DE60225307T2 - Verfahren zur herstellung von 17-allyl-amino-geldanamycin (17-aag) und anderer ansamycine - Google Patents

Verfahren zur herstellung von 17-allyl-amino-geldanamycin (17-aag) und anderer ansamycine Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft die präparatorische Chemie, wie sie bezüglich Ansamycinen angewendet wird, Verbindungen, die z. B. als Antibiotika und bei der Behandlung von verschiedenen proliferativen Krankheiten, z. B. Krebs, nützlich sind.
  • HINTERGRUND
  • Die folgende Beschreibung umfasst Informationen, die beim Verstehen der vorliegenden Erfindung nützlich sein können. Es ist kein Eingeständnis, dass Beliebige der hierin bereitgestellten Informationen Stand der Technik oder relevant für die vorliegend beanspruchten Erfindungen sind oder dass eine beliebige Publikation, auf die speziell oder implizit Bezug genommen wird, Stand der Technik ist.
  • 17-Allylaminogeldanamycin (17-AAG) ist ein synthetisches Analogon von Geldanamycin (GDM). Beide Moleküle gehören zu einer breiten Klasse von antibiotischen Molekülen, die als Ansamycine bekannt sind. GDM, wie zuerst vom Mikroorganismus Streptomyces hygroscopicus isoliert, war ursprünglich als ein potenter Inhibitor von gewissen Kinasen identifiziert und es wurde später gezeigt, dass es durch Stimulieren der Kinasedegradation, speziell durch Targeting von "molekularen Chaperonen", z. B. Hitzeschock-Protein 90s (HSP90s), wirkt. Anschließend wurde für verschiedene andere Ansamycine gezeigt, dass sie mehr oder weniger eine derartige Aktivität aufweisen, wobei 17-AAG unter den Vielversprechendsten ist und Gegenstand von intensiven klinischen Studien ist, die gegenwärtig vom National Cancer Institute (NCI) durchgeführt werden. Siehe, z. B., Federal Register, 66(129): 35443-35444; Erlichman et al., Proc. AACR (2001), 42, Abstract 4474.
  • HSP90s sind allgegenwärtige Chaperonproteine, die beim Falten, Aktivieren und Assemblieren einer großen Bandbreite von Proteinen involviert sind, einschließlich Schlüsselproteinen, die in Signaltransduktion, Zellzyklussteuerung und Transkriptionsregulation involviert sind. Forscher haben berichtet, dass HSP90 Chaperonproteine mit wichtigen Signalproteinen in Zusammenhang stehen, wie beispielsweise Steroidhormonrezeptoren und Proteinkinasen, einschließlich z. B. Raf-1, EGFR, Kinasen der v-Src Familie, Cdk4, und ErbB-2 (Buchner J., 1999, TIBS, 24:136-141; Stepanova, L. et al., 1996, Genes Dev. 10:1491-502; Dai, K. et al., 1996, J. Biol. Chem. 271:22030-4). Studien weisen ferner darauf hin, dass gewisse Co-Chaperone, z. B. Hsp70, p60/Hop/Stil, Hip, Bag1, HSP40/Hdj2/Hsj1, Immunophiline, p23, und p50, HSP90 in seiner Funktion helfen können (siehe, z. B., Caplan, A., 1999, Trends in Cell Biol., 9: 262-68).
  • Ansamycinantibiotika, z. B. Herbimycin A (HA), Geldanamycin (GM) und 17-AAG üben ihre Antikrebswirkungen vermutlich durch festes Binden der N-Terminus-Tasche von HSP90 aus (Stebbins, C. et al., 1997, Cell, 89:239-250). Diese Tasche ist hochgradig konserviert und weist eine schwache Homologie zur ATP-Bindungsstelle der DNA-Gyrase auf (Stebbins, C. et al., supra; Grenert, J. P. et al., 1997, J. Biol. Chem., 272:23843-50). Ferner wurde sowohl für ATP als auch ADP gezeigt, dass sie diese Tasche mit niedriger Affinität binden und dass sie eine schwache ATPase-Aktivität aufweist (Proromou, C. et al., 1997, Cell, 90: 65-75; Panaretou, B. et al., 1998, EMBO J., 17: 4829-36). In vitro und in vivo Studien haben gezeigt, dass eine Belegung dieser N-terminalen Tasche durch Ansamycine oder andere HSP90 Inhibitoren die HSP90 Funktion verändert und die Proteinfaltung inhibiert. Bei hohen Konzentrationen wurde für Ansamycine und andere HSP90-Inhibitoren gezeigt, dass sie ein Binden von Proteinsubstraten an HSP90 verhindern (Scheibel, T., H. et al., 1999, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96:1297-302; Schulte, T. W. et al., 1995, J. Biol. Chem. 270: 24585-8; Whitesell, L., et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:8324-8328). Für Ansamycine wurde auch gezeigt, dass sie die AT-abhängige Freisetzung von Chaperonassoziierten Proteinsubstraten hemmen (Schneider, C., L. et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93:14536-41; Sepp-Lorenzino et al., 1995, J. Biol. Chem. 270:16580-16587). In beiden Fällen werden die Substrate durch Ubiquitin-abhängige Prozesse im Proteasom abgebaut (Schneider, C., L., supra; Sepp-Lorenzino, L, et al., 1995, J. Biol. Chem., 270:16580-16587; Whitesell, L. et al., 1994, Proc. Natl. Acad Sci. USA, 91: 8324-8328).
  • Diese Substratdestabilisierung tritt in Tumorzellen und nicht transformierten Zellen gleichermaßen auf, und es wurde gezeigt, dass sie besonders wirksam an einer Untergruppe von Signalregulatoren ist, z. B. Raf (Schulte, T. W. et al, 1997, Biochem. Biophys. Res. Commun. 239:655-9; Schulte, T. W., et al., 1995, J. Biol. Chem. 270:24585-8), Kernsteroidrezeptoren (Segnitz, B., und U. Gebring. 1997, J. Biol. Chem. 272:18694-18701; Smith, D. F. et al., 1995, Mol. Cell. Biol. 15:6804-12), v-src (Whitesell, L., et al., 1994, Proc. Natl. Acad Sci. USA 91:8324-8328) und gewissen Transmembran-Tyrosinkinasen (Sepp-Lorenzino, L. et al., 1995, J. Biol. Chem. 270:16580-16587) wie beispielsweise dem EGF-Rezeptor (EGFR) und Her2/Neu (Hartmann, F., et al., 1997, Int. J. Cancer 70:221-9; Miller, P. et al., 1994, Cancer Res. 54:2724-2730; Mimnaugh, E. G., et al., 1996, J. Biol. Chem. 271:22796-801; Schnur, R et al., 1995, J. Med Chem. 38:3806-3812), CDK4, und mutantem p53 (Erlichman et al., Proc. AACR (2001), 42, Abstract 4474). Der Ansamycin-induzierte Verlust dieser Proteine führt zur selektiven Störung gewisser Regulationswege und resultiert im Wachstumsstillstand in spezifischen Phasen des Zellzyklus (Muise-Heimericks, R. C. et al., 1998, J. Biol. Chem. 273:29864-72) und Apoptose und/oder in der Differenzierung von so behandelten Zellen (Vasilevskaya, A. et al., 1999, Cancer Res., 59:3935-40).
