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Technisches Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug für die spanabhebende oder spanbildende
Bearbeitung, welches einen Grundkörper und einen Einsatzsitz
für einen
austauschbaren Schneideinsatz aufweist, der mittels eines Einstellmechanismus
einstellbar ist, welcher neben dem Einsatzsitz angeordnet ist und
zwei Backen aufweist, deren erster mit einer vorderen Oberfläche gegen
eine hintere Oberfläche
auf dem Schneideinsatz drücken
kann, wobei der zweite mit einer nach hinten gerichteten Druckoberfläche gegen
mindestens eine feste Stützoberfläche auf
dem Grundkörper
gedrückt
werden kann, wobei zwischen den Backen ein Keil wirkt, welcher den Zweck
hat, erforderlichenfalls die Backen dadurch zu trennen, daß er zwischen
dieselben so getrieben wird, daß der
zweite Backen gegen die Stützoberfläche gedrückt wird,
während
gleichzeitig der erste Backen den Schneideinsatz in Vorwärtsrichtung
herausdrückt.
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Stand der Technik
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Ein
Schneidwerkzeug mit einem Einstellmechanismus der oben allgemein
genannten Art ist aus der
WO
98/43766 bekannt. In diesem bekannten Werkzeug schließt der Einstellmechanismus
eine innere Hülse
ein, die ein Aufnahmegewinde für
eine Stellschraube hat, sowie eine äußere Hülse, die mit zwei axialen,
diametral entgegengesetzten Schlitzen gebildet ist, welche zwei
elastisch verbiegbare Segmente in einem oberen Teil der äußeren Hülse trennen.
In diesen Segmenten sind zwei Backen gebildet, nämlich ein erster, im wesentlichen
blockförmiger
Backen mit derselben Breite wie der Außendurchmesser der äußeren Hülse und
mit einer ebenen Frontoberfläche,
die gegen eine hintere Oberfläche
des Schneideinsatzes gedrückt
wird, während
ein zweiter Backen aus einem halbkreisförmigen, verdickten Wandabschnitt
besteht, dessen Breite ähnlich
dem Außendurchmesser
der äußeren Hülse entspricht. Die
Außenseite
oder die Hülloberfläche des
verdickten Wandabschnittes wird gegen eine ebenso halbkreisförmige, feste
Stützoberfläche gedrückt, die
in dem Grundkörper
vertieft ist. Ein konischer Kopf auf der Stellschraube des Mechanismus
dient als Keil zum Trennen der Backen in Verbindung mit der Feineinstellung
der Position eines Schneideinsatzes. Dieser konische Schraubkopf
steht in Eingriff mit einem ähnlich
konischen Raum, der innen in dem oberen Teil der äußeren Hülse gebildet
ist und durch zwei konisch geformte Teilflächen auf der Innenseite der Segmente
begrenzt ist. Durch Hineinschrauben der Stellschraube um unterschiedliche
Abstände
in das Aufnahmegewinde der inneren Hülse werden die Backen dazu
gebracht, sich um unterschiedliche Abstände voneinander zu trennen,
wobei ein Schneideinsatz, der sich gegen den blockförmigen Backen
des Einstellmechanismus abstützt,
dazu gebracht wird, unterschiedliche Einstellungen anzunehmen. Durch
geeignete Auswahl unterschiedlicher Parameter – primär die Konizität des Schraubenkopfes und
die Teilung der Gewinde – kann
eine Einstellung des Schneideinsatzes mit einer recht hohen Maßgenauigkeit
bewirkt werden, zum Beispiel bis hinunter zu 1/100 mm.
