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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein wärmehärtbares
Harz, insbesondere ein Polyimidharz, das wärmehärtende funktionelle Gruppen
hat, die einen gehärteten
Film mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit,
mechanischer Festigkeit, Beständigkeit
gegen Lösungsmittel
und hervorragende Adhäsion
an verschiedenen Arten von Substraten ergeben, indem bei niedriger
Temperatur für
einen kurzen Zeitraum erwärmt
wird. Außerdem
ist das Harz im sichtbaren Lichtbereich hochtransparent und in Lösungsmitteln
löslich.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Ein
Polyimidharz wird in großem
Umfang als Harzlack für
elektronische Teile usw. verwendet, da es bezüglich Wärmebeständigkeit und elektrischer Isolierung
hervorragend ist. Allerdings löst
sich das Polyimidharz nur in einer begrenzten Zahl organischer Lösungsmittel,
die hohe Siedepunkte haben. Daher wird im Allgemeine eine Polyamidsäure, die
ein Polyimidvorläufer
ist und in verschiedenen Arten organischer Lösungsmittel relativ leicht
löslich
ist, auf ein Substrat aufgetragen und dann für einen langen Zeitraum auf
300°C oder
höher erhitzt,
um sie zu einem Polyimid zu dehydratisieren. Diese Dehydratisierung
der Polyamidsäure zu
einem Polyimid erfordert eine lange Erhitzungszeit bei hoher Temperatur,
welche die Neigung zeigt, das Substrat zu zersetzen. Wenn das Erhitzen
nicht ausreichend ist, bleibt ein Teil der Polyamidsäure in dem
resultierenden Harz zurück,
was das Harz weniger feuchtigkeitsresistent und korrosionsresistent
macht.
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Es
ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein Polyimidharzfilm hergestellt
wird, indem eine Lösung
eines in organischem Lösungsmittel
löslichen
Polyimidharzes anstelle einer Polyamidsäure auf ein Substrat aufgetragen
wird und diese unter Verdampfung des Lösungsmittels erhitzt wird (siehe
zum Beispiel japanische Offenlegungs schriften Nr. 61-83228, Nr.
61-118424, Nr. 61-118425 und Nr. 02-36232). Allerdings haben die
Filme, die aus diesen Polyimidharzen, die in einem organischen Lösungsmittel
löslich
sind, erhalten wurden, schlechte Lösungsmittelbeständigkeit.
Die japanische Offenlegungsschrift Nr. 10-195278 beschreibt eine
wärmehärtbare Polyimidharzzusammensetzung,
die durch Erwärmen
bei einer relativ niedrigen Temperatur für einen kurzen Zeitraum unter
Bildung eines Polyimidharzfilms mit guten Adhäsionseigenschaften und Lösungsmittelbeständigkeit
zu härten
ist.
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Unterdessen
haben die Polyimidharze Farbe, was ihre Anwendungen beschränkt, obgleich
sie ausgezeichnete physikalische Eigenschaften haben. Aus diesem
Grunde besteht der starke Wunsch nach einem transparenten und farblosen
Polyimid. Derzeit werden transparente Polyimidharze für Orientierungsschichten für Flüssigkristalle
usw. eingesetzt. Allerdings sind sie alle thermoplastisch und haben
keine gute Wärmebeständigkeit.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Polyimidsilikonharzes, das wärmehärtbare funktionelle Gruppen
hat, die einen gehärteten
Film mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit,
mechanischer Festigkeit, Lösungsmittelbeständigkeit
und Adhäsion
an verschiedenen Arten von Substraten ergeben, indem bei niedriger
Temperatur für
einen kurzen Zeitraum erwärmt
wird. Das Harz hat keine Farbe und im sichtbaren Lichtbereich von
400 nm bis 700 nm eine ausgezeichnete Transparenz und Löslichkeit
in Lösungsmitteln.
