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Die
Erfindung betrifft eine Einspritzdüse zum Gebrauch in einem Kraftstoff-Einspritzventilsystem für einen
Verbrennungsmotor. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung eine Einspritzdüse
zum Gebrauch in einem Verbrennungsmotor vom Kompressionszündungstyp
(Dieselmotor), in welcher eine Ventilnadel an einer Sitzfläche zur
Anlage gelangen kann, um die Einspritzung bzw. Abgabe von Kraftstoff
in bzw. an einen zugehörigen Verbrennungsraum
durch eine oder mehrere Düsenauslässe zu steuern.
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Bei
einer bekannten Einspritzdüse
vom VCO-Typ (valve covered orifice, mit einer vom Ventil bedeckten
Abgabeöffnung)
wie beispielsweise in 1 gezeigt, besitzt eine Ventilnadel 10 eine
Sitz "linie" 12, die
an einer Sitzoberfläche 13 zur
Anlage gelangt, welche von einer inneren Oberfläche einer Düsenkörper-Bohrung 14, in
welcher die Ventilnadel 10 bewegbar ist, gebildet wird.
Im Betrieb, wenn die Ventilnadel 10 weg von der Sitzoberfläche 13 bewegt wird,
werden Einspritzdüsen-Auslässe 16 geöffnet, so
dass unter hohem Druck stehender Kraftstoff in den zugehörigen Motorzylinder
eingespritzt werden kann. Wenn die Ventilnadel 10 in Anlage
mit der Sitzfläche 13 bewegt
wird, werden die Auslässe 16 verschlossen
und die Einspritzung endet.
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Ein
Vorteil der Düsen
vom VCO-Typ liegt darin, dass die Ventilnadel 10 die Auslässe 16 abdeckt, und
deshalb endet die Einspritzung schnell, wenn sich die Ventilnadel
in Schließstellung
begibt. Dies muss mit den Düsen
vom "Sack-Typ" verglichen werden,
in welchen sich die Auslässe
von einem kleinen "Sack" (einer Ausstülpung) oder
Volumen aus erstrecken, wobei dieser Sack/dieses Volumen am geschlossenen
Ende der Düsenbohrung
ausgebildet ist. In Düsen
vom Sack-Typ unterbricht die Ventilnadel daher nur den Strom des
Kraftstoffs zu dem Sack, so dass im Anschluss an die Beendigung
der Einspritzung eine kleine Menge an restlichem Kraftstoff in dem
Sack verbleibt, die in die Verbrennungskammer austreten kann. Ein
schneller Abbruch eines Einspritzereignisses ist wichtig, um umweltunverträgliche Abgasemissionen,
insbesondere Rauch und teilchenförmige
Stoffe, zu verringern, weil dann die Menge an unverbranntem oder
nur teilweise verbranntem Kraftstoff im Abgasstrom geringer ist.
Darüber
hinaus ermöglichen
es Düsen
vom VCO-Typ, dass die Ausstülpung
der Düsen
vom Sack-Typ im Wesentlichen wegfällt, und das verringert den Verbleib
von Kraftstoff zwischen dem Ventilnadelsitz 13 und den
Einspritzdüsen-Auslässen nach
einem Einspritzereignis. Kraft dieses nur sehr kleinen "gefangenen Volumens" können die
Abgasemissionen einer weiteren Qualitätsverbesserung unterliegen.
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Während Düsen vom
VCO-Typ besondere Vorteile besitzen, liegt ein erkanntes Problem
darin, dass bei niedrigen Werten der Nadelanhebung die begrenzten
Spaltgrößen zwischen
der Oberfläche der
Ventilnadel und den Auslässen
den Kraftstoffstrom in die Auslässe
beschränken,
weil die Ventilnadel die Auslässe
abdeckt, und auf diese Weise sind hohe Durchflussraten kaum zu erzielen.
Der Durchfluss des Kraftstoffs wird weiterhin auf Grund des ringförmigen Spalts
beschränkt,
der zwischen der Sitzlinie und der Sitzoberfläche gebildet wird, wenn sich
die Ventilnadel von der Sitzoberfläche abhebt.
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Es
ist jedoch wünschenswert,
bei relativ geringen Nadelanhebungen hohe Durchflussraten durch
Düsen vom
VCO-Typ zu erreichen, weil die Vorteile verringerter teilchenförmiger Emissionen
zusammen mit dem zusätzlichen
Vorteil einer gesteigerten Energieeffizienz des Einspritzventil-Betätigungsorgans
oder -Stellantriebs realisiert werden können. Dies ist insbesondere
bei direkt betätigten piezoelektrischen
Einspritzdüsen
vom VCO-Typ signifikant, in denen die Energie, die zum Abheben der Nadel
von ihrem Sitz erforderlich ist, mit Hilfe eines piezoelektrischen
Stapels bereitgestellt wird.
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Es
steht im Gegensatz zu diesem Hintergrund, dass die vorliegende Erfindung
ersonnen werden konnte, und es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Kraftstoff-Einspritzventil bereitzustellen, das einige der vorgenannten
Probleme im Wesentlichen vermeidet oder zumindest abmildert.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung wird eine Einspritzdüse für einen
Verbrennungsmotor bereitgestellt, umfassend ein Ventilmittel, das
innerhalb einer Bohrung eines Düsenkörpers bewegbar
ist, wobei das Ventilmittel einen ersten Sitz und einen zweiten
Sitz aufweist, die beide an einer Sitzfläche zur Anlage gelangen können, welche
einen Sitzkonuswinkel besitzt, um die Abgabe von Kraftstoff durch
mindestens einen Düsenauslass
zu steuern, wobei der erste Sitz die Abgabe von Kraftstoff aus einer
ersten Versorgungskammer an eine Abgabekammer steuert und der zweite
Sitz die Abgabe von Kraftstoff aus einer zweiten Versorgungskammer
an die Abgabekammer steuert, wobei die zweite Versorgungskammer über einen
Durchflussweg in Verbindung mit der ersten Versorgungskammer steht,
der innerhalb des Ventilmittels ausgebildet ist, wobei dann, wenn
der erste und der zweite Sitz von der Sitzfläche beabstandet sind, Kraftstoff
an dem ersten und dem zweiten Sitz vorbei in den mindestens einen
Düsenlass
fließen
kann.
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Vorzugsweise
kann das Ventilmittel die Gestalt eines Ventilelements annehmen.