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Nachteil
des Einstellmechanismus bei dem Werkzeug nach der
WO 98/43766 besteht jedoch darin,
daß die
auf den Schneideinsatz aufgebrachten Kräfte in einem fortlaufenden
Zug von Kräften
auf die einzelne Stützoberfläche übertragen
werden, und zwar durch anfänglich
den blockförmigen
ersten Backen und dann den Kopf der Stellschraube und schließlich den
zweiten Backen, der mit seiner Hülloberfläche gegen
die Stützfläche in dem
Grundkörper in
Widerlage kommt. Dies bedeutet, daß unter anderem alle die Komponenten
fortlaufend sich verändernden
Belastungen ausgesetzt werden, was die Einstellgenauigkeit beeinträchtigen
kann. Eine andere schädliche
Konsequenz besteht darin, daß jeder Schneideinsatz
notwendigerweise individuell durch Manipulieren der Stellschraube
eingestellt werden muß,
denn die Position des Schneideinsatzes hängt immer von dem Zustand des
axialen Festziehens der Stellschraube ab. Bei vielen praktischen
Anwendungen für
unterschiedliche Werkzeuge, wie zum Beispiel Fräser, ist es für das Erreichen
eines zufriedenstellenden Bearbeitungsergebnisses ausreichend, die
unterschiedlichen Schneideinsätze
in dem Werkzeug in einer Grundposition einzustellen, d. h. mit der
Genauigkeit 1–2/100
mm, dann aber ist es für andere
Anwendungen wünschenswert
in der Lage zu sein, die Schneideinsätze mit einer engeren Genauigkeit
einzustellen, d. h. 1–2/1000
mm. Es ist eine aufwendige und zeitintensive Aufgabe, wenn man dann
einzeln all die Schneideinsätze
auf einem Fräser
durch Manipulation der Stellschrauben einstellen muß, wie in
der
WO 98/43766 gefordert
wird.
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Aufgaben und Merkmale der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezweckt die Vermeidung der oben erwähnten Nachteile
des früher bekannten
Schneidwerkzeuges und seines Einstellmechanismus durch Schaffen
eines Werkzeuges, welches einen verbesserten Einstellmechanismus hat.
Deshalb ist es eine primäre
Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zu schaffen, welches einen Einstellmechanismus
hat, der normalerweise nur minimalen Beanspruchungen von dem Schneideinsatz ausgesetzt
ist und der erforderlichenfalls zu einer Feineinstellung des Schneideinsatzes
auf eine ungewöhnlich
gute Maßgenauigkeit
in der Lage ist. Aufgabe der Erfindung ist auch die Schaffung eines
Werkzeuges mit einem aus wenigen Komponenten aufgebauten Einstellmechanismus,
die strukturmäßig unkompliziert
und einfach herzustellen sind.
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Erfindungsgemäß wird mindestens
die primäre
Aufgabe mittels der Merkmale erreicht, welche in dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 bestimmt sind. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden ferner in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Kurze Beschreibung der anliegenden
Zeichnungen
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In
den Zeichnungen ist:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Schneidwerkzeuges in der Form eines
Fräsers,
der in vereinfachter Weise so dargestellt ist, daß er nur
einen Schneideinsatz zusammen mit einem Einstellmechanismus für diesen
hat,
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2 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht des Schneideinsatzes und des Einstellmechanismus, in nahezu
derselben Ansicht betrachtet wie in 1,
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3 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht unter Darstellung einer
Hülse sowie einer
Schraube, welche zusammen einen Einstellmechanismus bilden, der
neben einen Einsatzsitz einfügbar
ist, wobei der Einsatzsitz und die Hülse in der Richtung etwas schräg von hinten
gezeigt sind,
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4 eine
analoge auseinandergezogene Ansicht unter Darstellung des Einsatzsitzes
zusammen mit der Hülse
des Einstellmechanismus, schräg von
vorn betrachtet,
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5 einen
Schnitt durch den Einstellmechanismus, wobei die Schraube in der
Hülse festgezogen
ist,
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6 ein
analoger, wenngleich auseinandergezogener Schnitt unter Darstellung
der im Abstand von der Hülse
angeordneten Schraube,
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7 eine
Draufsicht auf den Einstellmechanismus von oben in eingebautem Zustand,
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8 ein
Schnitt A-A in 7 und
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9 eine
ausführliche
Vergrößerung D
in 8.