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Als
Resultat ausgedehnter Forschungen haben die Erfinder festgestellt,
dass die obige Aufgabe gelöst werden
kann, indem spezifische molekulare Strukturen in ein Polyimidharz
eingeführt
werden. Demnach stellt die vorliegende Erfindung ein farbloses und
transparentes wärmehärtbares
Polyimidsilikonharz und ein Verfahren zur Herstellung desselben
bereit, wobei das Harz Struktureinheiten der folgenden allgemeinen
Formel (1) und Struktureinheiten der allgemeinen Formel (4) umfasst
und in einem organischen Lösungsmittel
löslich ist,
worin
X eine tetravalente organische Gruppe mit vier oder mehr Kohlenstoffatomen
ist, wobei keines der Kohlenstoffatome von X an eine Vielzahl von
Carbonylgruppen gebunden ist, und Y ein Diaminrest der allgemeinen Formel
(2) oder (3) ist,
worin
jedes aus R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus einem Wasserstoffatom und Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
worin jedes aus R
7 und R
8 unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einem Wasserstoffatom und Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;
worin
X eine tetravalente organische Gruppe mit vier oder mehr Kohlenstoffatomen
ist, wobei keines der Kohlenstoffatome von X an eine Vielzahl von
Carbonylgruppen gebunden ist, und Z ein Diaminrest der allgemeinen Formel
(5) ist,
worin
jedes aus R
9, R
10,
R
11 und R
12 unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus substituierten oder unsubstituierten
monovalenten Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
und „a" eine ganze Zahl
von 1 bis 100 ist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise ein Polyimidsilikonharz
verwendet, in dem die Menge der Diaminreste der allgemeinen Formel
(2) oder (3) im Bereich von 5 mol-% bis 95 mol-% liegt und die Menge
des Diaminrests der allgemeinen Formel (5) 95 mol-% bis 5 mol-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der Diaminreste, ist und in dem die
Durchlässigkeit,
gemessen in Form eines Films mit einer Dicke von 10 μm auf einem
Glassubstrat mit 1 mm Dicke, im Wellenlängenbereich von 400 nm bis
700 nm 80% oder höher
ist. Die vorliegende Erfindung stellt auch eine Halbleitervorrichtung
oder eine Anzeigeapparatur bereit, die das vorher genannte Polyimidsilikonharz
umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Infrarotabsorptionsspektrum des in Beispiel 1 hergestellten
Imidsilikonharzes.
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2 zeigt
ein Durchlässigkeitsspektrum
des in Beispiel 1 hergestellten Imidsilikonharzes.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter im Detail beschrieben. Das vorliegende
Polyimidsilikonharz ist ein Reaktionsprodukt eines Tetracarbonsäuredianhydrids
und eines Diamins, dadurch gekennzeichnet, dass das Harz wärmehärtbare Gruppen
enthält
und in einem organischen Lösungsmittel
löslich
ist und transparent ist.
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Bekannte
wärmehärtbare Gruppen
sind zum Beispiel eine Carboxylgruppe, Aminogruppe, Epoxygruppe
und Hydroxylgruppe. Im Hinblick auf das Herstellungsverfahren des
erfindungsgemäßen Polyimids
kann in der vorliegenden Erfindung eine Phenolgruppe ausgewählt werden,
da sie nicht leicht mit einer Carboxylgruppe oder einer Aminogruppe
reagiert.
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Das
Diamin, ein Ausgangsmaterial für
das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz,
wird nachfolgend erläutert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Diamin verwendet, das Phenolgruppen
im Diaminrest hat. Beispielsweise wird das, das einen Diaminrest
der allgemeinen Formel (2) oder (3) hat, in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt.
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In
der Formel (2) ist jedes aus R1, R2, R3, R4,
R5 und R6 unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus einem Wasserstoffatom und Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ausgewählt. Die Beispiele für R1, R2, R3,
R4, R5 und R6 umfassen die Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Butyl-, Pentyl- und Hexylgruppe, unter denen die Methylgruppe bevorzugt
ist.
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In
der Formel (3) wird jedes aus R7 und R8 unabhängig
aus der Gruppe, bestehend aus einem Wasserstoffatom und Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ausgewählt. Die Beispiele für R7 und R8 umfassen
die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl- und Hexylgruppe, unter
denen die Methylgruppe bevorzugt ist.
