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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein drehbares Werkzeug, welches
für die
spanabhebende oder spanbildende Bearbeitung vorgesehen ist und welches
zwei Teile aufweist, nämlich
ein drehbares Halteteil, das in einer Maschine montierbar ist, und
ein Schneidteil, welches lösbar
an einem vorderen Ende des Halteteiles angebracht ist, wobei in
einem vorderen Endabschnitt des Halteteiles ein nach vorn offener
Schlitz ausgebildet ist, wobei dieser Schlitz zwei oder mehr elastisch
flexible oder nachgiebige Vorsprünge
voneinander trennt.
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Stand der Technik
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Spanbildende
Werkzeuge von der Art, die ein Halteteil oder einen Grundkörper ebenso
wie einen getrennten, austauschbaren Schneidteil aufweisen, können in
der Praxis sehr verschiedene Formen annehmen und bestehen beispielsweise
aus Bohrwerkzeugen, Fräswerkzeugen,
wie z. B. Schaftfräsern
bzw. Schlitzfräsern,
Gewindeschneidern, etc. Das Halteteil besteht üblicherweise aus einem langen,
schmalen, zylindrischen Schaft. Bei modernen Maschinenwerkzeugen
bzw. Werkzeugmaschinen sind die Halteteile so ausgeklügelt und
teuer, daß sie aus ökonomischen
Gründen
nicht in einem Stück
mit dem Schneidteil hergestellt werden können, welches das Verschleißteil des
Werkzeuges bildet. Mit anderen Worten, es ist kostengünstig bzw.
profitabel, das eigentliche Schneidteil als eine getrennte, lösbare Einheit
herzustellen (die üblicherweise
von Fachleuten als lose Spitze bzw. loses oberes Ende bezeichnet
wird), die ausgetauscht werden kann, nachdem sie verschlissen ist,
während
das teure Halteteil für einen
längeren
Zeitraum gebraucht werden kann.
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Früher bekannte
Schneidwerkzeuge der in Rede stehenden Art können in zwei Hauptkategorien aufgeteilt
werden, wobei eine erste Kategorie auf dem Gedanken beruht, daß das Schneidteil
am Vorderende des Halteteiles mit Hilfe einer kurzen Schraube befestigt
wird, die über
eine Durchgangsbohrung in dem Schneidteil in einer Gewindebohrung festgezogen
wird, welche sich in dem Halteteil in axialer Richtung erstreckt
und sich zum Vorderende desselben hin öffnet. Beispiele derartiger
Werkzeuge sind in der
US 5607263 ,
DE 3448086 C2 und
DE 29723558 U1 offenbart.
Ein Nachteil dieser Art von Werkzeugen liegt jedoch darin, daß Schneidkanten
in dem Bereich des Vorderendes des Schneidteiles nicht ausgebildet
werden können.
Die Konsequenz hiervon ist die, daß das Schneidteil nur für bestimmte Arten
des Fräsens
(z. B. Fräsen
von T-Schlitzen) hergestellt werden kann, jedoch nicht zum Bohren
bzw. anderen Fräsvorgängen.
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Eine
weitere Kategorie von Werkzeugen verwendet eine Zugstange, die in
einer üblicherweise durchgehenden,
axialen Bohrung innerhalb des Halteteiles enthalten bzw. vorgesehen
ist und die an ihrem Vorderende Einrichtungen zum Klemmen des Schneidteiles
aufweist. Werkzeuge mit Zugstangen für die Schneidteile sind beispielsweise
aus der
EP 0911101 ,
WO 96/34714 und
WO 01/30524 bekannt. Ein
Nachteil dieser Art von Werkzeugen liegt jedoch darin, daß das Festziehen
der Zugstange in dem Bereich des hinteren Endes der Zugstange und
des Halteteiles stattfindet. Dies bedeutet, daß das Halteteil in Verbindung
mit dem Austausch des Schneidteiles aus der in Rede stehenden Maschine
entfernt werden muß.
