-
Hintergrund der Erfindung
-
Gebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Aluminiumhydroxid mit verminderter Neigung eine
Verfärbung
zu verursachen, wenn es mit einer Kunststoffzusammensetzung bei
einer erhöhten
Temperatur, typisch 180°C,
zusammengesetzt ist oder vermischt wird. Die Erfindung betrifft
insbesondere Aluminiumhydroxid in einer Kunststoffzusammensetzung,
in welcher der Hauptpolymerbestandteil ein Vinylchloridpolymer ist,
wie Polyvinylchlorid, herkömmlich
PVC abgekürzt.
-
Beschreibung des verwandten
Stands der Technik
-
Für einen Überblick über die
Verwendung von Aluminiumhydroxid als ein Additiv- und Mischinhaltsstoff in
Kunststoffzusammensetzungen, insbesondere hinsichtlich der Verwendung
von Aluminiumhydroxid als Flammschutzmittel, kann Bezug genommen
werden auf Kapitel 81 von Frank Malesky „Handbook of Plastics Additives
and Modifiers",
J. Edenbaum, Herausgeber, (New York: Van Nostrand Reinhold 1992),
Seiten 1071 bis 1085.
-
Das
Problem, PVC eine ausreichende Verarbeitungsstabilität bei Temperaturen
zu verleihen, bei denen das Polymer ausreichend flüssig wird
oder erweicht, um ein Formen zu ermöglichen, besteht sei langem. Es
wurde im Prinzip gelöst
durch die Zugabe von verschiedenen oder vielen Kombinationen von
bekannten Wärmestabilisiermitteln
zu dem Polymer. Angesichts der großen Vielseitigkeit von Kunststoffzusammensetzungen,
in denen PVC der Hauptpolymerbestandteil ist, bleibt die Auswahl
des richtigen Stabilisiermittels oder der richtigen Stabilisierkombination
für eine
gegebene Zusammensetzung eine empirische Technik, in der Theorien
und Vorhersagen von begrenztem Nutzen sind.
-
Es
gibt erstaunlich viel Literatur in Bezug auf Stabilisiermittel für PVC. Für einen
geeigneten Überblick und
eine Klassifizierung kann Bezug genommen werden auf die Kapitel
16 bis 20 in dem oben zitierten „Handbook", Seiten 208 bis 337.
-
Es
wird angenommen, dass die folgenden einzelnen Offenbarungen den
nächsten
Stand der Technik zur vorliegenden Erfindung darstellen.
-
Das
US Patent mit der Nummer
US 6
084 013 offenbart Stabilisiermittelkombinationen, umfassend
unter anderem Aluminiumhydroxid und Perchloratverbindungen zur Stabilisierung
Chlor enthaltender Polymere, wobei die Menge von Aluminiumhydroxid
höchstens
10 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile PVC beträgt.
-
M.
Tadenuma et al. offenbarten in dem US Patent mit der Nummer
US 5 004 776 eine thermisch
stabilisierte Chlor enthaltende Kunststoffzusammensetzung, umfassend
ein Stabilisiermittel, bestehend im Wesentlichen aus (a) einem überalkalisierten
Erdalkalimetallcarboxylat oder -phenolatkomplex, (b) Zeolith, (c) Calciumhydroxid
und (d) einem Komplex von mindestens einem Metallperchlorat, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Natrium-, Magnesium-, Calcium- und Bariumperchloraten
mit mindestens einer Verbindung, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus mehrwertigen Alkoholen und ihren Derivaten. Die Chlor enthaltende
Kunststoffzusammensetzung kann ferner ein bekanntes Stabilisiermittel
für Chlor
enthaltende Kunststoffe, ein bekanntes Co-Stabilisiermittel und
andere bekannte Additive, z.B. (unter anderem) eine anorganische Metallsalzverbindung
umfassen. Die anorganische Verbindung schließt z.B. Magensiumoxid, Calciumoxid, Calciumphosphat,
Aluminiumhydroxid, synthetisches Hydrotalcit und dergleichen ein.
