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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Nahrungsmittelverarbeitung.
Im Speziellen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur industriellen
Verarbeitung von Tomaten, das die wirkungsvolle Herstellung von
Tomatenerzeugnissen bietet.
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Hintergrund der Erfindung
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Tomatenerzeugnisse
sind in der Nahrungsmittelindustrie weit verbreitet. Eine Reihe
von Verfahren wurde vorgeschlagen und wird gegenwärtig für die Herstellung
verschiedener Tomatenerzeugnisse verwendet. Solche Tomatenerzeugnisse
schließen
z. B. Tomatenkonzentrate, Tomatensaft und Tomatenpulver ein. In
letzter Zeit erfreut sich Lycopin, das rote Pigment der Tomate,
als natürlicher
Farbstoff für
Nahrungsmittelprodukte eines wesentliches Interesses.
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Darüber hinaus
wurden im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der Tomate als Rohstoff
für die
Nahrungsmittelindustrie Anstrengungen unternommen, industrielle
Tomaten mit verbesserter Qualität
zu züchten. Eine
solche Entwicklung betrifft eine Art, die einen höheren Lycopingehalt
hat.
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Eine
der Schwierigkeiten der Nahrungsmittelindustrie liegt darin, aus
Rohstoffen mit ständig
wechselnden Eigenschaften Produkte mit gleich bleibender Qualität, vor allem
gleich bleibender Farbe, zu erzeugen. Dies ist ein großes Problem,
da der Farbton der Tomate sich in den verschiedenen Jahreszeiten
verändert, vom
Wetter, vom Standort und von den Wachstumsbedingungen abhängt und
sich von einer Tomatenart zur anderen unterscheidet. Dieses Problem
wurde noch nicht vollständig
von der Nahrungsmittelindustrie gelöst, obwohl eine Reihe von Lösungen ausprobiert
wurde.
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Viele
Verfahren zur Herstellung verschiedener Tomatenerzeugnisse sind
in der Technik bekannt. In herkömmlichen
Verfahren wird durch Vakuumkonzentration Tomatenpaste aus Tomatensaft
erzeugt. US-Patent Nr. 3,172,770 betrifft ein Verfahren zur Her stellung
eines Tomatenkonzentrats mithilfe des Zerdrückens der Tomaten und der Zentrifugaltrennung
des gewonnenen Safts in Fruchtfleisch und in Serum, was danach durch Konzentrieren,
Einfrieren und andere Konservierungsverfahren weiterverarbeitet
wird. Die Extraktion des Safts aus dem Tomatenfruchtfleisch und
seine Konzentration zum Bilden der Tomatenpaste werden auch in IFST Proceedings,
Band 14, Nr. 1, 1981, S. 15-27, beschrieben.
EP 470 923 beschreibt ein Verfahren,
das das Schneiden gewaschener Tomaten in große Stücke, das Zermahlen der großen Stücke zur
Bildung von Tomatensaft, das Konzentrieren des Safts zur Bildung
einer Tomatenpaste, das Formen des Konzentrats in Stücke und
das Trocknen der Konzentratstücke
umfasst. Journal of Food Science, Band 47, Nr. 6, 1982, S. 1853-1858 erörtert energiesparende
Alternativen bei der Konzentration von Tomatenerzeugnissen.
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U.S.-Patent
5,245,095 offenbart die Extraktion von Carotenoid aus Möhren und
dergleichen.
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Zohar
Nir et al., "Lycopene
From Tomatoes",
International Food Ingredients, Band 6, 1993, S. 45-51, erwähnt drei
Erzeugnisse, die aus der Verarbeitung von Tomaten hervorgehen, und
zwar Tomatenoleoresin und lösliche
und nicht lösliche
Tomatenfeststoffe, beschreibt aber nicht die Verfahren, mittels
derer sie erzeugt werden.
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EP 608 027 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung eines Farbstoffs, der Chromoplastprodukte
enthält,
die kristallines Lycopin enthalten, wobei das Verfahren das Auswählen und
Zerdrücken
der Tomaten, das Entfernen der Kerne und des Abfallmaterials und
das Wiedergewinnen nicht löslichen
Materials aus dem Tomatenserum umfasst.
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WO
95/16363 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Tomatenerzeugnissen,
das die Auftrennung der Tomaten in verschiedene Bestandteile einschließlich Oleoresin,
Faserprodukte und Serumprodukte und Konzentrat in verschiedenen
Anteilen umfasst.
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T.
Tanglertpaibul et al., "Flow
Properties of Tomato Concentrates: Effect of Serum Viscosity and
Pulp Content", JOURNAL
OF FOOD SCIENCE, Band 52, Nr. 2, März 1987, S. 318-321, XP002043494,
beschreibt die Modellierung von Scheinviskosität von Tomatenkonzentraten im
Hinblick auf die Serum-Scheinviskosität und den Fruchtfleischgehalt.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein hoch flexibles Verfahren für die Verwertung
von Tomaten bereitzustellen, das die Herstellung einer Vielfalt
an Enderzeugnissen in verschiedenen Ausführungsformen des Verfahrens
ermöglicht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das es ermöglicht,
Teile der Tomate auf eine Weise zu verwerten, die in der Technik
vor der Erfindung nicht üblich
war.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur wirkungsvollsten
Herstellung von Lycopin enthaltendem Oleoresin aus Tomaten bereitzustellen,
vor allem, um Oleoresin zu gewinnen, das eine optimale Kombination
aus hohem Lycopingehalt und Lycopinstabilität hat.