  • Ansamycine verheißen folglich viel für die Behandlung und/oder Prävention von vielen Typen von Krebs und proliferativen Störungen. Gegenwärtig jedoch zeigen die verschiedenen bekannten Verfahren zur Herstellung von Ansamycinen eines oder mehrere von niedriger Ausbeute, niedriger Reinheit, Instabilität, Umwelttoxizität assoziiert mit der Verwendung von halogenierten organischen Lösungsmitteln und zusätzliche Nebenkosten in Bezug auf Zeit, Ausgaben, Abfallbeseitigung und Gesundheitsrisiken für jene, die die so hergestellten Arzneimittel nehmen. Beispiele von bekannten Verfahren umfassen Sasaki et al, US 4,261,989 , übertragen an Kaken Chemical Co, Ltd., das die Synthese von verschiedenen Ansamycinderivaten einschließlich 17-AAG unter Verwendung verschiedener organischer Lösungsmittel und mühsamer Extraktionsverfahren verwendet, sowie Schnur et al, U.S. 5,932,566 and PCT/IB94/00160 ( WO 95/01342 ), übertragen an Pfizer Inc., das ähnliche Verfahren beschreibt.
  • Es ist ein Gegenstand der Erfindung, eine oder mehrere der Unzulänglichkeiten des existierenden Stands der Technik zu verbessern, d. h. das Verbessern von einem oder mehreren von niedriger Ausbeute, niedriger Reinheit, Instabilität, Umwelttoxizität assoziiert mit der Verwendung von halogenierten organischen Lösungsmitteln und zusätzliche Nebenkosten in Bezug auf Zeit, Ausgaben, Abfallbeseitigung und Gesundheitsrisiken.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es gibt mehrere erfinderische Aspekte. In einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung durch ein effizientes chemisches Verfahren zur Herstellung von Ansamycinen aus, das die Verwendung von sowohl flüchtigen aprotischen als auch flüchtigen protischen Lösungsmitteln einsetzt. Das Verfahren ist inter alia für die Herstellung von Benzochinon-Geldanamycin-Derivaten, z. B. 17-AAG oder dessen 4,5-Dihydro-Analogon aus Benzochinon-Geldanamycinen (GDM), nützlich. Eine Ausführungsform des letzteren Aspekts kombiniert z. B. 4,5-Dihydrogeldanamycin oder Geldanamycin (oder andere Benzochinon-Geldanamycine mit reaktiven Resten, z. B. einem Methoxy am Benzochinon-Teil) und ein Nucleophil in einem flüchtigen aprotischen Lösungsmittel, z. B. einem von Tabelle 1 ausgewählten Element, um ein Rohprodukt zu produzieren, das dann mittels Verdampfung konzentriert wird und wobei zum resultierenden Produkt ein flüchtiges protisches Lösungsmittel zugegeben wird, entweder als eine Waschlösung oder unter Bedingungen, die geeignet sind zum Kristallisieren oder Präzipitieren des Ansamycinprodukts aus der Lösung. In beiden Fallen werden beide Lösungsmittelarten passend entfernt, z. B. durch Filtration, Zentrifugieren, Dekantieren und/oder Verdampfen. Die Vorteile, die von der speziellen Ausführungsform abhängen, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, reduzierte Aufreinigungsarbeit, erhöhte Ausbeute und/oder Reinheit und die Verwendung von klinisch akzeptablen Reagenzien.
  • Im Folgenden ist ein exemplarisches Reaktionsschema für einen Aspekt und eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt:
    Figure 00040001
    R1 und R2 sind entweder beide Wasserstoff, wobei in diesem Fall die Bindung zwischen C4 und C5 eine Einfachbindung ist, oder andernfalls sind R1 und R2 beide nicht vorhanden, wobei in diesem Fall eine Doppelbindung zwischen C4 und C5 vorliegt. Die gestrichelte Linie zwischen C4 und C5 verdeutlicht beide Möglichkeiten. Nu-H ist ein Nucleophil, das die R3O-Gruppe an Position 17 während der Reaktion ersetzt. R3 ist vorzugsweise ein Alkoxy von 1–4 Kohlenstoffen, vorzugsweise Methoxy. Die Reaktion findet in einem flüchtigen aprotischen Lösungsmittel statt, z. B. einem das aus den folgenden Möglichkeiten ausgewählt ist: THF, Ethylether, MTBE, THP, Dioxan, Ethyl-sec-butylether, Methylbutylether, Ethylacetat oder Methylacetat, und resultiert in einem substituierten Rohprodukt. Nichthalogenierte Lösungsmittel sind bevorzugt. In manchen Ausführungsformen wird das Nucleophil langsam zu dem zu substituierenden Benzochinongeldanamycin-Derivat zugegeben, dass vorwiegend ein einfach substituiertes Produkt erzeugt wird. Dieser Schritt kann optional überwacht werden mittels z. B. einer chromatographischen Technik, z. B. TLC, HPLC oder einer anderen derartigen Technik, die im Stand der Technik allgemein bekannt ist, z. B. Spektrometrie, NMR, etc., um die Vervollständigung der Reaktion zu beurteilen. Derartige Techniken können auch bei anschließenden Schritten in Verfahren verwendet werden, wie z. B. den unten beschriebenen. In bevorzugten Ausführungsformen wird die Reaktion, bis zur Vervollständigung fortgesetzt, dass im Wesentlichen das gesamte Benzochinonansamycin-Reagens in sein korrespondierendes Derivat umgewandelt wird.
  • Folgend auf die Herstellung des substituierten Rohprodukts in flüchtigem aprotischen Lösungsmittel wird das Produkt mittels Verdampfen konzentriert und dann mit oder in einem flüchtigen protischen Lösungsmittel, z. B. Isopropanol, Ethanol und/oder Wasser, aufgeschlämmt oder gelöst. Der Begriff "aufgeschlämmt" wie hierin verwendet bezeichnet eine Suspension eines Feststoffs in einer Flüssigkeit unter Bedingungen, in denen der Feststoff, z. B. Ansamycin, sich nicht nennenswert löst. Auf diese Weise kann ein "Waschen" bewirkt werden, speziell wenn Verunreinigungen eine größere Löslichkeit unter derartigen Bedingungen aufweisen, als dies der Feststoff tut. Beispiel 1 unten ist veranschaulichend. Eine Alternative oder Ergänzung zu einem Waschen ist ein Kristallisationsverfahren, z. B. wie unten in Beispiel 2 verkörpert.
  • Jedes der flüchtigen aprotischen und protischen Lösungsmittel kann bequem bzw. geeignet entfernt werden, z. B. durch Verdampfen, was in Kombination mit Zentrifugieren, Wärme und/oder Vakuum stattfinden kann. Wie ein Fachmann erkennen wird, können auch niedrigere Temperaturen verwendet werden, vorausgesetzt, der Druck wird darauf abgestimmt verringert (erhöhtes Vakuum). Wärme- oder Standardraumtemperaturtrocknen können in manchen Ausführungsformen allein verwendet werden. Einer oder mehrere Filterschritte können ebenfalls eingesetzt werden, und Waschen auf dem/den Filter(n) unter Verwendung des/der flüchtigen protischen Lösungsmittel(s) kann bequem verwendet werden, um Verunreinigungen zu reduzieren.
