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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine mehrschichtige Elektrode zur
Gasfreisetzung in elektrochemischen Prozessen und ein Verfahren
zu deren Herstellung auf der Grundlage eines Ventilmetallsubstrats.
Die Elektrode wird in verschiedensten elektrochemischen Prozessen
eingesetzt, zu denen Kupferelektrometallurgie und die Behandlung
von Abwasser oder Leitungswasser gehören.
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Aus
dem Stand der Technik sind unterschiedliche Elektrodentypen bekannt,
welche die Verwendung von Substraten mit einer leitfähigen und inerten
Metallgrundlage vorsehen, die mit elektrokatalytischen Schichten,
welche die Stellen der Gasfreisetzungen elektrochemischen Reaktionen
bilden, beschichtet sind. Ein sehr verbreiteter Fall sind beispielsweise
Anoden mit einer Titan- oder einer anderen Ventilmetallmatrix, die
mit einer Edelmetallschicht in elementarer Form oder als Oxide beschichtet
ist, welche bei Elektrolyseprozessen mit Chlor- oder Sauerstofffreisetzung
eingesetzt werden. Ein anderer verbreiteter Fall von sauerstofffreisetzenden Anoden
liegt bei den verschiedenen elektrometallurgischen Anwendungen (elektrolytische
Metallgewinnung, elektrische Raffination, schnelle galvanische Beschichtung
usw.) in wässrigen
Elektrolyten. Derartige Elektroden werden beispielsweise in den
Patenten
US 3,428,544 ,
US 3,711,385 und vielen
anderen beschrieben. In vielen Fällen
ist die Reaktionsumgebung besonders aggressiv, beispielsweise aufgrund der
Azidität
des Elektrolyten oder des Vorhandenseins von korrosiven Substanzen,
wie beispielsweise Fluoridionen oder auch wegen der hohen Stromdichten,
bei denen der Prozess durchgeführt wird.
In diesen Fällen
besteht die Gefahr, dass Korrosion oder Passivierung des als Substrat
verwendeten Ventilmetalls wegen der Porösität oder möglicher Defekte in der katalytischen
Schicht auftreten kann. Obwohl einige Ventilmetalle, wie beispielsweise
Tantal erhöhte
Unempfindlichkeit gegenüber
derartigen Phänomenen
aufweisen, ist der Einsatz von empfindlicheren Metallen, wie beispielsweise
Titan aus Gründen
der Bearbeitbarkeit und der Kosten bevorzugt. Um Einwirkungen der
Reaktionsumgebung wenigstens teilweise zu vermeiden, ist die Möglichkeit
bekannt, eine dünne
schützende
Zwischenschicht zwischen dem Substrat und der katalytischen Beschichtung
anzuordnen. Die schützende
Zwischenschicht weist häufig
eine keramische Natur auf und besteht praktisch immer aus Übergangsmetalloxiden,
die in der Lage sind, kompakte Oberflächen mit sehr eingeschränkter Dicke
zu bilden, da deren nicht gerade exzellente Leitfähigkeit
erfordert, die Dicke nicht zu groß zu wählen, um zu vermeiden, dass übermäßige Nachteile
hinsichtlich des Widerstandes in Kauf genommen werden müssen. Im
Fall von Titan ist beispielsweise die Verwendung von Ventilmetallmischoxiden,
wie etwa Titan- und Tantaloxid, zur Herstellung einer geeigneten
Zwischenschicht aus
EP 0545869 bekannt.
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Obwohl
sie nützlich
und manchmal notwendig sind, reichen die dünnen Zwischenschichten auf der
Basis von Übergangsmetalloxiden
nicht immer aus, im Fall von einigen besonders kritischen Anwendungen
den gewünschten
Schutze zu gewährleisten. Im
Laufe der Jahre wurden daher einige Ausführungsformen von Elektroden
mit oder ohne schützender
Zwischenschicht vorgeschlagen, die mit einer zweifachen Beschichtung
versehen sind, die aus einer geeigneten katalytischen Schicht oder
Aktivierungsschicht und einer externen Schutzschicht mit geeigneter
Porösität bestehen,
so dass die an den elektrochemischen Reaktionen beteiligten Verbindungen
die katalytischen Stellen der darunter liegenden Aktivierungsschicht
erreichen können,
ohne dass es jedoch zu einer Elektrolyterneuerung kommt, die wirksam
genug wäre,
um eine korrosive Wirkung auf das Substrat im maximalen Ausmaß, wie es
auf letzterer stattfindet, zu entwickeln. Diese Technik ist nicht
auf den Einsatz im Bereich von Anoden beschränkt:
US 4,300,992 beschreibt beispielsweise die
Verwendung einer Ventilmetallkathode zur Herstellung von Chloraten,
die eine Beschichtung umfasst, die aus einer Aktivierungszwischenschicht
auf der Basis von Edelmetallen und einer äußeren Schutzschicht auf der
Basis eines katalytisch inerten Metalloxids besteht;
FR 2797646 beschreibt eine sehr ähnliche
Lösung,
abgesehen davon, dass die Schutzschicht außer den katalytisch inerten
Metalloxiden (in diesem Fall Ventilmetalloxiden) auch eine gewisse
Menge Edelmetall enthält,
wenn auch in geringerem Ausmaß als
die in der Aktivierungszwischenschicht enthaltene Menge. Die elektrolytischen Prozesse
bei der Herstellung von Chloraten sind jedoch nicht der einzige