-
Y.
Sato et al. offenbarten in dem US Patent mit der Nummer
US 5 025 051 eine synthetische
Kunststoffzusammensetzung, umfassend (A) 100 Gewichtsteile eines
synthetischen Kunststoffs und (B) 0,01 bis 10 Gewichtsteile eines
gemischten Produkts aus (a) einer Verbindung, die mindestens eine
Piperidylgruppe aufweist, (b) Perchlorsäure und (c) gegebenenfalls
einer anorganischen Substanz, die von Perchlorsäure verschieden ist. Als die
anorganische Substanz, die von Perchlorsäure verschieden ist, werden
z.B. offenbart ein Oxid, Hydroxid, anorganisches Säuresalz,
basisches anorganisches Säuresalz
oder Doppelsalz von mindestens einem Metall, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Li, Na, K, Mg, C, Sr, Ba, Zn, Al,
Sn und Pb, ferner ein metallisches Aluminiumpulver oder ein Metalloxid,
wie SnO
2, TiO
2 oder
ZrO
2. Als Oxid von dem Metall sind genannt
z.B. MgO, CaO, BaO, ZnO, SrO
2 oder PbO,
und als das Hydroxid des Metalls sind z.B. genannt LiOH, Mg(OH)
2, Ca(OH)
2 oder Al(OH)
3.
-
K.
Bae et al. offenbarten in dem US Patent mit der Nummer
US 5 034 443 , dass ein Gemisch von
Natriumperchlorathydrat und Calciumsilicat einem Polyvinylchloridkunststoff,
der ein herkömmliches
Wärmestabilisiermittel
enthält,
eine verbesserte Langzeitwärmestabilität verleiht
und dass eine Kombination von einer Lösung von Natriumperchlorat
in Wasser mit Calciumsilicat und einem nicht absorbierenden Verdünnungspulver,
wie Calciumcarbonat, eine frei fließende Pulverzusammensetzung
mit verringertem Gefährdungsgrad
bereitstellt. Andere nicht absorbierende Verdünnungsmittel schließen Zeolithe,
Kieselsäure
oder Siliciumoxid, Aluminiumoxid, PVC-Kunststoffe, Bariumsulfat
und dergleichen ein.
-
Watanabe
et al. offenbarten in dem US Patent mit der Nummer
US 5 190 700 ein Flammschutzmittel für einen
pulverigen Halogen enthaltenden Vinylkunststoff, der umfasst (A)
5 bis 40 Gewichtsteile mindestens einer Alkalimetallverbindung von
Lithium, Natrium und Kalium, berechnet als Formel M
2O,
wobei M für
das Alkalimetall steht, (B) 0,2 bis 10 Gewichtsteile eines Perchlorsäurerests
in der Form der Säure
oder eines Salzes oder Amins davon, berechnet als Perchlorsäurerest
(ClO
4), und (C) 1 bis 50 Gewichtsteile eines
hydrophoben Dispergiermittels, das einen Siedepunkt oder eine Zersetzungstemperatur
von 200°C
oder höher
aufweist, bezogen auf 100 Gewichtsteile von Antimonpentoxid (Sb
2O
5). Watanabe erkennt
auch an, dass eine Vielzahl von Flammschutzmitteln verwendet wurden,
die anorganische Materialien einschließen, wie Antimontrioxid (Sb
2O
3), Natriumantimonit,
Aluminiumhydroxid, Zirconiumoxid, Zinkborat und Borax.
-
R.
Drewes et al. offenbarten in den US Patenten mit den Nummern
US 5 519 077 und
US 5 543 449 Zusammensetzungen,
umfassend (a) PVC, (b) Perchlorsäure
oder ein Perchlorat, (c) eine terminale Epoxidverbindung und (d)
ein Antioxidationsmittel (
US
5 519 077 ) und (a) flexibles PVC, (b) Perchlorsäure oder
ein Perchlorat, (c) eine terminale Epoxidverbindung (
US 5 543 449 ). In jedem Fall ist auch
offenbart, dass die Zusammensetzungen weitere Additive enthalten
können.