  • In manchen Ausführungsformen werden Nucleophile verwendet und ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aminen, Thiolen, Thiolaten, Thioether, Alkoholen und Alkoxiden, von denen jedes eine oder mehrere funktionelle Gruppen darstellt, besitzt oder so modifiziert werden kann, diese zu besitzen, an die zusätzliche chemische Reste später gebunden werden können, z. B. um das resultierende Benzochinonansamycin-Derivat an eine andere Struktur zu binden. In manchen bevorzugten Ausführungsformen ist das Nucleophil ein primäres oder sekundäres Amin mit folgender Struktur:
    Figure 00060001
    wobei R4 und R5 unabhängig Wasserstoff, (C1-C12) Alkyl oder (C1-C12) Alkyl, optional substituiert mit Allyl-, Propargyl-, Hydroxy-, Amino-, Mercapto-, Carboxylato- oder Halogen-funktionellen Gruppen, darstellen. Eine nicht erschöpfende Liste von Aminen im Allgemeinen, die verwendet werden können, umfasst jene, die sich in Tabelle I der US4261989 , erteilt an Sasaki, finden. Es wird erkannt werden, dass andere funktionelle Gruppen, wie beispielsweise Olefine, auch angebunden werden können. In manchen Ausführungsformen, z B. wie in der Produktion von 17-AAG oder dem 4,5-Dihydro-Analogon, ist das Nucleophil Allylamin. Andere nützliche Nucleophile, die verwendet werden können, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf jene, die im Abschnitt der detaillierten Beschreibung auftreten.
  • In manchen Ausführungsformen kann es nützlich sein, eine reduzierte Beleuchtung in einem oder mehreren der Schritte des Verfahrens zu verwenden, um eine Photodegradation von Produkten und/oder Recktanten zu verhindern oder zu minimieren. Zu diesem Zweck kann das Endprodukt auch in einem lichtgeschützten Behälter gelagert werden, um die Produktstabilität und Haltbarkeit zu erhalten oder zu fördern.
  • Der vorherige Verfahrensaspekt der Erfindung kann sich durch jede beliebige Kombination der angegebenen Ausführungsformen auszeichnen, die konsistent miteinander sind. In einem breiteren Verfahrensaspekt zeichnet sich die Erfindung durch Verfahren des Konzentrierens und/oder Reinigens von Ansamycinen aus. Die Verfahren verwenden flüchtige aprotische Lösungsmittel, vorzugsweise nichthalogenierte Lösungsmittel, gefolgt von Verdampfen und Waschen oder Kristallisation unter Verwendung eines flüchtigen protischen Lösungsmittels, wie beispielsweise jenen, die unten in den Beispielen 1 und 2 verwendet werden. Andere Aspekte der Erfindung zeichnen sich durch die Produkte aus, die durch derartige Verfahren hergestellt werden, und jedes Produkt kann gemäß einer der vorangehend erwähnten Verfahrensausführungsformen hergestellt werden.
  • In einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zur Herstellung von 17-AAG, umfassend Bereitstellen von 17-AAG, aufgelöst in einer protischen Lösungsmittellösung, und Kristallisieren des 17-AAG von der protischen Lösungsmittellösung, wobei die protische Lösungsmittellösung im Wesentlichen frei von Wasser ist, und dann Entfernen der protischen Lösungsmittellösung. Der Begriff "Herstellung" meint z. B. Konzentrieren, Reinigen oder Umwandeln einer existierenden polymorphen Form von 17-AAG in eine andere Form von 17-AAG. Wenn auf diesem Begriff der Übergangsausdruck "umfassend" folgt, kann er auch zusätzliche spätere Schritte umfassen, wie beispielsweise Auflösen in einer Lösung, Erzeugen einer Formulierung etc. Der Begriff "entfernen" impliziert nicht zwingend die vollständige Entfernung, jedoch bevorzugt die substanzielle Entfernung, sodass vorwiegend der Feststoff 17-AAG nach diesem Schritt zurückbleibt, mit optional kleineren Fraktionen an Lösungsmittel vorhandenen. In einer Ausführungsform ist das protische Lösungsmittel Isopropanol und das 17-AAG zeigt nach Kristallisieren aus und Entfernen des Isopropanols einen Schmelzpunkt von etwa 146°C bis 153°C oder etwa 155°C oder weniger. Ein damit verbundener, jedoch anderer Aspekt hat die Bildung eines Polymorphen von 17-AAG von höherem Schmelzpunkt zur Folge, vorzugsweise eines, das einen Schmelzpunkt im Bereich von etwa 200°C oder mehr zeigt. In manchen bevorzugten Ausführungsformen ist der Schmelzpunkt etwa 206–212°C. Dies kann durch Kristallisation in einer protischen Lösungsmittellösung, z. B. Ethanol, bewerkstelligt werden, die Wasser enthalten kann oder nicht enthalten kann. Die Anmelder haben beobachtet, dass das Vorhandensein von Wasser im Lösungsmittel üblicherweise die letztendliche Schmelztemperatur des resultierenden 17-AAG-Polymorphs erhöht. Die durch die vorangehenden Verfahren erzeugten Verbindungen werden auch beansprucht mit oder ohne einem oder mehreren anderen beigemischten Agenzien. Optional werden derartige Zusammensetzungen in einem lichtgeschützten Behälter verpackt, um eine Degradation zu verhindern, zu minimieren oder zu verzögern. Es ist zu erwarten, dass andere lipophile Verbindungen ähnlich zu Polymorphen mit verschiedenem Schmelzpunkt führen. Diese Polymorphe zeichnen sich aus oder zeichnen sich wahrscheinlich aus durch verschiedene Nützlichkeiten, z. B. die Formen von niedrigem Schmelzpunkt sind einfacher zu lösen und zu formulieren, und für die Formen von höherem Schmelzpunkt wird erwartet, dass sie eine längere Stabilität zeigen.
  • In einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren der Umwandlung einer ersten polymorphen Form eines Ansamycins in eine zweite polymorphe Form eines Ansamycins, umfassend Auflösen eines Ansamycins einer ersten polymorphen Form in einer protischen Lösungsmittellösung unter Bedingungen, die ausreichend sind, um eine zweite polymorphe Form von Ansamycin zu erhalten. Ein Typ mit hohem Schmelzpunkt kann in eine Form mit niedrigem Schmelzpunkt umgewandelt werden und umgekehrt. Das Ansamycin ist vorzugsweise 17-AAG, es wird jedoch erwartet, dass das Verfahren auch eine Nützlichkeit für andere lipophile Verbindungen aufweist, und ein Beleg dafür ist in den Beispielen 1–5 gezeigt. Potentielle Ausführungsformen dieses Aspekts können Merkmale der Ausführungsformen des vorherigen Aspekts verfolgen.