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In
der
US 5904455 wird
ein Bohrwerkzeug offenbart, dessen Halteteil oder Schaft an seinem vorderen
Ende eine Aussparung zeigt, die durch zwei Vorsprünge zur
Aufnahme eines Schneidteiles definiert wird. Weiterhin ist in dem
vorderen Endabschnitt des Halteteiles ein schmaler Schlitz zu dem
Zweck ausgebildet, eine elastische Verbiegung der Vorsprünge zu ermöglichen.
Die zwei Vorsprünge
sind mit einwärts
gewendeten Flanken- bzw. Seitenflächen ausgebildet, die federnd
gegen Kontaktflächen an
den Seiten des Schneidteiles gedrückt werden können, genauer
gesagt aufgrund der Keilflächen, die
in einen V-förmigen
Schlitz im hinteren Ende des Schneidteiles hineingepreßt werden.
Die Verkeilung wird sichergestellt mit Hilfe einer axialen Schraube
innerhalb des Halteteiles. Ein Nachteil dieses Werkzeuges liegt
jedoch darin, daß das
Schneidteil ebenso wie das Halteteil mit einer sehr hohen Maßgenauigkeit
hergestellt werden muß.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß das Werkzeug von der zugehörigen Maschine
demontiert werden muß,
um die Betätigung
der Schraube in Verbindung mit dem Austausch des Schneidteiles zu
ermöglichen.
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Ziele und Merkmale der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die oben erwähnten Nachteile
der zuvor bekannten Schneidwerkzeuge des in Rede stehenden Typs
zu vermeiden, und auf das Bereitstellen eines verbesserten Schneidwerkzeuges.
Ein primäres
Ziel der Erfindung liegt also darin, ein Schneidwerkzeug bereitzustellen,
welches nicht nur eine einfache Montage und Demontage der Schneideinheit
erlaubt, ohne daß das
Halteteil notwendigerweise aus der Maschine entfernt werden muß, welches
jedoch auch eine Ausgestaltung der Schneidkanten oder Anbringung von
Schneidansätzen
an der Vorderfläche
des Schneidteiles ermöglicht.
Eine zusätzliche
Aufgabe liegt darin, ein Werkzeug bereitzustellen, dessen beide
Hauptteile, d. h. das Schneidteil und das entsprechende Halteteil,
getrennt in einfacher und kosteneffizienter Weise in der Massenherstellung
produziert werden können,
während
sie eine gute Zentrierung des Schneidteiles bezüglich des Halteteiles sicherstellen.
Unter anderem sollte jedes der beiden Teile in der Lage sein, mit
Hilfe einfacher maschineller Herstellungsvorgän ge und mit einem Minimum an
fortgeschrittenen Schneidvorgängen
produziert werden zu können.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Werkzeug bereitzustellen,
das den Verschleiß des
Halteteiles minimal macht und dadurch eine lange Lebensdauer desselben
sicherstellt.
