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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von Tomaten, um
eine Tomatenpaste zu bilden. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere eine Tomatenpaste, die hergestellt ist durch Trennen
von Tomaten in Teile oder Fraktionen mit unterschiedlichen Viskositäten, Konzentrieren
eines oder mehrerer Teile und Wiedervereinigen der Teile, um eine
Tomatenpaste zu bilden.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Tomaten
oder abgeleitete Tomatenprodukte, wie Saft, Püree und Paste können als
Lebensmittelbestandteile zu einem Lebensmittelprodukt gegeben werden,
um beispielsweise Geschmack, Farbe, Textur und Viskosität zu verleihen.
Tomatenpaste ist ein allgemein bekanntes Produkt, das aus Tomaten
hergestellt wird. Um eine Tomatenpaste zu erzeugen wird Wasser aus
Tomaten oder einem Tomatensaft typischerweise mittels Entwässern oder
Verdampfen entfernt.
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Die
Verwendung einer Tomatenpaste kann verglichen mit frischen Tomaten
oder Tomatensaft aus verschiedenen Gründen vorteilhaft sein. Eine
Tomatenpaste kann beispielsweise für einen verbesserten Geschmack
und ein verbessertes Erscheinungsbild sorgen und kann aus den folgenden
wirtschaftlichen Erwägungen
vorteilhaft sein:
- a. Lagerfähigkeit – aseptisch verpackte Bulktomatenpaste
kann für
längere
Zeitspannen (z. B. bis zu mehreren Jahren) vor dem Verbrauch gelagert werden.
Diese Lagerfähigkeit
stellt eine Flexibilität beim
Versand, Transport und Vertrieb bereit.
- b. Verringerte Versandkosten – Bulktomatenpaste wiegt aufgrund
des geringeren Wassergehalts üblicherweise
weniger als rohe Tomaten. Folglich sind die Versandkosten reduziert.
- c. Angebotsflexibilität – das Angebot
von Tomatenpaste kann das ganze Jahr hindurch gewährleistet
werden, obwohl die Saison zum Ernten von frischen Tomaten ungefähr 100 Tage
beträgt.
- d. Kochanforderungen – einige
Produkte benötigen
aufgrund der Wassergehaltsbeschränkungen eines
Rezepts Tomatenpaste statt frischen Tomaten oder Tomatensaft.
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Bekannte
Systeme verarbeiten Tomaten üblicherweise
durch direktes Verarbeiten des gesamten oder nicht fraktionierten
Tomatenstroms. Beispielsweise werden Tomaten in ein flüssiges oder
flüssigartiges
Produkt gehackt und einem Verdampfer zugeführt. Der nicht fraktionierte
Tomatenstrom wird beim Erwärmen
des Tomatenstroms und Entfernen von Wasser aus dem Strom durch den
Verdampfer zunehmend konzentriert.
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Solche
herkömmlichen
Systeme weisen jedoch üblicherweise
etliche Nachteile auf. Da das Pastenprodukt zähflüssiger wird (dicker oder fließresistenter),
wird erstens die Handhabung der Tomatenpaste zunehmend schwierig.
Die erhöhte
Viskosität
ist das Ergebnis des Vakuums, der Hitze, des Scherens und des Umwälzens der
angedickten Paste. Teile der Paste können auf Verdampferoberflächen "verbrennen", da die Oberflächen beheizt
sind und die zähflüssige Paste
an den Oberflächen
kleben kann. Folglich kann die resultierende Tomatenpaste anbrennen
oder überhitzten,
was zu einer verringerten Tomatenpastenqualität, z. B. einer verminderten Farbe,
einem verminderten Geschmack und verminderten Nährstoffen, führt.
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Des
Weiteren kann ein zusätzliches
Reinigen und Warten der Verdampfungsapparatur als Ergebnis des "Anbrenn"-Effekts erforderlich
sein. Die Wartung und das Reinigen erfordern zusätzlich Zeit und Ressourcen,
welche wiederum zu einem unrationellen Verarbeiten und einer verringerten
Produktionsfähigkeit
führt.
Zusätzlich
verwenden bekannte Systeme zur Verarbeitung der zunehmend zähflüssigen Paste
leistungsfähigere
Verdampfer, die Pasten mit höherer
Viskosität
verarbeiten können.
Diese Typen von Verdampfern können
Umwälzturbinenpumpen
einsetzen, um die zunehmend zähflüssigere
Tomatenpaste zu pumpen und umzuwälzen.
Diese leistungsfähigeren,
größeren Verdampfer
sind üblicherweise
teurer. Des Weiteren verbrauchen größere Verdampfer üblicherweise
mehr Strom und sind im Betrieb kostenintensiver. Des Weiteren benötigt das Verarbeiten
von nicht fraktionieren Strömen
von Tomatensaft üblicherweise
eine signifikante Zeitdauer (z. B. zwei oder drei Stunden für einen
Batch mit einer angemessenen Größe). Folglich
sind Systeme, welche Tomatenpaste durch direktes Verarbeiten von nicht
fraktionierten Strömen
von Saft erzeugen, oft nicht zeiteffizient, kostengünstig und
energieeffizient und können
eine Tomatenpaste von geringerer Qualität erzeugen.
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Andere
bekannte Systeme trennen Teile von Tomatenpaste, um abgeleitete
Produkte zu erzeugen. Bekannte Vorrichtungen zum Trennen eines Tomatenstroms
umfassen die Verwendung von Zentrifugen und Dekantern, beispielsweise
diejenigen, die in
US-A-5
338 385 oder in Perry, R.H., Perry's Chemical Engineers' handbook, 7. Aufla ge, Abschnitt 18, S.
113–115
beschrieben sind. Beispielsweise kann ein Teil aus einem Tomatensaftstrom
entfernt werden und der Verdampfer kann den restlichen Teil konzentrieren.
Andere bekannte Systeme trennen einen Tomatenstrom in einen Serum-
und Kuchenteil, konzentrieren den Serumteil und vereinigen diesen
mit dem Kuchenteil, um unterschiedliche Arten von Tomatenkonzentraten
zu erhalten (siehe beispielsweise
FR-A-2 625 652 ,
NL-A-7
708 756 , Dale et al., J. Food Science 47:
1853-1858 (1982),
US-A-3 404 012 ,
US-A-3 172 770 ,
US-A-3 864 504 ,
US-A-2 890 961 und Tanglertpaibul
und Roa, J. Food Science 52: 318-321 (1987)).