  • Vorteile, die durch diese Erfindung realisiert werden, abhängig vom präzisen Aspekt und präziser Ausführungsform, umfassen eines oder mehrere von hoher Ausbeute, hoher Reinheit, Stabilität, reduzierte Toxizität bezüglich Umwelt und Patient, sowie zusätzliche einhergehender Reduktionen der Zeit, der Ausgaben, der Einfachheit der Formulierung und der Abfallagerung und -entsorgung. Andere Vorteile, Aspekte und Ausführungsformen werden aus den Figuren, der detaillierten Beschreibung und den Ansprüchen, die folgen, ersichtlich werden.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist ein HPLC-Chromatogramm von 17-Allylaminogeldanamycin, das erhalten wurde mittels einer Zorbax 300 SB-C8 (250 cm × 4,1 mm, 5 μ)-Säule, mobile Phase: Acetonitril (0,05% TFA):Wasser (0,05% TFA); 30:70; Flussrate: 1 ml/min, detektiert bei 254 nm; die Retentionszeit für den gezeigten Peak erscheint bei 16,49 min.
  • 2 zeigt ein 1H NMR (400 mHz, CDCl3)-Spektrum. Die chemische Verschiebung und Multiplizitäten sind konsistent mit der Formation des gewünschten Produkts.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft verbesserte Verfahren zur Herstellung von Ansamycinen, z. B. Benzochinonansamycine und Derivate davon, z. B. 17-AAG und sein 4,5-Dihydro-Analogon. Die Verfahren vermeiden zeitaufwändige und teure Aufarbeitungen, die mit Extraktionen und präparativen chromatographischen Separationen verbunden sind, während eine gute Reinheit und Ausbeute geboten werden.
  • In manchen Aspekten und Ausführungsformen umfasst das Verfahren einen nucleophilen Angriff in einem oder mehreren flüchtigen aprotischen Lösungsmitteln, z. B. einem Ether oder Acetat, vorzugsweise nicht halogeniert und unter Bedingungen, die geeignet sind zum Lösen sowohl von Recktanten als auch Produkt(en). Das/die resultierende(n) Produkt(e) wird/werden dann mittels Verdampfen konzentriert und zum konzentrierten Produkt wird ein flüchtiges protisches Lösungsmittel zugegeben, z. B. ein flüchtiger Alkohol und/oder Wasser, unter Bedingungen, bei denen das flüchtige protische Lösungsmittel entweder dem Zweck einer Waschung oder als (Re)Kristallisationsmedium dient. Filtration, Zentrifugieren, Dekantieren und/oder Verdampfen können verwendet werden, um bei beiden Verfahren zu helfen. Das/die resultierende(n) Produkt(e) kann/können direkt oder indirekt für einen Zweck verwendet werden, der mit Ansamycinen in Verbindung steht, z. B. als Antibiotika oder als Antikrebsmittel. Bei indirekter Verwendung ist/sind das/die Produkt(e) nützlich z. B. als (ein) Intermediat(e) in der Synthese von noch weiteren Ansamycinderivaten, z. B. jene beschrieben in US5932566 und PCT/IB94/00160 ( WO95/01342 ), erteilt an Schnur et al. und übertragen an Pfizer Inc..
  • Vor der Erfindung waren DMF, DMSO, CH2Cl2, und CHCl3 die Medien der Wahl zur Herstellung von Ansamycinen und der Durchführung von Substitutionen und nucleophilen Additionen daran. Diese Reagenzien und Verfahren erfordern arbeitsintensive Aufarbeitungen und mehrere Wasserwaschungen und EtOAc-Extraktionen. Die Verwendung von chlorierten Lösungsmitteln insbesondere wird im heutigen regulatorischen Klima missbilligt. Chlorierte Lösungsmittel sind nicht umweltfreundlich und Rückstandsexpositionen stellen ein potentielles Gesundheitsrisiko dar. Darüber hinaus haben die Anmelder herausgefunden, dass derartige Lösungsmittel Abbau- bzw. Degradationsprodukte fördern, die die Reinheit und Ausbeute verschlechtern. Das erfinderische Verfahren ist viel direkter, die Produkte werden typischerweise in größeren Ausbeuten und größerer Reinheit gebildet und Umwelt- und Gesundheitsprobleme vermieden oder minimiert, was sich folglich gut für kommerzielle Anwendungen eignet.
  • Der Begriff "optional" wie in den Ansprüchen verwendet, gibt an, dass das Durchführen des Schritts, der diesem Begriff unmittelbar folgt, nicht notwendig ist, um den Anspruch zu erfüllen.
  • Die Begriffe "entfernen" und "konzentrieren" implizieren nicht zwingend 100% Eliminierung von Lösungsmittel und können geringere Prozentsätze der Entfernung oder Konzentration nach sich ziehen.
  • Der Begriff "nicht halogeniert" meint das Nicht-Enthalten von einem oder mehreren Halogenatomen, z. B. F, Cl, Br, und I. Ein veranschaulichendes halogeniertes Lösungsmittel umfasst CHCl3 (Chloroform).
  • Mit 'Waschen" wird angedeutet, dass das protische Lösungsmittel unter den eingesetzten Bedingungen die Ansamycine nicht nennenswert löst. Ein Waschschritt kann die Erzeugung einer Aufschlämmung umfassen und weist in jedem Fall den Effekt des Entfernens von Verunreinigungen auf.
  • Mit "flüchtigem aprotischen Lösungsmittel" ist eines mit einem Siedepunkt von zwischen etwa 35 und 102°C gemeint. Bevorzugt sind jene aprotischen Lösungsmittel, die unten in Tabelle I gezeigt sind. Agrotische Lösungsmittel werden für "nicht-strukturiert" gehalten, d. h. es fehlt ihnen an einem ausgedehnten Netzwerk von Wasserstoffbrückenbindungen im reinen flüssigen Zustand. Gewisse aprotische Lösungsmittel jedoch weisen die Fähigkeit des Auflösens und Stabilisierens von Verbindungen oder Soluten auf, die selbst protisch sind, beispielsweise Alkohole oder Wasser selbst. Wasser und THF beispielsweise sind mischbar. Im Allgemeinen fehlt es aprotischen Lösungsmitteln an der Fähigkeit, selbst in Ionen unter normalen Umständen zu dissoziieren.