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Die
Menge des Diaminrests, der Phenolgruppen hat, kann im Bereich von
5 mol-% bis 95 mol-%, vorzugsweise von 20 mol-% bis 80 mol-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der Diaminreste, liegen. Wenn die Menge unter
5 mol-% liegt, kann ein Film, der mit einer Substanz, die gegenüber Phenolgruppen
reaktiv ist, zum Beispiel eine Epoxyverbindung, gehärtet wurde,
eine niedrige Vernetzungsdichte haben, so dass der Film gegenüber Lösungsmitteln
nicht ausreichend beständig
ist. Wenn die Menge 95 mol-% übersteigt,
ist die Menge an Diaminosiloxan so gering, dass die Löslichkeit
des resultierenden Polyimidharzes in organischen Lösungsmitteln
niedriger ist und die Adhäsion
des gehärteten
Films an einem Substrat schlechter ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Diamin verwendet, das außerdem einen Diaminosiloxanrest
umfasst. Ein Beispiel für
ein solches Diamin wird durch die allgemeine Formel (5) dargestellt.
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In
der Formel (5) ist jedes von R9, R10, R11 und R12 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus substituierten oder unsubstituierten
monovalenten Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
zum Beispiel Alkylgruppen, wie zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Butyl-, Pentyl- und Hexylgruppen; alicyclischen Gruppen, zum Beispiel
Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppen; Arylgruppen, zum Beispiel Phenyl- und
Xylylgruppen; Aralkylgruppen, zum Beispiel Benzyl- und Phenetylgruppen;
halogenierten Alkylgruppen, zum Beispiel 3,3,3-Trifluorpropyl- und 3-Chlorpropylgruppen;
Trialkoxysilylalkylgruppen, zum Beispiel 2-(Trimethoxysilyl)ethylgruppe;
Alkoxygruppen, zum Beispiel Methoxy-, Ethoxy- und Propoxygruppen;
Aryloxygruppen, zum Beispiel Phenoxygruppe; und Cyanogruppe. Unter
diesen sind die Ethylgruppe und Phenylgruppe bevorzugt. In der Formel
(5) ist „a" eine ganze Zahl
von 1 bis 100.
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Die
Menge des Diaminosiloxanrests kann von 5 mol-% bis 95 mol-%, vorzugsweise
von 10 mol-% bis 90 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Diaminreste,
reichen. Wenn die Menge unter 5 mol-% liegt, ist die Löslichkeit
des resultierenden Polyimidsilikonharzes in organischen Säuren unerwünscht niedrig.
Wenn die Menge 95 mol-% übersteigt,
ist das erhaltene Polyimidsilikonharz schwer zu handhaben und infolge
des niedrigeren Gehalts an härtbaren
Gruppen kann das Harz keinen gehärteten
Film mit guten Adhäsionseigenschaften
bilden. Durch Verwendung des Diaminosiloxans werden die Löslichkeit
des erhaltenen Harzes in organischen Lösungsmitteln und die Adhäsionseigenschaften
an verschiedenen Arten von Substraten verbessert.
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Um
das Polyimidsilikonharz farblos und transparent im sichtbaren Lichtbereich
zu erhalten, sind diese Diamine vorzugsweise farblos und transparent.
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Zusätzlich zu
den obigen Diaminen können
beliebige bekannte Diamine für
eine allgemeine Verwendung zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyimidsilikonharzes
in solchen Mengen in Kombination verwendet werden, dass die Farblosigkeit
und die Transparenz des Harzes nicht beeinträchtigt sind. Beispiele für solche
Diamine umfassen aliphatische Diamine, zum Beispiel Tetramethylendiamin,
1,4-Diaminocyclohexan und
4,4'-Diaminodicyclohexylmethan;
und aromatische Diamine wie zum Beispiel Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenylether
und 2,2-Bis(4-aminophenyl)propan.
Diese können
allein oder in einem Gemisch aus zwei oder mehr von ihnen eingesetzt
werden.
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Das
Tetracarbonsäureanhydrid,
ein anderes Ausgangsmaterial für
das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz,
wird nachfolgend erläutert.