WO 97/48287 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung von Tomatenprodukten, umfassend die Schritte des
Trennens von gehackten Tomaten in Serum und Pülpe, Unterziehen der Pülpe einer
Lösungsmittelextraktion,
um daraus ein Lycopen-enthaltendes Ölharz zu extrahieren, gefolgt
vom Trocknen der Pülpe,
Konzentrieren des Serums und Mischen der entwässerten, Lycopen-extrahierten
Tomatenpülpe
und des Serumkonzentrats, um ein Tomatenlebensmittelprodukt mit
einem Wassergehalt von weniger als 5% zu bilden. Üblicherweise
weisen diese bekannten Systeme jedoch etliche Nachteile auf. Erstens
erzeugen diese Systeme getrennte Komponenten, die basierend auf
der Qualität
und Beschaffenheit der Komponenten nur unter limitierten Umständen brauchbar
sind. Die dickere Komponente ist beispielsweise typischerweise eine
dichte, pulverartige Substanz, die gemahlen und als Aromastoff verwendet
werden kann. Die dickere Komponente ist jedoch oft nicht für eine Tomatenpaste
geeignet. Des Weiteren ist der restliche Teil für eine Verwendung als Tomatenpaste
oft zu dünn.
Folglich trennen diese bekannten Systeme Komponenten eines Tomatenstroms,
mögen jedoch
nicht in der Lage sein, eine Tomatenpaste auf eine effektive Art
und Weise zu erzeugen. Des Weiteren kann das dichte Pulver und die
flüssigen
Komponenten aufgrund deren unterschiedlichen Zusammensetzungen üblicherweise nicht
vereinigt werden. Wenn die Teile vereinigt werden, kann sich ein
kreidiges, tomatenpastenartiges Produkt von geringer Qualität ergeben,
das eine verminderte Farbe, eine verminderte Textur und einen verminderten
Geschmack aufweist. Folglich sind bekannte Systeme, die Tomatenkomponenten
trennen, oft nicht so effektiv wie erwünscht, um Qualitätstomatenpaste
auf eine effiziente Art und Weise zu erzeugen.
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Es
besteht daher ein Bedarf für
ein System und ein Verfahren zum Erzeugen von Tomatenpaste mit verbesserter
Viskosität,
Farbe, Nährstoffen
und Geschmack auf eine kostengünstigere,
energieeffizientere und zeiteffizientere Art und Weise.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zum Verarbeiten
von Tomaten bereit, um eine Paste mit verbessertem Geschmack und
verbesserter Farbe auf eine effizientere Art und Weise zu erzeugen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren bereit, das Tomaten
in einen Strom von Tomaten"saft" verarbeitet. Der
Saftstrom wird in zwei Teile – einen
Serumteil und einen Kuchenteil – getrennt
oder fraktioniert. Der Serumteil weist eine niedrigere Viskosität auf als
der Kuchenteil. Der Kuchenteil ist mit anderen Worten verglichen mit
dem Serumteil dicker und fließresistenter.
Nachdem diese Teile getrennt worden sind, wird der Serumteil beispielsweise
unter Verwendung eines Verdampfers konzentriert. Der Kuchenteil
kann, falls erwünscht,
auch unter Verwendung einer Trocknervorrichtung oder eines anderen
geeigneten Verdampfers konzentriert werden. Der Kuchenteil und der
konzentrierte Serumteil werden unter Bildung einer verbesserten
Tomantenpaste wiedervereinigt.
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Der
Kuchenteil umfasst verglichen mit dem Serumteil einen Großteil von
unlöslichen
Feststoffen. Folglich kann der Serumteil mit einem Verdampfer für ein verbessertes
Erscheinungsbild und einen verbesserten Geschmack leichter konzentriert
werden. Des Weiteren sind eine geringere Verdampfungszeit und weniger
Verdampfungsenergie erforderlich, um den Serumteil zu verarbeiten,
wodurch mit dem Verdampfer zusammenhängende Kapital- und Energiekosten verringert
werden. Es können
daher kostengünstigere
und schwächere
Verdampfer verwendet werden. Anstelle eines Verdampfers kann eine
Trocknungsvorrichtung verwendet werden, um den Kuchen zu konzentrieren.
Demzufolge kann die vorliegende Erfindung eine Verschlechterung
des Tomatensaftstroms, was durch das "Anbrennen" von Kuchenkomponenten auf Verdampferoberflächen verursacht
ist, verringern oder beseitigen. Des Weiteren können Reinigungs- und Wartungskosten
verringert werden, wenn ein Tomatenpastenprodukt mit verbessertem Geschmack,
verbesserter Textur, verbesserter Farbe und verbessertem Nährwert erzeugt
wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zudem ein Dekanter verwendet, um Tomatensaft in Kuchen-
und Serumteile zu trennen. Der Dekanter trennt die Teile durch verschiedene
Verfahren. Der Dekanter ist als Zentrifuge mit einem Innenwehr ausgebildet.
Beim Rotieren der Zentrifuge bewegt sich der Kuchen aufgrund der
Schwerkraft zur Innenoberfläche
des Dekanters und wird mittels des Wehrs von dem Serum getrennt.
Der fraktionierte Kuchenteil kann vorteilhafterweise die folgenden
Eigenschaften aufweisen: etwa 5–35
Gew.-% des Tomatenstroms, etwa 5–60 Gew.-% unlösliche Feststoffe, etwa 3–16 Gew.-%
lösliche
Feststoffe und eine Konzentrati an von etwa 3–13% Zucker und andere lösliche Feststoffe
(3–13
Brix. Der fraktionierte Serumteil kann die folgenden Eigenschaften
aufweisen: etwa 65–95 Gew.-%
des Tomatenstroms, etwa 0(Spuren)–10 Gew.-% unlösliche Feststoffe,
etwa 3–17
Gew.-% lösliche
Feststoffe und einen Konzentration von etwa 3–16 Brix.