Anwendungsbereich, wo Korrosionsphänomene so ausgeprägt sind,
dass sich die Verwendung einer äußeren Schutzschicht
anbietet. WO 01/00905 beschreibt beispielsweise die Verwendung einer äußeren Schutzschicht,
die beispielsweise Titan-, Zinn- oder Tantaloxide umfassen kann,
und die für
Anoden zur Kupferplattierung vorgesehen ist, deren Aktivierungsschicht üblicherweise
Iridium und/oder andere Metalle der Platingruppe umfasst. Abgesehen
von einer Verlängerung
der Lebensdauer der Anoden bei der Kupferplattierung und im allgemeinen
der Gasfreisetzungen ausgesetzten Elektroden weist eine äußere Schutzschicht
einen weiteren wichtigen Vorteil auf: Gerade im Fall von elektrometallurgischen
Prozessen ist bei den üblicherweise verwendeten
elektrolytischen Bädern
vorgesehen, organische Substanzen zuzugeben, die beispielsweise
als Aufheller/Nivellierer oder als Träger verwendet werden. Der Träger, der
die Diffusion von Kupferionen in Richtung Oberfläche reguliert, bildet einen dünnen Film
in der Nähe
der Oberfläche
selbst, ohne sich dort abzuschalten, wodurch das Wachstum der Metallkristalle
kontrolliert wird. Der Aufheller/Nivellierer wirkt dagegen auf einem
mikroskopischen Niveau, indem er die Bereiche überflutet, die vorübergehend
ein hohes Potential annehmen und die dadurch als bevorzugte Abscheidungsstellen
wirken würden,
so dass sich das Metall an anderen Stellen abscheiden muss. Die
kontinuierliche Wanderung dieses Additivs während sich die lokale Potentialverteilung ändert, begünstigt daher
die gleichmäßige Metallabscheidung.
Die oben beschriebenen organischen Additive können jedoch zerstört werden,
wenn sie mit den sauerstofffreisetzenden katalytischen Stellen in
Kontakt kommen, so dass sie kontinuierlich ersetzt werden müssen, was
nicht vernachlässigbare Kosten
mit sich bringt. Die äußere Schutzschicht
mit geeigneter Porosität
erschwert den Transport von Additiven an die anodischen katalytischen
Stellen, was deren Verbrauch beträchtlich verringert. Trotzdem
konnte festgestellt werden, dass die Elektrode der WO 01/00905,
obwohl sie hinsichtlich des elektrochemischen Potentials unabhängig von
dem Vorhandensein einer äußeren Schutzschicht,
welche die katalytischen Stellen teilweise maskiert, akzeptabel ist,
hinsichtlich der Betriebsdauer keine adäquate Lösung bietet: Die außen auf
der Aktivierungsschicht aufgebrachte Schutzschicht gemäß der Lehre
der WO 01/00905 neigt dazu, nach einiger Zeit, vermutlich aufgrund
der erodierenden Wirkung, die durch die Gasfreisetzung an der darunter
liegenden katalytischen Schicht ausgeübt wird, abgelöst zu werden. Innerhalb
kurzer Zeit (beispielsweise zwei bis sechs Monate unter den üblichen
Betriebsbedingungen von Kupferplattierungszellen), werden große Bereiche der
Aktivierungsschicht freigelegt und sind durch die korrosive Wirkung
des Elektrolyten angreifbar und werden darüber hinaus wieder Stellen,
an denen organische Additive zerstört werden können.
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Ein
weiteres Anwendungsbeispiel, bei dem sich die Verwendung einer mehrschichtigen
Elektrode zur Gasfreisetzung, die eine äußere Schutzschicht und eine
zwischen letzterer und dem Substrat angeordnete Aktivierungsschicht
aufweist, als nützlich
erweist, sind die Anoden zur Abwasserbehandlung. In diesem Bereich
ist die Verwendung von keramischen Anoden, beispielsweise auf der
Basis von Zinnoxiden, weit verbreitet, die gegebenenfalls mit anderen
Elementen gedopt sein können,
die in der Lage sind, die erforderliche elektrische Leitfähigkeit zu
vermitteln und das elektrochemische Potential zu regulieren, wobei
die Elektroden Sauerstoff auf hohem Potential in dem zu behandelnden
Wasser freisetzen (bis zu 2 Volt bezogen auf die Standard-Wasserstoffelektode)
Die durch die Anodenreaktion entstehenden Verbindungen, wie beispielsweise
atomarer Sauerstoff und Ozon ermöglichen
in diesem Fall eine effektive Zerstörung von organischen Rückständen, Algen,
Bakterien und anderen verunreinigenden ablagernder biologischer
Formen. Da die keramischen Anoden so teuer sind und insbesondere
da sie mechanische Eigenschaften haben, die deren Geometrie und
Größe beschränken, wurden
alternative Elektroden vorgeschlagen, beispielsweise
US 5,364,509 , die aus Ventilmetallsubstraten
bestehen, die mit irgendwie modifizierten Zinnoxiden beschichtet
sind, wobei eine Zwischenschicht mit höherer elektrischer Leitfähigkeit
und eine äußere Schutzschicht
vorgesehen sind, die auch nützlich
sind, um das Arbeitspotential zu regulieren. Die Lebensdauer dieser
Art von Elektrode wird jedoch durch die geringe gegenseitige Haftung
der verschiedenen Schichten extrem beeinträchtigt.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Elektrode zur Gasfreisetzung
bereitgestellt, die ein Ventilmetallsubstrat umfasst, eine Aktivierungszwischenschicht