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Es
ist noch ein anderes Ziel der Erfindung, die zuvor erwähnten Ziele
ausgehend von praktisch jeder Art von Tomaten zu erreichen, sowohl
von denen, die einen hohen als auch von denen, die einen niedrigen Lycopingehalt
haben.
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Es
ist noch ein anderes Ziel dieser Erfindung, ein optimales Gleichgewicht
zwischen den aus der Tomatenverarbeitung gewonnenen Erzeugnissen
zu erreichen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, ein technologisch kontrolliertes
Verfahren bereitzustellen, das für
flexible, aber genau kontrollierbare Ergebnisse sorgt.
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Weitere
Ziele und Vorteile der Erfindung werden im Laufe der Beschreibung
deutlich werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
zur Verwertung von Tomaten und zur Herstellung von Tomatenerzeugnissen
umfasst folgende Schritte:
- a) die Vorbehandlung
der Tomaten durch herkömmliche
Prozesse einschließlich
des Zerdrückens
und des Lagerns über
einen Zeitraum von ungefähr
10 bis 30 Minuten im Anschluss an das Zerdrücken;
- b) das Aussetzen der Tomaten gegenüber einer Wärmebe handlung bei einer Temperatur
von bis zu 80-110°C;
- c) das Auftrennen der zerdrückten
Tomaten in Serum und Fruchtfleisch, das mindestens 500 ppm und vorzugsweise
500 bis 1600 ppm Lycopin enthält
und vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt hat, der nicht höher als
85% ist;
- d) das Unterziehen des Fruchtfleisches einer Lösungsmittel-Extraktion, um daraus
ein Oleoresin zu extrahieren, das Lycopin enthält, und das Abtrennen des verbrauchten
Fruchtfleischs; und
- e) das Trennen des Lycopin-Extrakts von den Lösungsmitteln,
um dadurch Lycopin enthaltendes Oleoresin zu gewinnen und um die
Lösungsmittel
wiederzugewinnen.
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Vorzugsweise
sollte das Oleoresin 2% bis 10% Lycopin, mindestens 0,01, und vorzugsweise 0,9-4,5%,
Phospholipide und mindestens 0,01 und vorzugsweise 2-6% der Mischung
aus Mono- und Diglyceriden
(von Fettsäuren)
enthalten. Alle Prozentangaben sind in Gewichtsprozent.
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In
einer Variante der Erfindung kann das Serum für die Produktion von Nahrungsmitteln
behandelt werden, vorzugsweise indem es weiter zentrifugiert wird,
um Fruchtfleischteilchen zu entfernen, und durch Konzentration des
zentrifugierten Serums, zumindest teilweise, durch Verdampfung.
Das konzentrierte Serum enthält
die löslichen
Feststoffe der Tomate. Ein zusätzliches
Material wird dann hinzugefügt,
das aus entwässertem
Tomatenfruchtfleisch (nämlich
Tomatenfasern oder unlöslichen
Feststoffen) oder Dispergiermitteln oder Trägern wie Maltodextrinen, Stärke usw.
ausgewählt
wird. Das Hinzugeben ermöglicht
das Trocknen in industriellem Maßstab, was sonst sehr schwierig
wäre, und
sorgt für
neue Nahrungsmittel.
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Das
konzentrierte Tomatenserum und auch das entwässerte extrahierte Fruchtfleisch
sind neue Tomatenbestandteile und Teil der Erfindung.
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Schritt
c) oben wird durch Zentrifugieren gemäß bestimmten kritischen Parametern
durchgeführt.
Das Zentrifugieren kann in einer Horizontalzentrifuge oder einem
so genannten "Dekanter" durchgeführt werden, der
speziell für
eine kontinuierliche Abwicklung ausgebildet ist und der trotz des
Namens, mit dem er bezeichnet wird, eine Zentrifugation und nicht
eine Dekantierung bewirkt. Grundsätzlich sind diese Parameter:
Temperatur, Zentrifugalkraft, Prozentanteil an "Feingut" in der Zufuhr und die Konzentration
von Feststoffen in der Zufuhr. Feingut sind feste Teilchen, die
eine Abmessung von unter 20 μm
haben. Bevorzugte Werte dieser Parameter sind wie folgt. Die Temperatur
sollte zwischen 75°C
und 110°C
liegen. Die Zentrifugalkraft sollte zwischen 2600 und 4000 G liegen. "G" ist ein Maß für die Beschleunigungsbelastung
und kann z. B. wie von Moir, "Sedimentation
Centrifuges", Chem.
Eng., 28. März
1988, beschrieben berechnet werden. Die Menge an Feingut sollte
weniger als 0,2 Gewichtsprozent betragen. Die Konzentration der
Feststoffe in den zerdrückten
Tomaten sollte zwischen 4 und 8 Gewichtsprozent liegen und wird
durch den Rückfluss
des Serums zurück
zur Zufuhr geregelt, um den benötigten
Bereich der Feststoffkonzentration zu erhalten. Die Retentionszeit,
die ebenfalls einen wichtigen Parameter darstellt, hängt von
der verwendeten Ausrüstung
ab und kann in jedem Fall leicht von Fachleuten bestimmt werden.
Das zu trennende Material sollte vor der Aufteilung entlüftet werden.
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Wenn
die Zentrifugierung in einem Dekanter durchgeführt wird, um die maximale Klärung in
der Vorrichtung zu erzielen, sollte die Differentialgeschwindigkeit
des Dekanters, Wirkungsrichtung, zwischen 2 und 6 U/min betragen.