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Gemäß der Erfindung
kann die Konzentration des wiedervereinigten Stroms ferner eine
Konzentration von etwa 15–40%
Zucker und andere lösliche Feststoffe
(15–40
Brix) aufweisen. Der Serumteil kann auf eine Konzentration von etwa
22–75%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (22–75
Brix) konzentriert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Bezugnehmend
auf die Zeichnungen, in welchen gleiche Bezugszeichen jeweils entsprechende Teile
darstellen:
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1 ist
ein allgemeines Systemblockdiagramm von Teilen, die zum Verarbeiten
eines Stroms von Tomatensaft durch Fraktionieren des Safts in Kuchen-
und Serumteile und Wiedervereinigen der Teile unter Bildung einer
Tomatenpaste verwendet werden;
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2 ist
ein Diagramm, das einen beispielhaften Systemaufbau und beispielhafte
Betriebsparameter darstellt;
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3 ist
ein Diagramm, das einen beispielhaften Dekanteraufbau zum Fraktionieren
eines Tomatensaftstroms in Kuchen- und Serumteile darstellt;
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4A–B sind
Flussdiagramme, die ein Verfahren zur Erzeugung von Tomatenpaste
durch Trennen des Tomatensaftstroms in Kuchen- und Serumteile und
Wiedervereinigen der Teile unter Bildung einer Tomatenpaste darstellt.
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Ausführliche Beschreibung
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In
der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung
wird auf die begleitenden Zeichnungen Bezug genommen, welche ein
Teil davon bilden und welche zum Zwecke der Erläuterung von bestimmten Ausführungsformen
zum Ausführen der
Erfindung gezeigt sind. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen
eingesetzt werden können, da
strukturelle Änderungen
vorgenommen werden können
ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Ein
Aspekt der Erfindung stellt ein Verarbeitungssystem bereit, das
Tomatensaft oder einen Tomatenstrom in unterschiedliche Teile, d.
h. Kuchen- und Serumteile, fraktioniert oder trennt und diese Teile
später
wiedervereinigt. Wie allgemein in der 1 dargestellt,
transportiert das Verarbeitungssystem ein Produkt 100,
wie Tomaten, auf einem Förderband oder
einem anderen Transportsystem 105. Fachleute werden erkennen,
dass verschiedene Tomatenprodukte 100 verarbeitet werden
können,
wie frische Tomaten, Tomatensaft, dünner Tomatenbrei, eine Mischung
aus Tomatensaft und Tomatenpülpe
oder andere von Tomaten abgeleitete Produkte. Die Erfindung ist
jedoch nicht darauf beschränkt.
Zum Zwecke der Erläuterung
bezieht sich diese Beschreibung jedoch auf das Verarbeiten von rohen
Tomaten in einen "Saft", der in Serum- und
Kuchenteile fraktioniert wird, welche unter Bildung einer Tomatenpaste
wiedervereinigt werden können,
nachdem ein oder mehrere der Teile konzentriert worden sind.
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Die
Tomaten werden mit dem Förderband transportiert
und mit einer Hackvorrichtung 110 gehackt. Die gehackten
Tomaten werden mittels einer Pumpe 115 einer Enzymverarbeitungsvorrichtung 120 zum
Aufspalten oder Inaktivieren von Enzymen zugeführt. Die Hackvorrichtung 110 kann
eine von vielen Vorrichtungen sein, welche Tomaten in Tomatenstücke hackt,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, ein Messer, ein rotierendes Messer, rotierende Klingen, eine
Mixvorrichtung und andere Schneide- und Hackvorrichtungen, die Früchte und Gemüse schneiden
können.
Alternativ kann die Hackvorrichtung 110 und die Pumpe 115 in
einer einzelnen Einheit kombiniert sein. Eine Vorrichtung, die sowohl
eine Hack- als auch eine Pumpefunktion kombiniert, ist beispielsweise
die Hackpumpe vom Typ Nr. STH4R12S, erhältlich von Vaughn, Co., Inc., Montesano,
Washington.
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Die
Enzymverarbeitungsvorrichtung 120 entfernt ausgewählte Enzyme,
welche die Viskosität
von gehackten Tomaten beeinflussen. Während der "Heißaufspaltung" oder "Enzymaufspaltung" werden mit anderen
Worten Enzyme inaktiviert. Beispielhafte Enzyme, die entfernt oder
inaktiviert werden können, umfassen
Pektingalakturonase, Pektinmethylesterase und andere Enzyme in frischen
Tomaten. Eine beispielhafte Enzymverarbeitungsvorrichtung oder "Aufspaltungsvorrichtung" 120, die
verwendet werden kann, ist der Typ G E1 Dorado, erhältlich von
Rossi & Catelli
S.P.A., Parma, Italien. Diese beispielhafte Enzymaufspaltungsvorrichtung
kann so eingestellt werden, dass sie bei unterschiedlichen Konfigurationen und
Temperaturen für
die Heiß-
oder Kaltaufspaltung arbeitet, wie nachfolgend beschrieben.
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Falls
erforderlich, können
die gehackten Tomaten mit einem Anfangs- oder Vorverdampfer 125 verarbeitet
werden. Der Anfangsverdampfer 125 entfernt einen Teil des
Wassers aus den gehackten Tomaten, um die Tomaten zähflüssiger oder
dicker zu machen. Ein beispielhafter Verdampfer 125, der
für diesen
Zweck verwendet werden kann, ist ein T.A.S.T.E-Verdampfer, erhältlich von
FMC Food Tech, Inc., Citrus Systems Division, Lakeland, Florida.
Ein anderer beispielhafter Verdampfer 125, der verwendet
werden kann, ist ein EC-Serie Steigfilmverdampfer, erhältlich von
Tetra-Pak, Inc.,
Vernon Hills, Illinois.
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Enzym-inaktivierte
Tomatenstücke
können unter
Verwendung eines Pulpers oder Finishers 130 weiterverarbeitet
und filtriert werden. Ein beispielhafter Pulper/Finisher 130, der
verwendet werden kann, ist ein Butterfly TC6-Entpulpper, erhältlich von
Rossi & Catelli
S.P.A., Parma, Italien. Der Pulper oder Finisher 130 entfernt
Feststoffe aus den Tomaten, wie Außenhäute und/oder Kerne, um einen
Tomaten"saft" oder "Saftstrom" 132 zu
bilden. Genauer gesagt drückt
ein Typ des Pulpers/Finishers 130 gehackte Tomaten durch
ein Sieb, einen Filter oder ein Filtersieb mit Löchern oder Öffnungen einer bestimmten Größe. Beispielhafte
Siebgrößen, die
verwendet werden können,
um Kerne und/oder Häute
unter Bildung des Saftes zu entfernen, weisen Öffnungen mit Dimensionen von
ungefähr
0,69–3,96
mm (0,027''–0,156'')
auf. Die meisten Tomatenkerne können
mit einem Sieb entfernt werden, das Öffnungen von bis zu 1,9 mm
(0,074'') aufweist. Da Tomatenstücke durch
die Öffnungen
hindurchgehen, werden Kerne und/oder Häute entfernt oder von den Tomaten abfiltriert,
um den Tomatensaft 132 zu erzeugen. Der Saft 132 umfasst
folglich Teile, die kleiner oder gleich der Größe des Siebs des Pulpers/Finishers 130 sind.