Das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
ist dadurch charakterisiert, dass es im sichtbaren Lichtbereich
farblos und transparent ist. Dementsprechend ist es bevorzugt, dass
das Tetracarbonsäuredianhydrid
als Ausgangsmaterial für
das Harz farblos und transparent ist oder eine geringe Menge an
Ladungsübertragungskomplexen
bildet, von denen bekannt ist, dass sie eine Verfärbung bewirken. Aliphatische
Tetracarbonsäureanhydride
und alicyclische Tetracarbonsäuredianhydride
sind wegen ihrer überlegenen
Farblosigkeit und Transparent bevorzugt. Allerdings können aromatische
Tetracarbonsäuredianhydride,
die eine überlegende
Wärmebeständigkeit
haben, in solchen Mengen verwendet werden, dass sie keine Verfärbung bewirken.
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Beispiele
für aliphatische
Tetracarbonsäuredianhydride
umfassen Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäuredianhydrid
und Pentan-1,2,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid.
Beispiele für
die alicyclischen Tetracarbonsäuredianhydride
umfassen 1,2,3,4-Cyclobutantetracarbonsäuredianhydrid, Cyclohexan-1,2,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid,
Dicyclohexyl-3,4,3',4'-tetracarbonsäuredianhydride,
Bicyclo[2.2.1]heptan-2,3,5,6-tetracarbonsäuredianhydrid
und 2,3,4,5-Tetrahydrofurantetracarbonsäuredianhydrid. Beispiele für die aromatischen
Tetracarbonsäuredianhydride
umfassen Pyromellitsäuredianhydrid,
3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid,
3,3',4,4'-Diphenylethertetracarbonsäuredianhydrid,
4,4'-Hexafluorpropylidenbisphthalsäuredianhydrid
und 3,3',4,4'-Diphenylsulfontetracarbonsäuredianhydrid.
Aliphatische Tetracarbonsäuredianhydride
mit einem aromatischen Ring können
verwendet werden, z. B. 3a,4,5,9b-Tetrahydro-5-(tetrahydro-2,5-dioxo-3-furanyl)-naphtho[1,2-c]furan-1,3-dion
und 3a,4,5,9b-Tetrahydro-5-methyl-5-(tetrahydro-2,5-dioxo-3-furanyl)-naphtho[1,2-c]furan-1,3-dion.
Diese Tetracarbonsäuredianhydride
können
allein oder als Gemisch aus zwei oder mehreren von ihnen eingesetzt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
kann in einem Ein-Stufen-Verfahren, in dem Diamin und Tetracarbonsäuredianhydrid
in annähernd äquimolaren
Mengen in Gegenwart eines Lösungsmittels
bei hoher Temperatur umgesetzt werden, oder in einem Zwei-Stufen-Verfahren,
bei dem eine Polyamidsäure
bei niedrigerer Temperatur in einer ersten Stufe hergestellt wird
und die Polyamidsäure
dann bei einer höheren
Temperatur imidisiert wird, hergestellt werden.
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Das
Verhältnis
der Diaminkomponente zu der Tetracarbonsäuredianhydridkomponente wird
entsprechend einem gewünschten
molekulargewicht des Polyimidsilikonharzes usw. bestimmt. Typischerweise
liegt das molare Verhältnis
in einem Bereich von 0,95 bis 1,05, vorzugsweise von 0,98 bis 1,02.
Um ein molekulargewicht des Polyimidsilikonharzes einzustellen,
kann ein monofunktionelles Ausgangsmaterial, z. B. Phthalsäureanhydrid
und Anilin, verwendet werden. Die Menge des monofunktionellen Ausgangsmaterials
beträgt vorzugsweise
2 mol-% oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge der mono- und
difunktionellen Ausgangsmaterialien.
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Im
Ein-Stufen-Verfahren liegt die Reaktionstemperatur im Bereich von
150 bis 300°C
und die Reaktionszeit liegt im Bereich von 1 bis 15 Stunden. Im
Zwei-Stufen-Verfahren
wird die Polyamidsäureherstellung einer
Temperatur von 0 bis 120°C
für 1 bis
100 Stunden durchgeführt
und dann wird der Imidisierungsprozess bei einer Temperatur von
0 bis 300°C
für 1 bis
15 Stunden durchgeführt.
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Im
Herstellungsverfahren kann ein beliebiges Lösungsmittel verwendet werden,
das mit den Ausgangsmaterialien, d. h. dem Diamin und dem Tetracarbonsäureanhydrid,
und dem Reaktionsprodukt, d. h. dem Polyimidsilikon, mischbar ist.
