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Die
Erfindung betrifft eine Einspritzdüse zur Verwendung in einem
Kraftstoff-Einspritzsystem
für einen
Verbrennungsmotor. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung eine Einspritzdüse
zur Verwendung in einem Verbrennungsmotor mit Verdichtungszündung (Diesel-Motor),
in welchem eine Ventilnadel an einer Sitzfläche zur Anlage gelangen kann,
um die Einspritzung von Kraftstoff an einen damit verbundenen Verbrennungsraum
durch einen Düsenauslass
zu steuern.
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Die
Ventilnadel in bekannten Einspritzdüsen-Gestaltungen umfasst einen
Bereich mit konischer Gestalt, der so geformt ist, dass er an einer
entsprechenden, im allgemeinen konischen Sitzoberfläche zur
Anlage gelangen kann. Die Ventilnadel kann innerhalb einer in einem
Einspritzdüsenkörper vorgesehenen
Bohrung gleiten, und eine innere Oberfläche der Bohrung bildet die
Sitzfläche
für die
Nadel. Wenn die Ventilnadel auf der Sitzfläche aufsitzt, wird die Einspritzung
von Kraftstoff verhindert, und wenn die Ventilnadel von der Sitzoberfläche weg-
und abgehoben ist, tritt eine Einspritzung von Kraftstoff auf.
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Die
Ventilnadel ist so geformt, dass sie eine ringförmige Sitzlinie bildet, die
an der Sitzoberfläche angreift.
Man weiß seit
langem, dass sich der effektive Durchmesser der Sitzlinie (bezeichnet
als "der effektive
Sitzdurchmesser")
mit der Abnutzung während
der Gebrauchsdauer verändert.
Der effektive Sitzdurchmesser wird durch den Durchmesser der Kontaktlinie
zwischen der Ventilnadel und der Sitzoberfläche bestimmt. Dies ist ein
wichtiger Parameter für
die Gestaltung der Einspritzdüse,
weil er den Kraftstoffabgabe-Druck
oder Düsenöffnungsdruck
(d. h. denjenigen Druck, bei dem die Ventilnadel veranlasst wird,
sich von ihrem Sitz abzuheben) beeinflusst und damit Einfluss auf
die Kraftstoffmenge nimmt, die während
der Einspritzung (d. h. wenn die Ventilnadel abgehoben ist) abgegeben
wird. Eine Veränderung des
effektiven Sitzdurchmessers als Folge der betrieblichen Abnutzung
der Ventilnadel und/oder ihres Sitzes ist deshalb nicht wünschenswert,
und es ist oft der wichtigste Punkt bei der Gestaltung einer Einspritzdüse, dass
die Ventilnadel und/oder der Sitz so geformt werden müssen, dass
die Minimierung einer solchen Abnutzung sichergestellt wird. Auf
diese Weise können
Veränderungen
des effektiven Durchmessers der Sitzlinie während der betrieblichen Lebensdauer
der Düse
verringert werden.
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Verschiedene
Düsengestaltungen
sind vorgeschlagen worden, um diesem Problem gerecht zu werden (siehe
des Anmelders gleichzeitig anhängige Europäische Patentanmeldung
EP-A-1498602 oder die Dokumente DE-A-10122503 und WO2004/061291).
Es ist ein Merkmal einiger dieser Düsen, dass die Ventilnadel und
die Sitzfläche
so gestaltet sind, dass entsprechende Konuswinkel einen sehr kleinen
Differenzwinkel unmittelbar stromaufwärts und/oder unmittelbar stromabwärts der
Ventilnadel-Sitzlinie bilden. In manchen Fällen sind die Differenzwinkel
radial gegenüber
der Sitzoberfläche versetzt,
aber in den bevorzugten Gestaltungen ist diese Versetzung häufig auf
ein Minimum gebracht.