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Ausführliche Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung
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In 1 bezeichnet
die Zahl 1 allgemein ein Drehschneidwerkzeug in der Form
eines Fräsers,
der vorzugsweise – wenngleich
nicht notwendigerweise – für die spanabhebende
Bearbeitung metallischer Werkstücke
vorgesehen ist. Das Werkzeug weist einen Grundkörper 2 mit einer rotationsmäßig symmetrischen
Grundgestalt sowie eine Vielzahl von austauschbaren Schneideinsätzen 3 auf,
von denen nur einer in 1 gezeigt ist. Der Grundkörper 2 ist
um eine Mittelachse C drehbar, genauer in Drehrichtung R. Der Schneideinsatz 3 ist
in einer Spantasche 4 angeordnet, die sich in den Umfang
des Grundkörpers öffnet.
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Bei
der ausführlichen
Vergrößerung in 2 ist
gezeigt, wie der Schneideinsatz 3 eine vordere Endfläche 5,
eine rückwärtige Endfläche 6 sowie zwei
Seitenflächen 7 hat.
Schneidkanten 8 und 9 sind neben den Flächen gebildet,
von denen eine vordere 8 um einen Abstand vor der ebenen Vorderendfläche des
Grundkörpers 2 vorsteht,
während
eine der zwei Seitenschneidkanten 9 um einen Abstand von
der Hülloberfläche des
Grundkörpers
vorsteht.
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In 3 bezeichnet
die Zahl 10 allgemein einen Einsatzsitz, der in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
die Form einer sogenannten gezahnten oder Verbindungsfläche ist,
die mit einer entsprechenden Verbindungsfläche unter dem Schneideinsatz
zusammenwirkt. Kennzeichnend für
solche Verbindungsflächen
ist, daß sie
gerade Rippen einschließen,
welche durch Nuten im Abstand angeordnet sind, welche eine querschnittsmäßig verjüngte Gestalt
haben, wodurch die Rippen in einer der Verbindungsflächen in
den Nuten in der anderen Verbindungsfläche in Eingriff kommen und
umgekehrt. Ein Gewindeloch 11 für eine Schraube 12 (siehe 2) öffnet sich
in den Einsatzsitz 10, und der Schneideinsatz 3 kann
mittels dieser Schraube befestigt werden, d. h. ist längs der
Rippen und Nuten der Verbindungsoberfläche axial festgestellt. Obwohl
es bevorzugt ist, den Schneideinsatz mittels nur einer Schraube
festzuklemmen, ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere
Feststell- oder Festklemmvorrichtungen zu verwenden, wie zum Beispiel
Klammern oder Klemmeinrichtungen.
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Besonders
sei darauf hingewiesen, daß der Schneideinsatz
dank der gezahnten Oberflächen nicht
irgendeine radiale Stützfläche erfordert,
um die innere Seitenfläche 7 des
Schneideinsatzes, der zum Zentrum gewendet ist, zu unterstützen.
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Ein
Einstellmechanismus, der in seiner Gesamtheit mit 13 bezeichnet
ist, ist in dem Bereich hinter dem Schneideinsatz und dem Einsatzsitz
angeordnet und wird ausführlicher
nachfolgend beschrieben, wobei auf die 3–9 Bezug
genommen wird.
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Bei
der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
weist der Einstellmechanismus 13 zwei Komponenten auf,
nämlich
eine in ihrer Gesamtheit mit 14 bezeichnete Hülse sowie
eine Stellschraube 15. Die Stellschraube schließt einen
Schaft ein mit einem Außengewinde 16 und einen oberen Kopf 17 mit
einer nach unten sich verjüngenden
Hülloberfläche 18,
die eine konische oder rotationsmäßig symmetrische Grundgestalt
hat. Eine Schlüsselbuchse 20,
zum Beispiel ein Sterngriff oder eine Sechskantgreifbuchse, öffnet sich
in einer ebenen oberen Endfläche 19.
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Zwei
Schlitze 21 sind in einer oberen Hälfte der Hülse 14 gebildet, welche
zwei elastisch verbiegbare Segmente 22, 23 trennen
(siehe 5 und 6). Die Fähigkeit der Segmente zum Verbiegen basiert
auf dem Material in der Hülse,
welches aus Stahl bestehen kann mit einer gewissen innewohnenden
Elastizität
oder Flexibilität.