und eine äußere Schutzschicht,
welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet und eine stark verlängerte Lebensdauer
aufweist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung einer Anode zur
Sauerstofffreisetzung in Prozessen wie der Galvanisierung von Kupfer
oder von anderen Metallen bereitgestellt, welches die Nachteile
des Standes der Technik überwindet
und stark verlängerte
Betriebsdauern und einen verringerten Verbrauch von organischen
Additiven aufweist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung einer Anode zur
Sauerstofffreisetzung bei der Behandlung von Abwasser oder Trinkwasser
bereitgestellt, die ein hohes Sauerstofffreisetzungspotential bei
niedriger Stromdichte für verlängerte Lebensdauern
aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Herstellung einer ersten Lösung, die eine Vorstufe von
einem oder mehreren Edelmetallen und/oder entsprechender Oxide enthält, die
Herstellung einer zweiten Lösung,
welche die Vorstufe wenigstens eines Oxids eines unedlen Übergangsmetalls
enthält, die
Aufbringung der beiden Lösungen
in zwei oder mehr abwechselnden Zyklen mit einem oder mehreren Beschichtungen
pro Zyklus, wobei nach jeder Beschichtung eine dazwischen vorgesehene
Wärmebehandlung
durchgeführt
wird, um die jeweiligen Vorstufen umzuwandeln und wobei zuletzt
eine abschließende
Wärmebehandlung
durchgeführt
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform enthält die erste
Lösung
auch die Vorstufe von wenigstens einem Oxid eines unedlen Übergangsmetalls
in einer wesentlich niedrigeren Konzentration als in der zweiten
Lösung.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
enthält
die zweite Lösung
auch die Vorstufe von einem oder mehreren Edelmetallen und/oder entsprechenden
Oxiden in einer wesentlich niedrigeren Konzentration als in der
ersten Lösung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfassen beide Lösungen
die Vorstufe wenigstens eines Oxids eines unedlen Übergangsmetalls
und die Vorstufe wenigstens eines oder mehrerer Edelmetalle und/oder
der entsprechenden Oxide, wobei das Verhältnis der Konzentrationen der
Vorstufen in den beiden Lösungen
deutlich unterschiedlich ist.
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Man
erhält
die erfindungsgemäße Elektrode, indem
man von einem Ventilmetallsubstrat ausgeht; aus Gründen der
Kosten und der Bearbeitbarkeit ist Titan das bevorzugte Ventilmetall,
aber andere, wie beispielsweise Tantal, Niob oder Zirkon können je nach
Erfordernissen verwendet werden. Eine schützende Zwischenschicht kann
in direktem Kontakt mit dem Substrat aufgetragen werden, wie dies
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Falls beispielsweise Titanelektroden
in einer sauren Umgebung verwendet werden, ist die bevorzugte Zwischenschicht
ein Gemisch von Ventilmetalloxiden, üblicherweise Titan und Tantal,
wie dies in
EP 0545869 beschrieben
ist. Auf dem Substrat, unabhängig
davon, ob es mit einer Zwischenschicht versehen ist oder nicht,
werden dann die Aktivierungsschicht und die Schutzschicht ausgebildet.
Anstelle der Abscheidung von zwei vollständigen Schichten nacheinander
und den damit zusammenhängenden
Problemen der gegenseitigen Haftung, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt sind, wurde überraschenderweise
festgestellt, dass ein wesentlich kontrollierterer Weg der Abscheidung von
zwei getrennten Schichten darin besteht, dass man zwei Lösungen herstellt,
von denen die eine reich an Edelmetall und die andere reich an Übergangsmetallen
ist, die in der Lage sind, Schutzoxide zu bilden, und diese in alternierenden
Zyklen aufzutragen, wobei jeder Zyklus aus einem oder mehreren Schichten
besteht und eine Wärmebehandlung
nach jeder Schicht durchgeführt
wird, die dazu dient, die Vorstufen in den beiden Lösungen in
die endgültigen Komponenten
umzuwandeln.
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Es
wurde überraschend
festgestellt, dass obwohl die beiden Lösungen abwechselnd, sogar in einer
großen
Zahl von Zyklen, aufgetragen werden, das Verfahren zur Ausbildung
einer inneren Schicht führt,
die reich an Edelmetall und relativ arm an unedlem Übergangsmetall
mit im allgemeinen konstanter Zusammensetzung ist, und einer äußeren Schicht, die
zunehmend reicher an unedlem Metall ist, wobei festgestellt wurde,
dass eine solche Struktur eine hohe mechanische Stabilität aufweist.
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Ohne
dass die Erfindung in irgendeiner Weise mit einer speziellen Theorie
verknüpft
werden soll, kann angenommen werden, dass die edelmetallreiche Lösung, die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgetragen wird, Brüche
und Risse aufweist, die durch die zweite Lösung gefüllt werden und sie mechanisch
verstärken.