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Man
hat nun erkannt, dass Veränderungen des
effektiven Sitzdurchmessers zum Zeitpunkt der Herstellung auf Grund
der Genauigkeitsgrenze auftreten, mit der die Sitzfläche, die
durch die Düsenkörperbohrung
definiert wird, gebildet wird. In der Praxis kann jede Geradheit
oder jeder Gestaltungsfehler in der Sitzoberfläche einen lokalen Kontakt zwischen der
Ventilnadel und der Sitzoberfläche
in Bereichen bewirken, die gegenüber
dem geometrischen Sitz (d. h. dem Sitz, wie er durch die Gestaltungsgeometrie der
Düse vorgegeben
ist) verschoben sind. Dies ist ein besonderes Problem bei Einspritzdüsen mit
einem besonders kleinen Differenzwinkel stromaufwärts oder
stromabwärts
der Sitzlinie, und insbesondere dann, wenn die radiale Versetzung
(Exzentrizität)
sehr klein ist oder nicht existiert. Daher besteht eine Unvereinbarkeit
zwischen dem Wunsch, dass Veränderungen
des wirksamen Sitzdurchmessers in Folge von Abnutzung möglichst
klein gehalten werden sollten, und einer gleich bleibenden und genauen Herstellung
der Düsengeometrie.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Einspritzdüsen-Gestaltung bereitzustellen,
die diese Unvereinbarkeit im Auge hat.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Einspritzdüse für einen
Verbrennungsmotor bereitgestellt. Die Einspritzdüse umfasst einen Düsenkörper, der
mit einer Bohrung versehen ist, die eine Ventilsitz-Oberfläche aufweist, welche
einen Sitzkonuswinkel bildet, und ein Ventilelement, welches innerhalb
der Bohrung bewegbar ist. Das Ventilelement umfasst einen stromaufwärts gelegenen,
kegelstumpfförmigen
Sitzbereich, der einen stromaufwärts
gelegenen Konuswinkel bildet, wobei der stromaufwärts gelegene
Konuswinkel und der Sitzkonuswinkel zusammen einen ersten Differenzwinkel
zwischen sich bilden, und einen stromabwärts gelegenen, kegelstumpfförmigen Sitzbereich, der
einen stromabwärts
gelegenen Konuswinkel bildet, wobei der stromabwärts gelegene Konuswinkel und
der Sitzkonuswinkel zusammen einen zweiten Differenzwinkel zwischen
sich bilden. Das Ventilelement umfasst weiterhin einen zusätzlichen
ringförmigen
Rippenbereich, der zwischen dem stromaufwärts gelegenen Sitzbereich und
dem stromabwärts
gelegenen Sitzbereich von der Oberfläche des Ventilelements hervorsteht
und unmittelbar stromabwärts
des stromaufwärts
gelegenen Sitzbereichs angeordnet ist, wobei der ringförmige Rippenbereich
eine Sitzlinie mit einem Sitzdurchmesser bildet und die Sitzlinie an
der Ventilsitz-Oberfläche
angreifen bzw. zur Anlage gelangen kann, um die Einspritzung von
Kraftstoff aus dem Düsenkörper zu
steuern.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Ventilnadel mit einer Rippe oder
einem Kragen bereit, der wie eine Wulst aus dem Rest der Ventilnadel-Oberfläche hervorquillt.
Deshalb ist es weniger wahrscheinlich, dass eine mögliche Geradheit
oder ein Formfehler in der Sitzoberfläche zur Folge hat, dass ein örtlicher Kontakt
zwischen der Ventilnadel und der Sitzoberfläche in anderen Bereichen als
der geometrischen Sitzlinie auf der Rippe auftreten.
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Die
Einspritzdüse
der vorliegenden Erfindung kann viele verschiedene Gestaltungen
haben, aber sie ist besonders für
Ausformungen geeignet, in denen ein geringer Differenzwinkel (d.
h. die Differenz des Konuswinkels zwischen der Ventilnadel und der
Sitzoberfläche)
unmittelbar stromabwärts und/oder
unmittelbar stromabwärts
der geometrischen Sitzlinie ausgebildet ist.
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In
einer Ausführungsform
kann die ringförmige
Rippe einen stromaufwärts
gelegenen Rippenbereich und einen stromabwärts gelegenen Rippenbereich
umfassen, wobei die Sitzlinie an einem Schnittbereich zwischen dem
stromaufwärts
gelegenen und dem stromabwärts
gelegenen Rippenbereich ausgebildet ist.
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Die
Sitzoberfläche
bildet einen Sitzkonuswinkel. Der stromaufwärts gelegene Rippenbereich ist
vorzugsweise unmittelbar stromabwärts eines stromaufwärts gelegenen
kegelstumpfförmigen
Sitzbereichs angeordnet oder bildet einen integralen Teil davon.
Der stromaufwärts
gelegene Sitzbereich bildet einen stromaufwärts gelegenen Konuswinkel, und
der stromaufwärts
gelegene Konuswinkel und der Sitzkonuswinkel bilden zusammen einen
ersten Differenzwinkel zwischen sich.
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Der
stromabwärts
gelegene Rippenbereich befindet sich vorzugsweise unmittelbar stromaufwärts eines
stromabwärts
gelegenen Sitzbereichs oder bildet einen integralen Teil davon.