Sowohl offene als auch geschlossene Dekanter können verwendet werden. Für geschlossene Dekanter
sollte der Gegendruck kleiner als 0,6 Bar sein.
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Das
Gewichtsverhältnis
zwischen dem aus der Zentrifugierung gewonnenen Fruchtfleisch und
der Zentrifugenzufuhr (den Serumrückfluss nicht eingeschlossen)
sollte vorzugsweise nicht mehr als 0,13 betragen. Es ist offensichtlich
wünschenswert,
die maximale Menge an Lycopin in die zu beschreibende Lycopinextraktion
abzuführen,
und dieses Ziel wird erreicht, wenn die hierin beschriebenen Parameter
innerhalb der festgelegten Grenzen bleiben. Jedoch ist das Verfahren
der Erfindung flexibel genug, so dass, falls es aus irgendeinem
Grund erwünscht
ist, die Parameter eingestellt werden können, um den Lycopingehalt
des Fruchtfleisches und des Serums auf beliebige benötigte Werte
umzuändern.
Es versteht sich auch, dass verschiedene Tomaten Fruchtfleische
mit unterschiedlichem Lycopingehalt liefern werden, und zwar innerhalb
der hier zuvor dargelegten Grenzen, wie hiernach detailliert beschrieben.
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Das
im Schritt c) abgetrennte Serum, das allgemein etwa 90% des zu trennenden
Materials ausmacht, wird vorzugsweise einer zweiten Trennung durch
Zentrifugierung unterzogen, um die feinen Feststoffe abzutrennen,
die eventuell nach der ersten Trennung zurückgeblieben sind und die, wie
hiernach erläutert,
verschiedenartig behandelt werden können. Das Serum wird vorzugsweise
durch Verdampfung konzentriert, indem z. B. TASTE-Verdampfer oder
eine andere Ausstattung verwendet wird, und kann nach dem Konzentrieren,
vorzugsweise durch die Hinzugabe von geeigneten Trägern, getrocknet
werden, wie hierin zuvor dargelegt.
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Das
Fruchtfleisch, das den benötigten
Lycopingehalt hat, wird entweder mit Lösungsmitteln extrahiert oder
fein zermahlen, um ein lycopinreiches Nahrungsmittel zu erzeugen.
Das fein zerkleinerte Fruchtfleisch ist ein neues Produkt, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass es den größten Anteil der unlöslichen
Tomaten-Feststoffe, mindestens 800 ppm Lycopin und bis zu 85% Wasser
enthält
und eine durchschnittliche Partikelgröße von 50-150 Mikron hat. Das fein zerkleinerte
Fruchtfleisch kann als Farbstoff für Nahrungsmittel (Soßen, Suppen
usw.) verwendet werden.
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Lycopinoleoresin
ist eine Suspension von Lycopin in natürlichen Tomatenlipiden. Obwohl
die Technik die Extraktion von Lycopin mit verschiedenen organischen
Lösungsmitteln
beschrieben hat, sind keine Informationen zur optimalen Konzentration
der verschiedenen im Oleoresin vorhandenen anderen Bestandteile und
zu den Möglichkeiten,
diese Bestandteile zu gewinnen, verfügbar. Es wird angenommen, dass
Lycopin der einzige wichtige Oleoresin-Bestandteil ist und dass Extraktionsbedingungen,
die den höchstmöglichen
Lycopingehalt erzielen, am wünschenswertesten
sind. Die Erfinder hier haben entdeckt, dass, obwohl natürlich ein hoher
Lycopingehalt wünschenswert
ist, die Wirkung des Oleoresins in seiner Weiterverarbeitung und
Verwendung im Wesentlichen von drei Bestandteilen abhängt: Lycopin,
Phospholipiden und Glyceriden, die entweder Mono- oder Diglyceride
sind. Die kombinierten Mengen dieser Bestandteile bestimmen die
physikalische und chemische Stabilität des Oleoresins und sein Verhalten
in allen weiteren industriellen Verfahren. Ein optimales Oleoresin
sollte die folgenden Gehalte dieser Bestandteile haben: Lycopin
von 2% bis 10% und vorzugsweise von 3% bis 6%; Phospholipide von
0,7% bis 4,5% und vorzugsweise von 1,4% bis 2,9%; und Mono- und
Diglyceride von 2% bis 6% und vorzugsweise von 2,5% bis 3,4%. Alle
Prozentangaben sind in Gewichtsprozent. Obwohl momentan keine zuverlässige wissenschaftliche
Erläuterung
der obigen Tatsachen zu erhalten ist, wurden sie einer ausgiebigen
industriellen Erfahrung zufolge aufgestellt.
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Ein
Oleoresin, das solche Gehalte der wesentlichen Bestandteile hat,
kann durch eine passende Wahl der Lösungsmittel gewonnen werden,
wenn die Extraktionsbedingungen technisch korrekt sind, wie Fachleute leicht
verstehen und bestimmen werden. Sobald das richtige Lösungsmittel
ausgewählt
wurde, wird die Extraktion durchgeführt, bis der maximale Anteil
der Bestandteile oder zumindest des Lycopins, der mit dem ausgewählten Lösungsmittel
erlangt werden kann, erzielt wird. Das zu verwendende Lösungsmittel
oder Gemisch an Lösungsmitteln
hängt von
zwei Parametern ab: δH und δP. δ ist
ein Parameter, der die verschiedenen möglichen Arten von Wechselwirkungen
zwischen Lösungsmittel
und Gelöstem
widerspiegelt: δH spiegelt die Fähigkeit eines Lösungsmittels
wider, über
eine Wasserstoffbindung mit einem gelösten Stoff in Wechselwirkung
zu treten, während δP sich
auf polare (Dipol-Dipol-) Wechselwirkungen bezieht. Ein dritter
Parameter, der δD ist, spiegelt die hydrophobe Art von Wechselwirkungen
zwischen dem Lösungsmittel
und dem Gelösten
(Dispersion) wider und hat einen kleinen Wertebereich und ist nicht
kritisch, sollte jedoch vorzugsweise so hoch wie möglich sein.