Beispiele für
ein solches Lösungsmittel
umfassen Phenole, z. B. Phenol, 4-Methoxyphenol, 2,6-Dimethylphenol
und m-Cresol; Ether, zum Beispiel Tetrahydrofuran und Anisol; Ketone,
zum Beispiel Cyclohexanon, 2-Butanon, Methylisobutylketon, 2-Heptanon,
2-Octanon und Acetophenon; Ether, zum Beispiel Butylacetat, Methylbenzoat
und γ-Butyrolacton;
Cellosolve, zum Beispiel Butylcellosolveacetat, und Propylenglycolmonomethyletheracetat;
Amide, zum Beispiel N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid und N-Methyl-2-pyrrolidon.
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Zusammen
mit dem vorstehend genannten Lösungsmittel
können
aromatische Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Toluol und Xylol, eingesetzt
werden, um mit Wasser, das in dem Imidisierungsprozess produziert wird,
ein Azeotrop herzustellen, um dadurch das Wasser leicht zu entfernen.
Diese Lösungsmittel
können
einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr von ihnen eingesetzt
werden.
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Wenn
mehrere Arten mindestens eines von dem Diamin und dem Carbonsäuredianhydrid
eingesetzt werden, so wird dadurch keine besondere Beschränkung bei
dem Verfahren auferlegt. Beispielsweise wird ein Verfahren verwendet,
in dem alle Ausgangsmaterialien im Voraus miteinander vermischt
werden und gleichzeitig polykondensiert werden, und es wird ein
Verfahren verwendet, in dem jedes von zwei oder mehr Diaminen von
Tetracarbonsäureanhydriden
nacheinander zugesetzt werden, um getrennt zu reagieren.
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Im
Imidisierungsprozess können
ein Dehydratisierungsmittel und ein Imidisierungskatalysator zu
dem Reaktionsgemisch gegeben werden und, wenn erforderlich, erhitzt
werden.
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Beispiele
für das
Dehydratisierungsmittel umfassen Säureanhydride, zum Beispiel
Essigsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid
und Trifluoressigsäureanhydrid.
Das Dehydratisierungsmittel wird vorzugsweise in einer Menge von
1 bis 10 mol pro mol des Diamins zugesetzt.
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Beispiele
für den
Imidisierungskatalysator umfassen tertiäre Amine, zum Beispiel Pyridin,
Corydin, Lutidin und Trethylamin. Der Imidierungskatalysator wird
vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 10 mol pro mol des Dehydratisierungsmittels
zugesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
hat ausgezeichnete Löslichkeit,
so dass es in einem organischen Lösungsmittel unter Bereitstellung
einer Lösung
mit einer Viskosität,
die zur Auftragung auf ein spezifisches Substrat geeignet ist, gelöst werden
kann.
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Lösungsmittel,
um das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
zu lösen,
können
solche sein, die in den Herstellungsverfahren eingesetzt werden,
oder können
andere aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel und Ketonlösungsmittel
sein, soweit diese das erfindungsgemäße Polyimidsilikon lösen können.
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Insbesondere
wenn es gewünscht
wird, das Polyimidsilikon in einem aromatischen Kohlenwasserstoff-
oder Ketonlösungsmittel
mit einem niedrigen Siedepunkt zu lösen, wird synthetisiertes Polyimidsilikonharz
zum Beispiel durch Wiederausfällung
mit einem schlechten Lösungsmittel
gereinigt und dann in einem solchen Lösungsmittel wieder aufgelöst.
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Das
erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
kann auf ein beliebiges Substrat, zum Beispiel Metalle wie Eisen,
Kupfer, Nickel und Aluminium; anorganische Substrate, zum Beispiel
Glas; und organische Harze, zum Beispiel Epoxidharz und Acrylharze,
aufgetragen werden.