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Gemäß der Erfindung
wird zumindest das Hauptziel mit Hilfe der in Anspruch 1 dargelegten Merkmale
erreicht. Bevorzugte Ausführungsformen des
Werkzeuges gemäß der Erfindung
werden weiterhin in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Kurze Beschreibung der zugehörigen Figuren
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Explosionsdarstellung eines Werkzeuges in Form eines
Bohrers, welcher ein Halteteil in Form eines Schaftes, ebenso wie
ein austauschbares Schneidteil oder eine lose Spitze umfaßt, wobei
die Teile schräg
von hinten bzw. von unten gesehen werden,
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2 eine
teilweise Vergrößerung derselben
Explosionsdarstellung wie in 1,
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3 eine
Explosionsdarstellung, welche die Teile des Werkzeuges in einer
Ansicht schräg
von vorn oder oben zeigt,
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4 eine
vergrößerte Stirnansicht
nur des Halteteils des Werkzeuges,
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5 eine
teilweise weggeschnittene Seitenansicht, welche zwei vorstehende
Zapfenelemente zeigt, die in dem Halteteil in einem spannungsfreien
Anfangszustand enthalten sind, wobei eine Befestigungsschraube von
dem Halteteil getrennt dargestellt ist,
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6 eine
analoge Seitenansicht, welche die in dem Halteteil montierte Befestigungsschraube zeigt,
wobei diese Schraube angezogen wird, um die vorstehenden Zapfenelemente
zusammenzuziehen,
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7 eine
weitere Seitenansicht, welche die Befestigungsschraube in dem Halteteil
montiert zeigt, auch wenn in einem nicht aktiven Zustand,
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8 eine
teilweise perspektivische Ansicht, die eine alternative Ausführungsform
eines Werkzeuges zeigt, wobei ein Sitz in der Vorsprungs-/Aussparungs-Kupplung
des Werkzeuges vorgesehen ist, welcher in dem Halteteil ausgebildet
ist,
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9 eine
lose Spitze, die mit dem Halteteil gemäß 8 zusammenwirkt,
und welche im umgedrehten Zustand dargestellt ist, wobei ein vorstehender
Zapfen in der Zeichnung nach oben weist,
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10 eine
teilweise Seitenansicht des Halteteils gemäß 8 und
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11 eine
Stirnansicht des Halteteils gemäß den 8 und 10.
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Genaue Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung
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In
den 1–7 ist
eine erste Ausführungsform
eines drehbaren, spanabhebenden Werkzeuges gemäß der Erfindung dargestellt,
genauer gesagt in Form eines Bohrers, der in der üblichen Weise
ein Halteteil aufweist, das in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet
wird, ebenso wie ein austauschbares Schneidteil oder eine lose Spitze 2.
Das Halteteil ist mit einem rückwärtigen im
wesentlichen zylindrischen Abschnitt 3 ausgebildet, der
in einer Maschine, beispielsweise einer Vielzweckmaschine, montierbar
ist, ebenso wie mit einem dünneren
Schaft 4, der zwei schraubenförmig umlaufende im Querschnitt
gekrümmte
Spannuten 5 hat. Das vordere Ende der losen Spitze 2 ist
mit Schneideinsätzen oder
Schneidkanten ausgebildet, die teilweise bei 6 in 3 dargestellt
sind. Generell hat die lose Spitze 2 eine kreisförmige äußere Kontur
mit einem Durchmesser, der etwas größer als der Durchmesser des Werkzeuges 4 ist.
In der losen Spitze sind jedoch konkav gekrümmte Begrenzungsflächen 7 ausgebildet,
die an die gekrümmte
Form der Spannuten 5 anschließen.
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Die
lose Spitze 2 ist vollständig oder teilweise aus einem
harten, verschleißfesten
Material, wie z. B. aus Sinterkarbid oder dergleichen, hergestellt, während das
Halteteil 1 aus einem Material mit größerer Elastizität, beispielsweise
Stahl, besteht. In dem vorderen freien Endabschnitt des Schaftes 4 ist in
einer an sich bekannten Weise ein nach vorn offener Schlitz 8 ausgebildet,
der zwei elastisch flexible bzw. biegbare Vorsprünge 9 voneinander
trennt. Wegen der inhärenten
Elastizität
des Materials können die
Vorsprünge
von einem Ausgangszustand, in welchem sie spannungsfrei sind, nach
innen verbogen werden.
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In
der in den 1–7 dargestellten
Ausführungsform
ist ein Zapfen oder ein Körper
in Form eines Zapfens, der in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnet
ist, am freien Vorderende des Halteteils 1 ausgebildet.
Der Zapfen soll mit einem Sitz 11 am hinteren Ende der
losen Spitze 2 zusammenwirken. Der Zapfen 10 und
der Sitz 11 bilden zusammen eine Kupplung aus Vorsprung
und Aussparung, die in einer für
die Erfindung kennzeichnenden Weise auf der einen Seite die lose
Spitze zentriert und festklemmt und auf der anderen Seite eine einfache
Montage und Demontage derselben ermöglicht. Der Schlitz 8 erstreckt
sich von einem hinteren Durchgangsloch 12 ganz nach vom
bis zur vorderen Stirnfläche
des vorstehenden Zapfens 10, wobei der Schlitz den vorstehenden
Zapfen in zwei getrennte Zapfenelemente 13 aufteilt, die
spiegelbildlich miteinander übereinstimmen.