Jeder einzelne Schlitz wird durch zwei wechselseitig parallele Kantenflächen 24 begrenzt,
die am Boden in ein Durchgangsloch 25 übergehen, das einen größeren Durchmesser
hat als die Breite des Schlitzes. Man sieht deutlich in 6,
daß jeder
Schlitz 21 zu der Längsachse
der Hülse
geneigt ist. Der Neigungswinkel kann im Bereich von 5 bis 10° liegen.
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In
einem unteren, zylindrischen Teil der Hülse 14 ist ein Innengewinde 26 gebildet,
in welches das Außengewinde 16 der
Schraube eingeschraubt werden kann. Das Innengewinde 26 geht über eine ringförmige Widerlagerfläche 27 in
eine obere Bohrung oder einen oberen Raum 28 über, der
einen größeren Innendurchmesser
hat als das Innengewinde. Dies bedeutet, daß derjenige Teil der Schraube 15, der
nicht in das Innengewinde hineingeschraubt ist und sich von der
Widerlagerfläche 27 nach
oben erstreckt, elastisch verbogen werden kann (in derselben Weise
wie die Segmente 22, 23).
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Die
zwei biegbaren Segmente 22, 23 mit verdickten
Materialabschnitten, die im allgemeinen mit 29 bzw. 30 bezeichnet
sind und Kragen oder Backen auf beiden Seiten der Stellschraube
bilden, sind an ihren oberen Enden gebildet. Der ersterwähnte Backen
oder Kragen 29 ist allgemein bogenförmig und hat eine ebene Vorderfläche 31 sowie
zwei ebene nach hinten gerichtete Druckflächen 32, die um einen im
wesentlichen halbkreisförmigen
Sitz, der mit 33 bezeichnet ist, für die Aufnahme eines Teils
des Schraubenkopfes 17 im Abstand angeordnet sind teilweise
zylindrischer Hüllflächenabschnitt 34 erstreckt
sich zwischen der vorderen Fläche 31 und
jeder rückwärtig gerichteten
Druckfläche 32.
Wie in 5 gezeigt ist, ist die Vorderfläche 31 des
Backens 29 zu der Längsachse
der Hülse
geneigt, genauer in der Richtung schräg aufwärts/rückwärts, um eine vollständige Flächenanlage
gegen die hintere Fläche 6 des
Schneideinsatzes zu garantieren, wobei die Oberfläche ebenso
geneigt ist.
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Auch
der zweite Backen oder Kragen 30 ist allgemein bogenförmig, wie
man in den 3 und 4 sieht.
In der Mittelebene, die in 5 gezeigt ist
(und die sich parallel zu den Rippenzähnen des Einsatzsitzes 10 erstreckt)
ist der zweite Backen 30 merklich kräftiger als der erste Backen 29.
Genauer ist der Backen 30 durch eine konvex gekrümmte Hülloberfläche 35 definiert,
die auf der Vorderseite in eine im wesentlichen ebene Seitenfläche 36 übergeht,
die ihrerseits in ebene, vergleichsweise dünne Kantenflächen 37 übergehen.
Die Kantenflächen 37 befinden
sich voneinander durch einen zentralen Sitz 38 im Abstand,
wobei der Sitz der Hüllfläche 35 gegenüberliegt
und sich nach einwärts öffnet. Die
Sitze 33, 38 sind beide teilweise konisch, um
zu der konischen Hülloberfläche 18 der
Stellschraube zu passen.
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Wie
man deutlich nicht nur in den 3 und 4,
sondern auch in 7 sieht, ist der zweite Backen 30 merklich
dünner
als der erste Backen 29, was bedeutet, daß der größere Teil
der zwei Druckflächen 32 seitlich
von den Außenseitenflächen 36 des
Backens 30 vorsteht.
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Die
Hülse 14 ist
in einem zylindrischen Loch 45 eingebaut, welches in dem
Grundkörper 2 (siehe 4, 8 und 9)
vertieft ist und sich neben einer Rinne 39 öffnet, die
hinter dem Einsatzsitz 10 mit einer gekrümmten Form
vertieft ist. Auf der Rückseite
geht die Rinne bzw. Nut in zwei ebene Flächen 40 über, welche
sekundäre
Stützflächen bilden,
gegen welche die Druckflächen 32 des
ersten Backens 29 gedrückt
werden können.