Gemäß der Erfindung
sollte δH zwischen 0,0 und 4,5 und δP zwischen
0,0 und 5 liegen. Wenn ein Gemisch an Lösungsmitteln verwendet wird,
sollten die δ-Parameter,
die ihm beigelegt werden, die lineare Kombination aus den δ-Parametern
der das Gemisch bildenden Lösungsmittel
sein. Obwohl dies möglicherweise wissenschaftlich
nicht exakt ist, ist es ein Kriterium, das für industrielle Zwecke genau
genug ist. Die δ-Parameter
aller möglichen
Lösungsmittel
von Interesse sind gut bekannt. Eine Liste davon kann man beispielsweise
im Kapitel "Solubility
Parameter" des Buchs
Handbook of Solvent Extraction, T.C.Lo, M.H.I Baird und C. Hanson,
T. Wiley Publisher (1983), S. 25, 30 und 31, und im CRC Handbook
of Solubility Parameters and Other Cohesion Parameters, zweite Auflage
(A.F.C. Barton) 1982, S. 620, finden.
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Zum
Zweck der Durchführung
der Erfindung ist es wünschenswert,
ein engeres Verhältnis
zwischen den δ-Parametern
der Lösungsmittel
und den Gehalten der zuvor genannten wesentlichen Bestandteile im Oleoresin
zu bestimmen. Die Erfinder haben dies auf die folgende Art und Weise
gemacht.
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Das
Verhältnis
zwischen den δH und δP-Parametern einerseits und den Gehalten
eines jeden der oben genannten wesentlichen Bestandteile von Oleoresin
andererseits wurden bestimmt und werden in den dreidimensionalen
Diagrammen der 3 bis 5 dargestellt,
in denen eine der Koordinatenachsen δH, eine
andere δP und die dritte einen der Oleoresin-Bestandteile
darstellt. Die Diagramme wurden nach einem Oleoresin entworfen,
das die folgenden Gehalte der Bestandteile hatte: 5% Lycopin, 1,4%
Phospholipide und 2,9% an Mono- und Diglyceriden zusammen. Alle
Prozentgaben in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen sind, sofern
nicht anders bestimmt, in Gewichtsprozent. Es wurde jedoch festgestellt,
dass die Diagramme und die Verhältnisse,
die sie darstellen, nur geringen Schwankungen unterliegen, wenn
das Oleoresin aus einem Fruchtfleisch extrahiert wird, das verschiedene
Lycopingehalte hat, vorausgesetzt, dass die Lycopingehalte innerhalb
der bevorzugten Grenzen der Erfindung bleiben, nämlich zwischen 500 ppm und
1600 ppm liegen. Die Schwankungen, die auftreten, sind praktisch
kleiner als die mit dem industriellen Verfahren der Erfindung verknüpften zufälligen Schwankungen
und auf keinen Fall derart, dass sie die industrielle Leistung und
die Qualität
des Oleoresins beeinträchtigen,
so dass das Diagramm der 3 bis 5 bei der
Verwirklichung der Erfindung mit durchweg zufrieden stellenden Ergebnissen
verwendet werden kann.
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Gemäß der Erfindung
wurde festgestellt, dass die meisten vom Stand der Technik angezeigten
mit Nahrungsmitteln verträglichen
Lösungsmittel
nicht zufrieden stellend sind. Lösungsmittel,
die sich als besonders zufrieden stellend erwiesen haben, sind Hexan
und Ethylacetat.
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Die
Extraktion wird vorzugsweise in mehreren Stufen unter Bedingungen
durchgeführt,
die hiernach beschrieben werden. Der Lycopin-Extrakt wird aus dem
Fruchtfleisch abgetrennte, gefiltert (vorzugsweise mehr als einmal),
dann in verschiedenen Stufen unter hohem Vakuum und bei erhöhten Temperaturen
verdampft, wie hiernach ausführlicher
beschrieben. Vorzugsweise wird das Lycopin enthaltende Oleoresin
standardisiert, indem Oleoresine, die hohe und niedrige Lycopinkonzentrationen
enthalten, vermischt werden, um einen gewünschten Lycopingehalt im Bereich
von 4-20% zu erlangen.