Er bildet einen stromabwärts
gelegenen Konuswinkel, und der stromabwärts gelegene Konuswinkel und
der Sitzkonuswinkel bilden miteinander einen zweiten Differenzwinkel
zwischen sich.
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In
einer Ausführungsform
ist der erste Differenzwinkel kleiner als der zweite Differenzwinkel.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden der erste und der zweite Differenzwinkel so gewählt, dass
die Abnutzung der Ventilnadel während
des Betriebs nicht dazu führt,
dass der effektive Sitzdurchmesser verändert wird. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass der stromaufwärts gelegene Sitzbereich und
der stromabwärts
gelegene Sitzbereich so ausgebildet werden, dass sie einen geringfügig größeren Differenzwinkel
stromaufwärts
der Sitzlinie (den ersten Differenzwinkel) bilden als es derjenige ist,
der stromabwärts
der Sitzlinie (der zweite Differenzwinkel) ausgebildet ist. Weil
eine Abnutzung in gleichem Maße
sowohl in Aufwärtsrichtung
als auch in Abwärtsrichtung
aufzutreten pflegt, verbleibt die Sitzlinie annähernd an demselben Ort auf
der Ventilnadelachse, und damit wird eine Verschiebung/Veränderung
der Kraftstoffabgabe minimiert.
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In
einer besonderen Ausführungsform
umfasst die Ventilnadel eine Umfangsnut, die stromabwärts des
stromabwärts
gelegenen Rippenbereichs und unmittelbar stromaufwärts eines
weiteren Bereichs, beispielsweise eines Ventilspitzenbereichs, angeordnet
ist, worin eine untere Kante der Umfangsnut und der weitere Bereich
einen Schnittbereich bilden, der zusammen mit der Sitzoberfläche einen
radialen Spalt begrenzt, der ausreichend klein ist, so dass ein
unterer Teil des stromabwärts
gelegenen Rippenbereichs eine tragende Fläche für die Ventilnadel bildet.
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Vorzugsweise
ist die ringförmige
Rippe oder der ringförmige
Wulst so geformt, dass ein Bereich auf der Ventilnadel in Nachbarschaft
zu der Rippe auf der stromaufwärts
gelegenen Seite der Sitzlinie (beispielsweise der stromaufwärts gelegene
Sitzbereich) zusammen mit der Sitzoberfläche einen radialen Spalt von
nicht mehr als 10 μm
und vorzugsweise in einem Bereich von zwischen 0,5 und 5 μm bildet. Stärker bevorzugt
ist die ringförmige
Rippe auch so geformt, dass ein Bereich der Ventilnadel in Nachbarschaft
zu der Rippe auf der stromabwärts
gelegenen Seite der Sitzlinie (beispielsweise der Ventilspitzen-Bereich)
zusammen mit der Sitzoberfläche
einen radialen Spalt von nicht mehr als 10 μm und vorzugsweise von im Bereich
zwischen 0,5 und 5 μm
begrenzt.
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Ein
Ventilspitzen-Bereich kann unmittelbar stromabwärts des stromabwärts gelegenen
Rippenbereichs angeordnet sein, und dieser Ventilspitzen-Bereich
kann mit einer kegel- oder kuppenförmigen Spitze versehen sein.
Wenn eine Umfangsnut vorgesehen ist, kann der Ventilspitzen-Bereich
unmittelbar stromabwärts
von diesem angeordnet sein.
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In
jeder einzelnen der Ausführungsformen kann
der stromabwärts
gelegene Rippenbereich ein Teil sein, der separat von dem stromabwärts gelegenen
Sitzbereich ausgebildet ist, oder er kann integral mit dem stromabwärts gelegenen
Sitzbereich ausgebildet sein.
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Es
sollte klar sein, dass die Einspritzdüse die Gestalt einer Düse vom VCO-Typ
oder eine solche vom Sackloch-Typ haben kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend rein beispielhaft unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, worin:
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1 eine
schematische Zeichnung einer Einspritzdüse ist, wie sie in unserer
ebenfalls anhängigen
europäischen
Patentanmeldung EP-A-1498602 beschrieben ist, um ein Beispiel einer Düse zu zeigen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert werden kann,
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2a eine
schematische Zeichnung einer Ausführungsform der Düse der vorliegenden
Erfindung und 2b eine vergrößerte Ansicht
eines Bereichs einer Ventilnadel der Düse in 2a ist,
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3a eine
schematische Zeichnung einer anderen Einspritzdüse ist, die gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert werden kann, und 3b eine
vergrößerte Ansicht
der Ventilnadel der Düse der 3a im
Bereich der Sitzlinie ist.