Abhängig
von den Maßen
des Bohrers kann der Schlitz in dem spannungsfreien Ausgangszustand der
Zapfenelemente 13 (s. 5) eine
Breite innerhalb des Bereiches von 0,1–1 mm, zweckmäßigerweise
0,3–0,8
mm haben. Gemeinsam bilden die Elemente 13 einen Zapfen
mit einer rotationssymmetrischen Grundform. Dies bedeutet, daß die Hüllflächen 14 der
Zapfenelemente teilweise zylindrisch oder konisch sind. In der Praxis
ist eine leicht konische Form des Zapfens bevorzugt, genauer gesagt
eine Konusform, die in Vorwärtsrichtung
des Vorderendes des Schaftes di vergiert. In analoger Weise kann
die rotationssymmetrische Grenzfläche 15 des Sitzes 11 leicht
konisch sein, genauer gesagt in der Weise, daß die Konizität in Richtung
nach hinten in Richtung der Öffnung
des Sitzes konvergiert. In diesem Zusammenhang sei der kleinste
Durchmesser des Sitzes 11 (in der Nähe der Eintrittsöffnung des
Sitzes) etwas kleiner als der maximale Durchmesser des vorstehenden
Zapfens 10 (in der Nähe
des freien Endes des Zapfens).
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Das
Halteteil 1 hat eine Vorschublast aufnehmende Oberflächen 16 radial
außerhalb
des Zapfens 10, wobei diese Flächen gemäß der Erfindung zumindest teilweise
konisch sind. Die Stützflächen 16 wirken
mit Stützflächen 17 an
der losen Spitze 2 zusammen, wobei die Stützflächen 17 ebenfalls
teilweise konisch sind. Genauer gesagt divergiert die Konizität der Stützflächen 16 in
Richtung des Vorderendes des Halteteils 1, während die
Konizität
der Stützflächen 17 in
Richtung nach hinten bezüglich
der losen Spitze konvergiert.
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Aussparungen,
die teilweise durch sich im wesentlichen radial erstreckende Trägerflächen 18 begrenzt
werden, sind in Verbindung mit den beiden Vorschubkraft aufnehmenden
Stützflächen 16 des Halteteils
ausgebildet. Schultern mit radialen Anschlagflächen 19, gegen welche
die Trägerflächen 18 gepreßt werden,
um während
des Bohrens das Drehmoment des Schaftes auf die lose Spitze zu übertragen,
sind in Verbindung mit den Stützflächen 17 an der
losen Spitze ausgebildet. Der (doppelte) Konuswinkel der Flächen 16, 17 beträgt in dem
Beispiel etwa 135° und
kann vorteilhafterweise innerhalb des Bereiches von 120–175° liegen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
das Werkzeug eine Klemmeinrichtung auf, um die Zapfenelemente 13 während der
Montage bzw. Demontage der losen Spitze näher zusammenzubringen. In den 5–7 ist
eine solche Klemmeinrichtung in Form einer Schraube 20 dargestellt. Zusätzlich zu
einem Kopf 21, der eine Schlüsselaufnahme 22 hat,
weist die Schraube einen Schaft auf, der einerseits einen zylindrischen,
nicht mit Gewinde versehenen Teil 23 und andererseits einen
Abschnitt mit Außengewinde 24 hat.
Das Außengewinde 24 hat einen
Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser des Zylinders 23.
Zwischen dem Außengewinde und
dem Zylinderabschnitt befinden sich ein verjüngter Hals 25 und
eine konische Übergangsfläche 26.