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Das
extrahierte Fruchtfleisch wird der Lösungsmittel-Rückgewinnung
zugewiesen und dann getrocknet. Das entwässerte Fruchtfleisch wird als
Nahrungsmittelbestandteil verwendet.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird das extrahierte Fruchtfleisch, das von
den meisten löslichen Bestandteilen
befreit wurde, getrocknet und dann mit dem konzentrierten Serum
vermischt, um ein neues Nahrungsmittel zu bilden. Das Produkt ist
neu in der Nahrungsmittelindustrie und Teil der Erfindung. Es enthält die unlöslichen
Feststoffe der ganzen reifen Tomatenfrucht und hat einen geringen
Anteil an Zuckern und Lipiden der Tomate und ist im Wesentlichen
frei von Agrochemikalien. Weiterhin enthält es 17-20% Proteine, ist
reich an Ballaststoffen und sein Wassergehalt ist geringer als 5%,
wodurch es hoch wasserabsorbierend ist. Diese Eigenschaften verleihen
ihm nützliche
Diätwerte,
z. B. als gering-kalorischer Füllstoff,
Extender, usw. Zum Vergleich werden die gegenwärtig in der Nahrungsmittelindustrie
verwendeten Ballaststoffe aus externen Teilen von Körnern, Früchten und
Gemüse
wie beispielsweise Schalen oder äußeren Schichten
von Korn erzeugt und sind daher durch Mikroorganismen, Agrochemikalien
usw. kontaminiert. Für
gewöhn lich
enthalten sie Lipide, die oxidieren und ranzig werden, während die
Tomaten-Ballaststoffe gemäß der Erfindung
haltbar sind.
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Das
Verfahren der Erfindung kann mit jeder Tomatensorte durchgeführt werden,
aber es ist besonders wünschenswert,
Sorten mit hohem Lycopingehalt zu benutzen. Je höher der Lycopingehalt in der
Tomate ist, desto größer ist
die Flexibilität
des Verfahrens und die Fähigkeit
zur Kontrolle der Mengen der verschiedenen Materialien, die zu einem
gegebenen Zeitpunkt erzeugt werden. Daher werden Tomaten, die mindestens
80 ppm an Lycopin enthalten, als Rohstoffe des Verfahrens bevorzugt,
obwohl, wie bereits ausgeführt,
das Verfahren mit jeder Tomatensorte arbeitet. Ein Gehalt von 120
ppm oder sogar 150-350 ppm an Lycopin ist noch günstiger und vorzuziehen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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1 ist
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung;
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2 ist
ein Flussdiagramm der Verfahren, die in einer Ausführungsform
des Verfahrens vom aus dem Serum abgetrennte Fruchtfleisch zum Oleoresin
führen;
und
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die 3 bis 5 sind
Diagramme, die die Parameter darstellen, mittels derer die Lösungsmittel
für die
Lycopin-Extraktion
ausgewählt
werden.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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1 veranschaulicht
in Blockdiagrammform eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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Die
Vorbehandlung der Tomaten schließt vor dem Zerdrücken mindestens
das Waschen und Sortieren ein. Das Waschen wird in mehreren Stufen,
z. B. in vier Stufen, bei Temperaturen durchgeführt, die allgemein von 40°C bis 60°C variieren
können.
Nach diesem Waschen wird das Sortieren durchgeführt, um eventuellen restlichen
Abfall zu beseitigen. Dann werden die Tomaten zerdrückt und
das zerdrückte
Material gesiebt, um die verbliebenen festen Abfälle, wie die Stiele, Fremdkörper und
dergleichen zu entfernen.
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Dann
werden die zerdrückten
Tomaten, vorzugsweise mit heißem
Wasser in Wärmetauschern,
auf Temperaturen von bis zu 80-110°C, vorzugsweise
in zwei Stufen, erwärmt,
wobei das Erwärmen
in der ersten Stufe bis zu 55°C,
z. B. 30° bis
55°C, beträgt. Zwischen
den zwei Stufen werden die zerdrückten
Tomaten über einen
Zeitraum von etwa 10 bis 30 Minuten gelagert. Es wurde festgestellt,
dass die Wärmebehandlung
unter diesen Bedingungen die anschließende Trennung des Fruchtfleisches
vom Serum erleichtert und es ermöglicht,
in diesem Verfahren den höchsten
Ertrag zu erhalten.
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Die
in den zuvor genannten Vorbereitungsstufen an den Tomaten durchgeführten Verfahren
haben einen Einfluss auf die Menge an Feingut, das im Rohstoff vorliegt,
das dem Trennungsstadium zugeführt
wird. Zum Beispiel neigt die Verwendung von Zentrifugalpumpen beim
Befördern
der zerdrückten
Tomaten von einem Wärmebehandlungsstadium
zum nächsten
dazu, den Anteil an Feingut zu erhöhen. Überreife Tomaten neigen dazu,
in kleine Stücke
zu brechen, was die Trennung des Fruchtfleisches vom Serum beeinträchtigt. Wenn
jedoch eine übermäßige Menge
an Feingut festgestellt wird, werden Fachleute keine Schwierigkeit
haben, die Verarbeitung anzupassen, um sie auf annehmbare Mengen
zu reduzieren.
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Die
Trennung des Fruchtfleisches vom Serum durch Zentrifugieren wird
danach durchgeführt.
Das abgetrennte Tomatenfruchtfleisch ist allgemein etwa 10 bis 13%
der Zentrifugenzufuhr, und, wie bereits gesagt, sollte das Gewichtsverhältnis vom
Fruchtfleisch zur Zufuhr nicht weniger als 0,08 betragen. Niedrigere
Verhältnisse
neigen dazu, den Anteil des Lycopins, das im Serum bleibt, auf über 5-10
ppm zu erhöhen.
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Wie
angemerkt wurde, wird das Fruchtfleisch probeweise entnommen und
analysiert und jedes Fruchtfleisch, das nicht den erwünschten
Lycopingehalt (mindestens 800 ppm) hat, wird verworfen und der Verarbeitung
mittels herkömmlicher
Verfahren zugeführt.