Diese sind z.B. Füllstoffe
oder Füller
und verstärkende Materialien
(z.B. Calciumcarbonat, Silicate, Glasfasern, Talk, Kaolin, Kalk,
Glimmer, Metalloxide und Hydroxide, Kohlenschwarz oder Ruß oder Graphit).
Die verwendeten Füllstoffe
sind z.B. Kalk, Kaolin, Porzellanerde, Talk, Silicate, Glasfasern,
Glaskügelchen,
Sägemehl,
Glimmer, Metalloxide oder -hydoxide, Kohlenschwarz oder Ruß, Graphit,
Sandstaub oder Gesteinsmehl und Baryte.
-
Keine
der oben genannten Offenbarungen nennt eine Neigung zum Verfärben, die
verursacht wird durch Aluminiumhydroxid.
-
Daher
können
sie keine wirksame Stabilisierung von Additiven bei erhöhten Wärmeverfahrenstemperaturen
während
eines Standardverarbeitens bereitstellen, die innerhalb des Polymers
während
eines Erwärmungsverfahrens
oder Wärmprozesses
erreicht werden, während
die anerkannten und herkömmlich
erfolgreichen Wärmestabilisiermittel
eine wirksame Stabilisierung gegenüber der Substratpolymerzusammensetzung bereitstellen,
deren Hauptpolymerbestandteil PVC ist. Die Verwendung von Aluminiumhydroxid
in solchen Zusammensetzungen ist zum Beispiel nicht ohne Beschränkungen.
Es wurde gefunden, dass eine wichtige Begrenzung die Neigung einer
ansonsten adäquat
stabilisierten PVC Zusammensetzung in Gegenwart von Aluminiumhydroxid
zu verfärben,
mit der Intensität
der Verfärbung
zunimmt mit zunehmenden Verwendungsgehalten von Aluminiumhydroxid
in einer solchen Zusammensetzung.
-
Es
ist daher eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Kunststoffzusammensetzung bereitzustellen, die Aluminiumhydroxid
mit einer verminderten Neigung bei Verfahrenstemperaturen in der Größenordnung
von 180°C
zu verfärben
enthält.
-
Es
ist auch eine Aufgabe der Erfindung, eine Aluminiumhydroxidzusammensetzung
mit verminderter Neigung zu verfärben
bereitzustellen, wenn sie einer Kunststoffzusammensetzung, deren
Hauptbestandteil PVC ist, einverleibt wird.
-
Es
ist auch eine Aufgabe der Erfindung, eine Aluminiumhydroxidzusammensetzung
mit verbesserten Flammschutzeigenschaften bereitzustellen, wenn
sie einer Kunststoffzusammensetzung einverleibt wird, deren Hauptbestandteil
PVC ist.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren einer Stabilisierung
einer Kunststoffzusammensetzung bereitzustellen, deren Hauptpolymerbestandteil
PVC ist und die Aluminiumhydroxid enthält.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Gemäß dieser
Erfindung wird eine Aluminiumhydroxidzusammensetzung bereitgestellt
mit verminderter Neigung beim Erwärmen einer Kunststoffzusammensetzung,
deren Hauptpolymerbestandteil Polyvinylchlorid ist, auf 177°C eine Verfärbung zu
verursachen, umfassend Aluminiumhydroxid und eine Menge von mindestens
einem anorganischen Perchloratsalz, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallperchloraten und Erdalkalimetallperchloraten, die
ausreichend ist, eine Verfärbung
zu verringern. Die wirksame Menge des Perchloratsalzes liegt im
Bereich von 0,03 Gewichtsteilen bis 3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen
Aluminiumhydroxid.