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Die
in 1 gezeigte Einspritzdüse ist in unserer gleichzeitig
anhängigen
europäischen
Patentanmeldung EP-A-1498602 beschrieben. Die Düse wird vorliegend im Detail
beschrieben, um die weiteren Vorteile der vorliegenden Erfindung
in vollem Umfang zu erklären,
auch wenn sie nicht alle von deren wesentlichen Merkmalen aufweist.
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Die
Einspritzdüse
der 1 umfasst ein Ventilelement oder eine Ventilnadel
(allgemein mit 10 bezeichnet) mit einer ringförmig in
eine Sitzposition bringbaren Oberfläche 12 oder Sitz-"Linie", die an einer Sitzoberfläche 14 zur
Anlage gelangt, die von einer inneren Oberfläche einer in einem Düsenkörper 16 vorhandenen
Bohrung ausgebildet ist. Während des
Betriebs wird die Ventilnadel 10 veranlasst, sich innerhalb
der Bohrung zu bewegen, und wenn sie sich weg von der Sitzfläche 14 bewegt,
werden Einspritzdüsen-Auslassöffnungen 18 geöffnet, um
es zu ermöglichen,
dass unter hohem Druck stehender Kraftstoff in den zugehörigen Motorzylinder
eingespritzt wird. Wenn die Ventilnadel 10 bewegt wird,
um wieder an der Sitzfläche 14 zur
Anlage zu kommen, werden die Öffnungen 18 geschlossen,
und die Einspritzung endet.
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Die
Ventilnadel 10 kann typischerweise mit Hilfe einer Einspritzsteuerungs-Ventilanordnung (nicht
gezeigt) bewegt werden, die von der Art sein kann, die mit Hilfe
eines piezoelektrischen Betätigungsorgans
auf eine Art und Weise betrieben wird, die einem Fachmann auf dem
einschlägigen
Gebiet vertraut sein sollte. Alternativ kann die Ventilnadel 10 mit
elektromagnetischen Mitteln bewegbar sein.
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Die
Bohrung in dem Düsenkörper 16 besitzt eine
konische Gestalt, so dass die Sitzfläche 14 einen Sitzkonuswinkel θS bildet.
Die Ventilnadel 10 ist so geformt, dass sie vier verschiedene
Beeiche umfasst. Ein erster Bereich 20 mit kegelstumpfförmiger Gestalt
bildet einen ersten (stromabwärts
gelegenen) Konuswinkel θA.
Unmittelbar stromaufwärts
des ersten Bereichs 20 weist die Ventilnadel einen zweiten Bereich 22 mit
kegelstumpfförmiger
Gestalt auf, die einen stromaufwärts
gelegenen Konuswinkel θB
bildet. Unmittelbar stromabwärts
des ersten Bereichs 20 weist die Ventilnadel einen dritten
Bereich 24 in Form eines Ventilspitzen-Bereichs auf, ebenfalls
von kegelstumpfförmiger
Form und einen stromabwärts gelegenen
Konuswinkel θC
bildend. Die Ventilspitze 24 erstreckt sich in ein sackartiges
Volumen 26 oder eine Kammer, das/die an einem geschlossenen
Ende der Bohrung ausgebildet ist und in einer kegel- oder kuppenförmigen Spitze 28 endet.
Ein vierter, im Wesentlichen zylindrischer Bereich 30 ist
am oberen Ende der Ventilnadel 10 (in der gezeigten Darstellung)
vorhanden. Üblicherweise
ist in Richtung des oberen Endes der Ventilnadel 10 die
eine oder andere Form einer Steueranordnung (nicht gezeigt) vorgesehen,
um die Ventilnadel-Bewegung zu steuern, wie es einer auf diesem
Fachgebiet erfahrenen Person bekannt sein sollte.
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Der
erste Bereich 20 der Ventilnadel 10 kann als stromabwärts gelegener
Sitzbereich bezeichnet werden, und der zweite Bereich 22 der
Ventilnadel 10 kann als stromaufwärts gelegener Sitzbereich bezeichnet
werden. Die stromabwärts
und stromaufwärts
gelegenen Sitzbereiche 20, 22 definieren miteinander
eine ringförmige
Schnittlinie, die die beiden trennt, und diese bildet die Sitzlinie 12 der
Ventilnadel. Während
des Betriebs wird eine stromaufwärts gelegene
Versorgungskammer 32 mit unter hohem Druck stehendem Kraftstoff
für die
Einspritzung beaufschlagt. Wenn Kraftstoff in den Motorzylinder
eingespritzt werden soll, wird die Ventilnadel 10 mit Hilfe eines
Betätigungsorgans
oder auf andere Weise veranlasst, sich anzuheben, so dass sich die
Sitzlinie 12 weg von ihrer Sitzfläche 14 bewegt.