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Die
Wärmehärtbarkeitseigenschaften
des erfindungsgemäßen Polyimidsilikons
können
verbessert werden, indem eine Substanz zugesetzt wird, die mit den
Phenolgruppen des Polyimidsilikonharzes reaktiv ist. Beispiele für eine solche
Substanz umfassen polyfunktionelle organische Substanzen, zum Beispiel
Harze und Oligomere mit einer Vielzahl von funktionellen Gruppen,
die mit einer Phenolgruppe reaktiv sind, zum Beispiel Carboxyl-,
Amino- und Epoxygruppen.
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Nachdem
das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
durch Erwärmen
gehärtet
wurde, zeigt es ausgezeichnete Wärmebeständigkeit,
mechanische Beständigkeit,
Beständigkeit
gegenüber
Lösungsmitteln
und ausgezeichnete Adhäsion
an verschiedenen Arten von Substraten.
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Die
Härtungsbedingungen
sind nicht auf besondere beschränkt.
Typischerweise liegt eine Härtungstemperatur
im Bereich von 80 bis 300°C,
vorzugsweise von 100 bis 250°C.
Wenn die Temperatur unter 80°C liegt,
wird eine nicht-praktikable lange Zeit zum Härten erforderlich oder der
gehärtete
Film wird eine niedrige Lagerungsstabilität haben. Anders als die herkömmliche
Polyamidsäurelösung kann
das erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
kein langes Härten
bei einer Temperatur, die so hoch wie über 300°C ist, erfordern, so dass der
thermische Abbau einer Substanz verhindert werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Polyimidsilikonharz
ist durch eine Durchlässigkeit
von 80% oder darüber
im sichtbaren Wellenlängenbereich
von 400 nm bis 700 nm, gemessen in Form eines Films von 10 μm Dicke auf einem
Glassubstrat von 1 mm Dicke durch UV/sichtbarer Bereich-Absorptionspektrometrie,
gekennzeichnet.
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Das
vorliegende hochtransparente wärmehärtbare Polyimidsilikon,
das in Lösungsmitteln
löslich
ist, kann für
Schutzfilme für
Farbfilter, lichtemittierende Dioden und Laserdioden in Halbleitervorrichtungen;
Orientierungsschichten für
Flüssigkris talle
von Flüssigkristall-Displays
und in verschiedenen Arten elektronischer oder optischer Geräte eingesetzt
werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Synthese eines
Polyimidsilikonharzes
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In
einen Kolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einer Stickstoffspülvorrichtung ausgestattet war,
wurden 30,0 g, d. h. 0,1 mol, 3a,4,5,9b-Tetrahydro-5-(tetrahydro-2,5-dioxo-3-furanyl)-naphthol[1,2-c]furan-1,3-dion
und 250 g N,N-Dimethylacetamid eingeführt und zum Auflösen gemischt.
Zu der Lösung
wurden 17,3 g, d. h. 0,035 mol, 2,2'-Methylenbis[6-(4-amino-3,5-dimethylbenzyl)-4-methyl]phenol zugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde für
3 Stunden bei 50°C
gehalten. Dann wurden 56,2 g, d. h. 0,065 mol, Diaminosiloxan der
allgemeinen Formel (5), worin „a" durchschnittlich
9,5 ist, tropfenweise bei Raumtemperatur zugesetzt. Nachdem der
Zusatz vollständig
war, wurde das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur für 12 Stunden
gerührt.
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Anschließend wurde
ein Rückflusskühler, der
mit einem Wassersammler ausgestattet war, an den Kolben angeschlossen
und dann wurden 50 g Toluol zugesetzt. Nachdem die Temperatur auf
170°C erhöht worden
war und für
6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten worden war, wurde eine
fast klare Lösung
erhalten.
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Die
so erhaltene Lösung
wurde in Methanol, ein schlechtes Lösungsmittel, gegeben, um dadurch
eine Präzipitation
zu bewirken.
1 zeigt ein Infrarotabsorptionsspektrum
des Harzes. Es gab keinen Peak, der auf der Polyamidsäure basierte,
was das Vorliegen von nicht umgesetzten funktionellen Gruppen anzeigt,
und es wurden Absorptionsbanden der Imidgruppe bei 1770 cm
–1 und
1710 cm
–1 beobachtet.