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Ein
Volumen für
die Abgabekammer kann teilweise durch eine ringförmige Vertiefung oder Ausnehmung
gebildet werden, die auf dem Ventilelement zwischen dem ersten und
dem zweiten Sitz ausgebildet ist.
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Da
der Kraftstoffstrom durch die Abgabekammer in die Düsenauslässe mit
Hilfe des ersten und des zweiten Sitzes gesteuert wird, ist im Vergleich
zu einer gängigen
Düse vom
VCO-Typ mit einem einzigen Sitz eine größere Kraftstoff-Strömungsrate
möglich.
Außerdem
kann Kraftstoff relativ zu der ersten Versorgungskammer sowohl aus
der stromaufwärts
gelegenen als auch aus der stromabwärts gelegenen Richtung in die
Auslässe
fließen,
und dadurch wird die Gleichmäßigkeit
bzw. Ausgeglichenheit des Kraftstoff-Sprühnebels, der in die Verbrennungskammer
eingespritzt wird, verbessert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann der erste Sitz die Gestalt einer ersten Sitzlinie
annehmen, und das Ventilelement kann einen ersten, kegelstumpfförmigen Ventilbereich
aufweisen, der einen ersten Konuswinkel bildet. Die ringförmige Nut oder
Vertiefung kann ebenfalls einen ersten kegelstumpfförmigen Nut- oder Vertiefungsbereich
umfassen, der einen zweiten Konuswinkel bildet. Der erste und der
zweite Konuswinkel können
so gewählt
werden, dass sie die erste Sitzlinie an der wechselseitigen bzw.
gemeinsamen Grenzlinie zwischen dem ersten Ventilbereich und der
ersten Nut- oder Vertiefungsregion bilden.
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Der
erste Konuswinkel und der Sitzkonuswinkel bilden einen ersten Differenzwinkel
zwischen sich, und der zweite Konuswinkel und der Sitzkonuswinkel
bilden einen zweiten Differenzwinkel zwischen sich, und der erste
und der zweite Differenzwinkel können
so gewählt
werden, dass sie im Wesentlichen identisch sind, um die Abnutzung
des Sitzes zu minimieren und eine Wanderung der ersten Sitzlinie
zu vermeiden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der erste Sitz die Gestalt eines Sitzbereichs annehmen, der
von dem ersten Ventilbereich gebildet wird, anstatt dass eine erste
Sitzlinie an der wechselseitigen bzw. gemeinsamen Grenzlinie des
ersten Ventilbereichs und des ersten Nut- oder Vertiefungsbereichs
gebildet wird.
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Auch
der zweite Sitz kann die Gestalt einer zweiten Sitzlinie annehmen,
und dementsprechend kann das Ventilelement einen zweiten kegelstumpfförmigen Ventilbereich
aufweisen, der einen vierten Konuswinkel bildet. Die ringförmige Nut
oder Vertiefung kann ebenfalls einen zweiten kegelstumpfförmigen Nut-
oder Vertiefungsbereich aufweisen, der einen dritten Konuswinkel
bildet. Der dritte und der vierte Konuswinkel können so gewählt werden, dass sie die zweite
Sitzlinie an der wechselseitigen bzw. gemeinsamen Grenzlinie zwischen
dem zweiten Ventilbereich und dem zweiten Nut- oder Vertiefungsbereich
bilden.
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Wie
hinsichtlich des ersten Sitzes beschrieben, bilden der dritte Konuswinkel
und der Sitzkonuswinkel einen dritten Differenzwinkel zwischen sich, und
der vierte Konuswinkel und der Sitzkonuswinkel bilden einen vierten
Differenzwinkel zwischen sich, und um die Abnutzung des Sitzes zu
minimieren und um zu vermeiden, dass die zweite Sitzlinie wandert, können der
dritte und der vierte Differenzwinkel so gewählt werden, dass sie im Wesentlichen
identisch sind.
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Alternativ
kann der zweite Sitz ein Sitzbereich sein, der durch den zweiten
Ventilbereich gebildet wird, anstatt dass eine zweite Sitzlinie
an der wechselseitigen bzw. gemeinsamen Grenzfläche zwischen dem zweiten Ventilbereich
und dem zweiten Nut- oder
Vertiefungsbereich gebildet wird.
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Es
ist ein Merkmal der Erfindung, dass unter Druck gesetzter Kraftstoff
für die
Einspritzung von dem ersten Versorgungskanal über einen Strömungsweg
dem zweiten Versorgungskanal zugeführt wird. Vorzugsweise umfasst
der Strömungsweg
einen axialen Durchtrittskanal, der sich mindestens teilweise entlang
des Ventilelements erstreckt und dessen eines Ende mit der zweiten
Versorgungskammer in Verbindung steht. Vorzugsweise ist die zweite Versorgungskammer
am geschlossenen Ende der Bohrung ausgebildet.
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Der
Strömungsweg
kann außerdem
mindestens einen radialen Durchtrittskanal aufweisen, der in dem
Ventilelement ausgebildet ist, wobei der radiale Durchtrittskanal eine
Verbindung zwischen der ersten Versorgungskammer und dem axialen
Durchtrittskanal bewirkt. Es sollte daher klar sein, dass sich unter
Druck stehender Kraftstoff in ununterbrochener Verbindung mit der
zweiten Versorgungskammer befindet.
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Man
hat festgestellt, dass es sich als unpraktisch für eine effiziente Herstellung
erweisen kann, die beiden Sitze des Ventilelements gleichzeitig
zu erzeugen, um eine Dichtung beider Sitze sicherzustellen. Deshalb
wird gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung eine Einspritzdüse für einen
Verbrennungsmotor bereitgestellt, die ein Ventilelement mit einem
ersten Sitz und einen axialen Durchtrittskanal aufweist, wobei ein
Einsatzelement mit einem zweiten Sitz in dem axialen Durchtrittskanal
aufgenommen ist und beide Sitze an einer Sitzoberfläche zur
Anlage gelangen können,
um die Abgabe von Kraftstoff durch einen Düsenauslass zu steuern, wobei
der erste Sitz die Abgabe von Kraftstoff aus einer ersten Versorgungskammer
an eine Abgabekammer steuert und der zweite Sitz die Abgabe von
Kraftstoff von einer zweiten Versorgungskammer an die Abgabekammer
steuert, wobei die zweite Versorgungskammer über einen Strömungsweg
mit der ersten Versorgungskammer in Verbindung steht, der innerhalb
des Ventilelements ausgebildet ist.
