
durch eine Spritze in den Reaktor zugegeben. 0,1 ml Aliquoten wurden
alle 2 Minuten für
einen Zeitraum von 60 Minuten extrahiert und analysiert, um den
prozentualen Gewichtsanteil des Acroleins zu bestimmen. Die Konzentration
des verbleibenden Acroleins wurde unter Verwendung der Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) kontrolliert. Es wurden zwei unterschiedliche Katalysatoren
in unterschiedlichen Konzentrationen untersucht:
Referenz
des Katalysators | Untersuchter
Katalysator | der
organischen Base (in Gewicht vom MSH) | Entsprechendes
Molverhältnis
(organische Base/MSH) |
1 | N-Methylmorpholin (NMM)/Essigsäure (in einem
Molverhältnis
1/2) | 0,015 | 0,00342 |
1A | Pyridin
(Pyr.)/Essigsäure
(in einem Molverhältnis
1/2) | 0,015 | 0,00317 |
1A | Pyridin
(Pyr.)/Essigsäure
(in einem Molverhältnis
1/2) | 0,5 | 0,12495 |
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Die
Ergebnisse sind in 1 und 2 dargestellt.
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1 zeigt,
dass bei Verwendung von N-Methylmorpholin-Essigsäure (Katalysator 1) als Reaktionskatalysator
der Verbrauch des Acroleins deutlich steigt und die Reaktionskinetik
bei 0,015 Gew.-% des MSH im Vergleich zur Verwendung von Pyridin-Essigsäure (Katalysator
1A) als Reaktionskatalysator bei gleichem Gew.-% des MSH sich deutlich
verbessert.
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2 zeigt,
dass die Verwendung des N-Methylmorpholins mit der Essigsäure als
Reaktionskatalysator bei 0,015 Gew.-% des MSH im Vergleich zur Verwendung
von Pyridin-Essigsäure
als Reaktionskatalysator bei 0,5 Gew.-% des MSH aus einem kinetischen
Gesichtspunkt effektiver bleibt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die
Verwendung des Katalysators gemäß der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zu einem aus dem Stand der Technik bekannten
Katalysator eine bemerkenswerte Verkürzung der Zeit, um das MTPA
herzustellen, ermöglicht,
was folglich eine Reduktion der Größe des Reaktors ermöglicht.
Aus einem industriellen Gesichtspunkt führt dies dazu, dass die Kosten
der Herstellung von MTPA, reduziert werden. Es ist ebenfalls sichtbar
geworden, dass die Verwendung der Katalysatoren gemäß der vorlie genden
Erfindung eine Verbesserung in der Umwandlung des Reaktants sogar
unter Verwendung einer kleineren Menge des Katalysators, bereitstellt.
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Beispiel 2: Umwandlung des Reaktants und
Qualität
des erhaltenen Produkts
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Die
Umwandlung des Reaktants und die Qualität des erhaltenen Produkts wurde
unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Alkylmorpholinen in
Abwesenheit (Katalysatoren 2.1 und 2.3) oder in Gegenwart einer
organischen Säure
(Katalysatoren 2.2 und 2.4) bestimmt. Vergleichstests wurden unter
Verwendung von Pyridin und Imidazolen, wieder in Abwesenheit (Katalysatoren
2A und 2C) und in Gegenwart einer organischen Säure (Katalysatoren 2B und 2D),
durchgeführt.
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Der
zu testende Katalysator wurde mit 0,41 g Acrolein (Reinheit 97 %)
in einem Molverhältnis
der organischen Base zum Alkylmercaptan von 0,00342 und mit 40 g
MTPA (7,09 mmol) vermischt. Das Gemisch wurde mit einem Überschuss
des Methylmercaptans (5 bis 10 Gew.-% im Vergleich zum Acrolein)
in einem 10 ml Reaktionsfläschchen
mit einem Septumdeckel kombiniert. Das Methylmercaptan wurde unter
Verwendung von Trockeneis, mit dem sowohl das Mercaptanfläschchen
als auch das Reaktionsfläschchen
gekühlt
wurde, überführt.
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Die
Reaktion wurde bei einer Temperatur von 40°C durchgeführt. Nach annähernd 30
Minuten wurde das Reaktionsfläschchen
entfernt und die Konzentration des verbleibenden Acroleins wurde
unter Verwendung der HPLC kontrolliert. Proben des in dem Fläschchen
enthaltenen Reaktionsgemischs wurden mittels Gaschromatographie
analysiert, um die Menge der Oligomere mit hohem Molekulargewicht
(Verunreinigungen), die in dem Gemisch vorliegen, zu bestimmen.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 bereitgestellt.