Es kann auch angenommen werden, dass Diffusions- und Wanderungsphänomene in
der Folge der abschließenden
Wärmebehandlung
zur Ausbildung des speziellen Konzentrationsprofils beitragen, das
durch Mikroanalyse nachweisbar ist. In jedem Fall ist die äußere Schutzschicht
als Ergebnis einer allmählichen Änderung
der Zusammensetzung in Richtung Oberfläche ohne steile Diskontiniutäten extrem
gut in der inneren Aktivierungsschicht verankert.
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Zur
Verbesserung der Kompatibilität
zwischen Zwischenschicht und Aktivierungsschicht kann es günstig sein,
eine zweite schützende
Zwischenschicht zwischen den beiden einzufügen, die sehr reich an Edelmetall
ist. Zu diesem Zweck sieht das erfindungsgemäße Verfahren eine Auftragung
auf dem Ventilmetallsubstrat in folgender Reihenfolge vor:
- – die
dünne Zwischenschichtvorstufe,
beispielsweise auf der Basis von Titan- und Tantaloxiden
- – einiger
Schichten der edelmetallreichen Lösung
- – wenigstens
zwei abwechselnder Zyklen der beiden Lösungen, von denen eine reich
an Edelmetall und die andere reich an unedlem Übergangsmetall ist, das in
der Lage ist, Schutzoxide zu bilden, wobei jeder Zyklus die Abscheidung
von einer oder mehrerer Schichten der entsprechenden Lösung umfasst.
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Die
Aufbringung der Lösung
kann in unterschiedlichster Weise durchgeführt werden, beispielsweise
durch Rollen oder durch Sprühen,
gegebenenfalls unterstützt
durch ein elektrostatisches Feld. Nach jeder Beschichtung ist es
notwendig, eine Wärmebehandlung
bei einer Temperatur zwischen 300 und 700 °C durchzuführen, um die Umwandlung der Vorstufen
in die endgültigen
Komponenten zu bewirken.
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Als
unedle Übergangsmetalle,
die Schutzoxide bilden können,
sind Titan- und Tantalgemische und Zinn bevorzugt; letzteres ist
besonders in Fällen bevorzugt,
in denen die Elektroden in fluoridhaltigen Galvanisierungsbädern arbeiten
sollen, einer Verunreinigung, die in vielen metallurgischen Anwendungen
(galvanisches Chromplattieren, Primärelektrometallurgie von Kupfer
und Zink) vorhanden ist und ernsthafte Korrosions- und Deaktivierungsphänomene schon
bei Kontaminierungen von einigen Teilen pro Million hervorrufen
kann. Zinn ist auch das typische Element zum Schutz von Anoden,
die bei hohem Potential bei der Behandlung von Abwasser oder Trinkwasser
arbeiten sollen; in diesem Fall ist Zinn üblicherweise mit Antimon gemischt,
um seine Leitfähigkeit
und katalytischen Eigenschaften zu verbessern. Eine Lösung von
Vorstufen von Übergangsmetallen,
die in der Lage sind, Schutzoxide für Anoden zu bilden, die für die Abwasserbehandlung
vorgesehen sind, enthält
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
Zinn, Antimon und gegebenenfalls einen Leiter, der ausgewählt ist
aus Kupfer und/oder Iridium; in diesem Fall trägt Zinn zu wenigstens 90 % des
Gesamtmetalls in Gew.-% bei, während
der Gesamtgehalt von Kupfer und/oder Iridium zwischen 0,1 und 2
% liegt.
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Als
Edelmetalle werden nahezu alle Elemente der Platingruppe, insbesondere
Iridium, Platin selbst, und darüber
hinaus Ruthenium, Palladium und Rhodium verwendet; ein typisches
Beispiel einer edelmetallreichen Lösung, die auch unedle Übergangsmetalle
enthält,
kann Tantal und Iridium beispielsweise in Form von Chloriden enthalten,
vorzugsweise in einem Ta:Ir-Verhältnis
zwischen 20:80 und 45:55 in Gewichtsanteilen. Die typische Edelmetallbeladung
in der Aktivierungsschicht liegt im Bereich von 4 bis 30 g/m2, ausgenommen in Fällen von Elektroden für die Abwasser-
oder Trinkwasserbehandlung, wo die hohen Potentiale einen wesentlich niedrigeren
Edelmetallgehalt erfordern, der üblicherweise
zwischen 0,5 und 3 g/m2 liegt.
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BEISPIEL 1
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Ein
1,5 mm dickes Titanblech ASTM B 265 Grad 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurde mit Aceton entfettet, mit Korund sandgestrahlt, bei 570 °C angelassen
und in Schwefelsäure
geätzt.
Das Blech wurde dann mit zwei Schichten einer Lösung aus Tantal- und Titanchloriden
mit einem 1:4-Gewichtsverhältnis
bezogen auf die Metalle bestrichen und nach jeder Schicht einer
zehnminütigen
Wärmebehandlung
bei 550 °C
ausgesetzt, was einen Oxidfilm lieferte, der, ausgedrückt als
Summe von Tantal und Titan, einer Beladung von 1 g/m2 entspricht.
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Anschließend wurden
4 Schichten einer sauren Lösung
aufgebracht, die Tantal- und Iridiumchloride in einem Gewichtsverhältnis von
35:65 bezogen auf die Metalle enthielt, so dass pro Schicht etwa
1 g/cm2 Metall aufgetragen wurde. Nach jeder
Schicht wurde eine zehnminütige
Wärmebehandlung
bei 550 °C
durchgeführt.