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Da
der zweite Sitz durch das Einsatzelement bereitgestellt wird, sind
mäßig aufwändige Herstellungstechniken
erforderlich, weil der erste Sitz auf dem Ventilelement selbst bereitgestellt
werden kann, während
das Einsatzelement in geeigneter Weise so angeordnet werden kann,
dass der zweite Sitz bereitgestellt wird, derart, dass der erste
und der zweite Sitz im Wesentlichen gleichzeitig dichten.
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In
einer Weise, die der Einspritzdüse
der ersten Ausgestaltung der Erfindung vergleichbar ist, kann das
Ventilelement einen ersten kegelstumpfförmigen Ventilbereich, der einen
ersten Konuswinkel bildet, und einen zweiten Ventilbereich, ebenfalls
von kegelstumpfförmiger
Gestalt, umfassen, der einen zweiten Konuswinkel bildet. Vorzugsweise
ist der erste Sitz ein Sitzbereich, der durch den zweiten Ventilbereich
gebildet wird.
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Vorzugsweise
umfasst das Einsatzelement einen ersten, kegelstumpfförmigen Einsatzbereich, der
einen dritten Konuswinkel bildet, und einen zweiten, kegelstumpfförmigen Einsatzbereich,
der einen vierten Konuswinkel bildet, wobei der zweite Sitz von dem
zweiten Einsatzbereich gebildet wird. Der zweite und der dritte
Konuswinkel werden ihrerseits so gewählt, dass der erste Einsatzbereich
und der zweite Ventilbereich ein Volumen für die Abgabekammer bilden.
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Es
sollte daher klar sein, dass mit Hilfe des Einsatzelements eine
Einspritzdüse
gemäß der Erfindung
leichter hergestellt werden kann, während die Vorteile, nämlich hohe
Kraftstoff-Strömungsraten
bei einer geringen Nadelanhebung und verbesserte Sprühcharakteristiken,
erhalten bleiben.
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Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
rein beispielhaft beschrieben, worin:
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1 eine
Schnittansicht einer bekannten Einspritzdüse vom VCO-Typ ist;
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2 eine
Teilansicht, ebenfalls im Schnitt, einer ersten Ausführungsform
der Einspritzdüse
der vorliegenden Erfindung ist;
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2a eine
vergrößerte Ansicht
eines Teils der Einspritzdüse
in 2 ist;
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3 eine
Schnittansicht, teilweise gezeigt, einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit einer Abgabekammer mit vergrößertem Volumen
ist;
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4 eine
teilweise gezeigte Schnittansicht einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, in welcher das Ventilelement einen
zusätzlichen
kegelstumpfförmigen
Bereich besitzt;
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5 eine
zum Teil gezeigte Schnittansicht einer vierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist;
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6 eine
teilweise gezeigte Schnittansicht einer fünften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit einem rohrförmigen
Einsatz ist; 6a ist eine vergrößerte schematische
Ansicht der Düse
der 6; und
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7 eine
teilweise gezeigte Schnittansicht der Düse der 6 und 6a ist,
die zusätzliche Bestandteile
für Herstellungszwecke
zeigt.
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Nun
soll auf 2 Bezug genommen werden. In
dieser Figur ist eine Einspritzdüse
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, die im Vergleich zu der in 1 gezeigten
Düse verbesserte
Kraftstoffabgabe-Eigenschaften liefert. Die Einspritzdüse, allgemein
mit 20 bezeichnet, umfasst ein Ventilmittel in Gestalt
eines Ventilelements oder einer Nadel 22, die innerhalb
einer in einem Düsenkörper 26 ausgebildeten,
geschlossenendigen Bohrung 24 gleiten und an einer konischen
Sitzfläche 28 zur
Anlage gelangen kann, die von der Bohrung 24 gebildet wird,
um die Einspritzung von Kraftstoff in einen zugehörigen Verbrennungsraum
oder -zylinder (nicht gezeigt) zu steuern. Die Sitzoberfläche 28 bildet
einen Sitzkonuswinkel θS.
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Die
Ventilnadel 22 kann mit Hilfe eines direkten piezoelektrischen
Stellantriebs oder alternativ mit Hilfe einer piezoelektrisch betätigen Steuerventil-Anordnung
(nicht gezeigt) bewegt werden. In einer weiteren Alternative kann
die Ventilnadel auf elektromagnetischem oder hydraulischem Wege
betätigt
werden. Die Art und Weise, in welcher die Ventilnadel 22 in
der Bohrung bewegt werden kann, sollte einem Fachmann auf diesem
technologischen Gebiet vertraut sein.
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Der
Düsenkörper 26 ist
mit mindestens einem ersten Satz von Düsenauslässen 30 versehen, die
sich radial von der konischen Sitzfläche 28 aus bis zur äußeren Oberfläche des
Düsenkörpers 26 erstrecken
und so einen Strömungsweg
von einer Einspritzdüsen-Abgabekammer 34 in
eine Verbrennungskammer (nicht gezeigt) für unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff darstellen. Obwohl hier nur ein erster Satz von Auslässen 30 gezeigt
ist, sollte klar sein, dass mehr als ein Satz von Auslässen 30 vorgesehen
sein kann. Die Ventilnadel 22 ist mit einer ringförmigen Nut
oder Vertiefung 44 ausgestattet, die zum Teil, zusammen
mit der Sitzfläche 28,
ein Volumen für
die Abgabekammer 34 bildet, derart, dass sich die Auslässe 30 angenähert fluchtend
mit der Abgabekammer 34 befinden und sich in diese hinein öffnen. Der
Vorteil hiervon wird weiter unten beschrieben.
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Die
Ventilnadel 22 dieser Ausführungsform der Erfindung ist
mit fünf
unterschiedlichen Bereichen ausgestattet. Ein Schaft- oder Basisbereich 27 wie
in 2 gezeigt besitzt im Wesentlichen zylindrische
Gestalt und bildet den Schaft der Ventilnadel 22. Wie es
auf diesem Gebiet der Technik üblich
ist, ist eine bestimmte Art einer Steueranordnung (nicht gezeigt)
am oberen Ende der Ventilnadel 22 vorgesehen, um die Bewegung
der Ventilnadel zu steuern.