Das erhaltene Harz hatte die Struktur der Formel (I), die die zwei
Repetiereinheiten hat.
worin
X
ist, Y
ist und
Z
ist.
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Das
gewichtsmittlere molekulargewicht des Harzes, reduziert auf Polystyrol,
war 11.000, wie es durch Gelpermeationschromatographie (GPC) unter
Verwendung von Tetrahydrofuran als Lösungsmittel bestimmt wurde.
Es wurde ein Film mit einer Dicke von 70 μm hergestellt, indem eine Methylisobutylketonlösung des Harzes
auf ein Glassubstrat mit den Abmessungen 25 mm × 75 mm und mit einer Dicke
von 1 mm aufgetragen wurden und der aufgetragene Film getrocknet
wurde. 2 zeigt ein Transmissionsspektrum des Films auf dem
Glassubstrat. Die Durchlässigkeit
bei der Wellenlänge
von 400 nm bis 700 nm war 80% oder höher, während die Blindprobendurchlässigkeit
des Glassubstrats im Bereich von 88 bis 90% lag.
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Beispiel 2: Synthese eines
Polyimidsilikonharzes
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In
einen Kolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einer Stickstoffspülvorrichtung ausgestattet war,
wurden 30,0 g, d. h. 0,1 mol, 3a,4,5,9b-Tetrahydro-5-(tetrahydro-2,5-dioxo-3-furanyl)-naphthol[1,2-c]furan-1,3-dion
und 250 g N,N-Dimethylacetamid eingeführt und zum Auflösen gemischt.
Zu der Lösung
wurden 34,6 g, d. h. 0,07 mol, 2,2'-Methylenbis[6-(4-amino-3,5-dimethylbenzyl)-4-methyl]phenol gegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
3 Stunden bei 50°C
gehalten. Dann wurden 26 g, d. h. 0,03 mol, Diaminosiloxan der allgemeinen
Formel (5), worin „a" durchschnittlich
9,5 ist, tropfenweise bei Raumtemperatur zugesetzt. Nachdem die
Zugabe vollständig
war, wurde das Reaktionsgemisch für 12 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
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Anschließend wurde
ein Rückflusskühler, der
mit einer Wassersammelvorrichtung ausgestattet war, an den Kolben
angeschlossen und dann wurden 50 g Toluol zu gesetzt. Nachdem die
Temperatur auf 170°C erhöht worden
war und für
6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten worden war, wurde eine
fast klare Lösung erhalten.
Die so erhaltene Lösung
wurde in Methanol, ein schlechtes Lösungsmittel, gegeben, um dadurch eine
Präzipitation
zu bewirken. In einem Infrarotabsorptionsspektrum des Harzes gab
es keinen Peak, der auf der Polyamidsäure basierte, der das Vorliegen
von nicht umgesetzten funktionellen Gruppen angibt; bei 1770 cm
–1 und
1710 cm
–1 wurden
die Absorptionsbanden der Imidgruppe beobachtet. Das erhaltene Harz
hatte die Struktur der Formel (II), das die zwei Repetiereinheiten
hat.
worin
X
ist, Y
ist und
Z
ist.
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Das
gewichtsmittlere molekulargewicht des Harzes, reduziert auf Polystyrol,
war 7.000, wobei dieses durch Gelpermeationschromatographie (GPC)
unter Verwendung von Tetrahydrofuran als Lösungsmittel bestimmt wurde.
Es wurde ein Film mit einer Dicke von 30 μm hergestellt, indem eine Methylisobutylketonlösung des
Harzes auf ein 1 mm dickes Glassubstrat aufgetragen wurde und der
aufgetragene Film getrocknet wurde. Der Film auf dem Glassubstrat
hatte bei einer Wellenlänge
von 400 nm bis 700 nm eine Durchlässigkeit von 80% oder darüber.