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Die
gleiche saure Lösung
von Tantal- und Iridiumchloriden, die zuvor aufgetragen wurde, und eine
zweite saure Lösung,
die 55 g/l TiCl3 in Salzsäure enthielt,
wurden dann in sechs abwechselnden Zyklen von jeweils zwei Schichten
aufgetragen, wobei eine zehnminütige
Wärmebehandlung
bei 550 °C nach
jeder Schicht durchgeführt
wurde.
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Dann
wurde zwei Stunden lang eine abschließende Wärmebehandlung bei 550 °C durchgeführt. Die
Bleche wurden halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde in Richtung
der Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte die Bildung einer etwa
4 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit im wesentlichen konstanter
Zusammensetzung und einem (Ta + Ti):Ir-Gewichtsverhältnis von
etwa 1:1 und einer äußeren Schicht
von etwa 2 Mikrometer Dicke mit einer (Ta + Ti):Ir-Gewichtsverhältnis, das
in Richtung Oberfläche
allmählich
von 1:1 auf 3:1 anstieg.
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BEISPIEL 2
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Ein
1,5 mm dickes Titanblech ASTM B 265 Grad 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurde mit Aceton entfettet, mit Korund sandgestrahlt, bei 570 °C angelassen
und in Schwefelsäure
geätzt.
Das Blech wurde dann mit zwei Schichten einer Lösung aus Tantal- und Titanchloriden
mit einem 1:4-Gewichtsverhältnis
bezogen auf die Metalle bestrichen und nach jeder Schicht einer
zehnminütigen
Wärmebehandlung
bei 550 °C
ausgesetzt, was einen Oxidfilm lieferte, der, ausgedrückt als
Summe von Tantal und Titan, einer Beladung von 1 g/m2 entspricht.
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Anschließend wurden
4 Schichten einer sauren Lösung
aufgebracht, die Tantal- und Iridiumchloride in einem Gewichtsverhältnis von
35:65 bezogen auf die Metalle enthielt, so dass pro Schicht etwa
1 g/cm2 Metall aufgetragen wurde. Nach jeder
Schicht wurde eine zehnminütige
Wärmebehandlung
bei 550 °C
durchgeführt.
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Die
gleiche saure Lösung
von Tantal- und Iridiumchloriden, die zuvor aufgetragen wurde, und eine
zweite saure Lösung,
die 50 g/l TaCl5 in Salzsäure enthielt,
wurden dann in zehn abwechselnden Zyklen von jeweils zwei Schichten
aufgetragen, wobei eine zehnminütige
Wärmebehandlung
bei 550 °C nach
jeder Schicht durchgeführt
wurde.
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Dann
wurde zwei Stunden lang eine abschließende Wärmebehandlung bei 550 °C durchgeführt. Die
Bleche wurden halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX- Sonde in Richtung
der Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte die Bildung einer etwa
6 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit im wesentlichen konstanter
Zusammensetzung und einem Ta:Ir-Gewichtsverhältnis von etwa 1:1 und einer äußeren Schicht
von etwa 2 Mikrometer Dicke mit einer Ta:Ir-Gewichtsverhältnis, das
in Richtung Oberfläche
allmählich
von 1:1 auf 2,5:1 anstieg.
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GEGENBEISPIEL 1
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Ein
1,5 mm dickes Titanblech ASTM B 265 Grad 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurde mit Aceton entfettet, mit Korund sandgestrahlt, bei 570 °C angelassen
und in Schwefelsäure
geätzt.
Das Blech wurde dann mit zwei Schichten einer Lösung aus Tantal- und Titanchloriden
mit einem 1:4-Gewichtsverhältnis
bezogen auf die Metalle bestrichen und nach jeder Schicht einer
zehnminütigen
Wärmebehandlung
bei 550 °C
ausgesetzt, was einen Oxidfilm lieferte, der, ausgedrückt als
Summe von Tantal und Titan, einer Beladung von 1 g/m2 entspricht.
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14
Schichten einer sauren Lösung,
die Titan- und Iridumchloride in einem Gewichtsverhältnis von 35:65
bezogen auf die Metalle wurden dann aufgetragen, so dass etwa 1
g/m2 Gesamtmetall (Iridium plus Tantal)
pro Schicht aufgetragen wird. Nach jeder Schicht wurde eine zehnminütige Wärmebehandlung bei
550 °C durchgeführt.
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Schließlich wurden
4 Schichten einer sauren Lösung
aufgetragen, die 55 g/l TaCl5 in Salzsäure enthielt,
aufgetragen, wobei eine zehnminütige
Wärmebehandlung
bei 550 °C
nach jeder Schicht durchgeführt
wurde. Nach diesen Auftragungen lag die Gesamtmenge an abgeschiedenem
Metall ausgedrückt als
Summe von Tantal plus Iridium bei etwa 15 g/m2.
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Für zwei Stunden
wurde eine abschließende Wärmebehandlung
bei 550 °C
durchgeführt.
Das Blech wurde halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde
in Richtung ihrer Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte die Bildung
einer etwa 5 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit unterschiedlicher
Zusammensetzung mit einem Ta:Ir-Gewichtsverhältnis, das in Richtung Oberfläche allmählich von
1:2 auf 2:1 abnahm, sowie einer irdiumfreien 2 Mikrometer dicken
Außenschicht.