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In
dem Vorsprung 9, der rechts von dem Schlitz 8 in
den 5–7 dargestellt
ist, ist eine Durchgangsbohrung 27 ausgebildet, die in
drei getrennte Abschnitte 28, 29, 30 aufgeteilt
ist. Ein erster Abschnitt 28 hat einen größeren Durchmesser
als der Abschnitt 29, wobei eine ringförmige Anschlagfläche 31 zwischen
diesen Abschnitten ausgebildet ist. Der Durchmesser des Abschnitts 28 entspricht
dem Durchmesser des Kopfes 21, während der Durchmesser des Abschnitts 29 dem
Durchmesser des Zylinderabschnitts 23 entspricht. In analoger
Weise entspricht die Form des Abschnittes 30 der konischen Form
der Oberfläche 26.
In dem Vorsprung 9, welcher links von dem Schlitz 8 liegt,
ist eine Bohrung mit einem Innengewinde 32 in Verlängerung
der Bohrung 27 ausgebildet, in welche das Außengewinde 24 eingeschraubt
und festgezogen werden kann.
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Durch
Festziehen der Befestigungsschraube 20 können die
Zapfenelemente 13 zwangsweise einander angenähert werden,
wie es mit Hilfe der Pfeile in 6 skizziert
ist, wobei dies gegen die Wirkung der inhärenten Rückstellkraft in den elastisch
nachgiebigen Vorsprüngen 9 stattfindet.
Wenn die Schraube dann um einen Betrag bis zu der inaktiven Position
gelöst
wird, die in 7 dargestellt ist, federn die
Zapfenelemente 13 in Richtung voneinander weg.
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In 7 wird
mit Hilfe des Winkels β angedeutet,
wie die Hüllflächen 14 der
Zapfenelemente 13 leicht konisch sind. In der Praxis kann
dieser (in einer Richtung gemessene) Konuswinkel β etwa 0,5° betragen,
was bedeutet, daß der
Zapfen 10, der durch die Zapfenelemente 13 gebildet
wird, an seinem freien Ende einen etwas größeren Durchmesser hat als an
seinem Grund- bzw. Wurzelende. In analoger Weise hat die innere
Konusfläche 15 in
dem Sitz in der Nähe
des Grundes des Sitzes einen etwas größeren Durchmesser als an der
nach hinten gerichteten Öffnung
des Sitzes.
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Funktionsweise des Werkzeuges gemäß der Erfindung
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Wenn
eine lose Spitze an dem Halteteil 1 montiert werden soll,
nehmen die beiden Zapfenelemente 13 eine Startposition
(s. 5) ein, in welcher sie spannungsfrei sind, wobei
der Schlitz 8 entlang seiner gesamten axialen Erstreckung
eine maximale Breite hat. Wenn die Schraube 20 in dem montierten Zustand
in der in 6 dargestellten Weise festgezogen
wird, nähern
die beiden Zapfenelemente 13 sich einander an, da sie aufgrund
der elastisch nachgebenden Vorsprünge 9 etwas nach innen
aufeinander zu gebogen werden. In diesem Zustand ist der maximale
Durchmesser des Zapfens in dem Bereich des freien Endes des Zapfens
etwas kleiner als der kleinste Durchmesser des Sitzes am Eingang
in den Sitz, wodurch die lose Spitze auf das vordere Ende des Halteteiles
ohne Behinderung durch den Zapfen aufgesetzt werden kann. Sobald
die lose Spitze an ihrem Platz angeordnet ist, kann die Schraube 20 um einen
Betrag aus dem Innengewinde bis hin zu dem inaktiven Zustand herausgeschraubt
werden, der in 7 dargestellt ist. In Verbindung
mit diesem Lösen der
Schraube springen die Zapfenelemente radial nach außen und
werden gegen die innere Kontaktfläche 15 in den zentralen
Sitz 11 der losen Spitze gedrückt. Auf diese Weise wird die
lose Spitze gleichzeitig zentriert, während sie federnd an dem Halteteil festgeklemmt
wird. Wenn der Bohrer in Betrieb genommen wird, werden die konischen
Stützflächen 16 des
Halteteils den nach hinten gerichteten Vorschubkräften ausgesetzt,
genauer gesagt über
die analogen konischen Stützflächen 17 an
der losen Spitze. Aufgrund der konischen Form der Stützflächen werden
diese Vorschubkräfte
einerseits in die Hauptkraftkomponenten, die axial (nach hinten)
gerichtet sind, und andererseits sekundäre Komponenten, die radial
gerichtet sind, aufgeteilt. Diese sekundären Kraftkomponenten geben
den Vorsprüngen 9 eine Tendenz,
sich gegenüber
dem Trennschlitz 8 radial noch weiter nach außen zu bewegen,
was bedeutet, daß die
Zapfenelemente 13 zusätzlich
gegen die inneren Kontaktflächen 15 des
Sitzes über
die oben erwähnte
Federkraft in den Vorsprüngen
hinaus angepreßt
werden.