  • Mit "flüchtigem protischen Lösungsmittel" wird umfasst z. B. Isopropanol, Ethanol, Wasser und Mischungen davon. Wasser ist ein klassisches protisches Lösungsmittel. Wasser in der flüssigen Phase ist charakterisiert durch ein ausgedehntes Netzwerk von Wasserstoffbrückenbindungen. In der flüssigen Phase bildet jedes individuelle Wassermolekül vier Wasserstoffbrückenbindungen mit benachbarten Wassermolekülen aus. Ein Auseinanderbrechen dieses ausgedehnten Wasserstoffbrückenbindungsnetzwerks benötigt eine signifikante Zuführung von Energie zur Folge und dieser Energieaufwand spiegelt sich im relativ hohen Siedepunkt (100°C) für eine Verbindung mit relativ niedrigem Molekulargewicht wieder. Alkohole, speziell Alkohole von niedrigem Molekulargewicht (jene mit weniger als 12 Kohlenstoffatomen) zeigen ähnliche Eigenschaften wie Wasser. Im flüssigen Zustand ist ein Wasserstoffbrückenbindungsnetzwerk aufgebaut. Alkohole weichen jedoch in der Anzahl der aufgebauten Wasserstoffbrückenbindungen ab: Nur drei Wasserstoffbrückenbindungen treten zwischen Alkohollösungsmittelmolekülen auf, wohingegen vier derartige Bindungen typischerweise in flüssigem Wasser vorliegen. Dies überträgt sich in der Tat in eine größere "Lockerheit" zwischen Alkohollösungsmittelmolekülen, was sich als niedrigere Siedepunkte und Gefriertemperaturen relativ zu Wasser manifestiert. Eine physikalische Eigenschaft von Wasser/Alkohol-Mischungen ist die Bildung von azeotropen Mischungen. Die Zugabe eines Alkohols zu Wasser bewirkt eine Abnahme im Siedepunkt von Wasser. Die folgende Tabelle veranschaulicht, dass die Zugabe von 10% Ethanol zu Wasser ein Lösungsmittel erzeugen wird, das flüchtiger ist als Wasser selbst. Tabelle I
    Gew-% Ethanol Gefrierpunkt (°C) Siedepunkt (°C)
    0 0 100
    10 –4,5 91,45
    20 –10,7 87,15
    40 –27,0 83,1
    50 –37,0 81,90
    60 –45,0 81,0
    70 –53,0 80,20
    80 –64,5 79,35
    90 –109 78,5
    92,4 –123 78,24
    95,57 –119,3 78,15
    100 –114,5 78,3
  • Tabelle I stellt ferner dar, dass Mischungen, die hauptsächlich Ethanol sind, z. B. annähernd 95% Ethanol, 5% Wasser, bei derselben Temperatur wie reines Ethanol sieden. Aus diesem Grund ist es in der Praxis unmöglich, reines Ethanol durch Destillieren von Wasser/Ethanol-Mischungen zu erhalten, eine gut bekannte Tatsache auf dem Gebiet des Destillierens von Spirituosen. Eine weitere Charakteristik von protischen Lösungsmitteln ist ihre Tendenz, zu einem gewissen Ausmaß einer Selbstionisation zu unterliegen. Wasser beispielsweise dissoziiert in entgegengesetzt geladene Ionen gemäß der folgenden Gleichung: 2H2O ↔ H3O+ + OH
  • Reines Wasser selbst dissoziiert zu einem kleinen jedoch messbaren Ausmaß und dies führt zum gut bekannten Wert von [H3O+] = 10–7 (oder pH 7) für reines Wasser bei 25°C.
  • Eine "nicht oxidierende Umgebung" bedeutet nicht, dass keine Oxidation möglich ist oder tatsächlich auftritt, lediglich, dass eine derartige Möglichkeit reduziert ist. Beispiele umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, die Verwendung von reduzierter Beleuchtung und/oder reduziertem gasförmigen Sauerstoff. Das Letztere tritt auf z. B. wenn Luft oder Sauerstoff durch Stickstoff- und/oder Argongas ersetzt wird.
  • Ansamycine und Benzochinonansamycine
  • Der Begriff "Ansamycin" ist im Stand der Technik gut bekannt und betrifft eine breite Klasse von Strukturen, die durch aliphatische Ringe von verschiedener Länge und Zusammensetzung, gegenüberliegende Enden von aromatischen Ringstrukturen überbrückend, sowie deren reduzierte Äquivalente charakterisiert sind. Subsumiert innerhalb dieser breiten Klasse ist die Unterklasse, Benzochinonansamycine. Veranschaulichende Spezies umfassen:
    Figure 00120001
  • Ein "Benzochinonansamycin" wie hierin verwendet, besitzt einen Benzochinonrest und umfasst jedes beliebige im Stand der Technik bekannte Benzochinonansamycin. In manchen Aspekten, die sich durch nucleophile Addition auszeichnen, umfassen diese vorzugsweise einen Alkoxyrest auf dem Benzochinonteil des Moleküls, vorzugsweise ein Methoxy, und vorzugsweise bei der 17-Position, das durch ein Nucleophil ersetzt werden kann. Das Ergebnis der Reaktion ist die Bildung eines "Benzochinonansamycin-Derivats". Ansamycine und Benzochinonansamycine gemäß der Erfindung können synthetisch, natürlich auftretend oder eine Kombination der beiden sein, d. h. "semisynthetisch". Sie können auch monomer oder dimer sein. Veranschaulichende Beispiele von dimeren Ansamycinen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf jene, die sich bei Rosen et al., Internationale Anmeldung PCT US00/09512 ( WO 00/61578 ), eingereicht am 7. April 2000 und veröffentlicht am 19. Oktober 2000, finden. Andere exemplarische Benzochinonansamycine, die bei den Verfahren der Erfindung nützlich sind, sowie deren Verfahren zur Herstellung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf jene, die z. B. in den US Patenten 3,595,955 (beschreibend die Herstellung von Geldanamycin), 4,261,989 , 5,387,584 , und 5,932,566 beschrieben sind. Geldanamycin ist auch kommerziell verfügbar, z. B. von CN-Biosciences, einer Konzerngesellschaft von Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland, mit Hauptsitz in San Diego, Kalifornien, USA (Kat. Nr. 345805). Die biochemische Reinigung von 4,5-Dihydrogeldanamycin und seines Hydrochinons von Kulturen von Streptomyces hygroscopicus (ATCC 55256) ist beschrieben in der internationalen Anmeldung Nummer PCT/CTS92/10189, übertragen an Pfizer Inc., veröffentlicht als WO93/14215 am 22. Juli 1993, wobei Callen et al. als Erfinder aufgeführt sind; ein alternatives Verfahren der Synthese für 4,5-Dihydrogeldnanamycin durch katalytische Hydrierung von Geldanamycin ist auch bekannt. Siehe z. B. Progress in the Chemistry of Organic Natural Products, Chemistry of the Ansamycin Antibiotics, 33 1976, S. 278.
  • Nucleophile
  • Viele Arten von Nucleophile existieren, die in den hierin beschriebenen erfinderischen Verfahren verwendet werden können. Bevorzugt werden jene, die von der Gruppe bestehend aus Thiolen, Thiolaten, Thioether, Alkoholen und Alkoxiden ausgewählt sind, von denen jedes eine oder mehrere funktionelle Gruppen darstellt, besitzt oder so modifiziert werden kann, diese zu besitzen, an welche zusätzliche chemische Reste später gebunden werden können, Z. B. Antikörper. In manchen bevorzugten Ausführungsformen ist das Nucleophil ein primäres oder sekundäres Amin mit der Struktur:
    Figure 00130001
    wobei R4 und R5 unabhängig Wasserstoff, (C1-C12) Alkyl oder (C1-C12) Alkyl, optional substituiert mit Allyl-, Propargyl-, Hydroxy-, Amino-, Mercapto-, Carboxylato- oder Halogen-funktionellen Gruppen, darstellen. Eine nicht erschöpfende Liste von Aminen im Allgemeinen, die verwendet werden können, umfasst jene, die sich in Tabelle I der US4261989 , erteilt an Sasaki, finden. Es wird erkannt werden, dass andere funktionelle Gruppen, wie beispielsweise Olefine, auch angebunden werden können. In manchen Ausführungsformen, z B. wie in der Produktion von 17-AAG oder dem 4,5-Dihydro-Analogon, ist das Nucleophil Allylamin. Allylamin und andere hierin beschriebene Nucleophile sind kommerziell verfügbar z. B. von Sigma-Aldrich. Die folgende Tabelle veranschaulicht manche bevorzugten Nucleophile, die in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden können. Tabelle II
    Figure 00130002
    Figure 00140001
  • Flüchtige aprotische Lösungsmittel
  • Exemplarische flüchtige aprotische Lösungsmittel, die in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung nützlich sind, umfassen jene, die in Tabelle 111 gezeigt sind: Tabelle III
    Figure 00140002
    Figure 00150001
  • Diese Liste ist lediglich veranschaulichend und Durchschnittsfachleute werden erkennen, dass andere flüchtige aprotische Lösungsmittel auch existieren, die verwendet werden können. Ether und Acetate sind besonders nützlich, da sie polare aprotische Medien sind; sie lösen eine Vielzahl organischer Verbindungen, sie teilen Eigenschaften sowohl von Wasser als auch Kohlenwasserstoffen und sie haben Alkyl-"Teile" und Sauerstoffatome mit freien Elektronenpaaren.