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Fachleute
werden jedoch erkennen, dass ein oder mehrere der Teile 110–130 in
Abhängigkeit
der Eigenschaften und Art des verarbeiteten Tomatenprodukts nicht
erforderlich sein können.
Zum Zwecke der Erläuterung
bezieht sich diese Beschreibung aber auf den Pulper/Finisher 130,
der einen "Tomatensaft" 132 erzeugt,
obwohl der Saft 132 in unterschiedlichen Stufen gebildet
werden kann.
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Der
Tomatensaft 132 wird einer Dekanterzentrifuge 135 (nachfolgend
als Dekanter 135 bezeichnet) zugeführt. Der Dekanter 135 trennt
oder fraktioniert den Saft 132 in einen Serumteil 140 und einen
Kuchenteil 145. Ein beispielhafter Dekanter, der verwendet
werden kann, ist ein Tetra Aldex®-Dekanter,
Typ Nr. NX438, erhältlich
von Tetra-Pak, Inc., Vernon Hills, Illinois. Dieser beispielhafte
Dekanter verwendet ein Wehr zum Trennen der Teile, wie später ausführlich im
Zusammenhang mit den 2 und 3 beschrieben
wird. Ein anderer Dekanter, der Tomatensaft oder To matenpüree 132 in
Kuchenteile 140 und Serumteile 145 trennen kann,
ist ein Klär-Dekanter Typ Nr.
CA 755–0012
oder Typ Nr. CA 755-01-12, erhältlich
von Westfalia Separator, Inc. Northvale, New Jersey.
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Der
Serumteil 140 wird unter Verwendung eines Verdampfers 150 konzentriert.
Der Ausstoß des Verdampfers 130 ist
ein konzentriertes Serum 160. Der Verdampfer 150 kann
gleich wie der Anfangsverdampfer 125 oder ähnlich sein.
Da jedoch das Serum dünner
und weniger zähflüssig ist
als der Kuchenteil oder ein nicht fraktionierter Tomatenstrom, kann
vorteilhafterweise ein kleinerer (und üblicherweise kostengünstigerer
und energieeffizienterer) Verdampfer 125 verwendet werden,
um den Serumteil 140 zu konzentrieren. Ein beispielhafter
Verdampfer 125, der den Serumteil 140 konzentrieren
kann, ist ein Saftverdampfer, Thermally Accelerated Short Time Evaporator
(T.A.S.T.E) 6 Effekt 6 Stufen, erhältlich von FMC FoodTech Food
Processing Systems, Parma, Italien. Aufgrund des Verwendens eines
kleineren Verdampfers können
die Kapitalkosten und Energiekosten zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten
verwendet werden. Des Weiteren können
auch die Konzentrationszeiten verringert werden, da das Serum dünner ist
als ein nicht fraktionierter Strom sowie einfacher und in einer
kürzeren
Zeitspanne zu verarbeiten ist. Einige bekannte Systeme benötigen beispielsweise
eine Stunde oder mehr, um einen Batch nicht fraktionierter Tomaten
in eine Tomatenpaste zu verarbeiten. Das dünnere, fraktionierte Serum
kann jedoch in einer geringeren Dauer (z. B. 5 Minuten-1 Stunde)
mit einem kleineren Verdampfer verarbeitet werden.
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Der
Kuchenteil 145 kann, falls erforderlich, auch konzentriert
werden, beispielsweise mit einem Trockner 155, um einen
getrockneten Kuchenteil 165 zu erzeugen. Ein beispielhafter
Trockner 155, der verwendet werden kann, ist ein Refractance
WindowTM-Trockner, erhältlich
von MCD Technologies Inc., Tacoma, Washington. Mit diesem beispielhaften Trockner
kann der Kuchen 145 mittels einer Sprühvorrichtung über das
Band gesprüht
werden (nicht gezeigt) und durch den Trockner geführt werden,
um Wasser aus dem Kuchen zu verdampfen, wodurch ein konzentrierter
Kuchenteil 165 gebildet wird. Andere Verdampfersysteme
können
auch verwendet werden, um den Kuchen zu konzentrieren.
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Der
konzentrierte Serumteil 160 und der Kuchenteil 145 (oder
der konzentrierte Kuchen 165, falls erwünscht) werden unter Verwendung
einer Vereinigungsvorrichtung oder Vereinigungseinheit 170 wiedervereinigt,
um einen wiedervereinigten Strom 171 oder ein Tomatenpastenprodukt
zu bilden. Eine beispielhafte Vereinigungseinheit 170,
die verwendet werden kann, ist eine Verdrängerpumpe Typ Nr. 220, erhältlich von
Waukesha Cherry Burrell Products, Delvan, Wisconsin. Alternativ
kann die Vereinigungsvorrichtung 170 ein statischer In-Line-Mischer
sein, z. B. vom Typ Nr. SAN 42499, erhältlich von Komax Systems, Inc.,
Wilmington, Kalifornien. Es können
in der Tat verschiedene Vereinigungsvorrichtungen 170 verwendet
werden. Der Ausstoß an
wiedervereinigtem oder zweitem Saftstrom 171 durch die
Vereinigungsvorrichtung 170 wird mit einer Sterilisiereinheit 180 je
nach Bedarf sterilisiert und mit einer Kühlvorrichtung oder einem Kühler 185 je
nach Bedarf gekühlt.
Die Tomatenpaste kann nach Wunsch verpackt, versendet, für den späteren Verbrauch
gelagert oder weiterverarbeitet werden.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden ausführlicher
unter Bezugnahme auf das System- und Dekanterdiagramm der 3 und
die Flussdiagramme der 4A–B beschrieben.