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In 4 ist
dargestellt, wie der Schlitz 8 sich unter einem gewissen
Winkel α zu
einer angenommenen Ebene P erstreckt, die parallel zu der einzelnen
Trägerfläche 18 an
dem Halteteil ist. Während des
Betriebs dreht sich das Werkzeug in Richtung des Pfeiles A in 4.
Dies bedeutet, daß die
einzelne Trägerfläche oder Übertragungsfläche 18 die
lose Spitze in 4 in Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn
antreibt. Der Winkel α,
der zwischen dem Schlitz 8 und jeder Trägerfläche 18 eingeschlossen
wird, gesehen in Antriebsrichtung, sollte gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ein spitzer Winkel sein, beispielsweise innerhalb des Bereiches
von 45–85°. Auf diese
Weise werden die Zapfenelemente 13 mit einer Tendenz versehen,
sich während
der Drehung des Werkzeuges weiterzutrennen, wodurch zusätzlich die
Kraft, durch welche die Zapfenelemente zusätzlich gegen die innere Kontaktfläche 15 des
Sitzes 11 geklemmt wird, nochmals zusätzlich verstärkt wird.
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In 4 ist
außerdem
dargestellt, wie die Befestigungsschraube 20 sich senkrecht
zu den beiden ebenen Flächen
erstreckt, welche den Schlitz 8 definieren.
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Es
wird nun auf die 8–11 Bezug
genommen, die eine alternative Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen.
In diesem Fall ist der vorstehende Zapfen 10 der Kupplung
auf Zapfen/Aussparung an der losen Spitze 2 ausgebildet, während der
Sitz 11 an dem Halteteil 1 ausgebildet ist. Genauer
gesagt ist der Sitz 11 an dem vorderen Ende des Halteteils 1 zentral
angeordnet und wird durch zwei gegenüberliegende Kontaktflächen 15 begrenzt,
die eine rotationssymmetrische, zweckmäßigerweise leicht konische
Form haben. Ein Grund des Sitzes 11 ist mit 33 bezeichnet.
Außerhalb
des Sitzes 15 gibt es teilweise konische Flächen 16,
die mit ähnlichen
konischen Flächen 17 am
hinteren Ende der losen Spitze 2 zusammenwirken (man beachte,
daß die
lose Spitze 2 in 9 in einem
umgedrehten Zustand dargestellt ist). In diesem Fall haben die konischen
Flächen 16, 17 jedoch
eine andere Charakteristik als die entsprechenden Konusflächen des
Ausführungsbeispiels
nach den 1–7. Die Konusflächen 16 konvergieren
demnach in Richtung nach vorn bezüglich des Halteteils (s. 10), während die
Konusflächen 17 mit
demselben Konuswinkel in Richtung nach hinten bezüglich der
losen Spitze divergieren.
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Antreibende
oder Drehmoment übertragende
Trägerflächen 18 sind
so angeordnet, daß sie
mit im wesentlichen radialen Anschlagflächen 19 an den Schultern
der losen Spitze 2 zusammenwirken.