-
Ebenfalls
gemäß dieser
Erfindung wird eine Kunststoffzusammensetzung bereitgestellt mit
verminderter Neigung beim Erwärmen
auf 177°C
in Gegenwart von Aluminiumhydroxid zu verfärben, umfassend Polyvinylchlorid,
Aluminiumhydroxid und eine Menge von mindestens einem anorganischen
Perchloratsalz, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Alkalimetallperchloraten und Erdalkalimetallperchloraten,
die wirksam ist zur Verringerung des Verfärbens. Die Menge an Aluminiumhydroxid
ist geeigneterweise eine Flammschutzmittelmenge im Bereich von 15
Gewichtsteilen bis 150 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid.
Die Menge des Perchloratsalzes liegt im Bereich von 0,03 Gewichtsteilen
bis 3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Aluminiumhydroxid.
-
Außerdem ist
diese Erfindung nützlich
in einer Masterbatch-, Vormischungs- oder Stammmischungszusammensetzung,
die geeignet ist für
eine sichere Lagerung, einen Transport und ein vereinfachtes Mi schen oder
Zusammengeben mit einer Kunststoffzusammensetzung, deren Hauptpolymerbestandteil
Polyvinylchlorid ist, umfassend Aluminiumhydroxid und mindestens
ein anorganisches Perchloratsalz, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallperchloraten und Erdalkalimetallperchloraten. Die
Vormischung kann von 7 Gewichtsteilen bis 500 Gewichtsteilen des
Perchloratsalzes enthalten, berechnet auf einer trockenen Basis,
pro 100 Gewichtsteilen Aluminiumhydroxid. Die Vormischung kann zusätzlich Wasser,
Calciumsilicat und inerte anorganische Verdünnungspulver nach Bedarf einschließen.
-
Eine
Vormischung vereinfacht das Mischen oder das Zusammensetzen einer
Aluminiumhydroxid enthaltenden Kunststoffzusammensetzung, deren
Hauptbestandteil Polyvinylchlorid ist, mit der wirksamen Menge an
Perchloratsalz, das gemäß der Erfindung
benötigt
wird, durch Austausch einer proportionaleren Menge einer einfacher
handhabbaren und transportierbaren Vormischung, wie sie oben definiert
ist, zusammen mit zusätzlichem
Aluminiumhydroxid und anderen Mischinhaltsstoffen nach Bedarf.
-
Diese
Erfindung ist auch nützlich
in einem isolierten elektrischen Leiter, umfassend einen metallischen Leiter,
eine erste isolierende Schicht, umfassend flexibles oder biegsames
Polyvinylchlorid, umgebend den Leiter, und eine zweite Schicht,
umgebend die erste isolierende Schicht als eine Anfüllung oder
einen Mantel. Die zweite Schicht umfasst Polyvinylchlorid, eine
ausreichende Menge an Weichmacher, um der Zusammensetzung Biegbarkeit
oder Flexibilität
zu verleihen, Aluminiumhydroxid und eine Menge, die wirksam ist
in der Verringerung der Neigung zu verfärben, von mindestens einem
anorganischen Perchloratsalz, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallperchloraten und Erdalkalimetallperchloraten. Die
Menge an Aluminiumhydroxid ist geeigneterweise eine Flammschutzmittelmenge
in dem Bereich von 15 Gewichtsteilen bis 150 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteilen Polvinylchlorid. Die Menge des Perchloratsalzes
liegt in dem Bereich von 0,03 Gewichtsteilen bis 3 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteilen Aluminiumhydroxid.
-
Überraschend
wurde gefunden, dass der Flammschutz von PVC-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung,
die eine Flammschutzmittelmenge an Aluminiumhydroxid umfassen, gesteigert
wird im Vergleich zu ähnlichen
Zusammensetzungen, die eine wirksame Menge von solchen anorganischen
Perchloratsalzen nicht einschließen. Die Flammschutzmittelmenge
liegt in dem Bereich von 15 bis 150 Gewichteilen Aluminiumhydroxid
pro 100 Gewichtsteilen PVC.