  • Reaktionsgefäße
  • Geeignete Reaktionsgefäße für die vorliegende Erfindung sind kommerziell erhältliche Glasreaktionskolben, ausgerüstet mit Schliffglasverbindungen. Typischerweise werden derartige Gefäße mit Teflon oder einem anderen inerten Material beschichteten magnetischen Rührstäben, z. B. beschichtet mit PTFE oder einer anderen inerten Beschichtung, verwendet. In „scaled-up" industriellen Synthesen sind viele Metallreaktionsgefäße versiegelbar und folglich von Haus aus lichtgeschützt. Mechanisches Rühren mittels Rührschäften und/oder -paddeln, die in das Reaktionsgefäß eingebracht sind, kann ebenfalls verwendet werden. Zum Ausschluss von Licht kann einfaches Abdunkeln des Raumlichts ausreichend sein. Alternativ können die Reaktionskolben und beliebige Teile der Reaktion mit lichtempfindlichen Material in Aluminiumfolie gewickelt werden oder in einer anderen Art von lichtgeschützten Behälter abgefüllt oder verpackt werden, wie im Stand der Technik bekannt ist.
  • Eine Reaktion, die eine kontrollierte bzw. gesteuerte Rate der Zugabe erfordert, kann in einem Mehrhalsrundkolben durchgeführt werden, der mit einem zusätzlichen Trichter (Tropftrichter) ausgerüstet ist. Ein einfacher Zugabetrichter ist ähnlich einem Scheidetrichter, mit einer männlichen Standardkonusschliffverbindung am Auslass; die tropfenweise Zugabe eines flüssigen Recktanten oder einer Lösung erlaubend, wobei der Absperrhahn als ein Mittel zum Steuern der Tropfrate dient. Teflonabsperrhähne sind für Zugabetrichter bevorzugt, so dass die Verwendung von Absperrhahnfett, das in organische Lösungsmittel ausgelaugt werden kann und die gewünschten Produkte kontaminieren kann, vermieden wird.
  • In vielen Reaktionen von kleinem Maßstab ist es häufig geeignet, Zugaben von Flüssigkeiten mit einer Spritze durchzuführen, was eine präzise Steuerung über das Volumen an Reagenz, zugegeben pro Zeiteinheit, erlaubt. Noch ein anderer Weg ein flüssiges Reagenz zuzugeben ist über eine Spritzenpumpe, wie allgemein im Stand der Technik bekannt ist. Justierbare Flussratenpumpen und -apparate können auch verwendet werden.
  • Reaktionsüberwachung
  • Der Anspruchsbegriff "überwacht mittels einer chromatographischen Technik" meint, die Anwesenheit und/oder die Menge eines gewünschten Produkts, oder, alternativ, die Abwesenheit und/oder Menge eines Reagenz oder unerwünschten Produkts zu bestimmen. Mehrere Verfahren sind im Stand der Technik bekannt, von denen ein paar unten diskutiert werden.
  • TLC
  • Dünnschichtchromatographie (TLC) ist eine Form von Adsorptionschromatographie, bei der eine dünne Schicht von Adsorbens bzw. Adsorptionsmittel, getragen auf einer flachen Oberfläche, als eine stationäre Phase verwendet wird. Die häufigsten Adsorptionsmittel, die in der TLC verwendet werden, sind Silikagel und Aluminiumoxid. Kieselgur und Zellulose werden weniger häufig verwendet. Die Elution oder Entwicklung eines TLC-Chromatogramms wird bewerkstelligt durch Kapillarbewegung des Lösungsmittels die dünne Schicht an Adsorbens hinauf.
  • Das für die TLC verwendete Eluens ist abhängig von der Art des Adsorbens und der Affinität der zu analysierenden Verbindung zu dem Adsorbens. TLC ist sehr nützlich für die Überwachung des Fortschritts von Reaktionen, beim Detektieren von Intermediaten in Reaktionen, beim Analysieren von Rohprodukten oder unbekannten Mischungen, um die Anzahl von Komponenten zu bestimmen, und zum Überprüfen der Effizienz von Reinigungsverfahren. Für farblose organische Verbindungen kann eine Visualisierung der Verbindung auf dem Adsorbens mittels einer Anzahl von im Stand der Technik bekannten Techniken bzw. Verfahren bewerkstelligt werden. In der vorliegenden Erfindung jedoch sind das Ausgangsmaterial als auch das Produkt jeweils gelb bzw. violett gefärbt und sind für das Auge sichtbar.
  • HPLC
  • Bei der Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) wird die flüssige Phase mittels Druck über die stationäre Phase getrieben, wobei der Fluss des Eluens durch eine das Adsorbens enthaltende Säule erhöht wird. Lösungsmittelmischungen und Lösungsmittelgradienten können unter Verwendung moderner kommerzieller Instrumente eingesetzt werden. UV-Detektoren variabler Wellenlänge werden typischerweise für die optimale Detektion der Ausgangsmaterialien und Produkte verwendet und es können, mit geeigneter Kalibrierung des Signals, Mengen an detektierten Materialien unter Verwendung von kommerziell erhältlicher Software quantifiziert werden.
  • Lösungsmittelentfernung
  • Es ist häufig notwendig, eine Lösung zu konzentrieren oder Lösungsmittel vollständig zu entfernen, um ein gewünschtes Produkt von einer Reaktionsmischung, einem Extrakt, einer chromatographischen Fraktion oder von Mutterlaugen einer (Re)Kristallisation zu erhalten. Dies kann durchgeführt werden durch einfache oder partielle Destillationstechniken bei Atmosphärendruck oder unter reduziertem Druck. Manchmal wird Atmosphärendruckdestillation verwendet, um den Großteil der Lösungsmittel zu entfernen, und verbleibende Spuren werden dann bei reduziertem Druck entfernt. In jedem Fall muss der Stabilität und Flüchtigkeit des gewünschten Produkts Berücksichtigung geschenkt werden, d. h. es muss aufgepasst werden, dass eine Produktzersetzung aufgrund von Überhitzen vermieden wird.
  • Kommerziell erhältliche Rotationsverdampfungsvorrichtungen existieren, um eine Lösungsmittelentfernung und Lyophilisierung zu bewerkstelligen. Andere einfache Vorrichtungen sind dem Fachmann bekannt. Verfahren zum Entfernen von Lösungsmittel bei reduzierten Temperaturen unter entsprechend höherem Vakuum sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.