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Die 2 stellt
einen beispielhaften Systemaufbau zum Verarbeiten von Tomaten durch
Wiedervereinigen der Serum- und Kuchenteile unter Bildung der Tomatenpaste
dar. Selbstverständlich
werden Fachleute erkennen, dass die folgenden Systemparameter nur
erläuternde
Beispiele für
viele Systemparameter sind und nicht darauf beschränkt sind.
Des Weiteren stellt die 2 die Hauptteile des Systems dar.
Beispielsweise können
abhängig
vom Zustand und Art der Tomaten ein Hacken, Pulping und eine Enzymaufspaltung
durchgeführt
werden. Ferner können
eine oder mehrere zusätzliche
Pumpen verwendet werden, um den Saft, den Serumteil, den Kuchenteil
und das Tomatenpastenprodukt zu dem nächsten Verarbeitungsteil zu
führen.
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Zunächst werden
Tomaten 100 einem Verdampfer 125, wie einem Dünnschichtverdampfer,
mit einer Menge je Zeiteinheit von ungefähr 112,4 Tonnen pro Stunde
(Tonnen/h) mit einer Konzentration von etwa 5% Zucker und andere
lösliche
Feststoffe (5 Brix) zugeführt.
Unterschiedliche Tomaten mit unterschiedlichen Brix-Konzentrationen können verarbeitet
werden, die Konzentration von rohen Tomaten kann jedoch im Bereich
von 3–7%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (3–7
Brix) liegen. Das Konzentrationsmaß "Brix" bezieht
sich auf einen prozentualen Anteil von Zucker und anderen in den
Tomaten vorhandenen Feststoffe. Folglich haben Tomatenstücke mit
3–7% Zucker
oder löslichen
Feststoffen eine Konzentration von 3–7 Brix. Tomatenprodukte mit
höheren
Brix-Konzentrationen sind aufgrund des höheren Zuckergehalts im allgemeinen
süßer und
geschmackvoller.
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Der
Verdampfer entfernt mit einer Menge je Zeiteinheit von etwa 50,0
Tonnen/h Feuchtigkeit aus den Tomaten und stößt die Tomaten mit etwa 62,4 Tonnen/h
mit einer Konzentration von etwa 9% Zucker und andere lösliche Feststoffe
(9 Brix) aus. Die Tomaten können
durch einen Pulper 130 verarbeitet werden, was zu einem
Saftstrom 132 führt.
Der Saftstrom 132 wird dann durch den Dekanter 135 mit
ungefähr
917 Litern pro Minute (l/min) (etwa 242 Gallonen pro Minute (gal/min))
verarbeitet. Der Dekanter fraktioniert den Saft in Serum- und Kuchenteile 140, 145,
die durch entsprechende Pumpen 300, 305 gepumpt
werden. Das Serum wird zu einem Verdampfer 150, wie einem
Dünnschicht-/Saftverdampfer,
mit einer Menge je Zeiteinheit von etwa 53,1 Tonnen/h mit einer
Konzentration von etwa 9,0% Zucker und andere lösliche Feststoffe (9,0 Brix)
gepumpt. Der Kuchen 145 wird zu einem Trockner 155 mit
einer Menge je Zeiteinheit von etwa 9,4 Tonnen/h mit einer Konzentration
von etwa 9,0% Zucker und andere lösliche Feststoffe (9,0 Brix)
gepumpt. Wie zuvor erwähnt
kann der Verdampfer 150 ein schwächerer (und kostengünstigerer)
Verdampfer sein, wie ein Dünnschichtsaftverdampfer,
da dieser den "dünnen" Serumteil 140 des
Saftstroms 132 verarbeitet. Der Verdampfer 150 entfernt
Feuchtigkeit aus dem Serum 140 mit Mengen je Zeiteinheit
von etwa 13,8 Tonnen/h und 25,6 Tonnen/h, wodurch das Serum konzentriert
wird. Das konzentrierte Serum 160 tritt mit einer Menge
je Zeiteinheit von etwa 13,6 Tonnen/h mit einer erhöhten Konzentration
von etwa 35,0% Zucker und andere lösliche Feststoffe (35,0 Brix)
aus dem Verdampfer 150 aus. Falls erforderlich kann das konzentrierte
Serum 160 mit zusätzlichen
Verdampfern 310 und 315 weiter konzentriert werden.
Dieser beispielhafte Aufbau verwendet diese zusätzlichen Verdampfer jedoch,
wie die gleichbleibenden Flussmengen je Zeiteinheit in die Vereinigungsvorrichtung 170 anzeigen,
nicht, ist jedoch dargestellt, um ein zusätzliches optionales Konzentrieren
zu zeigen.
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Der
Trockner 155 entfernt mit einer Menge je Zeiteinheit von
etwa 1,8 Tonnen/h Feuchtigkeit aus dem Kuchen 145, was
zu einem konzentrierten Kuchen 165 führt, der mit einer Menge je
Zeiteinheit von etwa 7,6 Tonnen/h mit einer Konzentration von etwa 11,2%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (11,2 Brix) aus dem Trockner 155 austritt. Fachleute
werden erkennen, dass der Trockner 155 optional ist. Das
konzentrierte Serum 160 und der Kuchen 145 oder
der konzentrierte Kuchen 165 werden unter Verwendung einer
Vereinigungsvorrichtung 170, wie einem statischen Mischer,
wiedervereinigt. Der wiedervereinigte Strom 171 umfasst
etwa 64 Gew.-% Serum und etwa 36 Gew.-% Kuchen. Der resultierende Strom 171 oder
das Tomatenpastenprodukt tritt mit einer Menge je Zeiteinheit von
23,0 Tonnen/h mit einer Konzentration von 26,5% Zucker und andere
lösliche
Feststoffe (26,5 Brix) aus der Vereinigungsvorrichtung aus. Fachleute
werden erkennen, dass viele Abweichungen der zuvor beschriebenen
Betriebsparameter verwendet werden können.
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Bezugnehmend
auf 3 umfasst ein beispielhafter Dekanter 135 einen
auf einem Untersatz 405 getragenen Zentrifugenkörper 400.
Der Zentrifugenkörper 400 rotiert
um ein Lager 410. Der Dekanter umfasst einen Eingang 420,
ein Wehr 430, einen Serumausgang 440, einen Kuchenausgang 450 und einen
Schabemechanismus, wie eine rotierende Förderschnecke 460.