-
Beschreibung der Erfindung
in Einzelheiten
-
Überall in
dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird der Begriff Polyvinylchlorid
und seine Abkürzung
PVC verwendet, um auf Vinylchloridpolymere im Allgemeinen Bezug
zu nehmen, die Vinylchloridhomopolymer, Copolymere von Vinylchlorid
als Hauptmonomer mit geringeren Mengen von ein oder mehreren ungesättigten
Monomeren, wie Vinylacetat, Vinylidenchlorid, Vinylalkylethern,
Ethylen, Propylen, Dialkylmaleaten und Acrylnitril und Gemische
von einem Vinylchloridpolymer mit gleichen oder geringeren Mengen
an Polymermodifikatoren, wie Acryl- und Methacrylesterpolymeren,
Butadienpolymeren, Styrolpolymeren, Acrylnitrilpolymeren und Copolymeren
von zwei oder mehreren der hier angegebenen Monomere, chlorierten Polyethylenpolymeren
und chlorierten Vinylchloridpolymeren einschließen. Zusätzliche Stellvertreter der
Klasse an Polymermaterialien, auf die der Begriff Polyvinylchlorid
hier angewendet wird, werden offenbart von Wehner et al. in dem
US Patent mit der Nummer
US
6 194 494 B1 in Spalte 44, Zeile 29 bis Spalte 45, Zeile
16.
-
Die
Alkalimetall- und Erdalkalimetallperchlorate, die gemäß dieser
Erfindung verwendet werden, schließen Bariumperchlorat, Calciumperchlorat,
Lithiumperchlorat, Magnesiumperchlorat, Kaliumperchlorat, Natriumperchlorat
und Strontiumperchlorat ein. Wasserfreie feste Formen, hydratisierte
feste Formen und wässrige
Lösungen
von diesen Perchloratsalzen können
gemäß der Erfindung
verwendet werden. Natriumperchlorat ist bevorzugt. Natriumperchloratmonohydrat
ist besonders bevorzugt.
-
PVC,
das gemäß dieser
Erfindung verwendet wird, kann starr oder flexibel sein. Flexibles
oder biegsames PVC ist bevorzugt. Flexibilität wird dem PVC verliehen, wie
es in der Technik bekannt ist, durch solche Techniken, wie Begrenzen
der Dicke von nicht modifiziertem Vinylchloridhomopolymeren auf
0,05 mm oder weniger, durch Copolymerisation von Vinylchlorid mit
10 bis 20% von solchen Comonomeren wie Vinylacetat (sogenannte innere
Weichmachung) und insbesondere durch Mischen oder Zusammensetzen
mit kompatiblen Flüssigkeiten,
die als Weichmacher bekannt sind. Viele geeignete Weichmacher sind
in der Technik bekannt, die insbesondere die Ester von Dicarbonsäuren und
Tricarbonsäuren
einschließen,
wie Adipin-, Zitronen-, Phthal- und Trimellitsäuren mit Alkoholen, die 6 bis
12 Kohlenstoffatome aufweisen, vorzugsweise Dialkylphthalate und
Trialkyltrimellitate, die 7 bis 11 Kohlenstoffatome in den Alkylgruppen
aufweisen. Zusätzliche
Stellvertreter in der Klasse von geeigneten Weichmachern werden
von Wehner et al. offenbart in dem US Patent mit der Nummer
US 6 194 494 B1 in
der Spalte 37, Zeile 36, bis Spalte 38, Zeile 51. Die Verwendungsgehalte von
Weichmachern, wenn sie vorliegen, können im Bereich liegen von
5 Gewichtsteilen bis 125 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen PVC.
-
PVC
Zusammensetzungen gemäß dieser
Erfindung enthalten in der Regel mindestens ein Wärmestabilisiermittel.