Ferner ist in einem Bereich über
dem Loch 45 ein Raum 41 in dem Grundkörper 2 gebildet,
der durch eine ebene Bodenfläche 42 mit
einer halbmondartigen Konturform sowie eine konkav gekrümmte Fläche 43 begrenzt
ist. Die nach hinten gerichtete Hüllfläche 35 des Backens 30 kann gegen
die Fläche 43 gedrückt werden.
Die Berührung zwischen
der Hüllfläche 35 und
der Fläche 43 kann
in der Praxis auf verschiedene Arten realisiert werden. Zum Beispiel
können
beide Flächen 35, 43 echt
gekrümmt
sein und unterschiedliche Radien derart haben, daß der Radius
der Fläche 35 kleiner
als der der Fläche 43 ist.
Es ist auch möglich,
die Fläche 43 mit einer
besonderen Kontaktfläche 44 (siehe 4)
zu bilden, gegen welche die Oberfläche 35 gedrückt wird.
In dem Beispiel bildet diese besondere Kontaktfläche 44 eine primäre Stützfläche und
kann die Form einer ebenen Oberfläche auf einer unteren Rückseite oder
einem Rücken
haben. Wie man in 9 sieht, befindet sich die untere
Fläche 46 des
Backens 30 im Abstand von der Bodenfläche 42 des Raumes 41.
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In 9 ist
angedeutet, wie die konische Hüllfläche 18 auf
dem Kopf der Stellschraube einen etwas größeren Konuswinkel hat als die
analogen Innenkonusflächen 38 bzw. 33 in
den Backen 30 bzw. 29.
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In 8 ist
mit 47 angedeutet, wie die Hülse 14 dadurch in
dem Loch 45 fixiert wird, daß das untere Ende der Hülse mit
einer Preßpassung
in das Loch gedrückt
ist.
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Die
Ausdrücke „vorn" bzw. „hinten" bzw. „obere" bzw. „untere", wie sie in der
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet werden, beziehen sich auf das Werkzeug, wie es in den
Zeichnungen gezeigt ist. In der Praxis kann das Werkzeug jedoch auch
im Raum in beliebiger Weise ausgerichtet sein, und deshalb sei bemerkt,
daß die
Ausdrücke
nur verwendet sind, um eine begriffliche Einfachheit zu schaffen.
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Funktion und Vorteile des
Werkzeuges gemäß der Erfindung
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Der
beschriebene Einstellmechanismus 13 ist in dem Grundkörper 2 ein
für allemal
vor dem Einbau von Schneideinsätzen
in dem Einsatzsitz 10 eingebaut. Der Zusammenbau erfolgt
durch Hineindrücken
der Hülse 14 mit
einer Preßpassung 47 in
das Loch 45 mittels eines geeigneten Werkzeuges, so daß sie in
der Position fixiert wird. Während
des axialen Hineinpressens der Hülse
in das Loch 45 werden die zwei sekundären Stützflächen 32 des ersten Backens 29,
welche dank der Neigung der Schlitze 21 bezüglich der
Mittelachse der Hülse
geneigt sind, mit einer gewissen Vorspannung gegen die zwei sekundären Stützflächen in
dem Grundkörper
gedrückt. Dies
bedeutet in der Praxis, daß der
Backen 29 schon anfänglich
in enger Berührung
gegen die Stützflächen 40 in
Widerlage gehalten wird, wobei die Vorderfläche 31 des Backens
eine unbewegliche hintere Stützfläche für den Schneideinsatz 3 bietet.
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Wenn
die Hülse
in den Grundkörper
eingebaut wurde, kann die Stellschraube 15 festgezogen werden,
genauer insoweit, als die Schraube in der Hülse bleibt, aber ohne daß die Druckfläche 35 des zweiten
Backens 30 mit der primären
Stützfläche 44 (siehe 9)
in Kontakt kommt. In diesem Zustand, der einen ersten Funktionszustand
für den
Einstellmechanismus bildet, kann der Schneideinsatz 3 in den
Einsatzsitz 10 eingebaut werden. Dies geschieht durch Anordnen
des Schneideinsatzes in den Einsatzsitz und Stoßen desselben nach rückwärts, so daß seine
hintere Fläche 6 gegen
die vordere Fläche 31 des
Backens 29 gedrückt
wird. Danach wird die Schraube 12 in dem Gewindeloch 11 befestigt,
wodurch die Schraube den Schneideinsatz in an sich bekannter Weise
dazu bringt, elastisch gegen den Backen 29 gedrückt zu werden.