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In
diesem Fall endet der Schlitz 8 am Grund 33 des
Sitzes 11. Zwischen dem Loch bzw. der Bohrung 12 und
dem vorderen oder äußeren Ende
des Schlitzes 8 ist eine zweite Bohrung 34 mit
einer ovalen oder unrunden Querschnittsform ausgebildet, die durch
zwei Senkbohrungen in den ebenen Flächen begrenzt wird, welche
den Schlitz 8 definieren. In der Bohrung bzw. dem Loch 34 kann
ein (nicht dargestellter) Schlüssel
eingesetzt werden, der eine analoge nichtrunde Querschnittsform
hat, welche bei seiner Drehung eine Trennung bzw. ein Auseinanderbewegen
der Vorsprünge 9 auf
jeder Seite des Schlitzes sicherstellt. Demnach bildet das Loch 34 zusammen mit
dem Schlüssel
eine Einrichtung zum Vergrößern des
kleinsten Durchmessers des Sitzes soweit, daß er den maximalen Durchmesser
des Zapfens 10 übersteigt.
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In
der Ausführungsform
nach den 8–11, in
welcher der Sitz 11 in dem Halteteil 1 und der
vorstehende Zapfen 10 in der losen Spitze 2 ausgebildet
ist, erstreckt der Schlitz 8 sich unter einem stumpfen
Winkel X zu der Ebene P, d. h. der antreibenden Trägerflächen 18.
Aufgrund der Tatsache, daß der
Winkel X stumpf ist, erhalten die Vorsprünge 9 und die Kontaktflächen 16,
welche den Sitz 11 definieren, eine Tendenz, sich einander
anzunähern, wenn
das Halteteil 1 Drehmoment auf die lose Spitze überträgt.
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Das
beschriebene Werkzeug arbeitet in folgender Weise. Wenn die lose
Spitze 2 an dem Halteteil 1 angebracht werden
soll, wird der Sitz 11 mit Hilfe eines Schlüssels aufgeweitet,
der in das längliche Loch 34 eingesetzt
und gedreht wird, wobei die Vorsprünge 9 gegen die Wirkung
der inhärenten
Federkraft in denselben nach außen
gebogen werden. Nach der Erweiterung des Sitzes kann das freie Ende des
Zapfens 10 (welches den größten Durchmesser hat) durch
die vordere oder äußere Öffnungsweite des
Sitzes (die den schmalsten Durchmesser des Sitzes hat) hindurchtreten.
Wenn der Zapfen in den Sitz eingesetzt ist, wird der Schlüssel zurückbewegt
und aus dem Loch 34 entfernt, wobei die Vorsprünge 9 zurückfedern,
so daß die
Sitzflächen 15 gegen
die Hüllfläche des
Zapfens gepreßt
werden.
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Wenn
das Werkzeug in einem Werkstück
arbeitet, trägt
die Neigung des Schlitzes 8 (der stumpfe Winkel X) zur
Vergrößerung der
Andruckkraft der Vorsprünge
in Richtung des Zapfens in derselben Weise bei, wie die Vorschubkräfte, die
zwischen den Konusflächen 16, 17 versuchen,
die Vorsprünge
zusammenzudrücken,
während
eine große
Klemmkraft bereitgestellt wird.
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Es
versteht sich, daß der
Schlitz 8, welcher die Vorsprünge 9 voneinander
trennt, eine gewisse kleinste Längsausdehnung
haben sollte, um funktionell das Auseinanderbiegen der Vorsprünge zu ermöglichen.
Generell sollte die Länge
des Schlitzes zumindest das 0,5fache und höchstens das 2fache des Durchmessers
des Halteteils 1 betragen. In dem in den 1–7 dargestellten
Beispiel, in welchem der Schlitz in die Stirnfläche des vorspringenden Zapfens 10 ausläuft, beträgt die Länge des Schlitzes
etwas das 1,1fache des Durchmessers des Halteteils 1. In
dem Beispiel der 8–11, wo der
Schlitz in den Boden des Sitzes 11 ausläuft, hat der Schlitz eine Länge von
etwa dem 0,5fachen des Durchmessers.