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Der
Saft 132 wird dem Dekanter 135 durch den Eingang 420 zugeführt. Beim
Rotieren des Dekanters wird der dickere Kuchenteil von dem Serumteil
getrennt. Der Kuchenteil bewegt sich aufgrund der Schwerkraft zu
den Innenoberflächen 402 des Zentrifugenkörpers 400.
Der weniger dichte Serumteil verbleibt in dem allgemeinen Mittelbereich
des Dekanters, d. h. das dünnere
Serum neigt nicht dazu, sich zu den Innenoberflächen des Zentrifugenkörpers zu
bewegen. Die Kuchenteile 145, die sich entlang der Innenoberflächen 402 des
Zentrifugenkörpers 400 ansammeln,
sind als gestrichelte Linien 145a in den oberen und unteren
Teilbereichen des Dekanterquerschnitts dargestellt.
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Das
Wehr 430 kann eine Innenwand oder -ring mit einer Innenöffnung 431 sein.
Das Wehr dient als Wand, um den Kuchen zu halten und diesem vom Austritt
in den Serumauslass 440 abzuhalten. Das Wehr trennt folglich
die Kuchen- und Serumteile und ermöglicht es, dass das weniger
dichte, dünnere
Serum 140 durch den Dekanter durch den Serumauslass 440 läuft. Die
Wehrhöhe
ist so gewählt,
dass der Kuchenteil gegen die Innenoberfläche des Zentrifugenkörpers zurückgehalten
wird, wodurch der Kuchen von dem Serum getrennt wird. Der Kuchen kann
aus dem Dekanter mittels eines Kuchenausgangs 450 in der
Nähe des
unteren Teils des Körpers entfernt
werden. Genauer gesagt kann der Kuchen von der Innenoberfläche der
rotierenden Zentrifugenbehälter
beispielsweise durch eine rotierende Schabevorrichtung oder eine
rotierende Förderschnecke 460 (teilweise
in 3 dargestellt) "abgeschabt" werden. Die Oberflächen der Förderschnecke rotieren entlang
der Innenoberfläche
des Zentrifugenkörpers, wodurch
der Kuchen 145a von der Innenoberfläche entfernt wird. Der Kuchen
wird dann zum Kuchenausgang oder Auslaufstutzen 450 geführt. Die
Schabevorrichtung kann ausgebildet sein, um die Wand dicht abzuschaben
oder kann weiter weg von der Innenoberfläche positioniert sein, so dass
die Schabevorrichtung eine geringere Menge des Kuchens von der Innenoberfläche des
Zentrifugenkörpers
entfernt. Die Trennung von Kuchen und Serum kann eingestellt werden,
indem die Drehzahl des Dekanters, die Drehzahl der innenliegenden
Kuchenschabeförderschnecke
(Schneckendifferenzgeschwindigkeit), Produkttemperatur und die Höhe des Wehrs
eingestellt werden.
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Ein
beispielhafter Dekanter oder eine beispielhafte Zentrifuge 135,
die verwendet werden kann, ist eine Tetra Pak Inc., NX438 Zentrifuge,
die bei ungefähr
3400 Umdrehungen pro Minute (U/min) arbeitet und eine Wehrplatte
mit einer 132 Millimeter (mm) Stautiefe und eine Schneckendifferenzgeschwindigkeit
von 20 bis 40 U/min aufweist. Die Trennleistung des Dekanters erhöht sich
mit ansteigender Temperatur. Eine Temperatur von ungefähr 82,2
bis 87,8°C
(ungefähr
180 bis 190°F)
führt bei
der beispielhaften Geschwindigkeit üblicherweise zur Trennung der
Kuchen- und Serumteile.
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Fachleute
werden erkennen, dass andere Schabemechanismen verwendet werden
können, um
den Kuchen von einer Innenoberfläche
des Zentrifugenkörpers
zu entfernen. Beispielsweise kann die Schabevorrichtung anstelle
einer rotierenden Förderschnecke
ein Element sein, das entlang einer oder mehrerer der oberen, unteren
oder seitlichen Innenoberflächen
des Zentrifugenkörpers
verschiebbar ist. Folglich kann das verschiebbare Element sich von
einem Ende des Dekanters zum anderen Ende bewegen, um den Kuchen
von den Dekanterinnenoberflächen
zu entfernen.
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Nachdem
die allgemeinen Systemteile und Dekanterbauarten beschrieben wurden,
erläutern
die 4A–B
das Verfahren zum Verarbeiten von Tomaten mit dem System. Unter
Bezugnahme auf die 4A, Schritt 500, werden
Tomaten aufgenommen und zunächst
aufbereitet (z. B. gereinigt, sortiert, etc.). Beispielsweise können eine
Früchtehalde
mit Wasserrinnen, ein Steilförderer
mit Wasser oder Reinigungsdüsen
verwendet werden. Die Tomaten werden zu der Hackvorrichtung transportiert
und im Schritt 505 in Tomatenstücke gehackt. Gehackte Tomaten
weisen eine natürliche
Brix-Konzentration von etwa 3–7%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (3–7
Brix) auf. Natürlich
können
unterschiedliche Tomaten und unterschiedliche Lebensmittelprodukte unterschiedliche
Brix-Konzentrationen aufweisen.
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Im
Schritt 510 werden Enzyme aus den gehackten Tomatenstücke entfernt
oder inaktiviert. Dieses Verfahren wird als "Enzyminaktivierung" oder "Enzymaufspaltung" oder "Heißaufspaltung" bezeichnet. Genauer
gesagt können
Enzyme, die bei der Verringerung der Viskosität beteiligt sind, z. B. Pektingalakturonase,
Pektinmethylesterase und andere Enzyme, die in Tomaten vorhanden
sind und eine Viskositätsverringerung
verursachen, aus den Tomatenstücken
entfernt oder inaktiviert werden.
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Eine
Enzymaufspaltung kann bei "kalten" oder "heißen" Temperaturen erfolgen.
Bei einer Kaltenzymaufspaitung werden gehackte Tomaten für eine Zeitspanne
von etwa 1 bis 10 Minuten gegenüber
ungefähr
65,6 bis 76,7°C
(ungefähr
150 bis 170°F) ausgesetzt.