Hier sei bemerkt, daß die
Schraube 12 schon im Montagezustand mit einem vollen Drehmoment
festgezogen wird.
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In
dem ersten Funktionszustand nimmt der Schneideinsatz eine Grundposition
ein, in welcher die auf den Schneideinsatz wirkenden Schubbelastungen
nur über
den ersten Backen 29 auf den Grundkörper übertragen werden, welcher sich
in engem Kontakt mit den Stützflächen 40 befindet,
wobei gleichzeitig der Schneideinsatz sich mit der vorderen Oberfläche 31 in
engem Kontakt befindet. Durch Herstellen des ersten Backens 29 der
Hülse mit
einer guten Maßgenauigkeit
bezüglich
des Abstands zwischen der vorderen Fläche 31 und den zwei
rückwärtig gerichteten
Druckflächen 32 kann
die vordere Schneidkante 8 des Schneideinsatzes in dieser Grundposition
mit einer recht guten Genauigkeit „grob eingestellt" sein, d. h. im Bereich
von 1–2/100 mm;
eine Größe, die
für viele
praktische Bearbeitungssituationen vollständig zufriedenstellend ist.
In dem ersten Funktionszustand ist der zweite Backen 30 insofern
inaktiv, als seine rückwärts gedrehte Druckfläche 35 im
Betrieb nicht gegen die primäre Stützfläche 44 gedrückt gehalten
wird. Dies bedeutet unter anderem, daß keine Schubbelastungen zu
dem zweiten Backen 30 oder zu der Stellschraube 15 dadurch übertragen
werden, daß die
Schublasten über den
ersten Backen 29 direkt zu dem Grundkörper übertragen werden. In diesem
Zustand, der in einem größeren Maßstab in 9 veranschaulicht
ist, kann der Spalt zwischen der Druckfläche 35 des Backens 30 und
der primären
Stützfläche 44 0,01–0,1 mm oder
dergleichen betragen.
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Falls
die Notwendigkeit entsteht, den Schneideinsatz und die Schneidkante 9 fein
einzustellen, sollte das folgende zusätzliche Verfahren befolgt werden.
Die Stellschraube 15, deren konischer Kopf 17 als
Keilelement zwischen den Backen 29, 30 wirkt,
wird zusätzlich
in die Hülse
eingeschraubt. Während
dieses zusätzlichen
Festziehens der Stellschraube bleibt der erste Backen 29 in
einem ersten Schritt exakt wie in dem oben beschriebenen Zustand,
d. h. bei gegen den Schneideinsatz anstoßender vorderer Fläche 31 und
bei den in engem Kontakt gegen die sekundären Stützflächen 40 anstoßenden, nach
rückwärts gerichteten
Druckflächen 32.