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Ein
Hauptvorteil des Werkzeuges gemäß der Erfindung – unabhängig von
der jeweiligen Ausführungsform – liegt
darin, daß die
lose Spitze oder das Schneidteil in einer einfachen und sanften
Weise montiert und demontiert werden kann, ohne daß das Halteteil
notwendigerweise aus einer Maschine entfernt werden muß. Weiterhin
können
die beiden Hauptteile des Werkzeuges, d. h. das Halteteil und das
Schneidteil, in einer Massenherstellung getrennt in einfacher und
effizienter Weise hergestellt werden, während sie eine gute Zentrierung
des Schneidteiles bezüglich
des Halteteiles sicherstellen. Die Teile können also mit Hilfe von einfachen
maschinellen Vorgängen
und mit einem Minimum an fortgeschrittenen Schleifvorgängen hergestellt
werden. Weiterhin erhalten die Werkzeugteile eine lange Standzeit,
weil sie keinem überflüssigen Verschleiß ausgesetzt
werden.
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Denkbare Modifikationen der Erfindung
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Die
Erfindung ist nicht allein auf die oben beschriebenen und in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
beschränkt.
Demnach können andere
Klemmeinrichtungen als eine Schraube in der Ausführungsform nach den 1–7 verwendet werden,
beispielsweise eine Keilvorrichtung, um die beiden Zapfenelemente
zusammenzubringen. In der Ausführungsform
nach den 8–11 kann
die Trennung der beiden Vorsprünge,
welche den vorstehenden Zapfen der losen Spitze federnd festklemmen,
auf andere Weise bereitgestellt werden als mit Hilfe eines Schlüssels in
einem ovalen Loch. Beispielsweise kann eine Anpreßschraube
verwendet werden. Weiterhin kann die Geometrie der Schnittstelle
zwischen dem Schneidteil und dem Halteteil innerhalb des Schutzumfanges
des anhängenden
Anspruchs 1 beträchtlich
variiert werden. Auch wenn die obige Erfindung unter Bezug auf den
vorspringenden Zapfen und den Sitz beschrieben wurden, die vorzugsweise
eine konische, verjüngt
zulaufende Grundform haben, könnten
dieselben auch irgendeine andere rotationssymmetrische Form haben.
Beispielsweise könnten
sowohl der Zapfen als auch der Sitz eine zumindest teilweise zylindrische
Form haben. Es ist auch vorstellbar, einer der beiden Komponenten,
z. B. dem Zapfen, eine konische Form mitzugeben, während die
andere eine zylindrische Form erhalten könnte. Anstelle einer exakt
konischen Form (die durch eine lineare Erzeugende bestimmt wird) könnten auch
Hüllflächen mit
einer gekrümmten Grundform
verwendet werden, d. h. mit einer rotationssymmetrischen Form, die
durch eine gekrümmte oder
irreguläre
Erzeugende bestimmt wird.
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- 1
- Halteteil
- 2
- Schneidteil
oder lose Spitze
- 3
- zylindrischer
Teil
- 4
- Schaft
- 5
- Spannut
- 6
- Schneidkanten
- 7
- Begrenzungsfläche
- 8
- Schlitz
- 9
- Vorsprünge
- 10
- Zapfen
- 11
- Sitz
- 12
- Loch/Bohrung
- 13
- Zapfenelemente
- 14
- Hüllflächen
- 15
- Sitzkontaktfläche
- 16
- Konusfläche
- 17
- Konusfläche
- 18
- Trägerfläche
- 19
- Anschlagfläche
- 20
- Schraube
- 21
- Schraubenkopf
- 22
- Schlüsselaufnahme
- 23
- zylindrischer
Teil
- 24
- Außengewinde
- 25
- Hals
- 26
- Übergangsfläche
- 27
- Bohrung
- 28
- Bohrungsabschnitt
- 29
- Bohrungsabschnitt
- 30
- Bohrungsabschnitt
- 31
- Anschlagfläche
- 32
- Innengewinde
- 33
- Grundfläche des
Sitzes
- 34
- Schlüsselaufnahme