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Die
Abmessungen der stromaufwärts
und stromabwärts
gelegenen Sitzbereiche 22, 20 und ihrer entsprechenden
Konuswinkel θA, θB sind so
gewählt,
dass die Abnutzung der Ventilnadel 10 in Abhängigkeit
von den besonderen Erfordernissen der jeweiligen Anwendung optimiert
wird. Beispielsweise wird die Sitzlinie 12 dann, wenn die
Wahl getroffen wird, dass der stromaufwärts gelegene Differenzwinkel
(d. h. derjenige, der als derjenige zwischen θB und θS definiert ist) relativ gering
sein soll, typischerweise zwischen 0,5 und 5 Grad, und dass der
stromabwärts
gelegene Differenzwinkel (d. h. derjenige zwischen θB und θS) geringfügig größer sein
soll, nach und nach so wandern, dass der "effektive" Sitzdurchmesser vergrößert wird.
Als Folge wird die Kraftstoff-Abgabemenge
für ein
Einspritzereignis nach und nach abnehmen, und dies kann für manche Anwendungen
von Vorteil sein.
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Alternativ
können
die stromaufwärts
und stromabwärts
gelegenen Differenzwinkel so gewählt werden,
dass der Abrieb der Ventilnadel mit Sicherheit in annähernd gleichen
Mengen an der stromaufwärts
und an der stromabwärts
gelegenen Seite der Sitzlinie 12 auftritt, wodurch eine
Verschiebung/Veränderung
der Abgabe bzw. der Abgabemenge insgesamt im Wesentlichen vermieden
wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der stromaufwärts gelegene
Differenzwinkel geringfügig größer als
der stromabwärts
gelegene Differenzwinkel gewählt
wird, unter der Voraussetzung, dass beide Differenzwinkel relativ
klein sind.
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Es
wurde nun festgestellt, dass während
der Herstellung von Einspritzdüsen
wie den in 1 gezeigten ein Problem auftreten
kann. Dieses Problem tritt beim Ausbilden des Sitzdurchmessers der
Sitzlinie 12 (bezeichnet als die "geometrische Sitzlinie") auf, weil die beschränkenden
Bedingungen des Bearbeitungsprozesses dazu führen, dass die Geradheit und
Gestalt der Sitzfläche 14 in
manchen Fällen vom
geometrischen Ideal abweichen. Wenn die Differenzwinkel zwischen
der Ventilnadel 12 und der Sitzoberfläche 14 (d. h. zwischen
dem stromaufwärts gelegenen
Sitzbereich 22 und der Sitzfläche 14 und zwischen
dem stromabwärts
gelegenen Sitzbereich 20 und der Sitzfläche 14 in 1)
sehr klein sind, kann jegliche Abweichung in der Gestalt der Sitzfläche 14 einen
lokalen Kontakt zwischen der Nadel 10 und der Sitzfläche 14 in anderen
Bereichen als auf der geometrischen Sitzlinie verursachen, so dass
der effektive Sitzdurchmesser im neuen Zustand von Produkt zu Produkt
variieren kann. In 1 ist dies beispielsweise ein
besonderes Problem an der stromaufwärts gelegenen Seite der Sitzlinie 12,
wo der stromaufwärts
gelegene Sitzbereich 22 einen relativ kleinen Differenzwinkel
mit dem Sitzkonuswinkel θS
ohne radiale Verschiebung zwischen dem Bereich 22 und dem
Sitz 14 bildet.
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2a zeigt
eine erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und 2b zeigt
eine vergrößerte Ansicht
eines wesentlichen Teils der Nadel in 1, durch
den der vorgenannte Nachteil beseitigt wird. Soweit möglich, wurden
Teile, die den in 1 gezeigten vergleichbar sind,
mit den gleichen Bezugsziffern versehen, und diese werden nachstehend
nicht näher
beschrieben.
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Die
Ventilnadel 10 der 2a und 2b ist identisch
mit der Nadel in 1, mit der Ausnahme, dass sie
eine integrale ringförmige
Rippe oder einen solchen Kragen bzw. Wulst umfasst, die/der allgemein
mit 40 bezeichnet wird. Die Rippe 40 bildet unmittelbar
stromabwärts
des stromaufwärts
gelegenen Sitzbereichs 22 einen erhabenen oder hervorstehenden
Bereich, so dass eine Sitzlinie 112 der Ventilnadel, die
an der Sitzfläche 14 zur
Anlage gelangen kann, durch die Rippe selbst gebildet wird.