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GEGENBEISPIEL 2
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Ein
1,5 mm dickes Titanblech ASTM B 265 Grad 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurde mit Aceton entfettet, mit Korund sandgestrahlt, bei 570 °C angelassen
und in Schwefelsäure
geätzt.
Das Blech wurde dann mit zwei Schichten einer Lösung aus Tantal- und Titanchloriden
mit einem 1:4-Gewichtsverhältnis
bezogen auf die Metalle bestrichen und nach jeder Schicht einer
zehnminütigen
Wärmebehandlung
bei 550 °C
ausgesetzt, was einen Oxidfilm lieferte, der, ausgedrückt als
Summe von Tantal und Titan, einer Beladung von 1 g/m2 entspricht.
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Dann
wurden 24 Schichten einer sauren Lösung aufgetragen, die Tantal-
und Iridiumoxide in einem Gewichtsverhältnis bezogen auf die Metalle
von 1:1 enthielt, so dass etwa 1 g/m2 Gesamtmetall
pro Schicht aufgetragen wurde. Nach jeder Schicht wurde ein zehnminütige Wärmebehandlung
bei 550 °C durchgeführt. Für zwei Stunden
wurde eine abschließende
Wärmebehandlung
bei 550 °C
durchgeführt. Das
Blech wurde halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde in
Richtung ihrer Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte die Ausbildung
einer etwa 6 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit im wesentlichen
konstanter Zusammensetzung mit einem Ta:Ir-Gewichtsverhältnis von etwa 1:1, sowie eine etwa
2 Mikrometer dicke Außenschicht
mit einem Ta:Ir-Verhältnis,
das in Richtung Oberfläche
allmählich
von 1:1 auf 2,5:1 abnahm.
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BEISPIEL 3
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Die
vier Proben der vorhergehenden Beispiele und Gegenbeispiele wurden
einem beschleunigten Lebensdauertest unterzogen, der darin bestand,
sie als sauerstofffreisetzende Anoden bei hoher Stromdichte in einem
aggressiven Elektrolyten zu betreiben und die Zeitdauer der Deaktivierung
ausgedrückt
als Zahl der Betriebsstunden zu messen, die notwendig sind, damit
die Überspannung
der Elektrode über
einen vorgegebenen Wert steigt. Der Wert, der in dieser Art Test
erhaltenen Zeitdauer, wo die Prozessbedingungen gegenüber denen
der industriellen Praxis extrem übertrieben
sind, ermöglicht es,
wie dem Fachmann bekannt ist, mit einiger Zuverlässigkeit die Zeitdauer in den
realen Prozessen, für die
sie vorgesehen sind, zu extrapolieren.
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Der
verwendete Lebensdauertest besteht darin, die Proben als sauerstofffreisetzende
Anode in einer Testzelle zu verwenden, welche die Elektrolyse einer
wässrigen
Schwefelsäurelösung mit
einer Konzentration von 150 g/l bei 60 °C und einer anodischen Stromdichte
von 30 kA/m2 durchführt. Als Gegenelektrode wird
eine wasserstofffreisetzende Zirkonkathode mit großer Oberfläche verwendet,
deren Potential im Laufe des Tests im wesentlichen konstant ist.
Die ursprüngliche
Zellspannung beträgt
unter diesen Bedingungen etwa 4,5 Volt; die Anode wird als deaktiviert
betrachtet, wenn diese Zellspannung den herkömmlichen Wert von 8 Volt erreicht.
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Die
Proben der Beispiele 1 und 2 zeigten eine Lebensdauer von 2250 und
2400 Stunden, die in dem Gegenbeispiel 1 eine Lebensdauer von 1815 Stunden;
im Fall des Gegenbeispiels 2 wurde eine höhere Ausgangszellspannung gemessen
(4,7 V) bei einer Lebensdauer von 990 Stunden.
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Ohne
dass die vorliegende Erfindung mit einer speziellen Theorie verknüpft werden
soll, kann davon ausgegangen werden, dass die letzte Probe, obwohl
sie mittels EDAX-Analyse von derjenigen des Beispiels 2 praktisch
nicht unterscheidbar ist, eine unzureichende elektronische Leitfähigkeit
aufweist, da sie aus einem Gemisch von wenig leitfähigem Tantaloxid,
welches eine Dispersion von leitfähigem Irdiumoxid enthält, in einem
Gewichtsverhältnis
von 1:1 besteht, wobei die Menge an Iridiumoxidpartikeln nicht ausreicht,
der Schicht eine optimale elektrische Leitfähigkeit zu verleihen: Die Iridiumoxidpartikel
sind nahezu homogen verteilt und daher voneinander getrennt und
nicht in der Lage, kontinuierliche Reihen zu bilden. Umgekehrt bestehen
die Elektroden der Beispiele 1 und 2 vermutliche aus zerbrochenen, aber
elektrisch kontinuierlichen Iridiumoxidschichten, deren Porösität mit Tantaloxid
gefüllt
ist, das seine Schutzfunktion ausführt ohne die lokalen Leitungsbrücken zu
verändern;
obwohl das EDAX nicht die nötige
Auflösung
hat, um die beiden Phasen zu unterscheiden, sind sie weniger gegenseitig
durchdrungen und die Funktion der Elektrode wird keineswegs beeinträchtigt,
was eine Zellspannung ermöglicht,
die derjenigen der Elektrode des Gegenbeispiels 1 entspricht und
die nicht höher
ist als was mit einer Elektrode erreichbar ist, die keine äußere Schutzschicht aufweist.