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Beispiel 3: Synthese eines
Polyimidsilikonharzes
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In
einen Kolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einer Stickstoffspülvorrichtung ausgestattet war,
wurden 30,0 g, d. h. 0,1 mol, 3a,4,5,9b-Tetrahydro-5-(tetrahydro-2,5-dioxo-3-furanyl)-naphthol[1,2-c]furan-1,3-dion,
250 g N,N-Dimethylacetamid
und 100 g Toluol eingeführt
und zum Auflösen
gemischt. Zu der Lösung
wurden 12,35 g, d. h. 0,025 mol, 2,2'-Methylenbis[6-(4-amino-3,5-dimethyl benzyl)-4-methyl]phenol
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 3 Stunden bei 50°C gehalten.
Dann wurden 64,88 g, d. h. 0,075 mol, Diaminosiloxan der allgemeinen
Formel (5), worin „a" durchschnittlich
9,5 ist, tropfenweise bei Raumtemperatur zugesetzt. Nachdem die
Zugabe vollständig
war, wurde das Reaktionsgemisch für 12 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
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Anschließend wurde
ein Rückflusskühler, der
mit einem Wassersammelgefäß ausgestattet
war, an den Kolben angeschlossen und dann wurden 20,4 g wasserfreie
Essigsäure
und 26,4 g Pyridin zugesetzt. Die Temperatur wurde auf 50°C erhöht war und
es wurde für
3 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
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Die
so erhaltene Lösung
wurde in Methanol, ein schlechtes Lösungsmittel, gegossen, um dadurch eine
Präzipitation
zu bewirken. In einem Infrarotabsorptionsspektrum des Harzes gab
es keinen Peak, der auf der Polyamidsäure basierte, der das Vorliegen
von nicht umgesetzten funktionellen Gruppen angibt, und es wurden
Absorptionsbanden der Imidgruppe bei 1770 cm
–1 und
1710 cm
–1 beobachtet.
Das erhaltene Harz hatte die Struktur der Formel (III) mit den zwei
Repetiereinheiten.
worin
X
ist, Y
und Z
ist.
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Das
gewichtsmittlere molekulargewicht des Harzes, reduziert auf Polystyrol,
war 24.000, wie es durch Gelpermeationschromatographie (GPC) unter
Verwendung von Tetrahydrofuran als Lösungsmittel bestimmt wurde.
Es wurde ein Film mit einer Dicke von 50 μm hergestellt, indem eine Methylisobutylketonlösung des Harzes
auf ein 1 mm dickes Glassubstrat aufgetragen wurde und der Überzugsfilm
getrocknet wurde. Der Film auf dem Glas hatte bei einer Wellenlänge von
400 nm bis 700 nm eine Durchlässigkeit
von 80% oder darüber.
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Beispiel 4: Beurteilung
des gehärteten
Harzes
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Zu
100 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 hergestellten Polyimidsilikonharzes
wurden 10 Gewichtsteile eines Epoxy-N,N-diglycidyl-4-glycidyloxyanilins
gegeben und das Gemisch wurde in Methylisobutylketon gelöst. Die
erhaltene Methylisobutylketonlösung
wurde mit einer Stabbeschichtungseinrichtung auf eine Kupferplatte
aufgetragen und der aufgetragene Film wurde für 2 Stunden bei 150°C gehärtet. Der
gehärtete
Film wurde in einer Umgebung von 85°C und 85% relativer Feuchtigkeit
für eine
Woche gealtert. Der Film löste
sich nicht ab und die Kupferplatte rostete nicht. Dann wurde der
gehärtete
Film für
5 Minuten in Methylethylketon eingetaucht. Die Oberfläche des
Films wurde absolut nicht beschädigt.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Das
vorliegende wärmehärtbare Polyimidsilikonharz
ist transparent und in Lösungsmitteln
löslich.
Es kann bei relativ niedriger Temperatur über einen kurzen Zeitraum gehärtet werden.
Der gehärtete
Film hat ausgezeichnete Wärmebeständigkeit,
mechanische Festigkeit, Lösungsmittelbeständigkeit
und ausgezeichnete Adhäsion
an verschiedenen Arten von Substraten. Es wird vorteilhafterweise
für Schutzfilme
für Farbfilter,
lichtemittierende Dioden und Laserdioden in Halbleitervorrichtungen;
Orientierungsschichten für
Flüssigkristalle
in Flüssigkristall-Displays
und in verschiedenen Arten elektronischer oder optischer Apparaturen
verwendet.