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Ein
erster kegelstumpfförmiger
Ventilbereich 29 ist unmittelbar stromabwärts des
Schaftbereichs 27 angeordnet und bildet einen ersten Konuswinkel θ1. Unmittelbar
stromabwärts
des ersten Bereichs 29 umfasst die Ventilnadel 22 einen
ersten kegelstumpfförmigen
Nut- oder Vertiefungsbereich 31, der einen Teil der ringförmigen Nut
oder Vertiefung 44 bildet und einen zweiten Konuswinkel θ2 ausbildet.
Der Ventilbereich 29 und der Vertiefungsbereich 31 bilden
zusammen an ihrer wechselseitigen bzw. gemeinsamen Grenzfläche einen
ersten Sitz 36, der in dieser Ausführungsform eine ringförmige Sitzlinie
ist. Die erste Sitzlinie 36 kann an der Sitzoberfläche 28 zur
Anlage gelangen, um den Strom von Kraftstoff aus einer ersten Versorgungskammer 38,
die stromaufwärts
der ersten Sitzlinie 36 liegt, in die Abgabekammer 34 zu
steuern. Die erste Versorgungskammer 38 wird durch die
Bohrung 24 des Düsenkörpers 26 und
die äußere Oberfläche der
Ventilnadel 22 begrenzt. Während des Betriebs wird die
erste Versorgungskammer 38 auf bekannte Weise mit unter Druck
stehendem Kraftstoff für
die Einspritzung beaufschlagt, beispielsweise von einer "common rail"-Kraftstoffversorgungsleitung.
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Ein
zweiter kegelstumpfförmiger
Nut- oder Vertiefungsbereich 33, der einen dritten Konuswinkel θ3 bildet,
ist unmittelbar stromabwärts
des ersten Nut- oder Vertiefungsbereichs 31 angeordnet
und bildet an seiner stromabwärts
gelegenen Kante einen zweiten Ventilnadelsitz 40. In dieser
Ausführungsform
ist der zweite Sitz 40 eine ringförmige Sitzlinie, die an der
Sitzfläche 28 zur
Anlage kommen kann, um den Strom von Kraftstoff aus einer zweiten
Versorgungskammer 42 in die Abgabekammer 34 zu steuern.
Die zweite Versorgungskammer 42 liegt stromabwärts der
ersten Versorgungskammer 38 und wird vom geschlossenen
Ende der Bohrung 24 begrenzt. Ein Volumen für die Abgabekammer 34 wird
teilweise durch den ersten und den zweiten vertieften Bereich 31, 33 gebildet
(d. h. zwischen der ersten Sitzlinie 36 und der zweiten
Sitzlinie 40 gelegen), so dass es annähernd mit den Auslässen 30 fluchtet.
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Die
Ventilnadel 22 endet in einem zweiten Ventilbereich 35,
der einen vierten Konuswinkel θ4 bildet,
wobei dieser Bereich in dieser Ausführungsform eine abgeschrägte Nadelspitze
bildet. Der zweite Ventilbereich 35 erstreckt sich in das
Sackvolumen, das am geschlossenen Ende der Bohrung 24 ausgebildet
ist, und bildet, zusammen mit der Düsenkörper-Bohrung 24, die
zweite Versorgungskammer 42.
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Eine
geschlossenendige Bohrung oder ein Durchtrittskanal 46 erstreckt
sich axial ausgehend von einer Öffnung 48 in
der Spitze der Nadel 22 und steht über eine radiale Drillbohrung
oder einen solchen Kanal 54, die/der in dem zylindrischen
Schaftbereich 27 ausgebildet ist, mit der ersten Versorgungskammer 38 in
Verbindung. Der radiale Kanal 54 schneidet den axialen
Durchtrittskanal 46, so dass ein "T-förmiger" Strömungsweg
für Kraftstoff
zwischen der ersten Versorgungskammer 38 und der zweiten
Versorgungskammer 42 gebildet wird.
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Die
ringförmige
Nut oder Vertiefung 44 bildet den ersten und den zweiten
Nut- bzw. Vertiefungsbereich 31, 33,
wobei die genannten Bereiche so geformt sind, dass der tiefste Teil
der Nut oder Vertiefung an ihrer wechselseitigen bzw. gemeinsamen Grenzfläche 32 ausgebildet
ist. Um dies zu erreichen, ist der Konuswinkel θ2, der von dem ersten Nut-
bzw. Vertiefungsbereich 31 gebildet wird, größer als
der Konuswinkel θS,
der von der Sitzoberfläche 28 gebildet
wird, und der Konuswinkel θ3
des zweiten Nut- bzw. Vertiefungsbereichs 33 ist kleiner
als der Konuswinkel θS,
der von der Sitzoberfläche 28 gebildet wird.
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Wenn
es nötig
ist, Kraftstoff in die Verbrennungskammer einzuspritzen, wird die
Ventilnadel 22 betätigt
oder auf andere Weise veranlasst, sich zu heben, so dass sich die
erste und die zweite Sitzlinie 36, 40 weg von
der Sitzoberfläche 28 bewegen.
Weil bzw. wenn sich die erste Sitzlinie 36 von der Sitzoberfläche 28 abhebt,
kann Kraftstoff entlang eines ersten Strömungswegs von der ersten Versorgungskammer 38 an
dem ringförmigen
Spalt vorbei, der zwischen der ersten Sitzlinie 36 und
der Sitzoberfläche 28 gebildet
wird, und damit durch die Auslässe 30 und
in die Verbrennungskammer fließen.
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Gleichzeitig
wird ein zweiter Strömungsweg dadurch
ausgebildet, dass sich die zweite Sitzlinie 40 von ihrer
Sitzoberfläche 28 abhebt,
wodurch Kraftstoff von der ersten Versorgungskammer 38 über den radialen
Kanal 54 und den axialen Durchtrittskanal 46 stromabwärts zu der
zweiten Versorgungskammer 42 fließen kann. Kraftstoff fließt dann
von der zweiten Versorgungskammer 42 durch den ringförmigen Spalt,
der zwischen der zweiten Sitzlinie 40 und der Sitzoberfläche 28 vorhanden
ist, und in die Abgabekammer 34 und damit durch die Auslässe 30 und
in die Verbrennungskammer.