Der zweite Backen 30 bewegt sich jedoch nacheinander mit
der Druckfläche 35 in
der Richtung der primären Stützfläche 44,
genauer durch die Keilwirkung des Schraubenkopfes gegen das konische
Innere 38 des Backens 30, wodurch nacheinander
das Segment 23 von dem Zentrum der Hülse in Richtung nach außen verbogen
wird. Wenn die Druckfläche 35 mit
der Stützfläche 44 in
Kontakt ist und Abstützung
von derselben erhält,
läßt auch
das fortgesetzte Festziehen der Stellschraube den ersten Backen 29 sich
radial von der Mitte der Schraube nach außen bewegen. Dies wird durch
die Tatsache ermöglicht,
daß die Keilkraft
von dem Kopf der Stellschraube die Kraft überwindet, mit welcher die
Schraube 12 den Schneideinsatz in dem Einsatzsitz hält. Der
Betriebseingriff der Druckfläche 35 des
zweiten Backens 30 gegen die Stützfläche 44 während des
ersten Schrittes des Festziehens der Stellschraube kann durch denjenigen
Teil des Gewindeschaftes der Schraube ausgeführt werden, der über der
Widerlagefläche 27 vorhanden
ist, die während
des gleichzeitigen Drehens der Schraube etwas seitlich verbogen
wird. In einer analogen Weise wird das elastische Verbiegen des
oberen Teils der Schraube auch erlaubt, wenn die Druckfläche 35 im
Betrieb gegen die Stützfläche 44 gedrückt wurde
und der erste Backen 29 – bei fortgesetztem Festziehen
der Schraube – von
den Stützflächen 40 in
Abstand gebracht ist. Durch Einstellen einer Anzahl unterschiedlicher
Faktoren in geeigneter Weise, vor allem die Konizität des Schraubenkopfes 17 und
die Gewindeteilung der Stellschraube, kann die Bewegung des Backens 29 und
des Schneideinsatzes in der Richtung axial auswärts von den Stützflächen 40 in
sehr feinen Schritten erfolgen. Deshalb haben durchgeführte Versuche
gezeigt, daß das
Einstellen mit einer Genauigkeit von nahezu 1/1000 mm erfolgen kann.
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Wegen
der Tatsache, daß die
Einsatzschraube 12 während
der oben erwähnten
Feineinstellung noch voll angezogen ist, werden die Reibkräfte zwischen
den gezahnten Flächen
in dem Einsatzsitz 10 bzw. der Bodenseite des Schneideinsatzes,
die miteinander in Eingriff sind, vergleichsweise groß. Theorien,
welche die Basis für
die vorliegende Erfindung bilden, empfehlen, daß der Schneideinsatz während seiner
Feineinstellung und Bewegung in der axialen Vorwärtsrichtung das Material in
den Oberflächenzonen
des Einsatzsitzes 10 Größen unterwirft,
die „elastischer
Schereffekt" genannt
werden könnten, der
sich selbst insofern offenbart, als der Schneideinsatz einer gewissen
Neigung unterworfen wird, in Richtung der vorerwähnten Grundposition zurückzukehren,
wenn die Stellschraube dazu gebracht wird, in der entgegengesetzten
Drehrichtung zu drehen, d. h. gelöst wird. Dies hat den Vorteil,
daß der Schneideinsatz – trotz
seines starken Festklemmens vermittels der Einsatzschraube 12 – eine gewisse
Fähigkeit
bekommt, sich um einen Abstand rückwärts (zum
Beispiel 1/1000 mm oder mehr) zu bewegen, wenn derselbe während des
Feineinstellens unbeabsichtigt in Bezug auf eine gewünschte Feineinstellposition
etwas zu weit herausgestoßen
wird.
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Ein
wesentlicher Vorteil des Werkzeuges und seines Einstellmechanismus
gemäß der Erfindung besteht
darin, daß alle
Schneideinsätze
in dem Werkzeug in eine annehmbare Grundposition eingestellt werden
können,
ohne daß die
Stellschrauben für
alle Schneideinsätze
fein manipuliert werden müssen. Dies
ist besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit solchen Werkzeugen,
welche viele Schneideinsätze einschließen und
auch häufige
Einsatzwechsel erfordern, weil manuelle Feineinstellungen immer
zeitaufwendig sind. Wenn und falls die Notwendigkeit einer Feineinstellung
entsteht, wird zuerst der Einstellmechanismus betätigt, genauer
durch Festziehen der Stellschraube in der oben beschriebenen Weise.
Ein anderer Vorteil besteht darin, daß der Kraftzug bzw. Kräftegang
von dem einzelnen Schneideinsatz zu dem Grundkörper im Normalfall nur in den
ersten Backen eindringt, der geometrisch einfach ist. Mit anderen
Worten ist weder die Stellschraube noch der zweite Backen Schubbelastungen
von dem Schneideinsatz ausgesetzt, außer wenn der Einstellmechanismus
für eine
Feineinstellung des Schneideinsatzes betätigt wurde. Dies schließt unter anderem
den Vorteil einer erhöhten
Lebensdauer des Werkzeuges und seiner Einstellmechanismen ein.