Das Fruchtfleisch, das die zuvor erwähnte Bedingung erfüllt, wird
fein gemahlen oder zum Oleoresin-Extraktionsvorgang befördert. Um
einen gleichmäßigen Strom von
Material durch die Anlage zu gewährleisten,
kann es erwünscht
sein, das Fruchtfleisch oder Teile davon zu kühlen, zu verpacken, einzufrieren
und zu lagern, aber dies ist nur eine Option und stellt keinen Teil
des Verfahrens gemäß der Erfindung
dar.
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Das
abgetrennte (abgeschiedene) Fruchtfleisch wird mithilfe von Lösungsmitteln
der Extraktion unterzogen und kann zerkleinert werden, um ein Nahrungsmittel
zu liefern, wird aber vorzugsweise entweder zur Oleoresinextraktion
geleitet, wie hiernach genauer erläutert wird, oder getrocknet
und gemahlen, und die entstandenen trockenen, nicht löslichen
Feststoffe werden mit einem löslichen
festen Nahrungsmittel gemischt, wie erläutert werden wird. Das Serum
wird einer zweiten Trennung von Feststoffen unterzogen, dann konzentriert
und, falls erwünscht,
entwässert,
und die entstandenen löslichen
Feststoffe werden mit den zuvor genannten nicht löslichen
Feststoffen gemischt, um ein wertvolles Nahrungsmittel zu erzeugen.
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2 veranschaulicht
in Blockdiagrammform eine bevorzugte Ausführungsform der Verarbeitung
des extrahierten Fruchtfleisches gemäß der Erfindung. Das Tomatenfruchtfleisch
wird weiter zerdrückt,
wenn es gefroren wurde, und zur Extraktion durch Lösungsmittel
befördert,
um das Lycopin oder den Hauptanteil davon zu extrahieren.
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Die 3 bis 5 sind
Diagramme, die das Verhältnis
zwischen den δH- und δP-Parametern der Lösungsmittel und den Gehalten
an Lycopin, Phospholipiden (ausgedrückt als Phosphorgewichtsanteil)
und Mono- und Diglyceriden und im Oleoresin darstellen. 3 stellt
den Lycopingehalt dar. 4 stellt den Phospholipidgehalt
dar. Letzterer wird jedoch als Gewichtsanteil an Phosphor ausgedrückt, was
von Fachleuten mittels einer einfachen Berechnung mit ausreichender
Näherung
in Phospholipide umgerechnet werden kann. 5 stellt
den Anteil des Gemisches aus Mono- und Diglyceriden dar. Die Figuren
sind dreidimensionale Diagramme. Zwei Koordinatenachsen tragen die
Werte der zwei δ-Parameter
und die dritte Achse die Gehalte der Bestandteile, auf die sich
die Figur bezieht. Die Verwendung der Diagramme ist offensichtlich:
Sobald die gewünschten
Gehalte an Lycopin, Phospholipiden und Mono- und Diglyceriden im
Oleoresin festgelegt wurden, können
den Diagrammen die entsprechenden δ-Parameter entnommen werden. Jedoch werden
die drei Diagramme im Allgemeinen nicht dieselben Parameter liefern,
und es wird nötig
sein, den besten Kompromiss zu finden, indem die Gehalte an Lycopin,
Phospholipiden und Mono- und Diglyceriden oder (was möglicherweise
genügt)
an einem oder zweien dieser drei Bestandteile geändert werden, bis von allen
drei Diagrammen dieselben oder annähernd dieselben δ-Parameter
abgelesen werden.
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Die
Extraktionsbedingungen sind: Temperatur von 40 bis 75° C, Verweilzeit
von 0,3 bis 1,2 Stunden, Lösungsmittel/
Fruchtfleisch-Gewichtsverhältnis
1,5 zu 3. Vorzugsweise wird die Extraktion unter Umrühren unter
der Bedingung, dass n3d2 im
Bereich von 5,8-4 liegt, durchgeführt, worin n die Anzahl der
Umdrehungen pro Sekunde und d der Durchmesser in Metern ist. Weiterhin
wird die Extraktion vorzugsweise in mehreren Stufen durchgeführt, im
Allgemeinen in drei Stufen. Der Lycopin-Extrakt wird, vorzugsweise
mithilfe eines kontinuierlichen Dekanters, vom Fruchtfleisch abgetrennte
und dann gefiltert. Vorzugsweise erfolgt das Filtrieren in zwei
Stufen, einer groben und einer feinen, um auch die Beseitigung von
sehr feinen Fruchtfleischteilchen zu gewährleisten. Der letzte Filter
hat vorzugsweise eine Maschenweite von 2 Mikron. Es ist wünschenswert, dass
der Lycopingehalt des Extrakts überwacht
wird, um sicherzustellen, dass die Extraktion voll und ganz wirksam
war, und um, falls erforderlich, ihre Zeit und Temperatur anzupassen.
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Der
gefilterte Lycopin-Extrakt wird dann, vorzugsweise in drei aufeinander
folgenden Stufen, in denen die Temperatur von 40° auf 85°C erhöht wird, unter einem Hochvakuum
verdampft, und ein abschließendes Strippen
des Lösungsmittels
wird vorzugsweise durch Spülung
mit einem neutralen Gas, z. B. Stickstoff, durchgeführt. Das
verdampfte und gestrippte Lösungsmittel
wird durch herkömmliche
Mittel zurückgewonnen,
die nicht beschrieben werden müssen.