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Aus
der voranstehenden Beschreibung lässt sich ersehen, dass die
Menge an Kraftstoff, die aus den Auslässen 30 bei einer
gegebenen Nadelhöhe eingespritzt
werden kann, auf Grund der zwei Strömungswege wesentlich erhöht ist,
von denen einer direkt von der ersten Versorgungskammer 38 an
der ersten Sitzlinie 36 vorbei verläuft, während der andere indirekt von
der ersten Versorgungskammer 38, nämlich an der zweiten Sitzlinie 40 vorbei
und über die
Kanäle 46, 54 und
die zweite Versorgungskammer 42 verläuft. Deshalb ist insbesondere
bei kleinen Werten des Nadelhubs der Kraftstoffstrom zu den Auslässen 30 im
Vergleich mit einer konventionellen Düse vom VCO-Typ, wie sie in 1 beispielhaft dargestellt
ist, erhöht.
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Ein
weiterer Vorteil der oben beschriebenen Anordnung kann darin gesehen
werden, dass Kraftstoff aus relativer Stromaufwärts- und Stromabwärtsrichtung
gleichzeitig in die Abgabekammer 34 und in die Mündung der
Auslässe 30 fließen kann.
Die Kraftstoffzuführung
an die Auslässe 30 ist
damit im Wesentlichen symmetrisch, anders als bei einer üblichen
Düse vom
VCO-Typ, wie sie beispielhaft in 1 gezeigt
ist, in welcher der Kraftstoff unsymmetrisch gegen die stromaufwärts gelegene
Seite der Auslässe 16 geführt wird.
Eine gleichmäßigere oder im
Wesentlichen symmetrische Versorgung der Auslässe mit Kraftstoff verbessert
die Ausgeglichenheit des in die Verbrennungskammer eingesprühten Kraftstoffs,
was wiederum den im Abgas erzeugten Rauch verringert.
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Es
sollte klar sein, dass der gesamte Strömungsflächenbereich durch das Vorsehen
der beiden Sitzlinien 36, 40 und des zweiten Strömungswegs
(d. h. durch die Kanäle 46, 54)
vergrößert ist. Zusätzlich wird
die Beschränkung/Behinderung
des Strömungsflusses
dadurch verringert und der Kraftstoffstrom dadurch vergrößert, dass
die ringförmige Nut
oder Vertiefung 44 annähernd
fluchtend mit den Auslässen 30 angeordnet
ist. Der Kraftstoffstrom wird vergrößert, weil es einen größeren Spalt
zwischen der Mündung
der Auslässe 30 und
der Ventilnadel 22 gibt. Das Vorsehen der ringförmigen Nut
oder Vertiefung 44 in Nachbarschaft zu den Auslässen 30 mildert
deshalb die nachteiligen Wirkungen der Strömungsbegrenzung ab, die den
bekannten Düsen vom
VCO-Typ gemeinsam sind.
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Ein
darüber
noch hinausgehender Vorteil liegt darin, dass durch das annähernd fluchtende
Anordnen der ringförmigen
Nut oder Vertiefung 44 mit den Auslässen 33 die Sprühcharakteristiken
der Düse
eine verbesserte Gleichförmigkeit
oder "Ausgeglichenheit" besitzen, weil der
Kraftstoffstrom in die Auslässe 30 weniger
durch radiale Exzentrizitäten der
Ventilnadel 22 beeinflusst wird. Dies stellt eine fortschreitende
Verbrennung von Kraftstoff in der Verbrennungskammer sicher und
verringert die Rauchbildung im Abgas.
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Es
sollte für
den fachmännischen
Leser klar sein, dass die zweite Versorgungskammer 42 fortwährend mit
unter Einspritzdruck stehendem Kraftstoff versorgt wird, da sie
sich in Verbindung mit der ersten Versorgungskammer 38 befindet.
Deshalb wirkt unter Druck stehender Kraftstoff auf den zweiten Ventilbereich 35 und
stellt damit eine zusätzliche Abhebekraft
für die
Ventilnadel 22 dar, wenn diese damit beginnt, sich weg
von der Sitzoberfläche 28 zu bewegen,
was die Energie verringert, die für das Abheben der Nadel (beispielsweise
bereitgestellt durch ein piezoelektrisches Betätigungsorgan) erforderlich ist.
Die zweite Versorgungskammer 42 stellt einen weiteren Vorteil
bereit, weil während
der Beendigung der Einspritzung Kraftstoff, der von der Nadel verdrängt wird,
von dem axialen Kanal 46 aufgenommen wird, anstatt dass
er am ersten Sitz 36 vorbei in Rückwärtsrichtung gedrückt wird,
wodurch das Schließen
der Ventilnadel unterstützt
wird.
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Wie
das Vorsehen eines zweiten Strömungsweges
für Kraftstoff
verleiht auch der axiale Durchtrittskanal 46 der Ventilnadel 22 eine
seitliche Flexibilität
oder Elastizität,
so dass die geringen Exzentrizitäten
in den Abmessungen der ersten oder zweiten Sitzlinien 36, 40 vom
Düsenkörper 26 ausgeglichen werden
können,
während
sie in den einspritzfreien Stellungen immer noch eine wirksame Dichtung
ergeben.
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Die
Abmessungen und entsprechenden Konuswinkel des ersten Ventilbereichs 29 und
des ersten Nut- oder Vertiefungsbereichs 31, die die erste Sitzlinie 36 begrenzen,
und des zweiten Ventilbereichs 35 und des zweiten Nut-
oder Vertiefungsbereichs 33, die die zweite Sitzlinie 40 begrenzen,
können
so gewählt
werden, dass sichergestellt ist, dass die Abnutzung des Sitzes auf
beiden Seiten, der stromaufwärts
und der stromabwärts
gelegenen Seite einer jeden der ersten und der zweiten Sitzlinien 36, 40,
in annähernd
gleichem Umfang auftritt. Das Sicherstellen einer ausgewogenen Abnutzung
des Sitzes vermeidet eine Verschiebung der Abgabemenge durch das
Einspritzventil oder minimiert sie zumindest. Um dies zu erreichen,
und wie in 2a vergrößert dargestellt, werden die
Differenzwinkel Δϑ1
zwischen dem Konuswinkel θ1
des ersten Ventilbereichs 29 und dem Sitzkonuswinkel θS, Δϑ2
zwischen dem Konuswinkel θ2
des ersten Nut- oder Vertiefungsbereichs 31 und dem Sitzkonuswinkel θS, Δϑ3
zwischen dem Konuswinkel θ3
des zweiten Nut- bzw. Vertiefungsbereichs 33 und dem Sitzkonuswinkel θS und Δϑ4
zwischen dem Konuswinkel θ4
des zweiten Ventilbereichs 35 und dem Sitzkonuswinkel θS relativ
klein gewählt,
typischerweise im Bereich von 0,5 ° bis 30 °.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Kraftstoff-Einspritzdüse,
worin solche Teile, die denen in 2 vergleichbar
sind, mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind. Viele Merkmale der
Düse der 3 sind
identisch mit denjenigen in 2 und werden
deshalb nicht nochmals im Einzelnen erläutert.