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Nachfolgend
sei außerdem
auch noch auf 2b verwiesen. Die Rippe 40 umfasst
eine stromaufwärts
gelegene Rippe 44 mit einer axialen Länge d1 und einen stromabwärts gelegenen
Rippenbereich 46 mit einer axialen Länge d2. Die untere Kante des
stromaufwärts
gelegenen Rippenbereichs 44 (in der gezeigten Ausrichtung)
bildet zusammen mit einer oberen Kante des stromabwärts gelegenen
Rippenbereichs 46 die Sitzlinie 112 der Ventilnadel.
Bei einem Vergleich der 2a und 2b mit 1 lässt sich
erkennen, dass im Wesentlichen der stromabwärts gelegene Rippenbereich 46 (2a und 2b)
dem stromabwärts
gelegenen Sitzbereich 20 (1) entspricht.
Der stromabwärts
gelegene Rippenbereich 46 verläuft ausgehend von einer herausstehenden
oberen Kante an der Sitzlinie 112 konusförmig zu
einer stromabwärts
gelegenen Kante, die mit der Ventilspitze 24 flächenbündig ist.
Der stromaufwärts
gelegene Rippenbereich 44 stellt im Vergleich zu dem der 1 eine
zusätzliche
Ausformung auf der Ventilnadel 10 dar und erweitert sich konusförmig in
Stromaufwärts-Richtung von einer vorstehenden
unteren Kante (an der Sitzlinie 112) zu einer stromaufwärts gelegenen
Kante, die mit dem stromaufwärts
gelegenen Sitzbereich 22 flächenbündig ist.
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Typischerweise
ist die axiale Länge
d1 nicht größer als
0,1 mm, und vorzugsweise kleiner als 0,05 mm. Die axiale Länge d2 hat ähnliche
Abmessungen. Ein radialer Spalt R1 ist zwischen dem stromaufwärts gelegenen
Sitzbereich 22 (direkt oberhalb des stromaufwärts gelegenen
Rippenbereichs 44) und der Sitzfläche 14 ausgebildet,
und ein radialer Spalt R2 ist zwischen dem Ventilspitzen-Bereich 24 (direkt
unterhalb des stromabwärts
gelegenen Rippenbereichs 46) und der Sitzfläche 14 ausgebildet.
Die Rippe 40 ist vorzugsweise so geformt, dass sie derart
von der Ventilnadel-Oberfläche
herausragt, dass R1 und R2 nicht größer als 10 μm sind und vorzugsweise zwischen
0,5 und 5 μm
betragen.
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Durch
das Einarbeiten einer ringförmigen Rippe 40 in
die Ventilnadel wird das Risiko einer möglichen Abweichung der Oberflächen-Geradheit oder-form
in der Sitzfläche 14,
welche anderenfalls einen unerwünschten
lokalen Kontakt zwischen der Fläche 14 und
der Ventilnadel 10 verursachen könnte, verringert, weil die
Sitzlinie 112 auf einer Rippe oder einem herausgehobenen
Teil der Ventilnadel-Oberfläche
ausgebildet ist. Das Risiko eines lokalen Kontakts ist dort besonders
groß,
wo es keine radiale Versetzung zwischen entweder dem stromaufwärts gelegenen
Sitzbereich 22 und der Sitzfläche 14 (d. h. wie
in 1) oder zwischen dem stromabwärts gelegenen Sitzbereich 20 und
der Sitzfläche 14 gibt.
Bezugnehmend auf die Ventilnadel 10 in den 2a und 2b wird
deshalb im Vergleich dieser Nadel mit der Ventilnadel in 1 ein
besonderer Vorteil auf der stromabwärts gelegenen Seite der Sitzlinie 112 erzielt.
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Durch
die vorliegende Erfindung ergibt sich ein Vorteil bezüglich der
Herstellung im Vergleich zu früher
vorgeschlagenen Einspritzdüsen-Gestaltungen,
weil die Genauigkeit, mit der die geometrische Sitzlinie 112 der
Ventilnadel 10 reproduziert werden kann, verbessert ist.
Die Übereinstimmung
von Produkt zu Produkt wird deshalb bei der Herstellung ebenfalls
verbessert.