  • Filtration
  • Filtration ist die Separation bzw. Trennung von unlöslichen Feststoffen aus einer Flüssigkeit mittels einer porösen Barriere, die als ein Filter bekannt ist; die Flüssigkeit passiert durch den Filter, während der Feststoff auf dem Filter zurückgehalten wird. Die Flüssigkeit gelangt durch den Filter mittels Schwerkraft (Gravitationsfiltration) und/oder mittels Saugen (Saugfiltration). Das Verfahren der Filtration wird verwendet, um eine Lösung zu klären und/oder einen Feststoff zu sammeln. Die am häufigsten in der organischen Chemie verwendeten Filter sind Filterpapier und gesinterte Glasfritten, von denen beide kommerziell von einer Vielzahl von Quellen erhältlich sind und dem Fachmann geläufig sind. Saugfiltration setzt typischerweise Büchner-, Hirsch oder gesinterte Glasfritten ein. Bei der Saugfiltration wird der Druck unterhalb des Filters mittels eines Absauggeräts oder eines anderes erzeugten Vakuums reduziert; Atmosphärendruck treibt dann die Flüssigkeit durch den Filter.
  • (Re)Kristallisation
  • Kristallisation ist die Abscheidung von Kristallen aus einer Lösung oder Schmelze eines gegebenen Materials. Während des Verfahrens der Kristallbildung tendieren ähnliche Moleküle dazu, an einen wachsenden Kristall angelagert zu werden, der aus derselben Art von Molekülen zusammengesetzt ist, aufgrund eines besseren Passens in ein Kristallgitter für Moleküle derselben Struktur als für andere Moleküle. Wenn es dem Kristallisationsverfahren erlaubt wird, unter beinahe Gleichgewichtsbedingungen aufzutreten, wird die Präferenz von Molekülen, sich auf Oberflächen abzuscheiden, die aus ähnlichen Molekülen zusammengesetzt sind, zu einer Zunahme in der Reinheit des kristallinen Materials führen. Folglich ist das Verfahren der Kristallisation ein wichtiges Verfahren der Reinigung. Kristallisation wird unter dem breiteren Begriff "Präzipitation" subsumiert, der andeutet, dass eine gelöste Verbindung aufhört, gelöst zu sein, und effektiv eine feste Form außerhalb der Lösung annimmt, ob "kristallisiert" oder nicht. Die Präzipitation oder Kristallisation kann über eine anhaltende Zeitdauer auftreten, z. B. Sekunden bis Stunden oder Tage. Diese Verfahren hängen auch von der Temperatur ab, wie in Beispiel 2 unten demonstriert, und hängen ferner von den Eigenschaften des speziellen Lösungsmittels und den verwendeten Soluten bzw. gelösten Stoffen ab, mit einem Löslichkeitsdifferential über warme gegenüber kälteren Temperaturen. Der Begriff "Rekristallisation" bedeutet, dass eine oder mehrere vorherige Kristallisationen der Verbindung bereits durchgeführt worden sind, gleich ob unter Verwendung desselben Lösungsmittels und derselben Bedingungen oder nicht, und ob ausreichend zum Erzielen eines Polymorphs desselben oder eines anderen Schmelzpunkts oder nicht.
  • In der Tat ist ein Aspekt der Erfindung die Fähigkeit, verschiedene polymorphe Strukturen zu bilden und zu verwerten. Die Anmelder haben die Möglichkeit für mehrere relativ reine Formen (Polymorphe) von 17-AAG identifiziert, wobei manche einen relativ niedrigen Schmelzpunkt von etwa 147–153°C besitzen, z. B. wenn von im Wesentlichen reinem Isopropanol kristallisiert, und manche durch einen höheren Schmelzpunkt von zwischen etwa 200–212°C charakterisiert sind, z. B. wenn von Ethanol kombiniert mit einer Fraktion von Wasser kristallisiert. Das Wasser kann mit dem Ethanol vorgemischt sein oder später zur Ethanollösung, die bereits 17-AAG darin gelöst enthält, zugegeben werden. Die Form von 17-AAG mit niedrigerem Schmelzpunkt ist leichter lösbar bei Raumtemperatur in einer Vielzahl von Lösungsmitteln und Ölen als die Form von 17-AAG mit höherem Schmelzpunkt und bietet potentielle Vorteile für die Formulierung des 17-AAG als ein Arzneimittel oder eine pharmazeutische Zusammensetzung. Die Form mit höherem Schmelzpunkt kann Vorteile einer größeren chemischen Stabilität unter verschiedenen Bedingungen bieten, d. h. eine längere Haltbarkeit unter verschiedenen Lagerbedingungen zeigen. Abhängig vom Endziel kann man einfach die eine Form in die andere umwandeln, einfach durch Auflösen und Kristallisieren im geeigneten Lösungsmittel. Ein ähnliches Phänomen wird beobachtet unter Verwendung von 17-Aminogeldanamycin ("17-AG"; siehe Beispiele 5, 6), wobei vorgeschlagen wird, dass verschiedene polymorphe Formen für andere Ansamycine und wahrscheinlich auch andere damit nicht in Beziehung stehende Verbindungen erzielt werden können.