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Im
Gegensatz zur Ausführungsform
der 2 ist die Ausführungsform
der 3 mit einer hinsichtlich ihres Volumens vergrößerten Abgabekammer 34 ausgestattet,
um die Strömungsrate
des Kraftstoffs unter einem geringen Nadelhub zu maximieren. Wie
bereits voranstehend beschrieben, besteht bei Düsen vom VCO-Typ die Tendenz,
dass die Strömungsrate
bei einem niedrigen Nadelhub beschränkt ist, weil der Kraftstofffluss
nicht nur zwischen der Ventilsitzlinie und der Sitzoberfläche beengt
ist, sondern auch infolge der begrenzten Spaltgröße zwischen der Ventilnadel
und den Auslässen.
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In
dieser Ausführungsform
der Erfindung sind die Differenzwinkel Δϑ2 und Δϑ3
vergrößert, wodurch
die ringförmige
Nut oder Vertiefung 44 vertieft und damit das Volumen der
Abgabekammer 34 vergrößert wird.
Darüber
hinaus ist die axiale Länge des
zweiten Nut- oder Vertiefungsbereichs 33 geringer als die
axiale Länge
des ersten Nut- oder
Vertiefungsbereichs 31, so dass sich deren gemeinsame Grenzfläche oder
Grenzlinie 32 sich gegenüber einer Fluchtung mit den
Auslässen 30 geringfügig in Stromabwärts-Richtung
versetzt befindet, wenn sich die Nadel in Sitzposition befindet.
Daraus geht hervor, dass bei relativ geringen Werten des Nadelhubs der
tiefste Teil der ringförmigen
Nut oder Vertiefung 44 mit den Auslässen 30 im Wesentlichen
fluchtet und damit den Kraftstrom und die Sprühnebelverteilung verbessert.
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Während die
tiefere ringförmige
Nut oder Ausnehmung 44 weiterhin die Beschränkung von Kraftstoff
in die Auslässe 30 abmildern
und so die Kraftstoff-Sprühcharakteristiken
verbessern kann, haben die vergrößerten Differenzwinkel Δϑ2
und Δϑ3 auch
noch die Wirkung, dass die Abnutzung der beiden Sitzlinien 36, 40 vergrößert wird.
Weil dies verursachen kann, dass die "wirksame" Sitzlinie entweder in Stromaufwärts- oder
in Stromabwärts-Richtung wandert
und damit den "Öffnungsdruck" der Düse beeinflusst,
ist es wichtig, die Tiefe der Nut oder Ausnehmung 44 angemessen
auszuwählen.
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Weiterhin
ist es wünschenswert,
zum Zwecke einer Minimierung der Abgabenmengenverschiebung die Differenzwinkel Δϑ1, Δϑ2, Δϑ3
und Δϑ4
so klein wie möglich
zu wählen.
Zu diesem Zweck zeigt 4 eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, in der wiederum solche Teile, die den voranstehend beschriebenen
vergleichbar sind, mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind.
In 4 ist die Ventilnadel 22 mit einem weiteren
kegelstumpfförmigen Bereich 37 versehen,
der einen Konuswinkel θ5
bildet und unmittelbar stromaufwärts
des ersten Ventilbereichs 29 angeordnet ist. Der Konuswinkel θ1 des ersten
Ventilbereichs 29 bildet nun einen Konuswinkel θ1, der sich
von demjenigen der vorherigen Ausführungsformen dadurch unterscheidet,
dass er im Wesentlichen identisch ist mit dem Sitzkonuswinkel θS. Deshalb
sitzt die Ventilnadel 22 mit dem kegelstumpfförmigen Oberflächenbereich
des ersten Ventilbereichs 29 gegen die Sitzoberfläche 28,
und nicht mit einer Sitzlinie wie in den vorherigen Ausführungsformen.
In der Praxis ist es jedoch wahrscheinlich, dass der Konuswinkel θ1 des ersten
Ventilbereichs 29 in dieser Ausführungsform so gewählt wird,
dass er geringfügig
von dem Sitzkonuswinkel θS
abweicht, so dass man wissen kann, welche Kante des ersten Ventilbereichs 29 zuerst
mit der Sitzoberfläche 28 in Kontakt
kommt.
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Es
sollte klar sein, dass die Differenz zwischen den Konuswinkeln θ1, θ2 des ersten
Ventilbereichs 29 bzw. des ersten Nut- oder Vertiefungsbereichs 31 im
Vergleich mit den Ausführungsformen der 2 und 3 verringert
ist, und deshalb wird eine Wanderung des Sitzes verringert oder
im Wesentlichen vermieden.
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In
vergleichbarer Weise ist der Konuswinkel θ4 des zweiten Ventilbereichs 35 in
der Ausführungsform
der 5 verringert, um den Differenzwinkel Δϑ4
zwischen dem Konuswinkel θ4
und dem Sitzkonuswinkel θS
zu minimieren. In der Tat ist in 5 der Konuswinkel θ4 so eingestellt,
dass er im Wesentlichen mit dem Sitzkonuswinkel θS identisch ist, so dass die
Ventilnadel 22 mit dem kegelstumpfförmigen Oberflächenbereich
des zweiten Ventilbereichs 35 gegen die Sitzoberfläche 28 sitzt,
und nicht mit einer zweiten Sitzlinie, wie in vorherigen Ausführungsformen.
Das Vorsehen des zweiten Ventilbereichs 35 mit einem verringerten
Konuswinkel θ4
verringert die Last auf den zweiten Sitz 40 und verringert
oder vermeidet dadurch eine Wanderung des Sitzes. Die Ausgestaltung
des ersten und zweiten Nut- oder Vertiefungsbereichs 31, 33 gibt
die Abmessungen für
die Abgabekammer 34 vor, und deshalb kann das Volumen der
Abgabekammer 34 optimiert werden, ohne die Dauerhaftigkeit
der Sitze zu beeinträchtigen.