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Die
für die
Düsengestaltung
der 2a und 2b vorgesehene
ringförmige
Rippe 40 kann auch in anderen Düsenformen enthalten sein, um denselben
Vorteil zu erzielen. Beispielsweise zeigen die 3a und 3b eine
alternative Düsengestaltung,
die ebenfalls mit einer ringförmigen
Rippe wie derjenigen in den 2a und 2b versehen
werden kann. Soweit wie möglich
werden Teile, die den in den 2a und 2b gezeigten
vergleichbar sind, mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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In
den 3a und 3b bildet
die ringförmige
Rippe 40 die Sitzlinie 112, und diese ist dort ausgebildet,
wo ein stromaufwärts
gelegener Rippenbereich 44 und ein stromabwärts gelegener
Rippenbereich 46 aufeinander treffen (einander schneiden).
Der stromabwärts
gelegene Rippenbereich 46 befindet sich in Nachbarschaft
zu dem stromabwärts gelegenen
Sitzbereich 20 und/oder bildet einen Teil davon, und der
stromaufwärts
gelegene Rippenbereich 44 befindet sich in Nachbarschaft
zu dem stromaufwärts
gelegenen Sitzbereich 22 und/oder bildet einen Teil davon.
In der speziellen gezeigten Darstellung erstreckt sich der stromabwärts gelegene
Rippenbereich 46 konusförmig
ausgehend von einer vorstehenden oberen Kante an der Sitzlinie 112 bis
zu einer unteren Kante, die mit dem stromabwärts gelegenen Sitzbereich 20 fluchtet.
Ein Unterschied zwischen der Ausführungsform in 2 und
derjenigen in 3 ist der, dass in 3 der stromabwärts gelegene Rippenbereich 46 und
der stromabwärts gelegene
Sitzbereich 20 als separate Bereiche zu betrachten sind,
während
in 2 der stromabwärts gelegene Rippenbereich 46 de
facto den Platz des stromabwärts
gelegenen Sitzbereichs 20 einnimmt. In 3 bildet
der stromabwärts
gelegene Rippenbereich 46 deshalb ein zusätzliches
Merkmal auf der Ventilnadel 10.
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Der
stromaufwärts
gelegene Rippenbereich 44 bildet ebenfalls ein zusätzliches
Merkmal der Ventilnadel 10, und er erstreckt sich konusförmig in Stromaufwärts-Richtung
von einer vorstehenden unteren Kante an der Sitzlinie 112 zu
einer oberen Kante, die mit dem stromaufwärts gelegenen Sitzbereich 22 flächenbündig ist.
In 3 können die Abmessungen der stromaufwärts und
stromabwärts
gelegenen Rippenbereiche 44, 46 denen der in 2 gezeigten Ausführungsform vergleichbar oder ähnlich sein.
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Die
stromaufwärts
und stromabwärts
gelegenen Sitzbereiche 22, 20 der Ventilnadel 10 sind
so geformt, dass ein Abrieb der Nadel 10 sowohl in Stromaufwärtsals auch
in Stromabwärts-Richtung
relativ zur Sitzlinie 112 in annähernd gleichem Umfang auftritt.
Dies wird dadurch erreicht, dass ein relativ kleiner stromaufwärts gelegener
Differenzwinkel zwischen dem stromaufwärts gelegenen Sitzbereich 22 und
dem Sitzkonuswinkel, θS,
ausgewählt
wird, und dass ein relativ kleiner Differenzwinkel zwischen dem stromabwärts gelegenen
Sitzbereich 20 und dem Sitzkonuswinkel, θS, gewählt wird,
der geringfügig kleiner
als der stromaufwärts
gelegene Differenzwinkel ist. Typischerweise können beispielsweise der stromaufwärts und
der stromabwärts
gelegene Sitzbereich 22, 20 so geformt sein, dass
sie einen Differenzwinkel mit dem Düsenkörper-Sitzwinkel, θS, von zwischen
etwa 0 Grad 10 Minuten und 5 Grad bilden.
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Ein
fakultatives Merkmal ist es, dass die Ventilnadel 10 außerdem mit
einer Umfangsnut 48 unmittelbar stromabwärts des
stromabwärts
gelegenen Sitzbereichs 20 (d. h. direkt unterhalb des unteren Rippenbereichs)
und unmittelbar stromaufwärts
des Ventilspitzenbereichs 24 ausgestattet ist. Diese beiden
Bereiche 20, 24 bilden einen Schnittbereich zwischen
sich, der einen relativ kleinen radialen Spalt zur Sitzoberfläche begrenzt,
um sicherzustellen, dass der stromabwärts gelegene Sitzbereich 20 während des
Betriebs eine tragende Fläche
für das
Ventilelement bildet.