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BEISPIEL 4
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Die
Proben der Beispiele 1 und 2 und des Gegenbeispiels 1 wurden in
einem Kupfergalvanisierungsprozess einem Test unter industriellen
Betriebsbedingungen unterworfen. Es wurde ein wässriger Elektrolyt verwendet,
der 140 g/l CuSO4 zbd 200 g/l H2SO4 mit insgesamt 100 ppm Chloriden enthielt
und mit Zugabe von 50 cc/l eines Nivellierers, der unter der Bezeichnung
SBH von der Shipley Company, LLC, Marlborough, Massachusetts/USA
vertrieben wird. Die Kupferkathode wurde als dünnes Blech geformt und der
Galvanisierungsprozess wurde bei einer Stromdichte von 3 kA/m3 durchgeführt. Die Neutralisierung der
Azidität
aufgrund der anodischen Freisetzung von Sauerstoff und die Rückgewinnung des
abgeschiedenen Kupfers wurden durch Zugabe von Kupferoxid bewirkt.
Während
der ersten drei Betriebsmonate erforderten die Elektroden der Beispiele
1 und 2 ein Nachfüllen
von 650 cm3 Nivellierer pro 100 Liter Lösung gegenüber 800
cm3 pro 100 Liter bei der Elektrode des
Gegenbeispiels 1. Nach drei Monaten stieg die von der Elektrode
des Gegenbeispiels 1 benötigte
Nachfüllung
von Nivellierer um 100 % an, während
diejenige, die bei den Elektroden der Beispiele 1 und 2 notwendig
war, im wesentlichen konstant blieb.
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BEISPIEL 5
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Zwei
1,5 mm dicke Titanbleche als ASTM B 265 Grade 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurden mit Aceton entfettet, anschließend mit Korund sandgestrahlt,
bei 570 °C
angelassen und in Schwefelsäure
geätzt.
Beide Bleche wurden dann mit zwei Schichten einer Lösung aus
Tantal- und Titanchloriden mit einem Gewichtsverhältnis von
1:4 bezogen auf die Metalle bestrichen und einer zehnminütigen Wärmebehandlung
bei 550 °C
nach jeder Schicht unterzogen, was zu einem Oxidfilm führte, der
einer Beladung von 1 g/cm2, ausgedrückt als
Summe von Tantal plus Titan, entsprach.
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Auf
das erste Blech wurden dann zwanzig Schichten einer sauren Lösung aufgetragen,
die Tantal- und Iridiumchloride in einem Gewichtsverhältnis von
35:65 gezogen auf die Metalle enthielt, so dass etwa 1 g/m2 Gesamtmetall (Iridium plus Tantal) pro Schicht
abgeschieden wurde. Nach jeder Schicht wurde eine zehn minütige Wärmebehandlung
bei 530 °C
durchgeführt
und anschließend
eine zweistündige abschließende Wärmebehandlung
bei 550 °C.
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Auf
das zweite Blech wurden in zehn abwechselnden Zyklen mit jeweils
zwei Schichten und einer Wärmebehandlung
von 530 °C
nach jeder Schicht die gleiche saure Lösung von Ta-Ir-Chloriden wie
bei dem ersten Blech aufgetragen, und einer zweiten sauren Lösung, die
20 g/l Zinnoxalat in Salpetersäure
enthielt, was einer letztendlichen Abscheidung von 14 g/cm2 Gesamtmetall entsprach. Eine abschließende Wärmebehandlung
von zwei Stunden bei 550 °C
wurde dann durchgeführt.
Das zweite Blech wurde halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde in Richtung
ihrer Dicke unterworfen. Die Analyse zeigte die Ausbildung einer
etwa 6 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit im allgemeinen konstanter
Zusammensetzung und einem (Ta Sn) zu Ir-Verhältnis von etwa 1:1 und einer
etwa zwei Mikrometer dicken Außenschicht
mit einem (Ta + Ir):Ir-Verhältnis,
das in Richtung Oberfläche
allmählich
von 1:1 auf 4:1 zunahm.
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Die
beiden so erhaltenen Elektroden wurden dem gleichen Lebensdauertest
wie in Beispiel 3 unterzogen, mit dem Unterschied, dass 5 ppm Fluoride zu
dem schwefelsauren Elektrolyten gegeben wurden. Die aus dem ersten
Blech gewonnene, mit Tantal und Indium aktivierte Elektrode zeigte
eine Lebensdauer von 275 Stunden; die aus dem zweiten Blech gewonnene,
zinnenthaltende Elektrode zeigte eine Lebensdauer von 1320 Stunden.
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GEGENBEISPIEL 3
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Ein
1,5 mm dickes Titanblech ASTM B 265 Grad 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurde mit Aceton entfettet, mit Korund sandgestrahlt, bei 570 °C angelassen
und in Schwefelsäure
geätzt.