Wie beispielsweise die Ausführungsform
der 5 zeigt, sind dort die axialen Längen des
ersten und des zweiten Nut- bzw. Vertiefungsbereichs 31, 33 im
Vergleich zu vorherigen Ausführungsformen
verringert. In dieser Ausführungsform
wird beispielsweise die Tiefe der Abgabekammer 34 vergrößert, um
die Beschränkung
des Kraftstoffstroms bei geringem Nadelhub zu verringern. Da jedoch
die axialen Längen
des ersten und des zweiten Nut- bzw. Vertiefungsbereichs 31, 33 verringert
sind, wird das Volumen der Abgabekammer 34 minimiert, wodurch
die Vorteile erhalten bleiben, die durch ein geringes "gefangenes Volumen" erzielt werden.
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Es
sollte klar sein, dass trotz der Tatsache, dass die Abgabekammer 34 auf
Grund der Form der Vertiefung oder der Nut 44, die die
Nut- bzw. Vertiefungsbereiche 31, 33 bildet bzw.
von diesem begrenzt wird, im Querschnitt ein dreieckiges Profil
besitzt, die Ventilnadel 22 auch so ausgeformt sein kann,
dass das Profil der Abgabekammer 34 beispielsweise gebogen
ist (d. h. eine kurvenförmige Vertiefung
besitzt).
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Wie
bereits beschrieben, ist die Bedeutung des Erzielens hoher Strömungsraten
bei einem niedrigen Nadelhub bei der Gestaltung von Einspritzdüsen zunehmend
wichtig. Es sollte klar sein, dass durch ein Vergrößern der
Konuswinkel der kegelstumpfförmigen
Bereiche 29, 31, 33, 35 zusammen mit
dem Sitzkonuswinkel θS
der erzielbare Strömungsbereich
(Strömungsquerschnitt)
bei einem gegebenen Nadelhub vergrößert wird.
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Der
Fachmann kann erkennen, dass hochpräzise Herstellungstechniken
erforderlich sind, um die genauen Nadel-Konuswinkel und Sitzdurchmesser
zu erhalten, die bei den voranstehend erwähnten Ausführungsformen verlangt werden,
um sicherzustellen, dass beide Sitze 36, 40 im
Wesentlichen gleichzeitig an der Sitzoberfläche 28 zur Anlage
kommen. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung, die in 6 beispielhaft verdeutlicht
wird, ist eine Düsenanordnung
vorgesehen bzw. gezeigt, die die Vorteile der Düse beibehält, die im Zusammenhang mit
vorherigen Ausführungsformen
beschrieben wurde, aber gleichzeitig die Herstellungsanforderungen,
die mit dem maschinellen Herstellen einer solchen Einspritzdüse verbunden
sind, erleichtert.
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6 zeigt
eine andere alternative Düsenanordnung,
und wie zuvor sind viele Teile denen vorher beschriebener Ausführungsformen
vergleichbar und werden dementsprechend mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
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Wie
in vorherigen Ausführungsformen
der Erfindung ist der Düsenkörper 26 mit
mindestens einem Satz von Auslässen 30 ausgestattet,
die sich radial von der konischen Sitzoberfläche 28 aus zu der äußeren Oberfläche des
Düsenkörpers 26 erstrecken
und auf diese Weise einen Strömungsweg
für Kraftstoff
aus einer ersten Versorgungskammer 38 innerhalb des Düsenkörpers 26 in
einen zugehörigen Zylinder
oder Verbrennungsraum darstellen. Anders als in den vorherigen Ausführungsformen
der Erfindung, in denen die Ventilnadel 22 mindestens fünf unterschiedliche
Bereiche bildet und zwei Sitze 36, 40 umfasst,
ist die Ventilnadel 80 dieser Ausführungsform so geformt, dass
sie drei unterschiedliche Bereiche bildet und nur einen ersten Ventilnadelsitz 82 umfasst.
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Ein
erster, im Wesentlichen zylindrischer Bereich 84 liegt
stromaufwärts
einer Spitze der Ventilnadel 80 und bildet den Schaft der
Ventilnadel 80. Ein kegelstumpfförmiger erster Ventilbereich 86 ist
unmittelbar stromabwärts
des zylindrischen Bereichs 84 angeordnet und bildet einen
ersten Konuswinkel θA. Unmittelbar
stromabwärts
des ersten Ventilbereichs 86 umfasst die Ventilnadel 80 einen
zweiten kegelstumpfförmigen
Ventilbereich 88, der einen zweiten Konuswinkel θB bildet
und eine stromabwärts
gelegene Kante 83 besitzt, an welcher die Ventilnadel 80 endet.
In dieser Ausführungsform
ist θB
im Wesentlichen identisch mit dem Sitzkonuswinkel θS, und dementsprechend
stellt der zweite Ventilbereich 88 einen ersten Sitz 82 über den
Bereich seiner kegelstumpfförmigen
Oberfläche
hinweg dar. Obwohl in 6 gezeigt ist, dass die Ventilnadel 80 mit
dem Oberflächenbereich
des zweiten Ventilbereichs 88 aufsitzt, sollte klar sein,
dass der Konuswinkel θB
des zweiten Ventilbereichs 88 größer als der Sitzkonuswinkel θS sein kann,
in welchem Falle eine Sitzlinie an der stromabwärts gelegenen Kante 89 des
ersten Ventilbereichs 86 ausgebildet werden würde.
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Die
stromabwärts
gelegene Kante 83 des zweiten Bereichs 88 fluchtet
im Wesentlichen mit der stromaufwärts gelegenen Kante der Auslässe 30, wenn
sich die Nadel in ihrer Sitzposition befindet, und bildet eine Öffnung 90 an
einem Ende eines sich axial erstreckenden Kanals oder einer solchen
geschlossenendigen Bohrung 92, die in der Nadel 80 ausgebildet
ist. Der axiale Kanal 92 erstreckt sich einen Teil seines
Wegs in den zylindrischen Bereich 84 und den Schaft der
Ventilnadel 80. Eine radiale Drillbohrung oder ein solcher
Kanal 94 ist in dem zylindrischen ersten Bereich 84 ausgebildet
und schneidet den axialen Kanal 92, so dass ein "T-förmiger" Strömungsweg
für Kraftstoff
von der ersten Versorgungskammer 38 zu der zweiten Versorgungskammer 42 geschaffen
wird.
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Der
axiale Kanal 92 besitzt im Vergleich zu vorhergehenden
Ausführungsformen
der Erfindung einen vergrößerten Querschnittsbereich
und beherbergt ein zylindrisches Einsatzelement 96 mit
rohrförmiger
Gestalt, dass koaxial innerhalb der Öffnung 90 der Ventilnadel 80 angeordnet
ist und aus dieser Öffnung
heraussteht. Vorzugsweise befindet sich das Einsatzelement 96 in
reibschlüssiger
Verbindung mit dem Kanal 92.