Es ist anzumerken, dass das Fruchtfleisch, von dem der Lycopin-Extrakt abgetrennte
wurde, immer noch einen gewissen Lösungsmittelanteil enthält, der
ebenfalls durch Erwärmung und
azeotrope Destillation, z. B. bei 90-120°C, zurückgewonnen und mit dem vom
Lycopin-Extrakt verdampften Lösungsmittel
vereinigt wird.
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Nach
der Trennung vom Lösungsmittel
kann das Fruchtfleisch in der herkömmlichen Nahrungsmittelverarbeitung
verwendet werden, die das Entwässern,
Einfrieren und weitere herkömmliche
Behandlungen umfasst.
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Das
nach der Verdampfung des Lösungsmittels
gewonnene Oleoresin kann vorzugsweise standardisiert werden, indem
Oleoresine, die niederes Lycopin und hohes Lycopin enthalten, vermengt
werden, um einen Standard-Lycopingehalt zu erhalten, der zwischen
4 und 12% schwankt.
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Beispiel 1
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10.000
kg Tomaten, die 100 ppm Lycopin enthalten, wurden gemäß dem Verfahren
der Erfindung verarbeitet. Nach dem Waschen, Zerdrücken und
der Abfall-Trennung blieben 9.500 kg zu verarbeitenden Materials übrig. Das
Material wurde entlüftet,
auf 95° C
erhitzt und einem Dekanter (Westfalia CA-365-010, Umdrehungsgeschwindigkeit
4.000 U/Min) zugeführt
und in zwei Ströme
unterteilt: Tomatenfruchtfleisch (900 kg), das 960 ppm Lycopin enthielt,
und Tomatenserum (8.600 kg). Das Serum enthielt 10 ppm Lycopin und
wurde weiter in einer Alpha Laval-Zentrifuge (BRPX617SFV-31 CGL-50)
bei 4050 U/Min geschleudert, um ein Serum zu ergeben, das 5 ppm
Lycopin enthielt. Die in dieser Zentrifugierung entfernten Feststoffe
wurden zu dem oben genannten Dekanter zurückgespült. Das Fruchtfleisch kann,
je nach Wunsch, getrennt oder zusammengeführt verwendet werden. Das Serum
wurde durch Verdampfung unter vermindertem Druck und verminderter
Temperatur konzentriert, um ein Endgewicht von 710 kg löslichen
Tomatenfeststoffkonzentrats bei 60 Bx zu ergeben. 310 kg wurden
als solches als Zusatzstoff für
Gemüsegetränke verwendet,
und 400 kg wurden mit Tomatensaft vermischt und weiter mittels Sprühtrocknung
verarbeitet. Das entstandene Trockenpulver (237 kg) wurde als Basis
für die
Herstellung von Tomatensuppe verwendet.
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Die
900 kg Tomatenfruchtfleisch wurden in zehn 90 kg-Portionen aufgeteilt. Jede 90 kg-Portion
wurde zweimal ex trahiert, jedesmal eine Stunde lang mit 250 kg an
warmem (50°C)
Ehtylacetat, und dann zur Trennung der Feststoffe von der Mutterlauge
einem Dekanter zugeführt.
Die Mutterlauge, deren Lycopin für
die Lösungsmittelentfernung
verdampft wurde, lieferte 1207 g Oleoresin, das 6,8% Lycopin enthielt.
Das im Fruchtfleisch verbliebene Lösungsmittel wurde durch azeotrope
Destillation entfernt. Der (Walzentrockner), von dem 14 kg an unlöslichen
Tomatenfeststoffen gewonnen wurden. Dieses Produkt wurde später als
Bestandteil von Zerealien, Backerzeugnissen, Reformkostriegeln,
an Ballaststoffen reichen Nahrungsmitteln usw. verwendet.
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Beispiel 2
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1000
kg an hochwertigsten und für
die industrielle Verarbeitung geeigneten Tomaten wurden verwendet.
Der Lycopingehalt betrug 150 ppm, Bx = 5,2. Bx ist das Maß der gesamten
löslichen
Feststoffe, ausgedrückt
als seien sie Saccharose, mithilfe eines Brechungsmessers gemessen.
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Nach
dem Waschen, der Klassifizierung, dem Zerdrücken usw., blieben 950 kg Tomatenrohstoff übrig.
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Das
Tomatenmaterial wurde auf 80°C
erwärmt
und der Trennung in einem Dekanter (Westphalia CA-365-010) unterzogen.
Das Dekanter-Schnecke wurde mit 4000 U/Min gedreht und die Differentialgeschwindigkeit
auf Werte von zwischen 12 und 18 U/Min eingestellt.
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Zwei
Produkte werden aus der Trennung gewonnen: 94 kg Fruchtfleisch und
860 kg Serum. Das Fruchtfleisch enthält 1426 ppm Lycopin und 81%
Wasser. Das Serum enthält
8 ppm Lycopin, Bx=5. Der Lycopinertrag ist 94%.
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Nachdem
das Tomatenserum auf Bx=60 konzentriert wurde, enthält es 96
ppm Lycopin und wiegt 71 kg.
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Die
90 kg Fruchtfleisch werden mit 250 kg Ethylacetat dreimal bei 50°C und einer
Retentionszeit von einer Stunde extrahiert und die Phasen abgetrennte,
indem ein kontinuierlicher Dekanter verwendet wird. Die Mutterlauge,
die das Lycopin enthält,
wird für
die Lösungsmittelentfernung
verdampft. Die solchermaßen
gewonnene Menge an Oleoresin beträgt 1,64 kg. Die Lycopinkonzentration
im Oleoresin ist 7,5%. Nach dem Entfernen des immer noch darin enthaltenen
Lösungsmittels
(Ethylacetat) mittels azeotroper Destillation wiegt das Fruchtfleisch
72 kg und enthält
80% Wasser und 60 ppm Lycopin.