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Wenn
die Einspritzdüse
der 3 erstmals benutzt wird, wird
der effektive Sitzdurchmesser durch die Oberfläche oder Linie 112 definiert,
die den stromaufwärts
gelegenen Rippenbereich 44 und den stromabwärts gelegenen
Rippenbereich 46 unterteilt. Wenn sich während des
Gebrauchs die Einspritzdüsen-Bestandteile
abnutzen, verteilt sich der Kontaktdruck zwischen der Ventilnadel 10 und
der Sitzoberfläche 14 nach
und nach annähernd
gleichmäßig sowohl über den
stromaufwärts
als auch über
den stromabwärts
gelegenen Sitzbereich 22, 20, obwohl die primäre Kontaktlinie
an ungefähr
derselben axialen Stellung (d. h. derjenigen der ursprünglichen
geometrischen Sitzlinie 112) verbleibt. Dies hat zur Folge,
dass der effektive Sitzdurchmesser sich durch die Abnutzung kaum
verändert,
und deshalb verändern sich
die Menge des abgegebenen Kraftstoffs und der Düsenöffnungsdruck ebenfalls nur
sehr geringfügig oder
so gut wie gar nicht.
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Die
Erfindung ist von besonderem Vorteil, wenn sie unter solchen Umständen in
diese Düsenkonfiguration
eingearbeitet wird, in denen es weder stromaufwärts noch stromabwärts der
Sitzlinie 112 eine radiale Versetzung (Exzentrizität) zwischen
der Ventilnadel 10 und der Sitzoberfläche 14 gibt, weil
in solchen Gestaltungen das Risiko eines Oberfläche-zu-Oberfläche-Kontakts
zwischen der Ventilnadel 10 und der Oberfläche 14 an
einem anderen Ort als an der geometrischen Sitzlinie ansonsten erhöht wäre.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
(nicht gezeigt, aber ähnlich 3a)
kann die Umfangsnut statt dessen unmittelbar unterhalb des stromabwärts gelegenen
Sitzbereichs 20 (und damit des stromabwärts gelegenen Rippenbereichs)
durch einen zusätzlichen
kegelstumpfförmigen
Bereich ersetzt sein, der mit dem Sitzkonuswinkel θS einen
Differenzwinkel bildet, der gegenüber demjenigen, der von dem
stromabwärts
gelegenen Sitzbereich 20 und dem Sitzkonuswinkel, θS, gebildet
wird, geringfügig verringert
ist. Das Vorsehen dieses zusätzlichen
Bereichs stellt ebenfalls sicher, dass der stromabwärts gelegene
Rippenbereich eine tragende Fläche für die Nadel
bildet, um während
der Benutzung den Abrieb zu verringern und das Ausmaß an Veränderung
des effektiven Sitzdurchmessers zu begrenzen.
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Andere
Beispiele für
Düsengestaltungen,
die ebenfalls mit einem ringförmigen
Kragen oder einer solchen Rippe ausgestattet sein können, um
die Ventilnadel-Sitzlinie zu bilden, können in unserer ebenfalls anhängigen europäischen Patentanmeldung EP-A-1498602 gefunden
werden.
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Es
sollte klar sein, dass die Differenzwinkel (d. h. die Differenz
der Konuswinkel zwischen entsprechenden Oberflächen der Ventilnadel und ihres Sitzes)
und andere in der vorstehenden Beschreibung angegebene Abmessungen
nur zum Zwecke erläuternder
Beispiele angegeben sind und dass Werte, die aus den spezifizierten
Bereichen herausfallen, ebenfalls einbezogen sein können, um
im Wesentlichen dieselben technischen Vorteile der Erfindung zu
ergeben, wie in den beigefügten
Ansprüchen angegeben.
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Die
in den beigefügten
Zeichnungen gezeigten Einspritzdüsen
sind solche, die üblicherweise
als Düsen
vom VCO-Typ (vom Typ der ventilbedeckten Öffnung, valve covered orifice
type) bezeichnet werden, in denen die Ventilnadel 10 das
Einlassende des oder eines jeden Düsenauslasses 18 abdeckt,
wenn sie sich in ihrer Sitzposition befindet (d. h. wenn keine Einspritzung
stattfindet). Die Erfindung ist jedoch gleichermaßen auf
Einspritzdüsen
vom Sackloch-Typ anwendbar, in denen das Einlassende eines jeden
Düsenauslasses
sich in beständiger
Verbindung mit der Sackloch-Kammer am geschlossenen Ende der Düsenkörper-Bohrung
befindet und die Bewegung der Ventilnadel in ihre Sitzposition und
weg davon dazu dient, den Kraftstoffstrom in die Sacklochkammer
und damit durch die Düsenauslässe zu steuern.