  • BEISPIELE
  • Beispiel 1
  • Synthese von 17-Allylaminogeldanamycin (17-AAG)
  • Zu 45,0 g (80,4 mmol) Geldanamycin in 1,45 I trockenem THF in einem trockenen 2 I-Kolben wurden tropfenweise über 30 Minuten 36,0 ml (470 mmol) Allylamin in 50 ml trockenem THF zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff für ca. 4 h gerührt, zu welcher Zeit eine TLC-Analyse anzeigte, dass die Reaktion beendet war [(GDM: hellgelb: Rf = 0,40; (5% MeOH – 95% CHCl3); 17-AAG: violett: Rf = 0,42 (5% MeOH – 95% CHCl3)]. Das Lösungsmittel wurde mittels Rotationsverdampfung entfernt und das Rohmaterial wurde in 420 ml H2O:EtOH (90:10) bei 25°C aufgeschlämmt, filtriert und bei 45°C für 24 h getrocknet, um 40,9 g (66,4 mmol) 17-AAG als violette Kristalle (82,6% Ausbeute, > 98% rein nach HPLC, überwacht bei 254 nm) zu ergeben. Schmelzpunkt 206–212°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
  • Beispiel 2
  • Kristallisation von 17-AAG in Isopropanol
  • Ein alternatives Verfahren der Reinigung ist, anstatt Kristallisieren in Ethanol, das rohe 17-AAG von Beispiel 1 in 800 ml 2-Propylalkohol (Isopropanol) bei 80°C zu lösen oder unter Rückfluss (annähernd 82,2°C) und dann auf Raumtemperatur zu kühlen. Filtration, gefolgt von Trocknen bei 45°C für 24 h ergibt 44,6 g (72,36 mmol) 17-AAG als violette Kristalle (90% Ausbeute, > 99% rein nach HPLC, überwacht bei 254 nm). Schmelzpunkt 147–153°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
  • Beispiel 3
  • Ethanolwaschen des 17-AAG Polymorphs von Beispiel 2
  • Ein alternatives Verfahren der Reinigung ist es, das 17-AAG-Produkt von Beispiel 2 in 400 ml H2O:EtOH (90:10) bei 25°C aufzuschlämmen, zu filtrieren und bei 45°C für 24 h zu trocknen, um 42,4 g (68,6 mmol) 17-AAG als violette Kristalle (95% Ausbeute, > 99% rein nach HPLC, überwacht bei 254 nm) zu ergeben. Schmelzpunkt 147–153°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
  • Beispiel 4
  • Polymorphe Umwandlung: Rekristallisation von 17-AAG in Ethanol
  • Ein alternatives Verfahren der Reinigung ist es, das 17-AAG-Produkt von Beispiel 2 in 300 ml EtOH unter Rückfluss (annähernd 80°C) zu lösen, gefolgt von der Zugabe von 1200 ml H2O und Kühlen auf Raumtemperatur. Die Feststoffe wurden mittels Filtration gesammelt und bei 45 °C für 24 h getrocknet, um 41,0 g (67 mmol) von 17-AAG als violette Kristalle (93% Ausbeute, > 99% rein nach HPLC, überwacht bei 254 nm) zu ergeben. Schmelzpunkt 206–212°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
  • Beispiel 5
  • Synthese von 17-Aminogeldanamycin (17-AG)
  • Zu 2,0 g (3,57 mmol) Geldanamycin in 40 ml trockenem THF in einem flammengetrockneten Kolben wurden 2,55 ml (17,8 mmol, Lösung in Methanol, ca. 7 N) Ammoniak unter Stickstoff zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für 24 h gerührt, zu welcher Zeit eine TLC-Analyse anzeigte, dass die Reaktion vollständig war. Das Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfen entfernt und das Rohmaterial wurde in 30 ml EtOH gelöst und durch Zugabe von 120 ml Wasser kristallisiert, um 1,8 g (3,30 mmol) 17-AG als rote Kristalle (99% rein nach HPLC) zu ergeben. Schmelzpunkt 284–286°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
  • Beispiel 6
  • Rekristallisation von 17-AG in Isopropanol
  • Ein alternatives Verfahren der Reinigung von 17-AG von Beispiel 5 ist, das 17-AG Endprodukt in 30 ml, im Wesentlichen reinem 2-Propylalkohol (Isopropanol) bei 80°C oder unter Rückfluss (annähernd 82,2°C) zu lösen und dann auf Raumtemperatur zu kühlen. Filtration, gefolgt von Trocknen bei 45°C für 24 h ergibt 1,5 g (2,7 mmol) 17-AAG als violette Kristalle (76% Ausbeute, > 99% rein nach HPLC, überwacht bei 254 nm) zu ergeben. Schmelzpunkt 267–271°C. 1H NMR und HPLC sind konsistent mit dem gewünschten Produkt.
    Andere Ausführungsformen liegen innerhalb der folgenden Ansprüche

Claims (17)

  1. Ein Verfahren zur Herstellung von 17-Allylamino-Geldanamycin (17-AAG) oder seines 4,5-Dihydro-17-AAG Analogons, umfassend: (a) Vereinigen von Allylamin und Geldanamycin oder seines 4,5-Geldanamycin-Dihydro-Analogons in einem flüchtigen aprotischen Lösungsmittel, um rohes 17-AAG oder rohes 4,5-Dihydro-17-AAG zu bilden; (b) Anreicherung des rohen 17-AAG oder des rohen 4,5-Dihydro-17-AAG durch Evaporation; (c) Zufügen eines flüchtigen protischen Lösungsmittels zu dem angereicherten 17-AAG oder dem angereicherten 4,5-Dihydro-17-AAG; und (d) Entfernen des flüchtigen protischen Lösungsmittels unter Bedingungen, die geeignet sind, das rohe 17-AAG oder das rohe 4,5-Dihydro-17-AAG zu reinigen, das Entfernen verwendet optional einen Filtrationsschritt.
  2. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei das flüchtige aprotische Lösungsmittel ausgewählt wird aus einer oder mehreren aus der Gruppe bestehend aus THF, Ethylether, MTBE, THP, Dioxan, Ethyl-sek-Butylether, Methylbutylether, Ethylacetat, und Methylacetat, und wobei das flüchtige protische Lösungsmittel eine oder mehrere Mitglieder ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus flüchtigem Alkohol, Wasser, und einer Mischung davon umfasst.
  3. Das Verfahren nach Anspruch 2, wobei das flüchtige aprotische Lösungsmittel THF umfasst.
  4. Das Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin eine chromatographische Technik umfassend, um die Vollständigkeit der Reaktion und/oder die Reinheit zu überwachen.
  5. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei einer oder beide der Schritte (b) und (d) die Anwendung von Hitze, Zentrifugation, Abgießen, und/oder Vakuum umfassen.
  6. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei das flüchtige protische Lösungsmittel verwendet wird, um das 17-AAG oder das 4,5-Dihydro-17-AAG aus der Lösung zu kristallisieren.
  7. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei das flüchtige protische Lösungsmittel verwendet wird um das 17-AAG oder das 4,5-Dihydro-17-AAG zu waschen.
  8. Das Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin umfassend die Durchführung von einem oder mehrerer der Schritte (a)–(d) in einer nichtoxidierenden Umgebung.
  9. Ein Verfahren zur Herstellung von einem Ansamycin, umfassend: (a) zur Verfügung stellen eines Ansamycins in einem flüchtigen aprotischen Lösungsmittel; (b) Anreicherung des Ansamycins durch Evaporation; (c) Zufügen eines flüchtigen, protischen Lösungsmittels zum Produkt des Schritts (b); und (d) Entfernen des flüchtigen protischen Lösungsmittels unter Bedingungen, die geeignet sind, das Ansamycin zu reinigen, das Entfernen verwendet optional einen Filtrationsschritt.
  10. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei das flüchtige aprotische Lösungsmittel ausgewählt wird aus einer oder mehreren aus der Gruppe bestehend aus THF, Ethylether, MTBE, THP, Dioxan, Ethyl-sek-Butylether, Methylbutylether, Ethylacetat, und Methylacetat, und wobei das flüchtige protische Lösungsmittel ein oder mehrere Mitglieder ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus flüchtigen Alkoholen, Wasser, und einer Mischung davon umfasst.
  11. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei das flüchtige protische Lösungsmittel verwendet wird, um das Ansamycin aus der Lösung zu kristallisieren.
  12. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei das flüchtige protische Lösungsmittel verwendet wird um das Ansamycin zu waschen.
  13. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei das flüchtige aprotische Lösungsmittel THF umfasst.
  14. Das Verfahren nach Anspruch 9, weiterhin eine chromatographische Technik umfassend, um die Vollständigkeit der Reaktion und/oder die Reinheit zu überwachen.
  15. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei einer oder beide der Schritte (b) und (d) die Anwendung von Hitze, Zentrifugation, Abgießen, und/oder Vakuum umfassen.
  16. Das Verfahren nach Anspruch 9, weiterhin umfassend die Durchführung von einem oder mehrerer der Schritte (a)–(d) in einer nichtoxidierenden Umgebung.
  17. Das Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Ansamycin ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 17-AAG und 4,5-Dihydro-17-AAG.
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