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Nach
dem Trocknen werden 14,8 kg unlöslicher
Tomatenfeststoffe mit einem Wassergehalt von 3% gewonnen.
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Beispiel 3
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Die
Verfahrensschritte aus dem Beispiel 2 wurden wiederholt, jedoch
mit überreifen
Tomaten, die 120 ppm Lycopin enthielten. Die Trennung im Dekanter
ergab die folgenden Lycopinanteile: 1000 ppm im Fruchtfleisch, 30
ppm im Serum.
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Die
gleiche für
Vergleichszwecke durchgeführte
Trennung mit festen Tomaten, die denselben Lycopingehalt hatten,
ergab die folgenden Lycopinanteile: 1266 ppm im Fruchtfleisch, 8
ppm im Serum.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung des Lycopingehalts in den
Tomaten auf die Ergebnisse der Trennung in einem Dekanter, wobei
der ppm die Lycopingehalte anzeigt:
Tomate mit 70 ppm: 800
ppm im Fruchtfleisch, 3 ppm im Serum;
Tomate mit 190 ppm: 1500
ppm im Fruchtfleisch, 10 ppm im Serum;
Tomate mit 150 ppm:
1200 ppm im Fruchtfleisch, 10 ppm im Serum.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung des Grades des Zerdrückens der
Tomaten auf die Trennung von Fruchtfleisch von Serum in einem Dekanter.
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Tomaten,
die 120 ppm Lycopin enthielten, wurden in einer Stephan-Presse zerdrückt und
die zerdrückten
Tomaten wurden einer Trennung in einer Sharpless-Zentrifuge unterzogen.
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Wenn
das Zerdrücken
1 Minute dauerte, ergab die Trennung folgende Ergebnisse: 1200 ppm
Lycopin im Fruchtfleisch, 12 ppm Lycopin im Serum, Lycopinertrag
im Fruchtfleisch 94%.
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Wenn
das Zerdrücken
5 Minuten dauerte, ergab die Trennung die folgenden Ergebnisse:
1150 Lycopin im Fruchtfleisch, 43 ppm im Serum, Lycopinertrag im
Fruchtfleisch 72%.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung der Zuführungstemperatur auf die Trennung
von Fruchtfleisch von Serum in einer Zentrifuge.
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Tomaten
mit 100 ppm Lycopin waren das Ausgangsmaterial. Die Trennung wurde
in einer Laborzentrifuge bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Die
Ergebnisse werden unten tabellarisch aufgelistet.
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Die
ersten zwei Trennungen wurden in drei Phasen und die letzte in zwei
Phasen durchgeführt.
Der mittlere Lycopingehalt der ersten zwei Phasen (den einzigen
Phasen in der dritten Trennung) war jeweils 45 ppm, 30 ppm und 5
ppm. In allen Fällen
war das Serum klar.
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Beispiel 7
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung der Zuführungstemperatur auf die Trennung
des Fruchtfleisches vom Serum.
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Die
Trennung wurde in einem Westphalia CSA-8-Dekanter durchgeführt. Die
Ergebnisse werden unten tabellarisch aufgelistet.
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Beispiel 8
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung der Drehgeschwindigkeit
einer Zentrifuge auf die Trennung des Fruchtfleisches vom Serum.
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Tomaten,
die 80 ppm Lycopin enthielten, waren das Ausgangsmaterial. Eine
Laborzentrifuge wurde verwendet. Die Ergebnisse werden unten tabellarisch
aufgelistet.
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Beispiel 9
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung der Drehgeschwindigkeit
eines Dekanters auf den Wassergehalt des Fruchtfleisches nach der
Trennung vom Serum.
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Tomaten,
die 80 ppm Lycopin enthielten, waren das Ausgangsmaterial. Ein Pilot-Dekanter
wurde für die
Trennung verwendet. Die Ergebnisse werden unten tabellarisch aufgelistet.
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Beispiel 10
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Auswirkung der Relativgeschwindigkeit
des Gewindes auf die Trennung des Fruchtfleisches vom Serum in einem
Dekanter. Tomaten, die 80 ppm Lycopin enthielten, waren das Ausgangsmaterial.
Die Trennung wurde in einem industriellen Westphalia CSA-8-Dekanter
durchgeführt. Die
Ergebnisse werden unten tabellarisch aufgelistet.
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Beispiel 11
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3
Masseteile von Tomatenserumkonzentrat und 1 Teil gemahlenen, entwässerten
Tomatenfruchtfleisches wurden gemischt und mittels eines Walzentrockners
getrocknet. Sie wurden dann zu einem frei fließenden Pulver zermahlen, das
auf verschiedene Arten als wertvolles Nahrungsmittel verwendet werden
kann.
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Wie
für Fachleute
ersichtlich sein wird, ist das Verfahren der Erfindung insofern
einmalig, als er die Tomaten in ihrer Gesamtheit verwertet. Die
oben abgegebene Beschreibung betrifft um der Einfachheit willen eine
begrenzte Anzahl von Endströmen.
Es ist jedoch klar, dass zusätzliche
Ströme
erzeugt werden können, um
zusätzliche
Enderzeugnisse zu erhalten.