Bei einer Heißenzymaufspaltung werden
gehackte Tomaten für
eine Zeitspanne von etwa 15 Sekunden bis 10 Minuten gegenüber ungefähr 93,3
bis 110°C
(ungefähr
200–230°F) ausgesetzt.
Ob Heiß-
oder Kaltenzymaufspaltung verwendet wird, kann von dem erwünschten
Viskositätseffekt
abhängen.
Tomatenpaste, die aus "heiß aufgespaltenen" Tomaten hergestellt
ist, weist beispielsweise typischerweise eine höhere Viskosität auf als "kalt aufgespaltene" Tomaten. Eine Tomatenpaste, die
mit heiß aufgespaltenen
Tomaten erzeugt ist, weist jedoch typischerweise eine weniger kräftige Farbe
auf als eine Tomatenpaste, die mit kalt aufgespaltenen Tomaten erzeugt
sind. Die Aufspaltungsparameter können in Abhängigkeit der Betriebsparameter
und des erwünschten
Enzymaufspaltungseffekts eingestellt werden.
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Fortfahrend
mit Block 515 werden gehackte und enzyminaktivierte Tomaten,
falls erforderlich, mit einem Pulper oder Finisher verarbeitet.
Der Pulper/Finisher entfernt Feststoffe, wie Häute, Kerne und/oder anderes
faseriges Material aus den Tomaten. Die Pülpe und die Fasern, die in
den fertigen Tomaten oder dem fertigen "Saft" verbleiben,
sind in ihrer Größe auf eine
bestimmte Größe verringert.
Das Aufschließen/Weiterverarbeiten
erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur von ungefähr 87,8
bis 98,9°C
(ungefähr
190 bis 210°F),
wenn die Tomatenstücke
einer Heißaufspaltung
unterzogen werden. Falls die Tomatenstücke einer Kaltaufspaltung unterzogen
werden, kann das Aufschließ-/Weiterbearbeitungsverfahren
bei ungefähr
65,6 bis 76,7°C
(ungefähr
150 bis 170°F)
erfolgen.
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Das
Aufschließen
und Weiterverarbeiten von Tomatenstücken führt zu einem Tomaten"saft" oder Pülpe-Produkt
('Tomatensaft"). Fachleute werden
jedoch erkennen, dass "Saft" durch andere Verfahren als
Pulping und Finishing gebildet werden kann, z. B. durch wiederholtes
Hacken, Zerdrücken
oder andere Maßnahmen
zur Bildung eines Safts. Folglich ist der Tomatensaft nicht notwendigerweise
ein Produkt eines Pulping/Finishing-Schritts.
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Der
Tomatensaft kann, falls erforderlich, vorkonzentriert werden, indem
im Schritt 520 Wasser mittels eines Verdampfers entfernt
wird. Der Verdampfungsgrad kann von dem anfänglichen Flüssigkeitsgehalt des Tomatensafts
abhängen.
Beispielsweise kann heißer
Tomatensaft oder Saft, der mittels Heißaufspaltung bearbeitet wurde,
einem Vakuum (z. B. 1,3 × 10–2–4,0 × 10–2 bar
(10–30°Hg)) ausgesetzt werden,
um einen prozentualen Anteil von Wasser aus dem Saft zu entfernen.
Folglich wird der Saft umso zähflüssiger oder
fließresistenter,
je mehr mehr Wasser aus dem Saft entfernt wird.
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Fortfahrend
mit Schritt 525 wird Tomatensaft mittels eines Dekanters
in Serum- und Kuchenteile getrennt oder fraktioniert. Ein Dekanteraufbau
zum Trennen der Teile ist ein Aufbau mit einem Wehr und einer Schabevorrichtung
oder Förderschnecke.
Der Kuchenteil ist zähflüssiger und
enthält
höhere
prozentuale Anteile an unlöslichen
Feststoffen und Pektinen der Tomate. Der Kuchenteil kann etwa 5–35% des
gesamten Tomatensaftstroms umfassen. Des Weiteren umfasst der Kuchenteil üblicherweise
einen großen
prozentualen Anteil oder einen Großteil von Lycopen und anderen "färbenden" Verbindungen. Der Kuchenteil umfasst
etwa 5–60
Gew.-% an unlöslichen
Feststoffen und etwa 3–16
Gew.-% lösliche Feststoffe.
Der Kuchenteil kann eine Konzentration von etwa 3–13% Zucker
und andere lösliche
Feststoffe (3–13
Brix) aufweisen.
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Der
Serumteil des Tomatensaftstroms ist weniger zähflüssig als der Kuchen, der verglichen
mit dem Kuchenteil geringere prozentuale Anteile an unlöslichen
Feststoffen und Pektin der Tomate umfasst. Der Serumteil kann ungefähr 65–95 Gew.-%
des gesamten Tomatensaftstroms umfassen. Der Serumteil umfasst etwa
0 (Spurenmengen) bis etwa 10 Gew.-% unlösliche Feststoffe und etwa
3–17 Gew.-%
lösliche Feststoffe.
Des Weiteren kann der Serumteil eine Konzentration von etwa 3–16% Zucker
und andere lösliche
Feststoffe (3–16
Brix) aufweisen.
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Im
Schritt 530 wird der Serumteil 435 konzentriert.
Genauer gesagt kann die dünnere,
weniger zähflüssige Serumfraktion
konzentriert werden, indem Wasser beispielsweise mit einem im Vergleich zu
Verdampfern, die in bekannten Systemen verwendet werden, die nicht
fraktionierten Tomatensaft verarbeiten, kleineren, schwächeren (und
kostengünstigeren)
Verdampfer entfernt wird. Beispiele für Verdampfer, die verwendet
werden können,
um den Serumteil im Schritt 445 zu konzentrieren, umfassen
einen Steigfilmverdampfer, einen Fallstromverdampfer, einen Dünnschichtverdampfer
und andere Konzentrierungseinheiten, wie einen Umkehrosmoseeindicker
oder einen Direktosmoseeindicker, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Der
Serumteil kann leichter eingeengt werden als der nicht fraktionierte
Saft, da das dünnere
Serum häufiger
und einfacher in dem Verdampfer umgewälzt werden kann, was zu einer verbesserten
Wärmeübertragung
führt.