Prinzipiell kann jedes beliebige bekannte Wärmestabilisiermittel verwendet
werden. Bevorzugt werden in der Regel umweltverträgliche Stabilisiermittel,
von denen solche toxische Schwermetalle wie Arsen, Cadmium, Blei
und Thallium im Wesentlichen ausgeschlossen sind. Besonders bevorzugte
Metall enthaltende Wärmestabilisiermittel
sind Barium-, Calcium-, Magnesium-, Strontium- und Zinksalze von
aliphatischen und aromatischen stickstofffreien Monocarbonsäuren, die
6 bis 24 Kohlenstoffatome aufweisen. Besonders bevorzugte nichtmetallische
Wärmestabilisiermittel
sind aliphatische und aromatische Phosphite, substituierte Phenole,
die ein Molekulargewicht von mindestens 200 Dalton aufweisen, Ether
und Ester, die Epoxidgruppen und Molekulargewichte von mindestens
200 Dalton aufweisen und 1,3-Dicarbonylverbindungen, die ein Molekulargewicht
von mindestens 200 Dalton aufweisen. Zusätzliche Kategorien von geeigneten
Wärmestabilisiermitteln
werden offenbart von Wehner et al. in dem US Patent mit der Nummer
US 6 194 494 B1 in
Spalte 1, Zeile 4, bis Spalte 2, Zeile 5, und viele einzelne Stellvertreter
von diese Kategorien sind offenbart in der Spalte 2, Zeile 46 bis
Spalte 37, Zeile 25 und Spalte 39, Zeile 8 bis Spalte 42, Zeile
27. Die Verwendungsgehalte von Wärmestabilisiermitteln,
wenn sie vorliegen, können
in einem Bereich liegen von 0,01 bis 10 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen
PVC. Größere Mengen
können
verwendet werden, werden aber selten benötigt.
-
Herkömmliche
Schmiermittel, Flammschutzmittel, Farbmittel, Füllstoffe und andere Mischinhaltsstoffe und
Additive können
in die Zusammensetzung der Erfindung nach Bedarf eingeschlossen
werden. Für
eine Aufstellung von solchen Materialien kann Bezug genommen werden
auf Wehner et al. in dem US Pa tent mit der Nummer
US 6 194 494 B1 in Spalte
37, Zeilen 26 bis 35, Spalte 38, Zeile 52 bis Spalte 39, Zeile 7.
-
Die
folgenden Beispiele werden angeführt
zur Veranschaulichung und nicht zur Beschränkung der Erfindung, wie sie
durch die beigefügten
Ansprüche
definiert ist.
-
Beispiele 1 bis 5
-
Die
Wirksamkeit von Zusammensetzungen der Erfindung wurde in einer typischen
Fülldrahtverbindungsformulierung
beobachtet, das ist eine Formulierung einer flexiblen Flammschutzmittelaußenschicht
oder Füllung
für einen
Draht oder anderen metallischen Leiter, der umgeben ist von einer
Schicht einer ersten Isolierung und ferner umgeben ist durch die
Außenschicht
oder Füllung.
Alle Mengen sind in Gewichtsteilen angegeben.
-
Daher
enthielt die typische Fülldrahtverbindungsgrundformulierung
PVC-Kunststoff | 100,0 |
Phthalatesterweichmacher | 50,0 |
Omya
F, Marke von Calciumcarbonat | 12,0 |
Antimontrioxid,
zweites Flammschutzmittel | 5,0 |
Stearinsäure | 0,25 |
Ba/Zn
festes Stabilisiermittel | 8,0 |
ATH,
Aluminiumhydroxid | 50,0 |
-
Verschiedene
Mengen einer 60%-igen wässrigen
Lösung
von Na-Perchloratmonohydrat (abgekürzt NaP-60) wurden mit dieser
Grundformulierung gemischt unter Verwendung einer Zweirollenmühle, wie
z.B. unten für
jedes Beispiel gezeigt, und Proben, die aus jedem gemahlenen Blatt
oder jeder gemahlenen Schicht geschnitten wurden, wurden getestet
hinsichtlich einer statischen Ofenstabilität bei zwei Temperaturen, 350°F (177°C) getestet
in 15 min Intervallen und 375°F
(190°C)
getestet in 10 min Intervallen.