Das Blech wurde dann mit zwei Schichten einer Lösung aus Tantal- und Titanchloriden
mit einem 1:4-Gewichtsverhältnis
bezogen auf die Metalle bestrichen und nach jeder Schicht einer
zehnminütigen
Wärmebehandlung
bei 550 °C
ausgesetzt, was einen Oxidfilm lieferte, der, ausgedrückt als
Summe von Tantal und Titan, einer Beladung von 1 g/m2 entspricht.
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10
Schichten einer sauren Lösung,
die Titan- und Iridumchloride in einem Gewichtsverhältnis von 35:65
bezogen auf die Metalle wurden aufgebracht, so dass etwa 1 g/m2 Gesamtmetall pro Schicht aufgetragen wurde.
Nach jeder Schicht wurde eine zehnminütige Wärmebehandlung bei 530 °C durchgeführt.
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Anschließend wurden
vier Schichten mit einer Wärmebehandlung
bei 530 °C
nach jeder Schicht von der gleichen salpetrigen Säure von
Zinnoxalat wie in dem vorhergehenden Beispiel aufgetragen, was einer
endgültigen
Abscheidung von 14 g/cm Gesamtmetall entsprach.
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Eine
abschließende
Wärmebehandlung
bei 550 °C
wurde für
zwei Stunden durchgeführt.
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Das
Blech wurde halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde in
Richtung seiner Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte die Ausbildung
einer etwa 6 Mikrometer dicken Zwischenschicht mit variabler Zusammensetzung
und einem Ta:Ir-Verhältnis, das
in Richtung Oberfläche
allmählich
von 1:2 auf 2:1 zunahm, sowie einer 2 Mikrometer dicken Außenschicht,
die im wesentlichen aus Zinnoxid bestand.
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Die
Elektrode wurde dem gleichen Test wie in Beispiel 5 unterzogen,
aus dem eine Lebensdauer von 400 Stunden ermittelt wurde.
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BEISPIEL 6
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Zwei
1,5 mm dicke Titanbleche als ASTM B 265 Grade 1 mit einer Fläche von
35 cm × 35
cm wurden mit Aceton entfettet, anschließend mit Korund sandgestrahlt,
bei 570 °C
angelassen und in Schwefelsäure
geätzt.
Beide Bleche wurden dann mit zwei Schichten einer Lösung aus
Tantal- und Titanchloriden mit einem Gewichtsverhältnis von
1:4 bezogen auf die Metalle bestrichen und einer zehnminütigen Wärmebehandlung
bei 550 °C
nach jeder Schicht unterzogen, was zu einem Oxidfilm führte, der
einer Beladung von 1 g/cm2, ausgedrückt als
Summe von Tantal plus Titan, entsprach.
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Auf
das erste Blech wurde dann in 10 abwechselnden Zyklen von jeweils
2 Schichten und mit einer Wärmebehandlung
bei 530 °C
nach jeder Schicht eine sehr verdünnte saure Lösung aufgetragen,
die Tantal- und Iridiumchloride in einem Gewichtsverhältnis von
35:65 bezogen auf die Metalle enthielt, so dass pro Schicht etwa
0,1 g/m2 pro Quadratmeter Metall abgeschieden
wurden, sowie einer zweiten sauren Lösung, die insgesamt 22 g/l
Zinnoxalat, Antimonchlorid und Iridium (IV) Chlorid in Salpetersäure mit
einem Gewichtsverhältnis
von Sn 93,5 %, Sb 4,5 %, Ir 2 % enthielt.
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Das
zweite Blech wurde entsprechend bestrichen, außer dass die zweite saure Lösung Zinnoxalat,
Antimonchlorid und Kupfernitrathexahydrat in Salpetersäure mit
einem Gewichtsverhältnis
von Sn 93,5 %, Sb 4,5 %, Cu 2 % enthielt. Anschließend wurde
eine zweistündige
abschließende
Wärmebehandlung
bei 550 °C
durchgeführt.
Die Bleche wurden halbiert und einem Linearscan mit einer EDAX-Sonde
in Richtung ihrer Dicke unterzogen. Die Analyse zeigte: im ersten
Fall die Bildung einer etwa 5 Mikrometer dicken Zwischenschicht
mit einer im wesentlichen konstanten Zusammensetzung mit einem Iridiumgehalt von
2 %, ausgedrückt
als Gew.-%, und einer etwa 3 Mikrometer dicken Außenschicht
mit einem fortschreitend abnehmenden Iridumgehalt bis zu einem Wert
von 0,5 % an der Oberfläche;
im letzteren Fall eine entsprechende Situation aber mit einem Iridiumgehalt
in der Außenschicht,
der bis zur Oberfläche auf
das Niveau von Spuren abnahm.
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Die
beiden Bleche wurden als Elektroden für die Trinkbarmachung von Leitungswasser
bei Raumtemperatur gegen eine Zirkonkathode charakterisiert. Das
in 0,1 N Schwefelsäure
bei Raumtemperatur und einer Stromdichte von 100 A/m2 gemessene
Anodenpotential lag bei 1,85 V für
die aus dem ersten Blech gewonnene Elektrode und bei 2,10 V für die aus
dem letzteren Blech gewonnene Elektrode.
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Obwohl
die als die besten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung angesehenen Ausführungsformen beschrieben wurden,
versteht es sich für
den Fachmann, dass hier auch andere Variationen und Modifikationen
durchgeführt
werden können,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.