Referenz
des Katalysators | MTPA
Katalysator | Acrolein
(Gew.-%) | Oligomere
mit hohem Molekulargewicht (Gew.-%) |
2.1 | N-Methylmorpholin | 0,23 | 0,88 |
2.2 | N-Methylmorpholin/Essigsäure | 0,32 | 0,29 |
2.3 | N-Ethylmorpholin | 0,28 | 0,91 |
2.4 | N-Ethylmorpholin/Essigsäure | 0,42 | 0,38 |
2A | Pyridin | 0,86 | 1,86 |
2B | Pyridin/Essigsäure | 0,52 | 1,35 |
2C | Imidazol | 0,75 | 1,13 |
2D | Imidazol/Essigsäure | 0,63 | 1,82 |
Tabelle
1
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das mit einem Katalysator gemäß der vorliegenden
Erfindung (Katalysatoren 2.1 bis 2.4) hergestellte MTPA-Reaktionsgemisch
eine niedrigere Konzentration des Acroleins (deutet auf eine höhere Umwandlung
zum MTPA hin) und kleinere Mengen der Oligomere mit hohem Molekulargewicht
(deutet auf eine minimale Nebenreaktionen und deshalb eine bessere
Qualität
des erhaltenen Produkts hin) enthält, wenn man es mit dem MTPA-Reaktionsgemisch
vergleicht, das mit aus dem Stand der Technik bekannten Katalysatoren
(Katalysatoren 2A bis 2D) hergestellt wird.
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Beispiel 3: Stabilität des erhaltenen MTPA
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Die
Stabilität
des mit einem Katalysator gemäß der vorliegenden
Erfindung (Katalysator 3) hergestellten MTPA wurde mit der Stabilität des MTPA
verglichen, das mit den aus dem Stand der Technik bekannten Katalysatoren
(Katalysatoren 3A und 3B) hergestellt wird.
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Die
Lagerstabilität
des gemäß dem vorhergehenden
Beispiel 1 hergestellten MTPA wurde bei 50°C untersucht. Zu Vergleichszwecken
wurde das MTPA, das unter Verwendung von Pyridin und Triethylamin
kombiniert mit Essigsäure
hergestellt wird, ebenfalls bei 50°C gelagert, um die Lagerstabilität festzustellen.
Um die Stabili tät
des MTPA während
der Lagerung zu untersuchen, wurden 30 g des Aldehydprodukts in
einer Glasflasche platziert, die danach in einem Ofen, der auf 50°C eingestellt
wird, gebracht wurde. Proben des Produkts wurden zum Untersuchen
aus der Flasche nach 42 und 60 Tagen entnommen und mittels Gaschromatographie
analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Referenz
des Katalysators | Katalysator
(Molverhältnis) | Oligomere
mit hohem Molekulargewicht (Gew.-%) nach 42 Tagen | Oligomere
mit hohem Molekulargewicht (Gew.-%) nach 60 Tagen |
3 | N-Methylmorpholin/Essigsäure (2/1) | 3,78 | 3,79 |
3.A | Pyridin/Essigsäure (2/1) | 4,92 | 5,92 |
3.B | Triethylamin/Essigsäure (2/1) | 4,35 | 6,35 |
Tabelle
2
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Diese
Tabelle zeigt, dass das mit einem Katalysator gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte MTPA stabiler ist als das MTPA, das mit einem
aus dem Stand der Technik bekannten Katalysator hergestellt wird.
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Beispiel 4: Synthese von HMTBN
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Das
Produkt, das in Beispiel 1 unter Verwendung des N-Methylmorpholins,
das mit Essigsäure
(Molverhältnis
2/1) kombiniert wird, um die Aldehydreaktion zu katalysieren, erhalten
wurde, wurde durch Umsetzen des Produktstroms mit dem Cyanwasserstoff
in das HMTBN umgewandelt. 40,5 g (0,388 mol) MTPA und 26,4 g Wasser
wurden bei Rühren
in einen 150 ml doppelwandigen Glasreaktor geladen.
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Das
Medium war heterogen. Die Temperatur wurde auf 20°C erhöht und diese
Temperatur wurde aufrechterhalten. Der pH-Wert beträgt 4,7 bis
5,5. Es wurden 36,60 g einer wässrigen
Lösung,
die 30 Gew.-% des Cyanwasserstoffs enthält, schnellstmöglich mittels
eines Tropftrichters eingeführt.
Die Temperatur des Reaktionsmediums erhöhte sich unmittelbar auf 68°C. Der Temperaturlevel
in der Reaktionsmasse wurde für
einen Zeitraum von 5 Minuten durch Zirkulieren eines warmen Fluids
durch die Doppelwand aufrechterhalten. Der pH-Wert blieb während der
ganzen Reaktion bei etwa 5. Eine Probe des gekühlten Nitrilreaktionsprodukts
wurde zum Untersuchen mittels Flüssig-
und Gaschromatographie analysiert, um die Ausbeute des HMTBN relativ zum
MTPA zu bestimmen, und um die Menge der in dem Gemisch vorliegenden
Oligomere mit hohem Molekulargewicht zu bestimmen. Die Probe enthielt
nur 0,2 % MTPA und 0,4 % Oligomere mit hohem Molekulargewicht. Die
Ausbeute des HMTBN, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, ist größer als 99 %.