-
-
Die
Kontrolle A, eine PVC-Verbindung ohne Perchlorat, verfärbte sich
anfangs braun nach 90 min bei 177°C
und nach 40 min bei 190°C
und wurde dunkelbraun nach 105 min bei 177°C und nach 50 min bei 190°C, aber bei
mit Perchlorat behandeltem ATH war die Farbänderung der Testverbindung
viel geringer.
-
Beim
Ofentest bei 177°C
ist die Farbveränderung
der Beispiele 1 bis 5 minimal (kein Anzeichen von brauner Farbe
nach 120 min) und bei 190°C
zeigen die Beispiele 1 bis 5, die das Perchlorat und ATH enthalten, eine
verbesserte Langzeitstabilität,
verglichen zur Kontrolle A. Auch das Perchlorat enthaltende ATH wies
verbesserte Flammschutz- und Raucheigenschaften auf als Fülldrahtverbindungen
gegenüber
denen unter Verwendung von ATH ohne Perchlorat.
-
Beispiele 6 bis 12
-
Die
Wirksamkeit der Zusammensetzung der Erfindung wurde beobachtet in
einer ähnlichen
Fülldrahtgrundformulierung
mit verschiedenen oder veränderten
Gehalten von Natriumperchloratmonohydrat, das in zwei verschiedenen
physikalischen Formen zugeführt
wurde.
PVC-Kunststoff | 100,0 |
Dialkylphthalatweichmacher | 47,0 |
Omya
F, Marke von Calciumcarbonat | 12,0 |
Antimontrioxid,
zweites Flammschutzmittel | 8,0 |
Stearinsäure | 0,3 |
Ba/Zn,
festes Stabilisiermittel | 6,0 |
ATH,
Aluminiumhydroxid | 60 |
Pulvergemisch
enthaltend NaClO4 (Anmerkung) | variabel |
NaP-60,
wässrige
Lösung | variabel |
-
Anmerkung:
Eine Zusammensetzung von Bae et al., US Patent Nummer
US 5 034 443 , enthaltend 33 Gew.-%
einer 60%igen wässrigen
Natriumperchloratmonohydratlösung.
-
Die
Mengen von ATH (Aluminiumhydroxid) und NaP-60 (Natriumperchloratmonohydratlösung) gemischt
mit jeder Beispielformulierung und getestet hinsichtlich statischer
Ofenwärmestabilität bei 350°F (177°C) und 400°F (205°C) sind unten
gezeigt:
-
-
Die
Kontrolle B, eine PVC Verbindung ohne Perchlorat, verfärbte sich
anfangs braun nach 90 min bei 177°C
und nach 20 min bei 205°C
und wurde dunkelbraun nach 105 min bei 177°C und nach 25 min bei 205°C.
-
Die
Zugabe von Perchlorat verhinderte im Wesentlichen eine braune Verfärbung von
Beispiel 6 bis 105 min bei 177°C
und für
den gesamten 120 min Testzeitraum bei dieser Temperatur in den Beispielen
7 bis 12. In dem Test bei 205°C
waren so wenig wie 0,083 Teile der Natriumperchloratmonohydratlösung (enthalten
in 0,12 Teilen des Pulvergemischs, das in Beispiel 6 verwendet wurde)
bei der Verschiebung der braunen Verfärbung wirksam, und zunehmende
Perchloratgehalte waren zunehmend wirksam.
-
Beispiele 13 bis 15
-
Die
Wirksamkeit der Zusammensetzung der Erfindung wurde in der Fülldrahtgrundformulierung
der Beispiele 6 bis 12 beobachtet mit verschiedenen Gehalten an
Aluminiumhydroxid.