Zusätzlich können Wartungs- und Reinigungskosten
sowie Nebenkosten verringert werden. Als Ergebnis der verringerten
Mengen an unlöslichen
Teilen in dem konzentrierten Saft brennt weniger oder kein Kuchen
auf den Verdampferoberflächen
an. Die Verwendung von kleineren und schwächeren Verdampfern ist zudem vorteilhaft
aufgrund der verringerten Kapital- und Betriebskosten. Kleinere
Verdampfer können
auch unter verringerter Wärme
oder verringerten Temperaturen, verringerten Vakuumerfordernissen,
verringerten Umwälzerfordernissen
und verringerter Verweildauer arbeiten, um eine bestimmte Menge
von Wasser aus dem Serum zu verdampfen.
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Falls
erforderlich kann im Schritt 535 der Kuchenteil konzentriert
werden. Der dickere, zähflüssigere
Kuchenteil enthält
höhere
prozentuale Anteile an unlöslichen
Feststoffen und wird auch einer verringerten Wärme, einem verringertem Vakuum,
einer verringerten Umwälzscherung
und einer verringerten Verweildauer ausgesetzt. Anstelle des Verarbeitens des
dickeren Kuchenteils in dem nicht fraktionierten Strom mit einem
Verdampfer kann der Kuchen beispielsweise unter Verwendung einer
Trocknungsvorrichtung, wie ein Trockner vom Typ Nr. 1 oder vom Typ
Nr. 5, erhältlich
von MCD Technologies, Inc., Tacoma, Washington, konzentriert werden.
Als Folge davon tritt ein geringeres Kuchen"anbrennen" auf, da ein Verdampfer mit höherer Leistung
nicht länger
erforderlich ist, um den Saftstrom zu konzentrieren.
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Die
fraktionierten Kuchen- und Serumteile werden im Schritt 540 mit
einer Vereinigungseinheit, z. B. einer zuvor beschriebenen Verdrängerpumpe oder
einem zuvor beschriebenen statischen In-Line-Mischer, wiedervereinigt.
Das Wiedervereinigen der Kuchen- und Serumteile führt zur
Bildung eines "wiedervereinigten" oder "zweiten" Tomatenstroms 545.
Die Brix-Konzentration des zweiten Stroms 545 beträgt etwa
15–40%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (15–40
Brix). Während
des Wiedervereinigens kann der gesamte oder ein Teil des Kuchenteils
zu dem konzentrierten Serum gegeben werden. Beispielsweise können 50–100% des
Kuchens mit dem konzentrierten Serum wiedervereinigt werden. Es
können
jedoch andere prozentuale Kuchenanteile abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen
und der gewünschten
Viskosität
(die Viskosität erhöht sich
mit ansteigenden prozentualen Anteilen des Kuchens) verwendet werden.
Erhöhte
Kuchenmengen verringern den Brix-Wert des wiedervereinigten Stroms,
da der Brix-Wert des Kuchens ungefähr 3–20% Zucker und andere lösliche Feststoffe (3–20 Brix),
vorzugsweise 3–13%
Zucker und andere lösliche
Feststoffe (3–13
Brix) beträgt,
während
der Brix-Wert des Serums etwa 22–70% Zucker und andere lösliche Feststoffe
(22–70
Brix) beträgt.
Folglich kann die Konzentration des wiedervereinigten Stroms 545 etwa
15–40%
Zucker und andere lösliche Feststoffe
(15–40
Brix), vorzugsweise etwa 22–40% Zucker
und andere lösliche
Feststoffe (22–40
Brix), betragen.
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Fortfahrend
mit 4B kann der zweite oder wiedervereinigte
Strom 545, falls erforderlich, im Schritt 550 weiter
konzentriert werden und je nach Bedarf im Schritt 555 sterilisiert
werden. Der wiedervereinigte Strom wird, falls erforderlich, im
Schritt 560 gekühlt.
Der Strom kann beispielsweise in einen Entspannungskühler weitergeleitet werden.
Alternativ kann ein Wärmetauscher
oder ein anderes Verfahren verwendet werden, um die Paste zu kühlen. Fachleute
werden erkennen, dass unterschiedliche Kühlsysteme verwendet werden
können.
Der vereinigte Strom kann im Schritt 565 abgepackt werden
oder gelagert, versandt, vertrieben oder verbraucht werden. Als
Ergebnis hat das mit dem wiedervereinigten Strom erzeugte, resultierende
Tomatenpastenprodukt verglichen mit einer durch Verarbeiten von
nicht fraktionierten Tomaten gebildeten Tomatenpaste eine verbesserte
Farbe, einen verbesserten Geschmack und eine verbesserte Viskosität.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren führt
zu einer Tomatenpaste mit verbesserten Eigenschaften verglichen
mit einer Tomatenpaste und Tomatenprodukten, die mittels bekannter
Systeme erzeugt sind. Eine mit dem vorliegenden System und den vorliegenden
Verfahren erzeugte Tomatenpaste weist beispielsweise eine verbesserte
Farbe, einen verbesserten Geschmack und eine verbesserte Viskosität auf. Überdies
wird das verbesserte Tomatenpastenprodukt auf eine kostengünstigere
Art und Weise erzeugt, da kleinere und kostengünstigere und energieeffizientere
Verdampfer verwendet werden können, um
den Tomatensaft in einen zähflüssigeren
und einen weniger zähflüssigen Teil
zu fraktionieren. Als Ergebnis davon erfolgt in dem Verdampfer ein
verringertes "Anbrennen". Der Verdampfer
kann das dünnere
Serum konzentrieren, während
eine Trocknungsvorrichtung den Kuchen je nach Bedarf einengen oder
konzentrieren kann, wodurch ein Anbrennen des Kuchens, das beim
Verarbeiten von nicht fraktionierten Strömen sonst auftreten würde, verringert
wird. Überdies
kann das Serum, da das Serum wesentlich dünner ist als ein nicht fraktionierter Strom,
schneller mit dem Verdampfer konzentriert werden verglichen mit
der für
das Konzentrieren eines nicht fraktionierten Stroms erforderlichen
Zeit. Infolgedessen verringert sich die Verweildauer der Produkte
in dem Verdampfer und die Betriebskosten sind verringert. Folglich
sorgen das vorliegende System und das vorliegende Verfahren für Flexibilität beim Auswählen von
Systemteilen, ist kostengünstiger und
zeiteffizienter und erzeugt Tomatenpaste, Serum, Kuchen und andere ähnliche
oder mit Tomaten verwandte Produkte von höherer Qualität.
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