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Wie
man deutlicher aus 6a erkennen kann, besitzt das
Einsatzelement (allgemein mit 96 bezeichnet) eine stromabwärts gelegene
Endfläche, die
während
der Herstellung so bearbeitet wird, dass sie einen zweiten Sitz 102 für die Düse zur Verfügung stellt,
wenn es in die Ventilnadel 80 eingesetzt ist. Um dies zu
erreichen, umfasst das untere Ende des Einsatzelements 96 einen
ersten, kegelstumpfförmigen Einsatzbereich 98,
der einen dritten Konuswinkel θC bildet.
Das Einsatzelement 96 endet in einem zweiten kegelstumpfförmigen Einsatzbereich 100,
der sich unmittelbar stromabwärts
des ersten Einsatzbereichs 98 befindet. Der zweite Einsatzbereich 100 bildet
einen Konuswinkel θD,
der im Wesentlichen identisch mit dem Sitzkonuswinkel θS ist. Deshalb
bildet das Einsatzelement 96 mit dem kegelstumpfförmigen Oberflächenbereich
des zweiten Einsatzbereichs 100 einen Sitz gegen die Sitzfläche 28.
Der Konuswinkel θD
kann auch so gewählt
werden, dass er größer als
der Sitzkonuswinkel θS
ist, in welchem Fall es klar sein sollte, dass eine Sitzlinie an
der gemeinsamen Grenzfläche
zwischen dem ersten und dem zweiten Einsatzbereich 98, 100 ausgebildet
werden würde.
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In
der in den 6 und 6a dargestellten Stellung
liegt der Sitz 102 des Einsatzelements 96 an der
Sitzoberfläche 28 an
und dichtet deshalb zusammen mit dem ersten Sitz 82 die
Auslässe 30 gegen den
Eintritt von Kraftstoff sowohl aus der Stromaufwärts- als auch aus der Stromabwärts-Richtung.
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In
dieser Ausführungsform
der Erfindung ist der Konuswinkel θC des ersten Einsatzbereichs 98 des
Einsatzelements 96 so gewählt, dass ein kleiner radialer
Spalt'g' zwischen dem Außenrand
des zweiten Bereichs 88 der Ventilnadel 80 und
dem ersten Einsatzbereich 98 existiert. Wenn das Einsatzelement 96 und
die Ventilnadel 80 zusammengebaut und in den Düsenkörper 26 eingeführt werden,
wird deshalb eine Abgabekammer 34 annähernd fluchtend mit den Auslässen 30 gebildet.
Die Vorteile, die mit der Existenz eines ersten und eines zweiten
Sitzes 82, 102 und dem Vorhandensein der Abgabekammer 34 verbunden
sind, bleiben in dieser Ausführungsform
der Erfindung deshalb erhalten, während die Anforderungen an
die Herstellung erleichtert sind. In der Praxis erfordert das Herstellen
des ersten und des zweiten Sitzes 82, 102 an separaten
Bestandteilen mäßiger strenge
Toleranzgrenzen, als es beim Ausbilden beider Sitze auf einer einzigen
Ventilnadel der Fall ist.
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Um
die Düse 20 dieser
Ausführungsform
zusammenzubauen, wird, wie in 7 gezeigt,
eine Kugel 104 mit einem Durchmesser, der größer als eine
stromaufwärts
gelegene Öffnung 106 des
Einsatzelements 96, aber kleiner als der Durchmesser des
axialen Kanals 92 ist, vorgesehen, die auf der stromaufwärts gelegenen Öffnung 106 ruht.
Die Kugel 104 wird dazu verwendet, das Einsatzelement 96 korrekt
in der Ventilnadel 80 zu positionieren, so dass der erste
und der zweite Sitz 82, 102 gleichzeitig dichten,
wenn sich die Nadel in einer Nicht-Einspritzstellung befindet.
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Während des
Zusammenbaus der Düse 20 wird
das Einsatzelement 96 in den axialen Kanal 92 der
Ventilnadel 80 gedrückt,
derart, dass es von der Sitzoberfläche 28 beabstandet
ist, wenn der erste Sitz 82 an der Sitzoberfläche 28 anliegt.
Sodann wird Kraftstoffdruck auf die erste Versorgungskammer 38 aufgebracht.
Da die Kugel 104 die stromaufwärts gelegene Einsatzöffnung 106 blockiert
und damit den axialen Kanal 92 blockiert, drückt der
Kraftstoffdruck die Kugel 104 und das Einsatzelement 96 in
Stromabwärts-Richtung,
so dass der zweite Sitz 102 des Einsatzelements 96 dazu
gebracht wird, an der Sitzoberfläche 28 anzuliegen.
Wenn das Einsatzelement 96 auf diese Weise korrekt positioniert
worden ist, kann die Düse 20 auseinander
genommen und die Kugel 104 dann ganz aus der Ventilnadel 80 entfernt werden.
Die Ventilnadel 80 ist auf diese Weise korrekt für den endgültigen Zusammenbau
und die Installation konfiguriert.
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In
einem alternativen Verfahren für
den Zusammenbau kann das Einsatzelement 96 anfänglich einen
Teil des Weges in den Kanal 92 hineingepresst werden, so
dass dann, wenn die Ventilnadel 80 in den Düsenkörper 26 eingesetzt
wird, der zweite Sitz 102 an der Sitzoberfläche 28 angreift,
nicht jedoch der erste Sitz 82. Die Ventilnadel 80 kann
dann so gedrückt
werden, dass der Einsatz 96 weiter in den Kanal 92 hineingezwungen
wird, bis bewirkt ist, dass der erste Sitz 82 an der Sitzoberfläche 28 zur
Anlage gelangt.
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Für denjenigen
Personenkreis, der die Erfindung in die Praxis umsetzt, und für Fachleute
ist es offensichtlich, dass verschiedene Abwandlungen und Verbesserungen
an der Erfindung vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Erfindung
wie durch die Ansprüche
definiert abzuweichen. In diesem Sinne sei auf die Ansprüche und
andere hier gemachte, konzeptionelle Angaben verwiesen, und nicht
(nur) auf die voranstehende spezifische Beschreibung, um den Umfang
der Erfindung festzustellen.