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Mögliche Modifikationen der Erfindung
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Die
Erfindung ist nicht nur auf das oben beschriebenen und in den Zeichnungen
dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
So ist es möglich, andere
Keilelemente zu verwenden als einen konischen Kopf auf einer Stellschraube.
Um somit die erforderliche Trennung der zwei Backen auszuführen, die
unterschiedliche Breiten haben, kann ein querschnittsmäßig viereckiger
Keil, der nur mittels einer geeigneten Klemmvorrichtung axial bewegbar
ist, verwendet werden. Mit anderen Worten braucht das Keilelement
nicht in derjenigen Weise drehbar zu sein, die eine Schraube kennzeichnet.
Auch brauchen die zwei Backen auf beiden Seiten des Keilelements
nicht in einer gemeinsamen Hülse
oder dergleichen integriert zu sein. So können die Backen aus separaten
Elementen bestehen, die in dem Grundkörper auf beiden Seiten eines
Keilelements fixiert gehalten werden. Ferner sei bemerkt, daß die Erfindung
nicht voraussetzt, daß der
Einstellmechanismus nur ein Keilelement und einen Backen einschließen sollte,
der zwischen demselben und dem Schneideinsatz angeordnet ist, wobei
der Backen zwei Druckflächen
für das
Zusammenwirken mit zwei sekundären
Stützflächen auf
beiden Seiten eines dünneren
Backens hat, wie oben beschrieben wurde. Es ist somit möglich, den
ersten Backen zu veranlassen, daß er nur eine Druckfläche für das Zusammenwirken
mit einer sekundären
Stützfläche im Grundkörper hat,
wobei der Grundkörper
eine oder mehr primäre
Stützflächen für das Zusammenwirken
mit gleich vielen Druckflächen
auf dem zweiten Backen hat. Es ist auch möglich, mehr als ein Keilelement
in dem Einstellmechanismus zu verwenden. Obwohl die zweit Sitze 33, 38,
die zusammen einen hohlen Raum bilden, eine rotationssymmetrische,
genauer konische Grundgestalt für
die Aufnahme des konischen Kopfes der Stellschraube haben, ist es
möglich,
die Sitze so auszubilden, daß der
hohle Raum eine ovale Querschnittsgestalt anstelle einer echten Kreisgestalt
bekommt.
-
- 1
- =
Scheidwerkzeug
- 2
- =
Grundkörper
- 3
- =
Schneideinsatz
- 4
- =
Spantaschen
- 5
- =
Endfläche
des vorderen Schneideinsatzes
- 6
- =
Endoberfläche
des hinteren Schneideinsatzes
- 7
- =
Seitenoberfläche
des Schneideinsatzes
- 8
- =
vordere Schneidkante
- 9
- =
Seitenschneidkante
- 10
- =
Einsatzsitz
- 11
- =
Schraubenloch
- 12
- =
Schneideinsatzschraube
- 13
- =
Einstellmechanismus
- 14
- =
Hülse
- 15
- =
Stellschraube
- 16
- =
Außengewinde
- 17
- =
Schraubkopf
- 18
- =
Hülloberfläche
- 19
- =
Endoberfläche
- 20
- =
Schlüsselbuchse
- 21
- =
Schlitze
- 22
- =
erstes Segment
- 23
- =
zweites Segment
- 24
- =
Schlitzkantenoberflächen
- 25
- =
Schlitzloch
- 26
- =
Innengewinde
- 27
- =
Widerlageroberfläche
- 28
- =
Hohlraum
- 29
- =
erster Backen
- 30
- =
zweiter Backen
- 31
- =
vordere Oberfläche
- 32
- =
Druckflächen
- 33
- =
Sitz
- 34
- =
Hülloberflächenabschnitt
- 35
- =
Druckoberfläche
- 36
- =
Seitenoberflächen
- 37
- =
Kantenoberflächen
- 38
- =
Sitz
- 39
- =
Rinne, Nut
- 40
- =
sekundäre
Stützoberflächen
- 41
- =
Backenraum
- 42
- =
Bodenoberfläche
- 43
- =
gekrümmte
Oberfläche
- 44
- =
primäre
Stützfläche
- 45
- =
Hülsenloch
- 46
- =
Backenboden
- 47
- =
Preßsitzzone