DE602882C - Verfahren zur Darstellung von blutdrucksenkenden Praeparaten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von blutdrucksenkenden Praeparaten

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DE602882C
DE602882C DEH128017D DEH0128017D DE602882C DE 602882 C DE602882 C DE 602882C DE H128017 D DEH128017 D DE H128017D DE H0128017 D DEH0128017 D DE H0128017D DE 602882 C DE602882 C DE 602882C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/37Digestive system
    • A61K35/38Stomach; Intestine; Goblet cells; Oral mucosa; Saliva

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Description

  • Verfahren zur Darstellung von blutdrucksenkenden Präparaten Zahlreiche Organe, besonders solche, die im wesentlichen aus kleinen Blutgefäßen bestehen, enthalten, wie Lange (Münchner Medizinische Wochenschrift 77 [193o] Seite 2o95) festgestellt hat, einen blutdrucksenkenden Stoff. Zu diesen Organen gehören auch alle Teile des Verdauungsrohres vom Magen bis zum Mastdarm.
  • Es wurde nun gefunden, daß die in den Schlachthäusern in größeren Mengen anfallende Kuttel- oder Kaldaunenbrühe, welche beim Brühen von Vormagen der Wiederkäuer entsteht und die bis jetzt nicht verwertet wurde, für die Gewinnung von blutdrucksenkenden Präparaten besonders gut geeignet ist. Sie enthält den blutdrucksenkenden Stoff in verhältnismäßig großer Menge, so daß der nach Abtrennen des Fettes und Abdampfen des Wassers verbleibende Rückstand in einer Verdünnung von i : Soo bereits an Katzen eine deutliche Senkung des Blutdruckes bewirkt. Da das Kochen der Vormagen der Wiederkäuer, um- dieselben genießbar zu machen, längere Zeit - vielfach auch unter Druck - erfolgt, so konnte man nicht erwarten, daß die Brühe den blutdrucksenkenden Stoff in so großer Menge unverändert enthalten werde. Auch konnte man nicht wissen, ob durch die wenig schonende Behandlung nicht schädliche Stoffe in die Brühe übergehen oder darin entstehen würden. Versuche haben ergeben, daß die Trockensubstanz der Kuttelbrühe neben Lipoiden und Salzen in der Hauptsache aus leimartigen Proteinen besteht, denen keine Wirkung auf den Blutdruck zukommt und die zur Verstärkung der Wirkung des Präparates mit eiweißfällenden Mitteln abgeschieden werden können. Durch Behandlung mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Petroläther, Äther, einem Gemisch von viel Äther und wenig Alkohol u. dgl., kann man die Lipoide sowie unangenehme Geruchs-und Geschmacksstoffe ohne Beeinträchtigung der blutdrucksenkenden Wirkung der Präparate beseitigen.
  • Der Umstand, daß das Vorkommen eines auf den Blutdruck senkend wirkenden Stoffes in Magen- sowie in Darmbestandteilen bereits bekannt ist, ließ die Gewinnung eines ähnlichen Stoffes aus der bis jetzt wertlos angesehenen Kuttel- oder Kaldaunenbrühe nicht voraussehen. -Die Kutteln oder Kaldaunen sind in der Hauptsache Teile der drei Vormagen von Wiederkäuern. Diese gehören anatomisch nicht zum eigentlichen Magen (dem Labmagen oder Drüsenmagen), sondern zur Speiseröhre. Die Vormagen besitzen keine drüsenhaltige Schleimhaut wie der LabmagenundderDarm. Ochi, Shin-Itsu und T s u n a g u I n o u y e (Berichte über die gesamte Physiologie und experimentelle Pharmakologie, Band 47 [1929], Seite 261, Absatz q. und 5) haben nur den Labmagen und die oberen Dünndarmteile untersucht. Daß die Kutteln und Kaldaunen einen Blutdrucksenkenden Wirkstoff enthalten, wußte man bis jetzt nicht. Auch besteht kein Grund für die Annahme, dieser Wirkstoff stimme mit dem Magendarmhormon der drei Forscher überein. Es ist deshalb nicht angängig, aus dem Verhalten des Magendarmhormons beim einstündigen Kochen auf die Kochbeständigkeit des Wirkstoffes aus den Kutteln oder Kaldaunen zu schließen.
  • Beispiel roo Teile Kuttelbrühe werden nach Abkühlenlassen und Abschöpfen des Fettes im Vakuum zur Trockne abgedampft. Man erhält 1,8 Teile einer pulverisierbaren Masse, die ungefähr 12% Stickstoff und 1q. bis 15 % Asche enthält und von der Verdünnungen i :5oo bei Versuchstieren (Katzen) eine deutliche Senkung dds Blutdruckes bewirken.
  • Zwecks weiterer Reinigung wird dieses Pulver in etwa 3 Teilen Wasser gelöst und diese Lösung in so viel Alkohol gegossen, daß die Alkoholkonzentration go °/o beträgt. Man filtriert nach einigem Stehenlassen von dem gebildeten Niederschlag ab, entgeistet das Filtrat und schüttelt es mit Petroläther mehrmals aus, worauf es im Vakuum bis zur Sirupkonsistenz eingedampft wird. Es werden ungefähr o,2 Teile gewonnen, die 5- bis romal stärker sind als das zuerst erhaltene Trockenpulver.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von blutdrucksenkenden Präparaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei .der Herstellung von Kutteln (Kaldaunen) anfallende Kochbrühe nach Abtrennung des Fettes zur Trockne eindampft und zwecks weiterer Reinigung den Rückstand mit eiweißfällenden Stoffen und mit Lösungsmitteln, welche mit Wasser nicht mischbar sind, behandelt.
DEH128017D 1931-08-02 1931-08-02 Verfahren zur Darstellung von blutdrucksenkenden Praeparaten Expired DE602882C (de)

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