PVC-Kunststoff | 100,0 |
Phthalatweichmacher | 47,0 |
Omya
F, Marke von Calciumcarbonat | 12,0 |
Antimontrioxid,
zweites Flammschutzmittel | 8,0 |
Stearinsäure | 0,3 |
Ba/Zn,
festes Stabilisiermittel | 6,0 |
ATH,
Aluminiumhydroxid | variabel |
Pulvergemisch
enthaltend NaClO4 (Anmerkung) | variabel |
-
Anmerkung:
Eine Zusammensetzung von Bae et al., US Patent Nummer
US 5 034 443 , enthaltend 33 Gew.-%
einer 60%igen wässrigen
Natriumperchloratmonohydratlösung.
-
Die
Mengen an ATH (Aluminiumhydroxid), das obige Pulvergemisch enthaltend
NaP-60 (Natriumperchloratmonohydratlösung) und die erhaltene Menge
an Natriumperchlorat, enthalten in jeder Probenformulierung und
getestet hinsichtlich einer statischen Ofenwärmestabilität bei 350°F (177°C) und 400°F (205°C) sind unten gezeigt:
-
Die
Kontrollverbindungen C und D stellen einen Vergleich dar, der die
Stabilisierungswirksamkeit von Natriumperchlorat in Abwesenheit
von Aluminiumhydroxid misst. Sowohl die Kontrolle C als auch die
Kontrolle D enthalten auch die gleiche Menge an Barium-Zink-Stabilisiermittel.
Es ist ersichtlich, dass es eine gewisse günstige Wirkung gibt von dem
Natriumperchlorat in der Kontrolle C. Die Kontrolle C zeigte das
erste Zeichen von brauner Verfärbung
nach 105 min bei 177°C
und nach 15 min bei 205°C,
während
die Kontrolle D das erste Anzeichen von brauner Verfärbung nach
90 min bei 177°C
und nach 10 min bei 205°C
zeigte. Die Kontrolle C wurde auch nach 30 min bei 205°C dunkelbraun,
während
die Kontrolle D nach 20 min bei 205°C dunkelbraun wurde.
-
Die
Kontrollen D, E, F, G und H stellen einen Vergleich dar, der die
Wirkung von zunehmenden Gehalten an Aluminiumhydroxid von 0 auf
10, 20, 40 und 60 Teilen pro 100 Teilen PVC misst.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das erste Anzeichen von brauner Verfärbung sowie
der Umschlag in dunkelbraun zunehmend früher stattfinden, wenn der Verwendungsgehalt
von Aluminiumhydroxid erhöht
wird. Es ist daher ersichtlich, dass Aluminiumhydroxid ein Problem
darstellt bei der Stabilisierung über und oberhalb der Stabilisierung
von PVC.
-
Überraschend
stellte die Verwendung von Perchlorat in den Beispielen 13 bis 15
einen vollkommen verschiedenen Trend dar. Daher verhinderte die
Zugabe von 0,5 Teilen Pulvergemisch, die 0,167 Teile einer 60% Natriumperchloratmonohydratlösung darstellen,
im Wesentlichen eine braune Verfärbung
der Beispiele 13 bis 15 für
den gesamten 120 min Testzeitraum bei 177°C. In dem Test bei 205°C waren 0,167
Teile der Natriumperchloratmonohydratlösung (enthalten in 0,5 Teilen
des Pulvergemischs) wirksam bei der Verzögerung des ersten Anzeichens
von brauner Verfärbung
der Proben, die Aluminiumhydroxid enthielten, bis 25 min, länger als
15 min in Abwesenheit von Aluminiumhydroxid (vgl. Kontrolle C und
Beispiel 15, die beide den gleichen Perchloratgehalt aufweisen und
den größten Unterschied
im Verwendungsgehalt von Aluminiumhydroxid, d.h. 0 im Vergleich
zu 60 Teilen pro 100 PVC).
-
Daher
wird dem Stabilitätsproblem
von Aluminiumhydroxid in PVC entgegengewirkt, und es wird sogarumgekehrt
durch die Zugabe von Natriumperchlorat gemäß der Erfindung.